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RWE Aktie Prognose 2024: Der große Gewinner der Energiewende?
- Ajder Veliev
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Je weiter Digitalisierung und Elektrifizierung voranschreiten, desto größer wird der Bedarf an einer ständig verfügbaren, sicheren Stromversorgung. Die Herausforderung dabei: Den steigenden Strombedarf decken und gleichzeitig das Klima schützen. Bei der RWE AG handelt es sich um einen Stromerzeuger und -händler, der massiv auf den Ausbau der erneuerbaren Energien und Speichertechnologien setzt. Der „Biden-Plan“ und der europäische Green Deal haben die Wachstumsdynamik hin zu einer grünen Energiewelt nochmals verstärkt. In puncto Inflation gehört der Energiekonzern zu den Gewinnern. Kein Wunder, dass die RWE Aktie (WKN: 703712, ISIN: DE0007037129) zu den beliebteren Mitgliedern des DAX gehört, bedenkt man die Dividende, welche Prognosen zufolge in den kommenden Jahren deutlich steigen soll.
Als Anleger fragt man sich, ob die RWE Aktie im Jahr 2024 und darüber hinaus den Markt schlagen kann? Der Wettbewerb ist hart und die regulatorischen Herausforderungen sind nicht von der Hand zu weisen. Stichwort Strompreisdeckel! Wir haben den Energieversorger unter die Lupe genommen und erläutern, ob sich ein Investment an der Börse in die RWE AG lohnen könnte.
RWE Aktie: Kennziffern und Symbol
WKN: 703712, ISIN: DE0007037129, Ticker-Symbol: RWE
RWE Aktienkurs
RWE AG: Ein Unternehmen in Wandel
Die RWE AG mit Sitz in Essen ist ein weltweit führender Energieerzeuger und Anbieter für erneuerbare Energien. 1898 gegründet, hat RWE eine beeindruckende Entwicklung durchlaufen und ist heute ein Weltkonzern mit 18.300 Mitarbeitern. Das Grundkapital besteht aus 743,8 Millionen Stückaktien. Bei einem Aktienkurs von 31,00 Euro ergibt sich eine Marktkapitalisierung von 22,93 Milliarden Euro.
Der Energieversorger hat ein breites Portfolio an konventionellen und erneuerbaren Energiequellen, wobei der Fokus mittlerweile auf den alternativen Energien liegt. Mit seinem Vorstandsvorsitzenden Markus Krebber ist die RWE AG eine treibende Kraft hinter der Energiewende und hat das ehrgeizige Ziel, bis 2040 klimaneutral zu sein. Durch massive Investitionen in erneuerbare Energien und den Abbau von CO2-Emissionen arbeitet RWE kontinuierlich daran, seine Energieerzeugung sauberer und umweltfreundlicher zu gestalten.
Um dieses Ziel zu erreichen, will RWE den Anteil von konventionellen Energiequellen, der aktuell im Geschäftsportfolio bei ca. 20 Prozent liegt, bis 2030 auf 0 Prozent reduzieren. Derweil stammen allerdings nur rund 35 Prozent der produzierten Strommengen aus erneuerbaren Energien, allem voran Wind- und Solarkraft. Der nach wie vor große Anteil an Kohleverstromung lastet schwer auf dem Konzern, steht er doch immer wieder in Kritik zahlreicher Klimaaktivisten. Immerhin: Ein Komplettausstieg aus der Kohle soll durch die Verdopplung der Erzeugungsleistung im Bereich Wind, Solar und Batterien kompensiert werden. Dafür baut RWE große Offshore-Windparks mit recycelbaren Rotorblättern, entwickelt innovative Lösungen für Windturbinen auf dem Meer und errichtet schwimmende Solaranlagen. Das Unternehmen plant zudem den Bau von wasserstofffähigen Gaskraftwerken mit einer Kapazität von rund 3 Gigawatt (GW).
Der Versorger investiert bis 2030 über 50 Milliarden Euro in sein grünes Kerngeschäft, wobei 15 Milliarden Euro allein für Investitionen in Deutschland vorgesehen sind. RWE eröffnete zuletzt sieben neue Niederlassungen in Deutschland, um den Ausbau von Onshore-Wind- und Solarenergie voranzutreiben.
Damit ist klar: RWE hat sich komplett neu ausgerichtet und ist nicht mehr mit dem Unternehmen von vor 10 oder 20 Jahren zu vergleichen. Bereits heute setzt der Energieversorger fast vollständig auf erneuerbare Energien.
Verstehen Sie Ihr Investment: Das Geschäftsmodell von RWE
Gemeinsam mit seinen Tochtergesellschaften ist die RWE AG weltweit tätig. Die wichtigsten Standorte sind Deutschland mit 17,8 GW, Großbritannien mit 11,8 GW, die USA mit 8,7 GW und die Niederlande mit 6,3 GW. Insgesamt verfügt RWE derzeit eine Energieerzeugungskapazität von 48,6 GW (Stand 13.03.2024).
Das Geschäftsmodell von RWE erstreckt sich über fünf große Tätigkeitsfelder, die alle auf die konzernübergreifende Wachstumsstrategie „Growing Green“ ausgerichtet sind: Offshore Wind, Onshore Wind/Solar, Wasser/Biomasse/Gas, Energiehandel und Kohle.
RWE-Aktie: Geschäftsbereich Offshore Wind
Mit seiner Tochtergesellschaft RWE Offshore Wind GmbH ist der Energieversorger weltweit die Nummer zwei bei der Windenergieerzeugung auf hoher See. Das Unternehmen plant, baut und betreibt Offshore-Windparks und deckt damit die gesamte Wertschöpfungskette ab. RWE strebt an, seine Kapazität bis 2030 von derzeit 3,3 GW auf 9 GW zu erhöhen. Dafür investiert RWE im Rahmen der Wachstumsstrategie „Growing Green“ mehrere Milliarden Euro in den Ausbau von Windparks auf hoher See. Schwerpunkt werden dabei Windparks im Meer vor Großbritannien, Deutschland, Belgien, Schweden und Dänemark sein. Damit ist Europa der wichtigste Standort für zukünftiges Wachstum in diesem Segment.
Zugleich ist die RWE Gruppe mit ihren innovativen Lösungen zur Stromerzeugung in der Lage, neue Regionen für die Windkraft zu erschließen. Schwimmende Windkraftanlagen bergen dabei ein bisher kaum genutztes Stromerzeugungs- und Klimaschutzpotenzial. Neue Offshore-Märkte, wie etwa Länder mit steil abfallenden Küsten wie Japan, Taiwan, Indien oder den USA sollen einen wesentlichen Beitrag zur Stärkung der globalen Führungsposition von RWE in diesem Geschäftsfeld leisten.
Offshore Wind ist auf EBITDA-Basis, also vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, das zweitwichtigste Geschäftsfeld des RWE-Konzerns. Im Geschäftsjahr 2023 lag das bereinigte EBITDA bei 1,7 Milliarden Euro und damit 21,43 Prozent oder 300 Millionen Euro über dem Ertrag von 2022.
RWE-Aktie: Geschäftssegment Onshore Wind/Solar
Im Bereich Onshore Wind/Solar entwickelt, baut und betreibt RWE Windkraftanlagen und Solarparks auf dem Festland. Dies umfasst die Planung, den Bau, die Inbetriebnahme und den langfristigen Betrieb von Windkraft- und Solaranlagen. Auch das Batteriespeichergeschäft zählt teilweise zu diesem Segment. Je nach Kontinent ist dafür die RWE Renewables Europe&Australia oder die in Amerika ansässige RWE Clean Energy tätig.
Auch dieser Geschäftsbereich ist auf Wachstum ausgerichtet. RWE plant, seine Kapazität von derzeit circa 12 GW auf 20 GW bis 2030 zu steigern. Das wäre dann eine Verdreifachung der Wind und Solar Kapazitäten auf dem Festland innerhalb einer Dekade. Mit der jüngsten Übernahme der Clean Energy Business von dem US-Unternehmen Con Edison ist RWE diesem Ziel einen großen Schritt nähergekommen. Durch die Akquisition konnte RWE seine Marktposition auf dem attraktiven US-Markt stärken und ist nach eigenen Angaben zum zweitgrößten Eigentümer und Betreiber von Solarparks aufgestiegen.
Die strategische Geschäftseinheit Onshore Wind/Solar erwirtschaftete 2023 ein bereinigtes EBITDA von 1,24 Milliarden Euro und übertraf damit den Vorjahreswert um 50,9 Prozent beziehungsweise 421 Millionen Euro.
RWE-Aktie: Geschäftsbereich Wasser/Biomasse/Gas
In diesem Segment ist die Stromerzeugung mit Laufwasser-, Pumpenspeicher-, Biomasse- und Gaskraftwerken gebündelt. Zudem enthalten sind die niederländischen Kraftwerke Amer 9 und Eemshaven sowie einzelne Batteriespeicher.
Gaskraftwerke sind für die erfolgreiche Umsetzung der Growing-Green-Strategie von elementarer Bedeutung. Einerseits kann damit die Versorgungslücke, die durch den Kohleausstieg entsteht, geschlossen werden. Andererseits können Versorgungsschwankungen bei der Stromerzeugung aus Sonne und Wind ausgeglichen werden.
RWE-Aktie: Geschäftsfeld Energiehandel
Neben der Stromerzeugung zählt der Energiehandel zu den zentralen Tätigkeitsfeldern von RWE. Hinter dem Begriff „Energiehandel“ versteckt sich der Eigenhandel mit energienahen Rohstoffen. Dabei handeln Spezialisten aus dem Unternehmen rund um die Uhr mit Strom, Brennstoffen und Emissionsrechten.
Verantwortet wird dieses Segment von der RWE Supply & Trading. Diese Tochtergesellschaft kümmert sich zudem um die Vermarktung des Stroms und die Beschaffung der Brennstoffe und CO2-Zertifikate, die RWE für die Stromerzeugung benötigt.
Darüber hinaus hat sich die RWE Supply & Trading als Zwischenhändler für Pipeline-Gas und Flüssiggas (LNG) etabliert und beliefert Großkunden mit Energie. Dazu werden Bezugsrechtsverträge mit Produzenten geschlossen, der Gastransport durch die Buchung von Pipelines, LNG-Tanker und Regasifizierung-Terminals organisiert und die Lieferungen durch die Nutzung von Speicherkapazitäten optimiert.
Die RWE Supply & Trading erzielte 2023 ein bereinigtes EBITDA von 1,57 Milliarden Euro. Der bereits gute Vorjahreswert von 751 Millionen Euro wurde somit deutlich übertroffen, konkret um 749 Millionen Euro oder 99,7 Prozent.
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RWE-Aktie: Geschäftssegment Kohle- und Kernenergie
Den Wandel hin zur grünen Energie sieht man besonders deutlich an der Entwicklung der Kohle- und Nuklear-Sparte. Machte dieses Geschäftsfeld 2016 noch 90 Prozent des Konzern-EBITDA aus, waren es 2021 nur noch 24 Prozent. Bis 2030 soll dann der Ausstieg aus dem Kohlegeschäft komplett geschafft sein. Damit ist auch nachvollziehbar, dass die RWE AG dieses Segment nicht mehr zu ihrem Kerngeschäft zählen möchte.
Die freigewordenen Flächen und Anlagen sollen für Windkraft– und Solaranlagen genutzt werden. An den Kraftwerksstandorten sollen wasserstofffähige Gaskraftwerke entstehen. Das letzte von RWE betriebene Kernkraftwerk in Emsland bei Lingen wurde im April 2023 abgeschaltet.
Die Marktposition von RWE
Da der Energieversorger ab 2030 ausschließlich auf erneuerbare Energien setzen will, vergleichen wir RWE auch mit Mitbewerbern in diesem Markt. Weltweit führend in dem Bereich der grünen Energie ist die amerikanische NextEra Energy, gefolgt von dem spanischen Unternehmen Iberdrola und der italienischen Enel Gruppe. Die nächsten Plätze teilen sich portugiesische EDP Energies, die britische EDF Energy und die RWE AG. Damit ist klar: RWE gehört zu den Big Playern auf dem Markt der erneuerbaren Energien.
RWE Aktie Quartalszahlen Q4 2023: Status quo
Die RWE AG hat am 14. März die Zahlen für das vierte Quartal 2023 sowie den Jahresabschlussbericht 2023 vorgelegt. Unterm Strich fielen die Zahlen solide aus: Bis in den Mittag stieg die RWE Aktie um rund 3 Prozent. Mit Auftakt der Handelssession in den USA setzten die Anteilsscheine jedoch zu Korrektur an. Am Tagesende stand ein Minus von knapp 3,5 Prozent auf dem Kurszettel. Berechtigter Abverkauf oder überzogener Kettenreaktion?
Das Zahlenwerk liest sich wie folgt: Mit einem Ertrag von 4,5 Milliarden Euro (Nettogewinn) steht ein Plus von 40 Prozent im Abschlussbericht 2023. Ausschlaggebend für den Ertragsschub waren die gestiegenen Strompreise – den wachstumsstärksten Geschäftsbereich machte jedoch der Energiehandel aus! Trotz des angespannten Umfeldes und voraussichtlich sinkenden Strompreisen bestätigte man die Prognose und gab eine Dividendenerhöhung bekannt: Die Dividende soll laut Vorstand auf 1,10 Euro steigen, jedoch erst im nächsten Jahr, also im Kalenderjahr 2025 gezahlt werden. Für das zurückliegende Geschäftsjahr sollen 1,00 Euro pro Aktie ausgeschüttet werden! Im Jahr zuvor wurden 0,90 Euro gezahlt. Die Ausschüttung kann sich der Konzern leisten, blickt man auf die Verschuldung. Denn trotz der milliardenschweren Investitionen steht man in Relation zum EBITDA mit einem Verschuldungsgrad von knapp 1,6 solide dar. Zum Vergleich: Der Verschuldungsgrad der ähnlich Cash Flow starken Deutsche Telekom AG liegt bei rund 2,7. Der Free Cash Flow im Hause RWE gibt jedoch zu denken – hier müssen die Essener ein Minus ausweisen.
Ausschlaggebend für den Abverkauf zum Nachmittag könnten demnach weniger die Q4 2023 Ergebnisse, sondern neue Inflationsdaten aus den USA gewesen sein. Dort stieg der sogenannte Producer Price Index, kurz PPI, stärker aus als erwartet, was die Hoffnung auf eine baldige Zinssenkung schmälerte. Die Finanzierung der kostspieligen Transformation zum klimaneutralen Energieriesen kostet schließlich Geld, was wiederum die Bilanz der RWE schmälern könnte! Ferner könnte die Zahlenvorlage des Mitbewerbers E.ON für Ernüchterung gesorgt haben. Der zweite Versorger aus der DAX-Familie öffnete nämlich einen Tag zuvor seine Bücher und konnte insbesondere mit seinen Aussichten bei den Anlegern punkten. Im direkten Vergleich könnten die Zahlen der Essener Ernüchterung hervorgerufen haben.
RWE investiert massiv in erneuerbare Energien
RWE macht Fortschritte bei der Umsetzung ihrer Growing-Green-Strategie. Den größten Teil der Investitionen hat RWE für den Kauf von Con Edison Clean Energy Business in den USA verwendet (6,3 Milliarden Euro). Außerdem hat RWE ein Gaskraftwerk in den Niederlanden erworben, das Wasserstoff nutzen kann, und den britischen Solarentwickler JBM Solar übernommen. Darüber hinaus hat RWE viel Geld in neue Windkraft- und Solaranlagen investiert und weitere Anlagen in Betrieb genommen. Auf der Pressekonferenz zur Vorlage des Jahresabschlussberichts 2023 teilte man mit, dass jedoch der Ausbau von Wind- und Solarkraft auch an der Entscheidungsfähigkeit in Brüssel hänge.
Wachstum kostet Geld
Der Bau von Solaranlagen, Windrädern sowie Batteriespeichern und nicht zuletzt die Stilllegung einstiger Atomkraftwerke kostet Geld. Für einen breit aufgestellten Versorger wie die RWE AG gestaltet sich die Finanzierung nicht allzu problematisch, bedenkt man den Rückenwind auf staatlicher Ebene. Dennoch sieht sich RWE veranlasst, ein gesondertes Anleihen-Programm auf den Weg zu bringen. Ein grünes Anleihen-Programm, versteht sich! Im Februar 2023 beispielsweise wurden zwei grüne Anleihen mit einem Nominalvolumen von jeweils 0,5 Milliarden Euro ausgegeben. Die Papiere weisen Coupons von 3,625 Prozent beziehungsweise 4,125 Prozent und eine Laufzeit von sechs beziehungsweise zwölf Jahren aus. Grund für diese Sonderfinanzierung dürfte weniger die Verschuldung sein, die aktuell mit einem Faktor von 1,6 bezogen auf das EBITDA in einem vertragbaren Rahmen liegt. Viel mehr könnte der Free Cash Flow dem Unternehmen zu schaffen machen: Nicht zuletzt aufgrund gestiegener Personalkosten verfügt RWE über eine negative Free-Cash-Flow-Rendite. Für das Geschäftsjahr 2024 etwa wird ein Minus von 717 Millionen Euro, für 2025 sogar ein Minus von 2,1 Milliarden Euro erwartet!
Umsatzwachstum und höhere Dividende
Der Vorstand der RWE AG, Markus Krebber, strebt für das Geschäftsjahr 2023 eine Dividende je Aktie von 1,00 Euro an. Die Ausschüttung dürfte am 6. Mai 2024 erfolgen. Grund: Die Hauptversammlung, auf der die Dividende beschlossen werden soll, fällt auf einen Freitag, den 3. Mai 2024. Durch das Wochenende könnte die Ausschüttung demnach zeitverzögert beim Anleger eintreffen. Für das Geschäftsjahr 2022 wurde übrigens eine Dividende in Höhe von 0,9 Euro gezahlt. Analysten rechnen zukünftig mit weiteren Erhöhungen: Bis ins Jahr 2026 soll die Ausschüttung auf 1,2 Euro steigen. Zumindest gemessen am Umsatz, der von zuletzt 28,5 Milliarden Euro auf dann 42,1 Milliarden Euro steigen soll, erscheint die Entwicklung realistisch.
RWE News über News: Growing Green Plan schreitet voran
Fernab aller Zahlen, Prognosen und Vergleiche sollten auch die Projekte, die die RWE AG vorantreibt, in einer RWE Aktie Analyse 2024 einbezogen werden. Sowohl auf dem Land als auf hoher See sind die Pläne der Essener schließlich ambitioniert und lassen sich zwar angesichts schwankender Strompreise schwer bewerten, spiegeln jedoch den Transformationsriesen des Energiekonzerns wider.
Erst im Januar beispielsweise berichtete das Manager Magazin über eine mögliche Übernahme der Orsted AB. Der dänische Global Player gilt als Weltmarktführer im Bereich der Windenergie-Projektierung und verfügt derweil über Offshore-Windanlagen auf der ganzen Welt, unter anderem nahe der Küste Borkum. Ungeachtet eines massiven Kursverfalls aufgrund Wertabschreibungen auf laufende Projekte gehört die Orsted Aktie zu den Top Wind Aktien 2024. Eine konkrete Stellungnahme aufseiten der RWE AG bleibt bis heute aus (Stand 14. März 2024), doch Vorstand Krebber soll bereits erste Verhandlungen mit dem dänischen Staat, dem größten Anteilseigner der Orsted AB, geführt haben, hierbei jedoch auf wenig Begeisterung gestoßen sein.
Doch nicht nur auf hoher See lotet der Konzern Wachstumsoptionen aus: Die heimischen Autobahnen sollen alsbald als Raster für die Installation von Solaranlagen dienen. So möchte man sich unter anderem in Nordrhein-Westfalen auf Standortsuche begeben. Interessant: RWE fordert die zuständigen Behörden auf, unnötige Hemmnisse abzuschaffen. Aktuell scheint man an vielen Autobahnen eine Streifennutzung von 200 Meter umsetzen zu können. Geht es nach dem Team um Krebber, wäre eine Ausweitung auf 500 Meter angemessen beziehungsweise nötig, um die nationale Energiewende voranzutreiben.
Bewertungskennzahlen der RWE AG
Die RWE AG gehört mit einer Marktkapitalisierung von 22,93 Milliarden Euro zu den Big Playern im Segment der erneuerbaren Energien. Das entspricht für das laufende Jahre dem 6-fachen des EBITDA (EV/EBITDA). Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) liegt aktuell bei ca. 11. Für das Jahr 2025 wird ein KGV von 12,2 erwartet. Damit ist die RWE-Aktie im Vergleich zu den letzten Jahren relativ günstig bewertet.
Das Kursumsatzverhältnis (KUV) liegt derzeit bei 0,59 und die Eigenkapitalrendite lag zuletzt bei rund 33 Prozent. Mit 1 Euro Dividende lag die Dividendenrendite im letzten Jahr (2023) bei 3,2 Prozent. Das durchschnittliche Dividendenwachstum der letzten fünf Jahre lag bei 6,48 Prozent.
RWE: SWOT – Analyse
Unternehmensspezifische Stärken und Chancen
Strategische Übernahmen und volle Entwicklungspipeline: Die RWE AG kann durch strategische Übernahmen zügig ihre Stromerzeugungskapazität steigern und legt mit den zugleich erworbenen Entwicklungsprojekten den Grundstein für zukünftiges Wachstum.
Robuste Bilanz und Finanzkraft: Die Bonität ist trotz Turbulenzen an den Energiemärkten und dem schnellen Wachstum mit Baa2 (Moody’s) und BBB+ (Fitch) solide. Damit sollte einer Finanzierung der Wachstumsstrategie wenig im Wege stehen.
Gute Marktposition in wachstumsstarken Industrieländern: Megatrends wie Digitalisierung und Elektrifizierung halten die Stromnachfrage und tendenziell die Preise hoch. Davon profitieren Stromerzeuger wie RWE, die sich in wachstumsstarken Industrieländern positioniert haben.
Unternehmensspezifische Schwächen und Risiken
Harter Konkurrenzkampf: Vor allem in Deutschland lassen sich sehr große Windparks an Land nicht so einfach realisieren. Bei den großen Solaranlagen ist der Kampf um die Standorte relativ groß.
Transformation hat seinen Preis: Einerseits steigt mit den Investitionen in erneuerbare Energien der Verschuldungsgrad. Andererseits gefährdet RWE auf dem Heimatmarkt damit das Geschäft mit den konventionellen Kraftwerken.
Konjunkturabhängigkeit: Die Rahmenbedingungen im Energiesektor können sich schnell ändern. Massive Preisausschläge an den Energiemärkten, staatliche Eingriffe zur Energiesicherung und Sonderabgaben auf Erlöse von Stromerzeugern können zu Planunterschreitungen führen.
RWE-Aktie und das Kursziel: Analysten und ihre Prognose
RWE Aktie Prognose Übersicht
17 Analysten haben ein durchschnittliches RWE-Kursziel von 48,69 € abgegeben. Damit liegt es 53,41% über dem aktuellen Aktienkurs. Das oberste Kursziel sehen Analysten bei 59,50 € (+87,46% höher), das unterste bei 36,00 € (+13,42% höher).
16 Analysten empfehlen RWE zum Kauf, 1 zum Halten.
Analysten sind sich uneins über die Kursziele der RWE Aktie. Goldman Sachs sagt „Kaufen“ und erhöht das Kursziel auf 47 Euro. Die Deutsche Bank Research senkt das Ziel auf 40 Euro, empfiehlt aber ebenfalls „Kaufen“. Bernstein bleibt bei ihrer Einstufung „Outperform“ mit einem Ziel von 52,50 Euro. Barclays sagt „Übergewichten“ und hält das Ziel bei 50 Euro.
Es gibt also gemischte Meinungen, aber insgesamt prognostizieren die Analysten eine positive Zukunft für RWE basierend auf ihren eigenen Schätzungen.
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RWE Aktie: Basisdaten
Fazit
Es ist unabstreitbar: Der Bedarf in der Stromerzeugung und Speicherung wird in den kommenden Jahren weiter steigen. Bis 2040 rechnet RWE damit, dass weltweit 40 Prozent mehr Strom verbraucht wird. Entsprechend sollte sich RWE als Stromerzeuger über die Nachfrage keine Sorgen machen müssen.
Finanziell steht RWE mit einer starken Eigenkapitalausstattung und einer geringen Verschuldung gut dar. Der Free Cash Flow hingegen darf kritisch gesehen werden. Mit der Ausgabe von grünen Bonds und einem starken Cashflow sollte der Ausbau des grünen Portfolios an Windkraft- und Solaranlagen sowie Batteriespeicher jedoch weiterhin kontinuierlich vorangetrieben werden.
Gute Voraussetzungen, die selbst gesteckten Ziele zu erreichen. Im Rahmen der Growing-Green-Strategie will RWE bis 2030, ausgehend von einem jährlichen Wachstum im Kerngeschäft von 9 Prozent, ein EBITDA von 5 Milliarden Euro erzielen. Davon sollen auch die Aktionäre profitieren. Durchschnittlich plant das Unternehmen, 50 bis 60 Prozent des Nettoertrags auszuschütten. Für das Geschäftsjahr 2023 wurde eine Dividende von 1,10 Euro vorgeschlagen, was bei einem Aktienkurs von 31,00 Euro einer Dividendenrendite von ca. 3,55 Prozent entspricht. In diesem Jahr werden Anleger mit einer Ausschüttung in Höhe von 1 Euro für ihre Treue belohnt.
Wer an einem Unternehmen beteiligt sein möchte, das ab 2030 vollständig auf erneuerbare Energien setzt und wer sich gleichzeitig gegen weiter steigende Strompreise absichern will, der kann über ein Investment in RWE nachdenken. Es bestehen jedoch durchaus regulatorische Risiken. Der Ausbau von Wind- und Solarkraft könnte zudem von Rücksetzern geprägt sein. Ein Selbstläufer ist die RWE Aktie somit keineswegs, wohl aber ein solides Investment im Rahmen der (internationalen) Energiewende.
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Bildquelle(n): RWE AG, shutterstock
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