Linde Aktie Prognose 2024: Neue Höhen dank Wasserstoff? 

Linde Aktie News: Aktueller Geschäftsbericht veröffentlicht!

Anfang 2023 verlor der deutsche Leitindex Dax sein wertvollstes Mitglied. Seitdem wird die Linde Aktie (WKN: A3D7VW; ISIN: IE000S9YS762) an der amerikanischen Börse Nasdaq gehandelt, ein Schritt, der im Zuge der Fusion mit dem US-Rivalen Praxair erfolgte. Auch wenn dies ein herber Verlust für den Finanzmarkt Deutschland bedeutete; den Linde-Aktionären kann es egal sein. Allein in den letzten 12 Monaten konnte der Kurs um fast 30 Prozent an Wert zulegen. 

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Unternehmen und Aktie profitieren dabei sowohl von steigenden Gewinnen im traditionellen Geschäft mit Industriegasen als auch von guten Wachstumsaussichten im Bereich Clean Energy. Ob der Dividenden-Aristokrat auch etwas für ihr Depot ist, beleuchten wir in unserer Linde Aktienanalyse.

Linde Aktie: Kennziffern und Symbol

WKN:A3D7VW, ISIN:IE000S9YS762, Ticker-Symbol: LIN

Linde Aktienkurs

Die Linde Aktie wird an der amerikanischen Börse Nasdaq gehandelt und ist Mitglied im S&P 500 Index. Anfang 2023 zog sich das Unternehmen von der Frankfurt Börse zurück; zu diesem Zeitpunkt war Linde die wertvollste Aktie im Dax-Index. 

Verstehe Dein Investment: Das Geschäftsmodell von Linde

aktuelle linde ag ki bild
Linde KI Darstellung / DALL-E

Der heute weltgrößte Industriegase-Konzern hat seine Wurzeln bereits in den Jahr 1870er-Jahren, als Carl von Linde die Kältemaschine erfand. 1879 gründete der Ingenieur zusammen mit Geschäftspartnern die „Gesellschaft für Lindes Eismaschinen Aktiengesellschaft“. Lindes Technologie kam bereits nach kurzer Zeit in Brauereien, der Metallverarbeitung und der Lebensmittelkonservierung zum Einsatz. 

Nach der Jahrhundertwende expandierte das Unternehmen international, u.a. auch in die USA. Da Linde aber im Ersten Weltkrieg auch Stickstoff für Sprengstoff produzierte, wurde die amerikanische Tochtergesellschaft konfisziert. Sie sollte später in den Chemiekonzern Union Carbide integriert werden und schließlich 1989 als unabhängige Firma unter dem Namen Praxair an die New York Stock Exchange gebracht werden. 

Linde selbst konzentrierte sich nach dem Zweiten Weltkrieg auf den Wiederaufbau seiner Anlagen und profitierte dabei von der steigenden Nachfrage nach Industriegasen, vor allem in der chemischen Industrie und der Stahlproduktion. 1965 folgte der Gang an die Frankfurter Wertpapierbörse, um die Expansion weiter voranzutreiben. Im Laufe der Jahrzehnte entwickelte sich Linde zu einem weltweit führenden Akteur in der Industriegase- und Technologiebranche. 1988 wurde Linde eines der Gründungsmitglieder des deutschen Leitindex Dax. 

Zur großen Wiedervereinigung kam es im Jahr 2018, als die Fusion mit Praxair über die Bühne ging. Mit einem Umsatz von damals über 28 Milliarden US-Dollar wurde das Unternehmen über Nacht zum weltweit größten Industriegase-Konzern, vor Air Liquide und Air Products. Aus deutscher Sicht hatte die Fusion dennoch einen faden Beigeschmack. Der Name blieb zwar erhalten, allerdings wurde aus steuerlichen Gründen der offizielle Sitz nach Irland verlegt; die Hauptverwaltung befindet sich in den USA. Darüber hinaus entschieden sich die Anteilseigner dafür, die Notierung in Frankfurt einzustellen, was zum Ausschluss aus dem Dax führte. 

Gelohnt hat sich das Ganze aber auf jeden Fall: Die Linde-Aktie hat in den letzten 5 Jahren über 150 Prozent an Wert zulegen können. Der Umsatz wurde auf 32,9 Milliarden US-Dollar im Jahr 2023 gesteigert, die EBIT-Marge verbesserte sich auf fast 28 Prozent (2018: 17 Prozent). Grund für Letzteres sind u.a. die bedeutenden Synergien, die das Management erfolgreich realisieren konnte. Der Großteil der Umsätze wird in der Region Amerika erwirtschaftet (42 Prozent), gefolgt von EMEA (25 Prozent) und Asien-Pazifik (20 Prozent). 

Zu den Hauptaktivitäten des Unternehmens, das ungefähr 65.000 Mitarbeiter beschäftigt, gehören die Produktion und der Vertrieb von Industriegasen. Dabei handelt es sich z.B. um Sauerstoff, Stickstoff, Argon und Kohlendioxid, die u.a. beim Schweißen, Schneiden, in der Lebensmittelverarbeitung und der medizinischen Versorgung eingesetzt werden. Wichtigste Kunden sind die Chemie- und Energiewirtschaft (25 Prozent des Konzernumsatzes) sowie Industrie (19 Prozent), aber auch Krankenhäuser (16 Prozent) und Lebensmittel- und Getränkehersteller (10 Prozent). Angeboten werden auch sogenannte Engineering-Lösungen, wie etwa Anlagen und Technologien für die Gasverarbeitung, die Luftzerlegung, die Wasserstoffproduktion, aber auch für Anwendungen im Bereich Öl und Gas und in der Chemie. 

Clean Energy – Ein Markt für die Zukunft

Großer Fokus wird auf den Bereich Clean Energy gelegt. Diese Industrie befindet sich einem strukturellen Wandel von bedeutendem Ausmaß. Unterstützt durch die Anreize des amerikanischen Inflation Reduction Acts (IRA) haben große Dekarbonisierungsprojekte begonnen an Fahrt aufzunehmen. Linde ist dabei bestens positioniert, solche sauberen Energieprojekte auf der ganzen Welt zu gewinnen, dank seines bestehenden Wasserstoffgeschäfts und dem technologischen Know-How. Ziel des Management-Teams um Linde CEO Sanjiv Lamba ist es die Dekarbonisierung zu unterstützen, indem man mit Abnehmern zusammenarbeitet, um Industriegase mit niedrigem Kohlenstoffgehalt sicher, zuverlässig und in großem Umfang zu liefern.

Ein konkretes Beispiel ist hier die Investition von 1,8 Milliarden US-Dollar zur Unterstützung der weltweit führenden Blue-Ammoniak-Anlage des Chemieunternehmens OCI in den USA. In Deutschland hat Linde die weltweit erste Wasserstoff-Tankstelle für Personenzüge bereitgestellt, in Norwegen wurde begonnen flüssigen Wasserstoff an die weltweit erste betriebsbereite mit Wasserstoff betriebene Fähre für Autos und Passagiere zu liefern. Außerdem investiert Linde auch aktiv in eigene Projekte für saubere Energie. Zum Beispiel baut es einen 35 MW-Elektrolyseur an den Niagara Falls, der die grüne Wasserstoffproduktion des Unternehmens in den USA effektiv verdoppelt. 

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Aktuelle Geschäftszahlen: Preiserhöhungen zeigen Wirkung

Durch die weitverbreitete Anwendung von Lindes Industriegasen in vielen unterschiedlichen Branchen ist das Unternehmen zwar vor allzu großen Schwankungen bei der Nachfrage geschützt, allerdings besteht trotzdem eine deutliche Korrelation mit der allgemeinen Industrieproduktion. 

Daher überraschte es nicht, als das Unternehmen am 6. Februar bekannt gab, dass sein Umsatz 2023 um 2 Prozent auf 32,9 Milliarden US-Dollar zurückging. Geringere Verkaufsvolumen konnten dabei von Preiserhöhungen um 6 Prozent abgefedert werden. Gerade zum Jahresende machte sich verstärkt die nachlassende Nachfrage aus den Bereichen Metall & Bergbau sowie Elektronik bemerkbar. 

Nichtsdestotrotz stieg der Umsatz im Q4 um 5 Prozent auf 8,3 Milliarden US-Dollar, abermals gestützt von höheren Preisen. Die EBIT-Marge erreichte sowohl im Q4 als auch im gesamten Geschäftsjahr 2023 ein Niveau von 24,4 Prozent. Bereinigt um außergewöhnliche Effekte betrug die Marge sogar 27,6 Prozent und somit 3,9 Prozenteinheiten mehr als noch 2022. Sehr erfreulich war auch der Auftragsbestand, der Ende Dezember 8,5 Milliarden US-Dollar betrug. Ungefähr 37 Prozent davon stammen aus dem Bereich Clean Energy.

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Umsatzentwicklung von Linde / FinMent

Dank der hohen Profitabilität und einem guten Bargeldmittelzufluss befindet sich auch die Bilanz von Linde in einem guten Zustand. Per 31.12.23 betrug die Nettoschuld 14,7 Milliarden US-Dollar, was dem 1,2-fachen des bereinigten EBITDA entspricht (net debt / EBITDA). Dabei wurden 2,5 Milliarden US-Dollar an Dividenden ausgeschüttet und weitere 3,9 Milliarden US-Dollar in Aktienrückkäufe investiert. Linde gehört zudem zum erlesenen Kreis der Dividenden-Aristokraten, also den Unternehmen, die mindestens 25 Jahre kontinuierlich ihre Dividende erhöht haben. 

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Weitere Informationen

Linde Ausblick: Wachstum trotz Konjunkturflaute

Für das Geschäftsjahr 2024 rechnet CEO Sanjiv Lamba mit einem weiterhin unsicheren geopolitischen und makroökonomischen Umfeld. Den Gewinn je Aktie will er trotzdem um 7 bis 10 Prozent auf 15,25 bis 15,65 US-Dollar steigern. Dies wäre allerdings eine Abschwächung des Wachstums von 2023, als der Gewinn je Aktie um 16 Prozent auf bereinigte 14,20 US-Dollar gestiegen ist.

Der Analystenkonsens marketscreener rechnet für das Geschäftsjahr 2024 mit einem Umsatzplus von 4 Prozent auf 34,2 Milliarden US-Dollar. Für 2025 wird mit einem Plus von 7 Prozent auf 36,5 Milliarden US-Dollar gerechnet. Beim Gewinn je Aktie (EPS) rechnen die Experten mit 13,55 US-Dollar in diesem Jahr und 15,13 US-Dollar im Jahr 2025. 

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Linde - Bewertungskennzahlen

Der Linde Börsenwert beläuft sich zum jetzigen Zeitpunkt auf 201,5 Milliarden US-Dollar. Unter Berücksichtigung der Nettoverschuldung entspricht dies dem 6,4-fachen des erwarteten Umsatzes 2024 (EV/Sales) bzw. dem 5,9-fachen des erwarteten Umsatzes 2025. Das 2024er-KGV der Linde Aktie beträgt 31, der entsprechende Wert basierend auf den Schätzungen für 2025 ist 28. Benutzen wir die Prognose des Unternehmens, beläuft sich das 2024er-KGV auf 27. Im Unterschied zu den Analysten justiert das Unternehmen hierbei für Kosten, die es als nicht relevant für den eigentlichen Geschäftsbetrieb erachtet. 

Angesichts des erwarteten Gewinnzuwachses von 7 bis 10 Prozent erscheint die momentane Bewertung nicht gerade günstig. Allerdings dürfen hier nicht die langfristigen Wachstumsaussichten außer Acht gelassen werden. Im historischen Vergleich (Durchschnittliches KGV der letzten 6 Jahre: 40) ist die Bewertung zudem durchaus attraktiv. Im Gegensatz zu anderen Wasserstoff Aktien und Erneuerbare Energien Aktien wie etwa der Plug Power Aktie, ist Linde aber profitabel und lässt Anleger trotzdem an der Wachstumsfantasie der Wasserstoffbranche teilhaben. Auch bei der Nel Asa Aktie erwarten Experten für die kommenden Jahre noch keine operativen Gewinne. Ähnlich sieht es bei der Ballard Power Aktie aus. Das Risiko bei Linde ist also um einiges geringer als bei ähnlichen Branchenkollegen.

Linde: SWOT – Analyse 

Unternehmensspezifische Stärken und Chancen

Breites Produktportfolio: Die breite Palette an Industriegasen, technischen Gasen, Spezialgasen und Gasanwendungen sowie diverse Engineering-Lösungen hat das Unternehmen zu einem profitablen Weltmarktführer gemacht. Somit können Wachstumsinitiativen im Bereich Clean Energy problemlos finanziert werden. 

Positive politische Rahmenbedingungen: Der IRA in den USA ist nur ein Beispiel der zahlreichen politischen Initiativen, die zur Unterstützung von Wasserstoffprojekten ins Leben gerufen wurden. Dies dürfte in den kommenden Jahren weiter für steigendes Interesse sorgen.

Unternehmensspezifische Schwächen und Risiken

Abhängigkeit von konjunkturellen Schwankungen: Die Nachfrage nach Lindes Gasen ist von der globalen wirtschaftlichen Aktivität und dem Investitionswillen der Kundschaft abhängig. Dies kann zu zyklischen Verschiebungen der Geschäftsaktivität führen. 

Technologische Veränderungen und Konkurrenz: Um langfristig erfolgreich zu bleiben, muss Linde kontinuierlich in Forschung und Entwicklung investieren. Dies ist zum einen bedingt durch die sich verändernden Anforderungen der Kunden, zum anderen auch durch die steigende Zahl an Konkurrenten, gerade im Wasserstoffbereich. 

Analystenmeinungen und Kursziele der Linde Aktie

Linde Aktie Prognose Übersicht

27 Experten haben ihre Einschätzung zum Kursziel der Linde Aktie abgegeben und prognostizieren im Durchschnitt ein Kursplus von +7.13% auf 448,20 USD pro Aktie. Während die Optimisten einen Höchstkurs von 485,00 USD (+15.92%) erwarten, sehen die Konservativen Abwärtspotenzial auf rund 347,00 USD je Aktie (-17.07%).

Von den 27 Analysten raten 21 zum Kauf der Linde Aktie, 5 plädieren fürs Halten, und 1 empfiehlt zum Verkauf.

Die Analysten von JPMorgan hoben nach Bekanntgabe des Geschäftsberichts 2023 ihr Kursziel auf 430 US-Dollar an von zuvor 420 US-Dollar und beließen ihre Einstufung der Linde Aktie auf „Übergewichten“. Die Analysten von Jeffries erhöhten ihr Kursziel auf 485 US-Dollar von 445 US-Dollar und erneuerten ihre „Kaufen“-Empfehlung. 

Linde Aktie: Basisdaten

Fazit: Linde Aktie Prognose 2025

Linde gehört zu den Aktien, die nie wirklich günstig sind. Zu groß ist die Qualität und Stabilität des Unternehmens. Seit einiger Zeit kommt auch das Wachstumspotenzial im Wasserstoffgeschäft hinzu, das eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung des Klimawandels spielt. Bereits heute ist Linde einer der führenden Produzenten von Wasserstoff und investiert in den Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur. Im Vergleich zu anderen Akteuren in der Branche kann Linde diese Initiativen aus eigenen Mitteln finanzieren, was für Anleger das Risiko dramatisch sinken lässt. 

Auch wenn die Linde Aktie nach dem starken Lauf der letzten Monate sich charttechnisch einem überkauften Bereich nähert (RSI: 63), spricht einiges für langfristig weiter steigende Kurse. Sollte sich in der zweiten Jahreshälfte 2024 die konjunkturelle Lage wieder aufhellen, dürfte das Gewinnwachstum spätestens 2025 weiter an Fahrt aufnehmen. Interessierte Anleger sollten aber die makroökonomische Entwicklung genau im Auge behalten, da eine tiefe Rezession auch Linde belasten würde. 

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Quellenangaben:

www.investors.linde.com

www.marketscreener.com

www.de.statista.com

Bildquelle(n): Linde plc, shutterstock

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Hinweis auf Interessenkonflikte: Bitte beachten Sie, dass die hier präsentierten Informationen keine Anlageberatung darstellen. Jegliche Investitionsentscheidungen, die auf diesen Informationen beruhen, geschehen auf eigenes Risiko. Der Autor empfiehlt, vor jeder Investition unabhängige Beratung einzuholen oder eigenverantwortlich zu handeln. Es besteht die Möglichkeit, dass der Autor in die besprochenen Wertpapiere investiert ist oder investieren möchte.

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