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BASF Aktie Prognose 2022: Unternehmen, Quartalszahlen und Kursziel
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Kaum eine andere Branche gilt als ebenso zyklisch wie der Chemiesektor. In wirtschaftlichen Aufschwungphasen sind hier durchaus Überrenditen möglich, sofern man sich geschickt anzustellen weiß. Doch selbstredend kennt der Konjunkturzyklus auch andere Zeiten. Man schaue sich bloß die aktuelle weltwirtschaftliche Lage an, um zu verstehen, was damit gemeint ist. Für den größten Chemiekonzern der Welt könnten schwierige Monate angebrochen sein.
Dass sich die Stimmung signifikant gedreht hat, beweist nicht zuletzt der fast schon obligatorische Blick auf den Chart. Die Entwicklung der BASF-Aktie (WKN: BASF11, ISIN: DE000BASF111) während der vergangenen zwölf Monate könnte manchen Investor beinahe in Angst und Schrecken versetzen. Doch ist wirklich alles so schlimm? FinMent liefert in dieser Analyse die wichtigsten Antworten auf dringende Fragen.
BASF Aktie
WKN: BASF11, ISIN: DE000BASF111, Ticker-Symbol: BASF
BASF Aktienkurs
BASF - Überblick über die Geschäftstätigkeit
Mehr als 111.000 Menschen arbeiten tagtäglich für den Erfolg des in Ludwigshafen am Rhein ansässigen BASF SE-Konzerns. Man ist mittlerweile in rund 90 Ländern mit entsprechenden Gesellschaften vertreten, um Kunden aus nahezu allen denkbaren Branchen bedienen zu können. Das Firmenportfolio und die damit zusammenhängenden Leistungen wurden intern in die Bereiche Chemicals, Materials, Industrial Solutions, Surface Technologies, Agricultural Solutions sowie Nutrition & Care zusammengefasst. Als Leitbild des gesamten Unternehmens steht die Chemie für eine nachhaltige Zukunft.
Insgesamt verfügt der Konzern zum aktuellen Zeitpunkt über weltweit sechs Verbund- sowie weitere 232 Produktionsstandorte, wobei das Headquarter in Ludwigshafen das global gesehen größte zusammenhängende Chemieareal darstellt. Derzeit befindet sich im chinesischen Zhanijang der Bau der ersten Anlagen einen neu integrierten Verbundstandortes in vollem Gange. Die sogenannten Produktionsverbände gelten als besondere Stärke von BASF. Dort nämlich werden die Herstellungsbetriebe und ihre Energieversorgung intelligent vernetzt, um etwa die Abwärme eines Betriebes einem anderen als Energiequelle zur Verfügung zu stellen. Das gilt als effizient und ist umweltverträglich obendrauf.
Interessant ist sicherlich auch ein etwas detaillierter Blick auf die oben bereits erwähnten sechs Segmente des Unternehmens. Ein kurzer Overview kann helfen zu verstehen, welche Bereiche für BASF besonders wichtig und bei auftretenden Schwierigkeiten deshalb außerordentlich kritisch sind. Dazu eine prägnante Auflistung mit den essentiellen Bullet-Points in der Übersicht.
Chemicals
Dieser Bereich ist insbesondere dafür zuständig, die anderen Geschäftssegmente des Unternehmens sowie Drittkunden mit Basischemikalien sowie Zwischenprodukten zu versorgen. Chemicals unterteilt sich dabei in die Unterkategorien Petrochemicals und Intermediates. Im vergangenen Geschäftsjahr betrug der Umsatz 17 Prozent des Gesamtergebnisses von BASF. Die F&E Investitionen wurden auf knapp 97 Millionen Euro beziffert, während die Investitionen inklusive Akquisitionen einen Wert von 1.157 Millionen Euro erreichten. Alles in allem sollten Anleger dieses Segment und seine Entwicklung also definitiv im Auge behalten.
Materials
Die Geschäftseinheit Materials gliedert sich ebenfalls in zwei Teilbereiche, nämlich Monomers sowie Performance Materials. Ziel ist es, die Kunststoff- und kunststoffverarbeitenden Industrien mit modernen Werkstoffen und passgenauen Vorprodukten zu versorgen. Mit einem Umsatzanteil von zuletzt 19 Prozent stellte sich diese Sparte sogar als noch bedeutender als Chemicals heraus. Das belegen auch die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung, die sich im zurückliegenden Geschäftsjahr auf rund 193 Millionen Euro beliefen. Weitere 709 Millionen Euro wurden für Investitionen mitsamt den Akquisitionen herangenommen.
Industrial Solutions
Unter diesem Oberbegriff sind die beiden Segmente Dispersions & Resins sowie Performance Chemicals zusammengefasst. Der Bereich entwickelt und vermarket hauptsächlich Inhalts- und Zusatzstoffe für diverse industrielle Anwendungen. Dabei betrug der Anteil am Konzernumsatz jüngst etwa 11 Prozent, wozu 175 Millionen Euro an F&E Aufwendungen gezahlt wurden und weitere 361 Millionen Euro in Investitionen inklusive Zukäufe geflossen sind.
Surface Technologies
Hier werden vor allem Oberflächen mit unterschiedlichsten chemischen Lösungen bedient, darunter zum Beispiel Batteriematerialien oder Autolacke. Unterteilt ist diese Einheit wiederum in Catalysts und Coatings. Surface Technologies ist mit einem Umsatzanteil von annährend 29 Prozent der mit Abstand wichtigste Teilbereich des gesamtes BASF-Konzerns. Dementsprechend hoch fielen auch die F&E Aufwendungen aus, die sich das Unternehmen im vergangenen Geschäftsjahr fast 296 Millionen Euro kosten ließ. Die Investitionen und Akquisitionen erreichten derweil einen Wert von satten 1469 Millionen Euro
Nutrition & Care
Mit ungefähr 8 Prozent Umsatzanteil zeigt sich dieses Segment noch als das kleinste innerhalb der Konzernstruktur. BASF fasst hierunter die Bereiche Care Chemicals und Nutrition & Health zusammen. Hergestellt werden insbesondere Inhaltsstoffe für Konsumgüter. Das können unter anderem Nahrungsmittel oder Produkte der Körperpflege sein. Das Ludwigshafener Unternehmen gab im Jahr 2021 nach Angaben des Annual Reports 172 Millionen Euro für den dortigen Entwicklungsbereich sowie zusätzliche 654 Millionen Euro für diverse Investitionen und Übernahmen aus.
Agricultural Solutions
Mit diesem Bereich deckt BASF nun auch die Landwirtschaft ab. Inzwischen ist die Geschäftseinheit Agricultural Solutions auf 11 Prozent Umsatzanteil angewachsen, dazu kommen 904 Millionen Euro für Forschung und Entwicklung sowie zusätzliche 347 Millionen Euro, die für Investitionen und Akquisitionen in dieses Segment angedacht waren. BASF bietet mit dieser Sparte übrigens Saatgut, Pflanzenschutzmittel und digitale Technologien, die in der Landwirtschaft anschließend eingesetzt werden können.
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BASF - kürzlich relevante Neuerungen
Dazu heißt es im letztjährigen Geschäftsbericht des Chemieriesen unter anderem: “Nach einer Bündelung von Serviceleistungen und Ressourcen sowie der Umsetzung einer umfassenden Digitalisierungsstrategie wird sich bis Ende 2022 die Zahl der Mitarbeitenden der Einheit “Global Business Services” weltweit um bis zu 2.000 reduzieren, verglichen mit dem Basisjahr 2019. Ab 2023 erwartet der Bereich jährliche Kosteneinsparungen von über 200 Millionen Euro”.
Im weiteren Verlauf verkündet das Unternehmen dann noch, dass “[d]as Ziel unseres Exzellenzprogramms war, im Vergleich zum Basisjahr 2018 bis Ende 2021 einen EBITDA-Beitrag von jährlich 2 Milliarden Euro zu liefern. Dieses Ziel haben wir 2021 erreicht. Dazu trug, wie geplant, unter anderem der weltweite Abbau von mehr als 6.000 Stellen bis Ende 2021 bei. Diese Reduzierung resultierte aus der organisatorischen Vereinfachung sowie Effizienzsteigerungen in der Verwaltung, den Serviceeinheiten und den Unternehmensbereichen”.
BASF – was zu berücksichtigen ist
Inzwischen liefert BASF Produkte und Dienstleistungen an nahezu 90.000 Kunden weltweit, die aus den unterschiedlichsten Branchen stammen. Von globalen Großkunden über Mittelständler bis hin zum Endverbraucher ist quasi alles dabei. Um ein hohes Niveau sowie weitreichende Effektivität bezüglich der Prozesse gewährleisten zu können, kollaboriert der Chemieriese mit circa 70.000 Tier1-Lieferanten. Diese versorgen BASF vor allem mit wichtigen Rohstoffen, Chemikalien, Investitionsgütern sowie Verbrauchsmaterialien und erbringen darüber hinaus essentielle Dienstleistungen.
Zu den wichtigsten Ausgangsstoffen des Unternehmens gehören derzeit Naphtha, Flüssiggas, Erdgas, Benzol und schließlich Natronlauge. Im Jahr 2021 gehörten mit mehr als 20 Prozent Umsatz die Bereiche Chemie und Kunststoffe zu den bedeutendsten Branchen für BASF. Dahinter folgten mit knapp 10 – 20 Prozent die Landwirtschaft und diverse Konsumgüter. Auf Platz drei lagen mit weniger als 10 Prozent zuletzt mehrere Wirtschaftszweige, darunter vor allem die Bauindustrie, Elektronik, Energie und Rohstoffe sowie Gesundheit und Ernährung. Wie sich die jeweiligen Werte demnächst entwickeln, lässt sich schwer erahnen.
Die fünf größten Aktionäre der BASF Aktie:
- The Vanguard Group, Inc.– 2,61%
- Norges Bank Investment Management – 1,65%
- Union Investment Privatfonds GmbH – 1,37%
- Flossbach von Storch AG – 1,30%
- DWS Investment GmbH – 1,19%
BASF – ein vorsichtiger Ausblick
Natürlich verkennt auch das Management des Chemieriesen die aktuelle Weltlage nicht und weiß deshalb, wie schwierig Zukunftsaussichten zum momentanen Zeitpunkt sind. Dennoch werden im Geschäftsbericht erste Prognosen aufgestellt, die einen Überblick über die zu erwartende Entwicklung der Aktivitäten von BASF geben könnten.
Zuletzt lohnt noch der Blick auf die konkreten Aussichten bezüglich der Umsatz-, Ergebnis- und ROCE-Prognose für die gesamte BASF-Gruppe. Hier ist für das Jahr 2022 von einem Gesamtumsatz in Höhe von 77 Milliarden Euro die Rede. Um dieses Ziel zu erreichen, sollen vor allem das Absatzwachstum aller Segmente sowie die Gründung von BASF Shanshan Battery positive Beiträge leisten.
Deutliche Ertragsrückgänge kündigt das Management jedoch für die Bereiche Surface Technologies und Chemicals an. Verantwortlich dafür seien in erster Linie ein niedrigeres Preisniveau bei Commodities und Rohstoffen. Das EBIT vor Sondereinflüssen sollte sich demnach in einem Bereich bis 7,2 Milliarden Euro bewegen, während der ROCE einen Wert zwischen 11,4% und 12,6% annehmen dürfte.
Die fünf größten Aktionäre der BASF Aktie:
- The Vanguard Group, Inc.– 2,61%
- Norges Bank Investment Management – 1,65%
- Union Investment Privatfonds GmbH – 1,37%
- Flossbach von Storch AG – 1,30%
- DWS Investment GmbH – 1,19%
BASF – weitere wichtige Kennzahlen
Da es sich bei den oben erwähnten Daten zunächst lediglich um Schätzungen handelt, können Investoren bislang zuverlässig nur auf die tatsächlich erzielten Ergebnisse zurückgreifen. Um sich also eine möglichst fundierte Meinung über BASF bilden zu können, sollten die essentiellsten Geschäftszahlen des Konzerns aus dem vergangenen Jahr nicht ignoriert werden.
So nahm das Unternehmen 2021 beispielsweise 78,6 Milliarden Euro ein und erzielte einen ROCE von knapp 13,5 Prozent, wodurch man sich in beiderlei Hinsicht deutlich verbessern konnte. Das EBIT vor Sondereinflüssen lag zuletzt bei 7,8 Milliarden Euro und damit mehr als doppelt so hoch wie noch im Vorjahr. Natürlich wurde das Jahr 2020 durch den Corona-Einfluss stark verzerrt. Den mit Abstand höchsten Ertrag konnte BASF mit 31,6 Milliarden Euro in Europa verzeichnen, gefolgt von Nordamerika mit 21,9 Milliarden Euro und schließlich 20,6 Milliarden Euro aus dem Raum Asien-Pazifik. Zu den bedeutendsten Kosten gehörten indes der Personalaufwand mit 11,1 Milliarden Euro und die Investitionen in den Bereich Forschung & Entwicklung, der insgesamt 2,2 Milliarden Euro vereinnahmte.
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BASF – die Ergebnisse zum ersten Halbjahr
Schon der erste Blick auf die Finanzzahlen der anfänglichen sechs Monate 2022 lässt erahnen, dass die Geschäfte trotz der weltweit angespannten Wirtschaftslage für BASF alles andere als schlecht laufen.
Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2021 konnten beispielsweise die Umsätze von damals insgesamt 39,2 Milliarden Euro um knapp 17,6% auf nunmehr 46,1 Milliarden Euro gesteigert werden. Bis auf das Segment Surface Technologies bedeutet dies für den Konzern eine Ertragssteigerung in jedem Unternehmensbereich.
Ebenfalls kletterte das EBIT vor Sondereinflüssen in die Höhe. Konkret verbesserte der Chemieriese sein Ergebnis hier um 10,6 Prozent, sodass für diesen Posten unterm Strich nun 5,2 Milliarden Euro stehen.
Auffällig sind gleichzeitig jedoch die Nettoschulden, die im Vorjahresvergleich um 20,6 Prozent zulegten. In Kombination mit den nun höher werdenden Kreditzinsen sollten Investoren diesen Parameter nicht außer Acht lassen.
Als erfreulich darf wiederum die 16,9 – prozentige Steigerung der Vermögensgegenstände erachtet werden, die nun mit einem Wert von mehr als 96,9 Milliarden Euro in den Büchern stehen.
Die Beteiligungen der BASF SE:
- BASF India Limited – 73,3%
- Holding VARNA Plc – 13,1%
- Pyrum Innovations AG – 7,90%
- Chemipro Kasei Kaisha, LTD. – 7,64%
- Quantafuel ASA – 5,11%
BASF Aktie: Basisdaten
BASF Aktie Prognose 2022
Die Anleger der Ludwigshafener mussten in den zurückliegenden Wochen und Monaten besonders stark sein und mit zusehen, wie sich der Wert der BASF-Wertpapiere fast kontinuierlich verringerte. Ein wenig Hoffnung macht da die neueste Analysteneinschätzung der US- amerikanischen Bank Bernstein. Die Kapitalmarktprofis setzten den Titel zuletzt zwar von 88€ auf 82€ hinab, bewegen sich damit aber unverändert deutlich über den derzeitigen Kursniveaus. Analyst Gunther Zechmann sieht Potenzial vor allen Dingen darin, dass die Bundesregierung den Riesen aufgrund dessen Bedeutung als Arbeitgeber unterstützen dürfte, sofern es einmal zu ernsthaften Schwierigkeiten kommen sollte.
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Bildquelle(n): BASF SE
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