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Plug Power Aktie Prognose 2025: Verdoppelungspotenzial laut Analysten
Plug Power Aktie News: Erster Umsatzeinbruch im Jahresvergleich – Ist die Insolvenz bei Plug Power noch aufzuhalten?
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Loic Bickert
- | Letzte Aktualisierung am
Die Energiewirtschaft in vielen Industrienationen befindet sich insbesondere seit Beginn des Ukrainekonflikts in einem Umbruch. Erneuerbare Energien und Klimaschutz standen noch nie so hoch auf der politischen Agenda wie heute. Mehrere Billionen Euro an Förderungen werden weltweit in entsprechende Technologien gepumpt und es zeichnet sich bislang keine Abschwächung dieses Trends ab. Wenn man bedenkt, dass eine der größten Herausforderungen der erneuerbaren Energien darin besteht, den durch Solar– und Wind-Energie erzeugten Strom zu speichern und anschließend wieder einzuspeisen, sollte man das zukünftige Marktwachstum diverser Wasserstofftechnologien nicht unterschätzen.
Plug Power Aktie News: Direkt zu den aktuellen Plug Power Quartalszahlen (Q4 2024) springen!
Plug Power sticht im Vergleich zu anderen Wasserstoff Aktien insbesondere durch seine hochtechnologisierten und patentgeschützten Brennstoffzellen hervor, welche bereits Kunden wie Amazon, Walmart, BMW überzeugt haben. Wenn die Wasserstoffrevolution beginnt, dann doch in den Lagerhallen und Produktionsstätten der größten Unternehmen der Welt, oder?
Die jüngsten Ergebnisse des Treibstoffherstellers lassen jedoch nicht darauf schließen, dass der Durchbruch unmittelbar bevorsteht. Die Plug Power Aktie notiert bereits seit November 2023 unter der 5-Dollar-Marke und ist damit ein sogenannter „Pennystock“, von dem sich institutionelle Investoren in der Regel fernhalten.
Sollten Privatanleger vor diesem Hintergrund ebenfalls die Finger von Plug Power lassen oder eröffnet sich hier eine langfristige Investmentchance mit Vervielfachungspotenzial?
Plug Power Inc Aktie: Kennziffern und Symbol
WKN: A1JA81, ISIN: US72919P2020, Ticker-Symbol: PLUG
Plug Power Aktienkurs
Unternehmens-Vorstellung und Entwicklung von Plug Power Inc.
Das US-amerikanische Unternehmen Plug Power Inc. ist eines der wichtigsten Unternehmen und Marktführer innerhalb der Wasserstoffbranche in den USA. Die Geschäftstätigkeit von Plug Power konzentriert sich auf die Entwicklung und Vermarktung von Brennstoffzellen, welche herkömmliche Batterien in elektrischen Geräten und Fahrzeugen ersetzen sollen. In den letzten Jahren konnte das Unternehmen sein Geschäft zunehmend über die Wertschöpfungskette ausweiten, sodass es auch im Bereich der Wasserstoffproduktion und Speicherung sowie Infrastruktur (Zapfsäulen) Lösungen anbietet.
Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz im US-amerikanischen Latham, Albany County, im Bundesstaat New York. Seit dem Jahr 1999 ist das Unternehmen börsennotiert und die Plug Power Aktien (ISIN: US72919P2020 – Symbol: PLUG) können an mehreren Börsen gehandelt werden, z.B. NASDAQ, XETRA, Japan Exchange, LSEG, etc.
Das Alleinstellungsmerkmal von Plug besteht darin, dass das Unternehmen der weltweit führende Anbieter von schlüsselfertigen Wasserstofflösungen für die globale grüne Wasserstoffwirtschaft sowie der weltweit größte Abnehmer von Flüssigwasserstoff und Erbauer von Wasserstofftankstellen ist. Plug baut ein grünes Wasserstoff-Ökosystem auf, von der Produktion, Speicherung, Lieferung bis hin zur Energieerzeugung, um seine Kunden bei der Erreichung ihrer Geschäftsziele und der Dekarbonisierung der Wirtschaft zu unterstützen.
"GenDrive": Die revolutionäre Brennstoffzellen-Technologie
Eine der bedeutendsten Innovationen, die das Unternehmen auf den Markt brachte und zu einer größeren Bekanntheit verhalf, war die Brennstoffzellengeneration „GenDrive„. Diese Brennstoffzellen können innerhalb weniger Minuten aufgeladen werden, damit deutlich schneller, als dies bei herkömmlichen Technologien möglich ist. Reguläre Batterien nehmen für diesen Prozess normalerweise mehrere Stunden in Anspruch. Im Bereich der Flurförderzeuge (insbesondere Gabelstapler) kam die firmeneigene Technologie bereits sehr erfolgreich zum Einsatz. So kommen mit GenDrive betriebene Flurfördergeräte heute unter anderem in den Lagerhallen großer Konzerne wie Amazon, Microsoft, BMW zur Anwendung.
Ein wesentlicher Vorteil der Technologie im Betrieb von Flurförderzeugen besteht darin, dass sie den Fahrzeugen konstante Leistung zur Verfügung stellt. Wie das Brennstoffzellen-Unternehmen Plug Power Inc. selbst auf seiner Homepage berichtet, konnte beim Betrieb der Flurförderzeuge mit dieser Technologie der Logistik-Betrieb über 24 Stunden an bis zu 7 Tagen in der Woche ohne Unterbrechungen am Laufen gehalten werden. Dies ist den sehr kurzen Ladezyklen und geringen Betriebstemperaturen der Brennstoffzellen zuzurechnen.
Eine weitere Stärke der GenDrive-Technik besteht darin, dass sie trotz ihrer Leistung in ihren Abmessungen nicht größer als herkömmliche Batterien sind. Plug Power ist in der Lage jeden bestehenden Gabelstapler sowie weitere batteriebetriebene, industrielle Fahrzeuge umzurüsten, woraus sich ein enormes Wachstumspotenzial ergibt. In vielen Berichten diverser Forschungsinstitute (z.B. dem IEA – International Energy Agency) und Fachzeitschriften wird behauptet, dass Wasserstoff in Zukunft in der industriellen Anwendung unverzichtbar sein wird.
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"ProGen": Wasserstoffmotoren, die Zukunft der E-Mobilität?
Die ProGen-Plattform mit modularen Brennstoffzellenmotoren erweitert die Reichweite des Unternehmens auf den Sektor der Elektrofahrzeuge für den Straßenverkehr. Tausende von ProGen-Motoren sind heute im Einsatz, auch hier vor allem bei Industriekunden. Eine der besten Möglichkeiten für Transportunternehmen, ihre ehrgeizigen Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, ist die Dekarbonisierung ihrer Flotten.
In diesem Geschäftszweig wurden in den vergangenen Jahren zahlreiche Joint Ventures, unter anderem mit der Renault Gruppe, gestartet, die jedoch alle scheiterten. Der Grund: die fehlende Infrastruktur an Wasserstofftankstellen und die mangelnde Bereitschaft der öffentlichen Hand, Fördermittel für deren schnellen Ausbau bereitzustellen.
Dekarbonisierung
Unter der «Dekarbonisierung» versteht man den Umstieg von fossilen Brennstoffen wie Kohle, Erdgas oder Öl auf kohlenstofffreie und erneuerbare Energiequellen.
GenFuel und GenSure: Das Wasserstoff-Ökosystem ist komplett
Zwei weitere Divisionen, die 2022 und 2023 ihren Weg in das Produktportfolio von Plug Power gefunden haben, bieten nicht weniger Wachstumspotential für das Unternehmen. Mit GenFuel möchte der Wasserstoff-Innovator sein Tankstellennetz erweitern sowie stationäre Lösungen für Großkunden, welche die ProGen und GenDrive Lösungen benutzen, anbieten. GenSure, auf der anderen Seite, ermöglicht es den Kunden, den Kraftstoff vor Ort zu lagern und so eine konstante Kraftstoffversorgung für die Brennstoffzellensysteme aufrechtzuerhalten. Die Brennstoffkammern ermöglichen die Skalierung der Wasserstoffversorgung, um ein breites Spektrum an Laufzeitanforderungen zu erfüllen.
Plug nennt 3 wichtige Argumente für die Implementierung ihrer Wasserstoff-Infrastrukturen für Unternehmen im industriellen Sektor:
Hohe Flexibilität: Das modulare Design bietet skalierbare Lösungen, die Leistungsanforderungen von 50 Watt bis zu mehreren Megawatt abdecken können.
Niedrigere Betriebskosten: Wasserstofflösungen ermöglichen im Vergleich zu Verbrennungsgeneratoren bis zu 84 Prozent geringere Betriebskosten aufgrund der geringen Wartungsanfälligkeit
Robustheit: GenSure-Brennstoffzellen-Notstromprodukte funktionieren unter den härtesten Wetterbedingungen, von -40°C bis 50°C. Zertifizierungstests haben die Zuverlässigkeit der GenSure-Brennstoffzellen bei Starkregen, Buschfeuer und Erdbeben der Stufe 4 bestätigt.
Letzteres ist angesichts der weltweiten Klimaveränderungen und zunehmenden Katastrophen von besonders hohem Wert für Kunden. Schließlich ist in den letzten Jahren die Energiesicherheit bei vielen Unternehmen weit nach oben auf ihre Agenda gekommen. Wasserstoffbetriebene Notstrom-Versorgungssysteme bieten hier eine besonders attraktive Lösung für die Stabilisierung von unter anderem Rechenzentren und Kommunikationsnetze.
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Unternehmensstrategie nach dem Vorbild Tesla
Was haben Tesla und Plug Power gemeinsam? Das Stichwort lautet vertikale Integration. Ein Unternehmen, welches vertikal integriert, nimmt weitere vor- bzw. nachgelagerte Fertigungs- und Handelsstufen der Wertschöpfungskette in die eigene Geschäftstätigkeit auf. Es wird häufig auch von einer erhöhten Fertigungstiefe gesprochen.
Aus beiden Arten der Integration ergeben sich für Unternehmen folgende Chancen:
Der Umsatz wird über einen größeren Teil der Wertschöpfungskette verteilt (Diversifizierung).
Die Qualität der Vorprodukte kann vom Unternehmen selbst gesichert werden.
Geringere Abhängigkeit von Zulieferern (Lieferengpässe).
Kostenvorteile durch erhöhte Produktvielfalt (Economies of Scope, Verbundeffekte)
Innovationen lassen sich besser geheim halten.
Plug Power setzt sich zum Ziel, in wenigen Jahren zum Komplettanbieter im Bereich des Wasserstoffs aufzusteigen. Von der Elektrolyse, über die Verflüssigung und Auslieferung des Wasserstoffs, bis hin zur Brennstoffzelle, soll Plug Anbieter Nr.1 weltweit sein. Wer in Zukunft Plug Power Brennstoffzellen, Speichersysteme oder Zapfsäulen bestellt, soll auch mit dem nötigen Wasserstoff beliefert werden.
Auch Tesla-Chef Elon Musk weiß die Vorteile der vertikalen Integration zu schätzen. So produziert der Elektrofahrzeughersteller zahlreiche wichtige Bauteile, wie beispielsweise die Batterien und Chips, selber. Dem Endkunden wird darüber hinaus ein Schnellladenetzwerk zur Verfügung gestellt sowie Batteriespeicher und Photovoltaikanlagen angeboten. Daraus ergeben sich zahlreiche Synergieeffekte, die eine wichtige Rolle in der Erfolgsstory von Tesla spielen.
Das Gegenspiel zu Economies of Scope (Verbundeffekte), ist Economies of Scale (Skaleneffekte), dabei versucht das Unternehmen Kostenvorteile durch sinkende Produktionskosten zu erzielen. Hierfür erfolgt meist eine Spezialisierung auf eine Stufe der Wertschöpfungskette sowie die Erhöhung der Produktionsmenge. Seit Mitte der 90er Jahre nimmt der Trend zur Spezialisierung von Unternehmen in den verschiedensten Branchen und Wirtschaftssektoren zu. Aktuell findet in Anbetracht der Lieferkettenprobleme und Rohstoffmangels allerdings ein Umdenken statt. Nicht nur die Amerikaner mit Tesla, sondern auch der Automobilhersteller BYD in China setzt stark auf Verbundeffekte.
Eine Auswertung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung ergibt, dass expansive Unternehmen, die ihre Produktpalette ausweiten, meist schneller im Umsatz wachsen. Auf der anderen Seite erzielen Unternehmen, die den Weg der Spezialisierung wählen, meist höhere Erträge und sind profitabler. Letzteres ist vor allem dann sinnvoll, wenn Unternehmen einem starken Kostendruck ausgesetzt sind.
Ob sich Plug Power gegen seine Konkurrenten wie Powercell Sweden (Brennstoffzellen), Ballard Power (Brennstoffzellen) oder Nel ASA (Elektrolyseure), die auf Skaleneffekte setzen, durchsetzen wird, vermag niemand mit absoluter Sicherheit zu behaupten.
Die Strategie der vertikalen Integration birgt folgende Risiken:
Deutlich höherer Umsatzeinbruch bei Problemen in der Lieferkette.
Kostenvorteile durch Spezialisierung entfallen.
Steigende Komplexität in Unternehmensstrukturen (Führungsprobleme).
Steigende Kosten für Organisation & Verwaltung.
Fundamentale Analyse der Plug Power Aktie
Plug Power scheint bisher in der Lage zu sein, seinen Umsatz mit Ausnahme von 2020 jedes Jahr deutlich zu steigern. Während 2018 nur 174 Millionen US-Dollar erwirtschaftet wurden, waren es 2022 rund 701 Millionen US-Dollar und 2023 bereits 891 Millionen US-Dollar. Das Unternehmen schien auf die Milliarden-Dollar-Marke zuzusteuern. Die Trendwende kam mit den Zahlen für das vergangene Jahr. Mit einem Umsatzeinbruch von fast 30 Prozent wurden 2024 nur noch 629 Millionen US-Dollar umgesetzt.
Bei der Profitabilität setzt sich der Trend fort. Allerdings ist es ein Negativtrend, bei dem Plug Power seine Kosten immer weniger in den Griff bekommt und der Nettoverlust von Jahr zu Jahr steigt. So lag der operative Verlust 2018 noch bei -76 Mio. USD und 5 Jahre später bei 1,369 Mrd. USD. Auch 2024 ist der Nettoverlust mit 2,105 Mrd. USD höher als im Vorjahr. Ein weiterer Trend ist zu beobachten, der fast jeden Investor abschrecken sollte: Plug Power erhöht jedes Jahr die Anzahl der ausstehenden Aktien. Das Unternehmen finanziert seine Verluste also durch die Ausgabe neuer Aktien, was den Wert des Investments der bestehenden Aktionäre kontinuierlich verwässert.
Kann Plug die Insolvenz noch abwehren?
Trotz seines Pionierstatus zeichnet die finanzielle Entwicklung von Plug Power Inc. ein turbulentes Bild, das durch eine aggressive Expansion und einen hohen Cash-Burn gekennzeichnet ist, was einen Schatten auf die Nachhaltigkeit und Rentabilität des Unternehmens wirft.
Plug Power Quartalszahlen Q4
Plug Power legte zuletzt die Ergebnisse für das vierte Quartal 2024 vor, die weiterhin auf erhebliche Herausforderungen hindeuten. Der Umsatz über die letzten 12 Monate fiel wie bereits erwähnt um -30 Prozent geringer aus als im Vorjahr. Die Umsatzschätzungen der Analysten wurden ebenfalls um -27 Prozent stark unterschritten.
Wenn man bedenkt, dass das Umsatzwachstum bisher das einzige Argument für Plug Power aus finanzieller Sicht war, wird deutlich, wie gravierend eine Fortsetzung dieser Entwicklung im nächsten Geschäftsjahr wäre. Denn eine solche unterdurchschnittliche Entwicklung steht in krassem Gegensatz zu den ehrgeizigen Expansionsplänen des Unternehmens, die unter anderem den Bau von sechs weiteren Wasserstoffanlagen in den USA vorsehen.
Diese Strategie spiegelt zwar das Engagement des Unternehmens wider, weiterhin eine führende Rolle bei der Bereitstellung innovativer und nachhaltiger Energielösungen zu spielen, wirft jedoch Fragen hinsichtlich der Umsetzbarkeit und des Zeitpunkts eines derart aggressiven Wachstums im bislang noch recht umstrittenen Sektor des grünen Wasserstoffs auf.
Obwohl die globale grüne Wasserstoffindustrie wächst, steckt sie noch in den Kinderschuhen und wird oft als ein Trend angesehen, der eher von einem Hype als von einer etablierten Nachfrage getrieben wird. Diese Ansicht wird durch die Tatsache unterstrichen, dass nur etwa 1 Prozent der Vereinbarungen über grünen Wasserstoff verbindliche Verträge sind, die beide Parteien an ihre Versprechen binden.
Bei der Mehrheit handelt es sich um unverbindliche Vereinbarungen wie Memoranda of Understanding (MOUs) und Letters of Intent (LOIs), die eher Vorverträge sind und keine Garantie für zukünftige Transaktionen darstellen. Dieser Trend deutet darauf hin, dass Plug Power Gefahr läuft, sich selbst zu überfordern, indem es sein Geschäft aggressiv ausweitet, ohne die zugrunde liegenden Marktverpflichtungen zu festigen.
Die finanzielle Lage von Plug Power ist nach wie vor prekär, auch wenn in diesem Jahr die Befürchtung eines Konkurses durch zusätzliche Finanzmittel vorübergehend ausgeräumt werden konnte. Darüber hinaus plant der Vorstand, die jährlichen Betriebskosten um 150 Millionen US-Dollar auf 200 Millionen US-Dollar zu senken, unter anderem durch Personalabbau. Ende 2024 wird das Unternehmen nur noch über Barreserven in Höhe von rund 206 Millionen US-Dollar verfügen. Dies zeigt, wie wichtig es ist, die Betriebskosten unter die Zielmarke von 200 Mio. USD zu senken oder den Cashflow zu erhöhen.
Trotz dieser katastrophalen Ergebnisse brach der Kurs der Plug Power-Aktie nicht weiter ein. Dies lag zum einen daran, dass die Anleger eine solche Entwicklung bereits antizipiert hatten und zum anderen daran, dass der operative Cashflow gesteigert werden konnte. Hinzu kommt, dass der Absatz von Elektrolyseuren um rund 64 Prozent gesteigert werden konnte und damit zur umsatzstärksten Produktgruppe des Unternehmens avancierte. Dies reichte jedoch bei weitem nicht aus, um die Umsatzeinbußen in den anderen Produktgruppen, allen voran der ehemals umsatzstärksten Gruppe der Brennstoffzellensysteme, zu kompensieren.
Die 4 wichtigsten Aktionäre der Plug Power Aktie:
Vanguard Fiduciary Trust Co. (9,60%)
Norges Bank Investment Management (7,55%)
Blackrock Advisors LLC (7,20%)
SK Inc. – Koreanische Holdinggesellschaft (6,03%)
Ausblick und Prognosen
2023 war für Plug Power das Jahr, in dem wirklich ernsthafte Herausforderungen sichtbar wurden. Das Unternehmen führte ein Kostensenkungsprogramm in Höhe von 74 Millionen Dollar durch, das leider den Verlust von 298 Mitarbeitenden zur Folge hatte. CEO Andy Marsh betonte die Bedeutung eines umsichtigen Cash-Managements und betrieblicher Effizienz als Eckpfeiler der Strategie 2024. Marsh versicherte den Stakeholdern, dass sich das Unternehmen trotz der finanziellen und betrieblichen Hürden weiterhin für die Förderung der Wasserstoffwirtschaft einsetzen werde. Nun sollen im Jahr 2025 wieder Mitarbeiter entlassen werden. Es scheint, als würde das Unternehmen in eine Art Winterschlaf verfallen, um die nachfrageschwachen Zeiten zu überbrücken und möglichst nicht in die Insolvenz zu schlittern.
Immerhin: In einem interessanten Ausblick verwies Marsh auf den zu erwartenden Nachfrageschub für die grünen Wasserstoff-Brennstoffzellen-Speichersysteme von Plug, insbesondere für Rechenzentren, in der zweiten Jahreshälfte 2025. Gerade im Hinblick auf den aktuellen Megatrend rund um künstliche Intelligenz (KI) wird das Zukunftspotenzial für die Wasserstoffbranche deutlich.
Die Abkehr von Dieselmotoren und der dringende Bedarf an unterbrechungsfreier Stromversorgung machen Brennstoffzellen zu einer praktikablen und nachhaltigen Notstromlösung. Diese Erwartung steht im Einklang mit dem allgemeinen Branchentrend zur Nachhaltigkeit, da große Technologieunternehmen wie Amazon, Microsoft und Alphabet (ex Google) aktiv versuchen, ihren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren.
Wasserstoff vs. Atomkraft: Rechenzentren der Zukunft betreiben
Plug Power ist kürzlich eine Partnerschaft mit Microsoft eingegangen, um eine 3-MW-Wasserstoff-Brennstoffzelle speziell für Rechenzentren zu entwickeln – ein wichtiger Schritt, um das Potenzial von Wasserstoff als zuverlässige Backup-Stromquelle zu demonstrieren. Diese Partnerschaft zeigt, wie Wasserstoff eine Schlüsselrolle bei der Aufrechterhaltung einer stabilen Stromversorgung für Einrichtungen mit hohem Strombedarf wie Rechenzentren spielen kann.
Neben Microsoft erforschen auch andere große Unternehmen ähnliche Wasserstoffinnovationen. Im Jahr 2022 unterzeichnete Plug Power eine Vereinbarung mit der E-Commerce-Abteilung von Amazon und verpflichtete sich, Wasserstoff zur Unterstützung des Betriebs von Amazon bereitzustellen. Im Rahmen dieser Vereinbarung hat sich Amazon auch verpflichtet, über einen Zeitraum von sieben Jahren in Plug Power zu investieren, was sein Interesse an sauberen Energielösungen unterstreicht. Alphabet Inc, die Muttergesellschaft von Google, hat ebenfalls Wasserstoff-Brennstoffzellen als Teil ihrer Strategie zur Kohlenstoffneutralität untersucht, ein Ziel, das mit den allgemeinen Umweltzielen des Technologiegiganten übereinstimmt.
Die Skalierung von Wasserstoff als Kraftstoff für großtechnische Anwendungen, wie z. B. KI-gestützte Rechenzentren, ist jedoch mit Effizienzproblemen verbunden. Um im großen Maßstab praktikabel zu sein, muss die Wasserstoffproduktion wesentlich effizienter werden. Zwischen Wasserstoff und Kernenergie bestehen erhebliche Kostenunterschiede.
Die Levelized Cost of Electricity (LCOE) für Kernenergie liegen typischerweise zwischen 112 und 189 US-Dollar pro Megawattstunde (MWh) oder etwa 0,11 bis 0,19 US-Dollar pro Kilowattstunde (kWh). Die Kosten für die Herstellung von Wasserstoff durch Elektrolyse sind jedoch deutlich höher und liegen zwischen 4 und 6 US-Dollar pro Kilogramm (kg).
Obwohl ein Kilogramm Wasserstoff zwischen 33,33 und 39,39 kWh Energie enthält, können Brennstoffzellen aus einem Kilogramm Wasserstoff nur 16 bis 19,7 kWh nutzbare Energie erzeugen. Daraus ergeben sich Energiekosten von etwa 0,25 bis 0,30 US-Dollar pro kWh, die fast doppelt so hoch sind wie bei der Kernenergie. Trotz seines Potenzials kann Wasserstoff daher derzeit in Bezug auf Effizienz und Kosten nicht mit der Kernenergie mithalten.
Übrigens: NextEra Energy (NEE), ein führender Name in der Energiebranche, wies in seiner jüngsten Ergebnisdiskussion darauf hin, dass Wasserstoffinitiativen noch in den Kinderschuhen stecken. Der Riese im Bereich der erneuerbaren Energien sieht in grünem Wasserstoff ein enormes Wachstumspotenzial. Er warnte aber auch davor, dass Projekte, die sich auf grünen Wasserstoff konzentrieren, in der Regel längere Entwicklungszeiten haben. Dies deutet darauf hin, dass die signifikanten Auswirkungen von grünem Wasserstoff auf die Industrie und die Reduzierung der Kohlenstoffemissionen erst gegen Ende dieses Jahrzehnts sichtbar werden könnten.
Analystenschätzungen: Kursziele und Prognose der Plug Power Aktie
Plug Power Aktie Prognose 2025
27 Analysten haben ihre Einschätzungen zum Plug Power Kursziel 2025 abgegeben und prognostizieren im Durchschnitt ein Kursplus von satten +59,37% auf 2,58 USD pro Aktie. Während die Optimisten einen Höchstkurs von 5,00 USD (+209%) erwarten, sehen die Konservativen weiteren Kursverlust auf rund 1,00 USD je Aktie (-38%).
Von den 27 Analysten raten 7 zum Kauf der Plug Power Aktie, 15 plädieren fürs Halten und 5 empfehlen zum Verkauf
Die Bandbreite der Kursziele und Analystenschätzungen zeigt die Uneinigkeit der Wall Street im Fall Plug Power. Der risikoreiche Charakter eines Investments in diesen Titel wird dadurch unterstrichen.
Plug Power Aktie: Basisdaten
Fazit und Risikoprofil der Plug Power Aktie
Die steigende Nachfrage nach Elektrolyseuren, stationärer Energie und Notstromanlagen auf der ganzen Welt schafft reichlich Möglichkeiten für Plug Power Inc. Die grüne Energie ist im Vormarsch und dieser Trend ist nicht aufzuhalten. Ohne Technologien rund um Wasserstoff ist es kaum vorstellbar, dass sowohl Unternehmen als auch Staaten ihre Klimaziele erreichen. Plug Power beschleunigt die Einführung dieser Technologien mit extrem starken Partnern. Das Produktportfolio wird zunehmend stärker diversifiziert und das Geschäft somit deutlich resilienter.
Der Vergleich mit Tesla sollte klargemacht haben, welche wichtigen Alleinstellungsmerkmale Plug Power mit seiner Strategie und starken Wachstumszahlen im Umsatz und Auftragsbestand mit sich bringt.
Auf der anderen Seite sieht sich Plug Power aber noch mit zahlreichen Problemen konfrontiert, die mittelfristig erstmal nicht komplett beseitigt werden können. Edelmetalle wie Platin, Iridium werden bspw. als Katalysatoren in Brennstoffzellen und einigen Arten von Wasserelektrolyseuren verwendet, was zu hohen Anschaffungskosten für Brennstoffzellen führt.
Verschiedene Organisationen haben aufgrund der hohen Kosten von Investitionen in die Wasserstoff-Brennstoffzellentechnologie Abstand genommen. Die Kosten für eine Energieeinheit aus Wasserstoff-Brennstoffzellen sind derzeit höher als die anderer Energiequellen. Dies kann sich mit dem technologischen Fortschritt ändern, aber im Moment sind die Kosten für die Herstellung von Wasserstoff ein Hindernis für eine breite Nutzung.
Es war zu erwarten, dass Plug einen weiteren Bericht vorlegt, der hinter den Erwartungen zurückbleibt und damit das Muster fortsetzt, hohe Erwartungen zu wecken und sie nicht annähernd zu erfüllen. Angesichts der aktuellen Befürchtungen an der Wall Street, dass die USA noch im aktuellen Jahr in eine Rezession abrutschen könnten, ist weiterhin mit hohem Verkaufsdruck auf hochspekulative Werte wie die Plug Power Aktie zu rechnen.
Mit der Wahl von Donald Trump zum 47. Präsidenten der Vereinigten Staaten steigt zudem das Risiko politischer Rückschritte beim Ausbau der erneuerbaren Energien. Am 6. November 2024 verzeichnete die PLUG-Aktie einen starken Rückgang, als Antwort auf die Befürchtung, dass Präsident Trump die im Rahmen des Inflation Reduction Act vorgesehenen Mittel für erneuerbare Energien zurückziehen könnte. Es besteht auch das Risiko, dass die Steuergutschriften für grüne Energie zurückgenommen werden, was den Wasserstoffsektor in dieser Übergangsphase direkt betreffen könnte.
Zusammenfassend zeigt auch der Abschlussbericht 2024 von Plug Power, dass sich das Unternehmen an einem kritischen Punkt befindet und sich den beiden Herausforderungen der finanziellen Erholung und der Marktexpansion stellen muss. Mit strategischen Initiativen zur Bewältigung dieser Herausforderungen muss genau beobachtet werden, wie Plug Power seine Technologie und Marktführerschaft in der sich entwickelnden grünen Wasserstofflandschaft nutzt.
Ein langfristiges Investment ist bei der aktuellen Bewertung der Plug Power Aktie theoretisch denkbar. Allerdings muss man sich darüber im Klaren sein, dass eine mögliche Insolvenz des Unternehmens und somit das Risiko eines Totalverlustes des investierten Kapitals in die Plug Power Aktie durchaus hoch ist. Wie immer an der Börse steht einer großen Gewinnchance ein ebenso großes Risiko gegenüber.
Angesichts der turbulenten Zeiten, die von geopolitischen Konflikten, hohen Zinssätzen, Rezessionsängsten und einer schwer zu kontrollierenden Inflation geprägt sind, lässt sich jedoch leicht feststellen, dass die meisten alternativen Anlagemöglichkeiten derzeit mit Sicherheit ein besseres Risikoprofil aufweisen als die Plug Power Aktie. Aus diesem Grund sollten Investitionen als rein spekulativ betrachtet und entsprechend behandelt werden.
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Quellenangaben:
www.ir.plugpower.com/press-releases
www.marketscreener.com
www.bloomberg.com
www.de.statista.com
https://fuelcellsworks.com/2024/12/04/
clean-
energy/hyvia-faces-bankruptcy-a-setback-in-hy
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https://s29.q4cdn.com/600973483/files/
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Bildquelle: shutterstock, pixabay, statista, FinMent, Plug Power Inc.
Inhalte: FinMent
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Themen:
Aktien-Stammdaten
Ticker-Symbol der Aktie: PLUG
WKN: A1JA81
ISIN: US72919P2020
Anzahl der Aktien: 953 Mio.
Streubesitz: 89,06%
Kontakt: Plug Power, Inc.
Postadresse
968 Albany Shaker Road
Latham, NY 12110
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Fax : +1.518.782.9060
E-Mail Adresse: gencare@plugpower.com
Web : http://www.plugpower.com