E.ON Aktie Prognose 2023: Unschlagbares Geschäftsmodell?!

E.ON Aktie News: Investitionsprogramm von über 30 Milliarden Euro macht den Energiekonzern künftig unverzichtbar!

Bereits heute dominiert der Energieriese E.ON die Verteilernetze hierzulande. Allein in Deutschland verfügt man über 800.000 Kilometer Strom- und Gasnetze. Laut dem beschlossenen Osterpaket 2022 sollen bis 2030 insgesamt über 200 GW an zusätzlicher Leistung aus erneuerbaren Energien in das Stromsystem integriert werden. Diese werden nahezu vollständig im Verteilnetz, zu einem erheblichen Teil in E.ON-Netze, eingespeist. Die weiteren Investitionen dürften den Energiegiganten künftig unverzichtbar machen. Ist die E.ON Aktie (WKN: ENAG99; ISIN: DE000ENAG999) somit ein klarer Kauf? Wir stellen Ihnen das Unternehmen vor und beleuchten für Sie die Chancen und Risiken eines Investments in die Energie Aktie.

E.ON Aktie: Kennziffern und Symbol

WKN: ENAG99, ISIN: DE000ENAG999, Ticker-Symbol: ENAKF

E.ON Aktienkurs

Das Unternehmen im Überblick

Die Ursprünge des heutigen Energiekonzerns reichen bis ins frühe 20. Jahrhundert. Die beiden Vorgängerunternehmen der heutigen E.ON SE wurden bereits in den 1920er-Jahren gegründet. Während die Vereinigte Industrieunternehmungen AG (VIAG) neben dem Stromgeschäft noch Industrieprodukte vertrieb, lässt sich das Geschäftsmodell der Vereinigte Elektrizitäts- und Bergwerks Aktiengesellschaft (VEBA) bereits am Namen erkennen. Beide waren bis zu ihrer vollständigen Privatisierung, einige Jahrzehnte später, in staatlicher Hand und gerieten vor allem während des Zweiten Weltkriegs, aufgrund Zwangsarbeit und anderen Untaten, in die Kritik. Die Unternehmen tätigten im Laufe der Zeit etliche Übernahmen, sodass allein die VEBA im Jahr 1991 laut einer Plaut Studie bereits auf einen geschätzten Unternehmenswert in Höhe von 14 Milliarden D-Mark kam. Neben den Industrie- und Versorgertätigkeiten stiegen beide Konzerne in den 1990er Jahren zusätzlich in das Telekommunikationsgeschäft ein.

hauptsitz vom energiekonzern eon
E.ON’s Hauptsitz in Essen / E.ON SE

Aus der Fusion entsteht die heutige E.ON SE 

Im Jahr 1999 kommt es zur Fusion der beiden Unternehmen. Im März 2000 wird der Öffentlichkeit ein neuer Name vorgestellt: E.ON. 

In Besitz von E.ON befand sich somit ein Konglomerat aus verschiedensten Branchen. Das Management entschied daher ein Fokussierungsprogramm. 2003 wurde in diesem Rahmen die neue Strategie „On Top“ vorgestellt – das damalige Ziel: „Wir wollen zum weltbesten integrierten Strom- und Gasunternehmen werden.“ Bis 2005 wurden Verkäufe in Höhe von 55 Milliarden Euro getätigt, 40 Milliarden Euro wurden durch gezielte Zukäufe reinvestiert. Zu diesem Zeitpunkt beschäftigte E.ON mehr Mitarbeiter im Ausland als in Deutschland.

Im Jahr 2007 folgte ein weiteres milliardenschweres Investitionsprogramm. Neben zahlreichen Übernahmen im Wind– und Solarbereich stieg man in das Geschäft mit verflüssigtem Gas (LNG) ein. E.ON baute dabei gemeinsam mit Gazprom und BASF die Nord-Stream-Pipeline durch die Ostsee, welche im November 2011 eingeweiht wurde.

Schon früh gibt es kritische Stimmen am fehlenden Wettbewerb

Seit Bestehen der E.ON SE mehrten sich kritische Stimmen hinsichtlich eines fairen Wettbewerbs innerhalb des deutschen Energiemarktes. Das bestehende Oligopol geriet früh unter Generalverdacht der europäischen Wettbewerbshüter. E.ON erklärte sich daher im Jahr 2009 bereit, einige Teile seines Höchstspannungsnetzes an Mitbewerber zu verkaufen.

Fukushima leitet grüne Zukunft endgültig ein

Als Folge der Nuklearkatastrophe von Fukushima im März 2011 verloren einige Kernkraftwerke zum August 2011 ihre Betriebserlaubnis. Im selben Jahr begann E.ON mit der Stilllegung sowie dem Rückbau der eigenen Atomkraftwerke. 2012 erfolgte der Wechsel in die europäische Rechtsform SE. Im Jahr 2014 kündigte E.ON an, künftig auf fossile Energien verzichten zu wollen. In diesem Rahmen wurden die konventionellen Energiesparten in die neu gegründete Uniper überführt und im Jahr 2018 an den finnischen Energiekonzern Fortum verkauft.

Mega-Deal mit dem Konkurrenten RWE

Im März 2018 verkündeten E.ON sowie Konkurrent RWE einen Mega-Deal. Die Unternehmen tauschten mehrere Geschäftsbereiche: RWE übernahm dabei das gesamte Erneuerbare-Energien-Geschäft von E.ON, diese erhielten im Gegenzug Strom- und Gasnetze von RWE. Zusätzlich stieg RWE als größter Einzelaktionär, mit gut 16 Prozent der Anteile, bei E.ON ein. Laut Kritiker hätten die beiden Energieriesen sich den Energiemarkt so aufgeteilt, dass sie sich gegenseitig kaum noch Konkurrenz machen. Beide hätten in bedenklichem Maße an Marktmacht gewonnen. Trotz großer Bedenken genehmigte die EU-Kommission den Deal wenig später. Weitere Klagen hierzu wies die Europäische Kommission in einem ersten Urteil ab – ein zweites steht jedoch noch aus.

Generationenwechsel an der Spitze des Energieriesen aus Essen

Mehr als ein Jahrzehnt lang hatte Johannes Teyssen E.ON und die deutsche Energiewirtschaft geprägt. Zum 1. April 2021 gab der 61-Jährige den Vorstandsvorsitz an das langjährige Vorstandsmitglied Leonhard Birnbaum (53 Jahre) ab.

Das Geschäftsmodell – das Monopol der E.ON SE

Wenn es um die Auswahl von guten Aktien geht, fällt oft der Begriff „Burggraben“. Der Burggraben steht dabei für ein Geschäftsmodell, welches nicht ohne weiteres erobert werden kann und den Unternehmen somit eine gute Preissetzungsmacht verspricht. Diese Aktien weisen oft eine überdurchschnittliche Performance auf.

Beim Geschäftsmodell der E.ON SE ist dies ohne Frage der Fall – aufgrund der teils monopolistischen Strukturen sehen sich Regierungen gar in der Verantwortung, Preiserhöhungen zu deckeln beziehungsweise Gewinne „abzuschöpfen“. 

Der E.ON-Konzern ist mit knapp 72.000 Mitarbeitern und einer Marktkapitalisierung von rund 39 Milliarden Euro einer der größten europäischen Betreiber von Energienetzen und Energieinfrastruktur. Den Energiemarkt in Deutschland teilt sich E.ON hauptsächlich mit drei weiteren Großkonzernen: RWE, EnBW sowie Vattenfall.

Das Kerngeschäft ist in die zwei Geschäftsbereiche Energienetze und Kundenlösungen gegliedert. Zusätzlich werden die Führungstätigkeiten sowie Beteiligungen unter Konzernleitung/Sonstiges ausgewiesen. Dieses Segment wird ab diesem Jahr noch um alle nicht-strategischen Aktivitäten ergänzt, welche bis 2022 noch als Nicht-Kerngeschäft ausgewiesen wurden.

durch die energienetze werden die verteilnetze von mitarbeitern überprüft
E.ON Westenergie Verteilnetz / E.ON SE
  • Energienetze

Das Geschäftsfeld Energienetze umfasst die Verteilnetze für Strom und Gas sowie die damit verbundenen Aktivitäten. Zu den Hauptaufgaben gehören hierbei der sichere Betrieb der Strom- und Gasnetze, die Durchführung aller erforderlichen Instandhaltungs- und Wartungsmaßnahmen sowie die Erweiterung der Strom- und Gasnetze beispielsweise zur künftigen Anbindung von Anlagen zur Erzeugung Erneuerbarer Energie

  • Kundenlösungen

Das Geschäftsfeld Kundenlösungen ist elementarer Bestandteil der Energiewende und umfasst die Versorgung der Kunden mit Strom, Gas und Wärme sowie mit nachhaltigen Lösungen zur Steigerung der Energieeffizienz, Energieautarkie und Elektromobilität. Darüber hinaus umfasst das „Energy Infrastructure Solutions“-Geschäft die Aktivitäten zur Dekarbonisierung von Geschäftskunden, Städten und Gemeinden.

  • Konzernleitung

Hauptaufgabe der Konzernleitung ist die Führung des E.ON-Konzerns. Neben der Steuerung und Finanzierung des bestehenden Geschäftsportfolios, gilt es hierbei den Konzern mit strategischer Weiterentwicklung voranzubringen.

  • Nicht-Kerngeschäft

Im Nicht-Kerngeschäft werden die nicht strategischen Aktivitäten des E.ON-Konzerns ausgewiesen. Dies betrifft den Betrieb und Rückbau der deutschen Kernkraftwerke sowie das Erzeugungsgeschäft in der Türkei. Ab dem Jahr 2023 wird das Nicht-Kerngeschäft im Bereich Konzernleitung/Sonstiges ausgewiesen.

Klimaschutz als wesentlicher Treiber für das künftige Wachstum

Die Dekarbonisierungsagenda der Europäischen Union benötigt Unternehmen wie E.ON. Die Investitionen, die für die Modernisierung, den Ausbau und die Digitalisierung der benötigten Verteilnetze in den kommenden zehn Jahren erforderlich sind, werden mittlerweile auf über 425 Milliarden Euro geschätzt. Diese Netze sind E.ONs größtes Geschäftsfeld und elementar für den künftigen Energietransfer. Um diese Wachstumschancen im Kerngeschäft zu nutzen, plant E.ON von 2023 bis 2027 insgesamt rund 33 Milliarden Euro zu investieren, davon rund 26 Milliarden Euro in Energienetze und 7 Milliarden Euro in Kundenlösungen.

grafik die die verteilernetze mit den verbundenen aktivitäten zusammengefasst hat
Das Verteilernetz in Deutschland / BMWi

Innovation zur Erschließung weiterer Geschäftsmodelle

Die Energiebranche ist aktuell mit einer Vielzahl großer Herausforderungen konfrontiert, während zeitgleich die Transformation des Energiesystems in vollem Gange ist. Diese Herausforderungen bieten jedoch auch Chancen. Neben der Entwicklung interner Innovationen setzt E.ON auf Kooperationen mit Universitäten, Institutionen und Unternehmen bis hin zu global tätigen Start-ups. Allein im Jahr 2022 blickt man auf 17 Projekte im Wert von 224 Millionen Euro zu erwartenden Umsatzes in den kommenden fünf Jahren. Als Beispiele für diese Innovationen gelten das E-Mobilitätsprojekt BiclEVer, die Energy-Home-Lösung Elna sowie eine Lösung für Gewerbekunden zum Energiesparen im Bereich der intelligenten Heizungssteuerung.

Ordentliche Zahlen für das Geschäftsjahr 2022

Die Anleger der E.ON Aktie konnten aufgrund des herausfordernden Umfelds mit den Zahlen aus dem Geschäftsbericht 2022 durchaus zufrieden sein. Der Jahresumsatz kletterte um stolze 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 115,7 Milliarden Euro. Der Anstieg resultierte jedoch hauptsächlich aus den gestiegenen Rohstoff- und Energiepreisen infolge der Energiekrise, welche lediglich an die Kunden weitergegeben wurden. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) konnte nur leicht um zwei Prozent auf 8,1 Milliarden Euro gesteigert werden. Das EBITDA des Kerngeschäfts stieg dabei mit elf Prozent deutlich stärker auf 7 Milliarden Euro. Das operative, bereinigte Ergebnis konnte von 2,5 auf 2,7 Milliarden Euro gesteigert werden. Sondereffekte drückten das Endergebnis jedoch von 5,3 Milliarden Euro im Vorjahr auf 2,2 Milliarden Euro in 2022.

diagramm zur gewinnentwicklung und prognose für 2023 von eon
Gewinnentwicklung und Prognose für 2023 von E.ON / FinMent

Für das Jahr 2023 wurde ein bereinigtes EBITDA in Höhe von 7,8 bis 8,0 Milliarden Euro und einen bereinigten Konzernüberschuss zwischen 2,3 und 2,5 Milliarden Euro prognostiziert.

Die Übernahmen sowie der Investitionsbedarf der vergangenen Jahre hinterlassen Spuren

Zwar sank die Nettoverschuldung von 38,8 auf 32,7 Milliarden Euro, jedoch würde man aktuell zur Rückzahlung noch immer fast fünfmal das diesjährige EBITDA des Kerngeschäfts benötigen. Unter Berücksichtigung der Investitionspläne des Energiekonzerns ist davon auszugehen, dass die Nettoverschuldung weiter ansteigt. Glücklicherweise sollten die operativen Gewinne aufgrund des Grundbedarfs an Elektrizität relativ stabil bleiben und die künftig steigenden Zinszahlungen somit nicht zum Problem werden.

Dividende soll auch weiterhin steigen

Der Vorstand der E.ON SE möchte den Energiekonzern auch weiterhin für Investoren attraktiv gestalten. Deshalb hat man ein jährliches Dividendenwachstum von bis zu 5 Prozent bis 2027 beschlossen. Darüber hinaus strebt das Unternehmen auch nach diesem Zeitraum eine stetig steigende Dividendenausschüttung an. Für das Geschäftsjahr 2022 wurde eine Dividende von 0,51 EUR pro Aktie beschlossen – das entspricht einer Dividendenrendite von circa 4,5 Prozent. Die E.ON Aktie bleibt demnach für Dividendenanleger interessant.

Positiver Jahresstart im ersten Quartalsbericht 2023

Der E.ON-Vorstand berichtete von einem ordentlichen ersten Quartal und blickt etwas optimistischer auf 2023. Der Energiekonzern dürfte laut den Ausführungen des Managements das obere Ende der Prognosespannen sowohl für das bereinigte EBITDA als auch für das bereinigte Ergebnis erreichen. Beide liegen im ersten Quartal 2023 deutlich über dem Vorjahresniveau. Der Gesamtumsatz konnte dabei in den ersten drei Monaten um 14 Prozent auf 33,5 Milliarden Euro gesteigert werden. Das bereinigte EBITDA stieg ebenfalls prozentual zweistellig um stolze 30 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro. Die positive Entwicklung sei insbesondere auf kosten getriebene Nachholeffekte zurückzuführen, was bedeuten dürfte, dass man die eigenen Kostensteigerungen nun besser mit Preiserhöhungen an die Kunden weitergeben konnte. Das bereinigte Konzernergebnis erhöhte sich demnach um satte 51 Prozent auf 1 Milliarde Euro. 

die vorstandsmitglieder von eon nebeneinander
E.ON Vorstand (v.l.n.r.): M. Spieker, T. König, L. Birnbaum, V. Ossadnik P. Lammers / E.ON SE

Aufgrund nichtoperativer Ergebnisbestandteile stand unterm Strich dennoch ein kleines Minus von 90 Millionen Euro. Im Detail wurden hauptsächlich Verluste aus derivativen Absicherungsgeschäften sowie Wertberichtigungen auf Beteiligungen, hauptsächlich außerhalb Deutschlands, als Begründung aufgeführt. Die Investitionen beliefen sich allein im ersten Quartal auf über 1 Milliarde Euro, hauptsächlich in die eigene Energienetz-Infrastruktur. Die Nettoverschuldung stieg damit auf 35,1 Milliarden Euro.

E.ON kommt auch bei der E-Mobilität voran

Spätestens mit dem Gesetz zum Verbrenner-Aus stellte die EU alle Weichen in Richtung Elektromobilität. Demnach sollen in der EU ab 2035 keine Neuwagen mehr verkauft werden, die mit Benzin oder Diesel betrieben werden. Anfang 2023 waren in Deutschland bereits über eine Million reine Elektroautos zugelassen, zur selben Zeit gab es jedoch lediglich circa 75.000 Ladepunkte im öffentlichen Raum. Um den steigenden Bedarf zu decken, hat die Bundesregierung das Ziel ausgegeben, bis 2030 eine Million Ladestationen zu haben. Bis dahin werden 15 Millionen E-Autos in Deutschland erwartet.

E.ON möchte hiervon profitieren und berichtete kürzlich von neuen Projekten und Kooperationen. Mit „Connected Home Charging“ schaffe man laut eigener Pressemitteilung vom 2. Mai 2023 das europaweit erste Ökosystem für intelligentes Laden zuhause. Innerhalb der Kooperation mit dem renommierten deutschen Autohersteller BMW könne man hierzu bereits in der zweiten Jahreshälfte erste Kundenangebote unterbreiten. Die BMW Group wird im Rahmen der Kooperation für die Fahrzeuge sowie die Lade-Hardware verantwortlich sein und die Schnittstelle zum Kunden mit Fokus auf das Mobilitätsbedürfnis steuern. E.ON ist neben den Services rund um Installation, Elektrik und Vernetzung beim Kunden zuhause auch für nachhaltige Energietarife sowie den Zugang zum Energiemarkt zuständig, dem eine Schlüsselrolle für die intelligente Steuerung der Ladevorgänge zukommt.

Ende Mai 2023 verkündete E.ON eine weitere Kooperation mit dem Schnellladesäulenersteller Alpitronic. Bis 2025 möchte man gemeinsam 4.500 Schnellladesäulen innerhalb Europas installieren. Bis 2024 sollen zusätzlich erste Pilotstandorte für Megawattladen von Elektro-LKW entstehen.

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E.ON Aktie: SWOT-Analyse 2023

Chancen eines Investments in die E.ON Aktie

  • Energiewende

Nicht nur der Klimawandel, sondern auch die Turbulenzen des Jahres 2022, ausgelöst durch den Russland-Ukraine-Krieg, dürften das Tempo der Energiewende in Europa beschleunigen. In Deutschland soll bis 2030 der Anteil Erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch auf mindestens 80 Prozent steigen – dies kann nur mit der Infrastruktur E.ONs gelingen.

  • Steigender Stromverbrauch

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie beauftragte im Jahr 2021 das Wirtschaftsforschungsunternehmen Prognos den Bruttostromverbrauch bis 2030 zu untersuchen. Der Bruttostromverbrauch soll demnach auch weiterhin stark ansteigen. Als Hauptgründe wurden unter anderem die Elektromobilität, Wärmepumpen sowie Batteriefabriken und Rechenzentren aufgeführt.

  • Burggraben

Wie bereits eingangs erwähnt, blicken speziell die großen Versorger auf ein teils monopolistisches Geschäftsmodell. Daran dürfte sich mit hoher Wahrscheinlich auch in Zukunft nichts ändern. Es ist schlicht undenkbar, mehrere, äußerst kostenintensive und an viele Bedingungen geknüpfte Strominfrastrukturen am selben Ort zu errichten, um einen Wettbewerb kreieren zu können. Das bedeutet für die Unternehmen wie E.ON einen maximalen Burggraben. Soll die Energiewende gelingen, sind die staatlichen Institutionen gar auf die Investitionen und Innovationen der Versorger angewiesen.

Risiken eines Investments in die E.ON Aktie

  • Politik

Strom wird heute von vielen bereits als ein Grundbedürfnis angesehen. Zudem benötigt eine Industrienation wie Deutschland entsprechende Energiepreise, um konkurrenzfähige Produkte auf dem Weltmarkt anbieten zu können. Dabei können kapitalistisch getriebene Stromkonzerne zum Problem werden. Bei den Netzentgelten von E.ON gibt es beispielsweise einen Preisdeckel, bis zu welchem die Preise für die Nutzung erhöht werden dürfen. Im Rahmen der Energiekrise wurden Gas- und Strompreisbremsen eingeführt – diese wurden zwar weitestgehend vom Staat finanziert, jedoch bleibt man auch in Zukunft bei derartigen Regulierungen der Gunst der Politik ausgesetzt. 

  • Verschuldung

Mit Nettoverbindlichkeiten von über 35 Milliarden Euro blickt man auf einen großen Schuldenberg. Das geplante, milliardenschwere Investitionsprogramm wird diesen noch drastisch erhöhen. In Zeiten von Null- und Niedrigzins hielten sich dabei die Zinsbelastungen im Rahmen. Sollten die Zinsen jedoch langfristig höher bleiben, könnten sich dies die Gläubiger in Zukunft besser bezahlen lassen und für deutliche Mehrausgaben bei E.ON sorgen.

  • Fehlende Konkurrenz

Das Motto „Konkurrenz belebt das Geschäft“ ist allseits bekannt – mit gutem Grund. Auf der einen Seite wird die wirtschaftliche Produktivität gesteigert, da der Wettbewerb zur ständigen Verbesserung der Effizienz zwingt. Auf der anderen Seite ist E.ON, auch aufgrund der Systemrelevanz, stets dem Risiko der Regulierung ausgesetzt – bis hin zur Verstaatlichung.

Bewertung der E.ON Aktie

Viele Anleger versuchen über einen sogenannten Peer-Group-Vergleich zu ermitteln, ob eine Aktie im Vergleich zu seinen Branchenkontrahenten derzeit unter- oder überbewertet ist, um daraus eine Handlungsentscheidung abzuleiten. In der Regel haben diese Bewertungsunterschiede jedoch Gründe. Selbst innerhalb einer Branche können sich die Geschäftsmodelle stark unterscheiden. Die Bilanzqualität, die Preissetzungsmacht oder die strategische Ausrichtung des Managements sind weitere Aspekte, die meist völlig verschieden sein können und daher auch in der Bewertung beachtet werden sollten.

Auch im Fall der E.ON Aktie ist dies der Fall. Verglichen mit den großen Konkurrenten RWE, EnBW und Vattenfall ist man zwar gemeinsam im Energiesektor tätig, jedoch in völlig verschiedenen Teilbereichen aktiv. Diese Teilbereiche haben wiederum eigene Chancen und Risiken und sollten differenziert betrachtet werden. Es empfiehlt sich daher ein Vergleich mit der eigenen Historie.

Setzt man den derzeitigen Firmenwert ins Verhältnis zum EBITDA, ergibt sich ein Wert von knapp acht für die kommenden Jahre. Das entspricht dem Durchschnittswert der letzten zehn Jahre und ist somit weder teuer noch günstig. Auch die Dividendenrendite in Höhe von circa fünf Prozent entspricht dem historischen Median. Steigende Kurse benötigen demnach ein höheres Multiple oder eine bessere operative Entwicklung als erwartet. 

Charttechnik: E.ON Aktie

aktienchart von eon und dessen verlauf
E.ON Aktienchart 2020 – 2023 / FinMent

Die Markttechnik kann derzeit gemischt interpretiert werden. Seit dem Allzeithoch aus dem Jahr 2008 bei über 40 EUR, bildete die E.ON Aktie einen Abwärtstrend. Seit 2015 befindet man sich in einer Konsolidierungsphase und konnte den Abwärtstrend vorerst beenden. Es ist zum derzeitigen Zeitpunkt jedoch zu früh, um von einer erfolgreichen Bodenbildung und somit einer Trendumkehr zu sprechen. Wochen- oder noch besser Monatsschlusskurse über 12 bzw. 13 EUR würden den E.ON Aktie Chart deutlich aufhellen.

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Analystenmeinungen und Kursziele

E.ON Aktie Prognose Übersicht

20 Analysten haben ein durchschnittliches E.ON Kursziel von 12,31 EUR abgegeben. Damit liegt es 4,39% über dem aktuellen Aktienkurs. Das oberste Kursziel sehen Analysten bei 14,00 EUR (+18,74% höher), das unterste bei 6,60 EUR (-44,02% niedriger).

10 Analysten empfehlen E.ON zum Kauf, 9 zum Halten und 1 zum Verkauf.

Die kürzlich veröffentlichten Studien von Bernstein Research sowie Barclays und Goldman Sachs sehen grundsätzlich einen positiven Trend bei dem Energieversorger. Besonders die Ankündigung der Bundesnetzagentur, Netzbetreibern höhere Renditen auf ihre Investitionen einzuräumen, könne dabei ein wichtiger positiver Kurstreiber für die Aktie werden.

E.ON Aktie: Basisdaten

Fazit: E.ON Aktie Prognose 2025

Kurz- und mittelfristig könnten die enorm hohen Investitionen die Gewinnentwicklung weiterhin ausbremsen. Das Aufwärtspotenzial könnte daher aufgrund der derzeitigen fairen Bepreisung kurzfristig begrenzt bleiben. Zudem ist das Risiko einer aufkommenden Rezession präsent. Weniger Industrieprozesse bedeuten weniger Stromgeschäft für die Energieunternehmen. Zudem würde die hohe Verschuldung belasten. Auch bei einem grundsätzlich defensiven Geschäftsmodell können hohe zweistellige Kursverluste eintreten. Eine Stop-Loss-Order unterhalb der letzten markanten Tiefs könnte helfen Verluste zu begrenzen. 

Langfristig wird es wohl kaum ein Geschäftsmodell geben, dass auf Jahre und gar Jahrzehnte so gesichert sein sollte, wie das der E.ON Aktie. Soll die Energiewende gelingen, ist man auf Zusammenarbeit mit den großen Energieunternehmen zwingend angewiesen. Eine übermäßige Regulierung zum jetzigen Zeitpunkt, beispielsweise über Gewinnabschöpfungen, würde die dringend notwendigen Investitionen bremsen. Sollte sich die E.ON Aktie lediglich seitwärts entwickeln, könnte man sich immerhin über eine Dividendenrendite in Höhe von circa 5 Prozent freuen.

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Quellenangaben:

https://www.eon.com/de/ueber-uns/e-on-historie.html, https://www.eon.com/de/energienetze.html, https://www.eon.com/de/ueber-uns/management/leonhard-birnbaum.html, Integrierter Geschäftsbericht 2022 & Ergebnisse Geschäftsjahr 2022 (eon.com)

Bildquelle(n): E.ON SE, BMWi

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Hinweis auf Interessenkonflikte: Bitte beachten Sie, dass die hier präsentierten Informationen keine Anlageberatung darstellen. Jegliche Investitionsentscheidungen, die auf diesen Informationen beruhen, geschehen auf eigenes Risiko. Der Autor empfiehlt, vor jeder Investition unabhängige Beratung einzuholen oder eigenverantwortlich zu handeln. Es besteht die Möglichkeit, dass der Autor in die besprochenen Wertpapiere investiert ist oder investieren möchte.

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