Alphabet Aktie Prognose 2024: Hidden Champion der KI-Revolution?

Alphabet Aktie News: Alphabet brilliert mit starken Quartalszahlen und überrascht mit Dividendenzahlung

Alphabet (ex Google) sieht sich mit dem rasanten Aufstieg von ChatGPT aus dem Hause OpenAI konfrontiert, das in nur wenigen Tagen sämtliche Rekorde brach und Millionen von Nutzern begeistern konnte. Wozu noch googeln, wenn moderne KI optimal zugeschnittene und obendrein werbefreie Ergebnisse liefert? Alphabets derweil wichtigste Einnahmequelle, das Geschäft mit Werbeanzeigen, steht auf dem Spiel. Nicht wenige Beobachter prophezeiten 2023 bereits den Absturz des Internetriesen aus Silicon Valley und die Alphabet Aktie geriet mächtig unter Druck. Mittlerweile scheint sich das Blatt gewendet zu haben – im April 2024 erreicht die Alphabet Aktie nach brillanten Quartalszahlen ein neues Allzeithoch. Viel Lärm um nichts?

Alphabet Aktie News: Direkt zu den aktuellen Alphabet Quartalszahlen springen.

Fest steht: Die Konkurrenz schläft nicht! Microsoft (MSFT) ist bereits erheblich in ChatGPT investiert und hat die künstliche Intelligenz in die hauseigene Suchmaschine Bing integriert. Google steht somit unter Druck, ein konkurrenzfähiges Produkt auf den Markt zu bringen. Derzeit ruhen alle Hoffnungen auf Bard, einer eigenen KI-Lösung. In der Startphase hat die Alphabet-Software jedoch vorwiegend für negative Schlagzeilen gesorgt.

Investoren und Analysten gleichermaßen befürchten, dass das Kerngeschäft von Alphabet langfristig die Wachstumserwartungen nicht erfüllen kann. Der Konzern könnte somit wichtige Marktanteile verlieren. Die Ex Google Aktie (WKN: A14Y6F, ISIN: US02079K3059) gehört im Vergleich zu anderen Blue-Chip-Aktien wie Apple, Meta und natürlich Microsoft aufgrund der aktuellen Skepsis zu den eher moderat bewerteten Big-Tech-Werten, gemessen an klassischen Bewertungsrichtlinien à la KGV & Co. 

Wir haben die Alphabet Aktie (Marktkapitalisierung: ca. 2 Bio. USD) unter die Lupe genommen und eine umfangreiche Alphabet Aktie Prognose für 2024 erstellt, die sowohl die Chancen und Risiken des KI-Booms als auch das Kerngeschäft des Werbe-Riesen berücksichtigt.

Alphabet Aktie: Kennziffern und Symbol

Alphabet WKN: A14Y6F, A14Y6H; ISIN: US02079K3059, US02079K1079 Ticker-Symbol: GOOGLE, GOOG

Alphabet Aktienkurs

Im Jahr 2023 erlebte der Aktienkurs von Google eine beeindruckende Kehrtwende: Er stieg um 80 Prozent und erreichte wieder ein historisches Allzeithoch, nachdem er im Vorjahr um 45 Prozent eingebrochen war. Bereits im Oktober 2023 hatten wir an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass sich bis dahin noch interessante Einstiegschancen bieten würden. Seitdem ist die Aktie weiterhin kräftig gestiegen und konnte sich von ihrem kurzzeitigen Tief nahezu verdoppeln. Wir gratulieren den Anlegern, die trotz zahlreicher negativer Prognosen im Internet an ihren Alphabet-Aktien festgehalten haben beziehungsweise durch den Kauf der Aktie am Tiefstwert erhebliche Kursgewinne erzielen konnten.

Beachten sollten Anleger, dass insgesamt drei Aktiengattungen der Alphabet Inc. existieren. Hierbei handelt es sich einerseits um sogenannte A-Aktien und C-Aktien. Beide Gattungen sind im S&P 500 notiert, die A-Aktien unter dem Ticker-Kürzel GOOGL, die C-Aktien unter GOOG. Während Halter der A-Aktien Stimmrechte besitzen, erwirbt man mit den C-Aktien ausschließlich Unternehmensanteile. Andererseits gibt es noch B-Aktien, die mit dem zehnfachen Stimmrecht ausgestattet sind. Sie sind allerdings Gründungsmitgliedern und Insidern vorbehalten und werden nicht am freien Markt gehandelt.

Das Geschäftsmodell

Insgesamt ist das Geschäft in drei Segmente aufgeteilt; Google ServicesGoogle Cloud und Other Bets. Google Services beinhaltet Produkte und Dienste wie zum Beispiel, Google Search, Android, Chrome, Hardware, Google Maps, Google Play und die Videoplattform YouTube. Die Einnahmen entstehen in diesem Bereich hauptsächlich aus Werbung, App- und In-App-Verkäufen, Hardware-Verkäufen sowie Gebühren durch Abonnement-basierte Angebote wie YouTube Premium und YouTube TV.

Bis heute generiert die Alphabet Inc. allerdings den Großteil der Gewinne aus Werbeanzeigen und die Suchmaschine Google ist auf der Umsatzseite mit einem Anteil von 56 Prozent mit Abstand das Zugpferd. Das gesamte Google-Service-Segment macht rund 88,7 Prozent des Gesamtumsatzes aus.

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Alphabet Suchmaschinenwerbung Infografik / Statista

Das Segment Google Cloud beinhaltet Infrastruktur- und Plattformdienstleistungen, Tools zur digitalen Zusammenarbeit sowie verschiedenste Dienste für Geschäftskunden. Hier steht man in direkter Konkurrenz zum Cloud-Geschäft von Amazon und Microsoft, profitiert jedoch ebenso stark vom Trend des Outsourcings von IT-Systemen, welches bei vielen Unternehmen zu beobachten ist. Auf die Google Cloud Plattform entfiel 2023 ein Umsatzanteil von über zehn Prozent, konkret 33,09 Milliarden US-Dollar.

Im Bereich Other Bets treffen Neugier und Unternehmergeist von der Google Inc aufeinander, um verschiedene ehrgeizige Projekte voranzutreiben, die das Potenzial der künstlichen Intelligenz nutzen. Diese Projekte haben das Ziel, neue Möglichkeiten zu schaffen. Denken Sie zum Beispiel an autonome Fahrzeuge bei Waymo, an personalisierte Medizin dank künstlicher Intelligenz bei Verily oder an Drohnen bei Wing. Obwohl dieser Bereich im Jahr 2023 nur 0,8 Prozent des Gesamtumsatzes ausmacht, haben viele dieser Projekte das Potenzial, Milliardenmärkte zu dominieren. Vorausgesetzt, die entwickelten Technologien meistern ihren Proof of Concept.

Übrigens: Das Projekt Google X wurde mittlerweile in den Bereich Other Bets integriert. Google X sorgte vor wenigen Jahren mit verschiedenen Ansätzen für Aufsehen, zumindest in einigen Kreisen der weltweiten Techniklandschaft. Seit dem Durchbruch von ChatGPT wecken die „Wetten“, denen man mit diesen Forschungsansätzen nachgeht (Grundlage der Spartenbezeichnung war ebendieser Gedanke der Wette auf eine Technik X), zunehmend Interesse. Neben dem autonomen Fahren sind hier etwa neuronale Messsysteme, die Datenbrille Google Glass und die Verbreitung von Internet via Heißluftballon- oder Zeppelin-artigen Plattformen zu nennen.

Alphabet Quartalszahlen Q1 2024

Am 25. April nach Börsenschluss gab Alphabet Inc. die Ergebnisse für das erste Quartal 2024 bekannt. Hierbei konnte man nicht nur die Analystenschätzungen schlagen, sondern auch eine Premiere verkünden. Hierzu später mehr. Konkret verzeichnete der Suchmaschinenriese ein Wachstum beim Umsatz von 15 Prozent und durfte Einnahmen von 80,54 Milliarden US-Dollar verkünden. Unterm Strich wurde ein Gewinn von 25,47 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet, was einer Nettomarge von 32 Prozent ergibt. Zum Vergleich: Im Q1 2023 standen lediglich ein Umsatz von 69,7 Milliarden und ein Gewinn von 17,4 Milliarden US-Dollar bei einer Marge von 25 Prozent im Abschlussbericht. Mit sämtlichen Zahlen konnte man klar die Schätzungen der Analysten schlagen, insbesondere beim Umsatz, der zuvor auf 79,0 Milliarden US-Dollar taxiert worden war.

diagramm welches die analysen von der umsatzentwicklung von alphabet zeigt
Umsatzentwicklung von Alphabet / FinMent

Der Kurssprung der Aktie nach der Zahlenvorlage scheint demnach gerechtfertigt: Im nachbörslichen Handel stieg die Alphabet Aktie um 13 Prozent und markierte ein neues Allzeithoch! Vorhersehbar war diese Reaktion jedoch keineswegs: Bereits Ende Januar konnte man die Erwartungen mit den Q4 2023 Zahlen schlagen. Die Ergebnisse stießen jedoch keineswegs auf Begeisterung: Innerhalb weniger Stunden erlitten Anleger zweistellige Kursverluste! Grund für den Abverkauf waren enttäuschende Wachstumsraten im viel beachteten Cloud-Geschäft.

Nun jedoch stimmte das Wachstum in der Daten-Wolke. Mit 9,574 Milliarden US-Dollar kletterten die Erlöse im Segment Google Cloud um 28,75 Prozent in die Höhe. Mit diesem Ergebnis konnte man die Schätzungen schlagen, lag jedoch minimal hinter dem Erzrivalen Microsoft, der zeitgleich seine Bücher öffnete. Dort wuchs das Geschäft mit der Plattform Azure um sagenhafte 31 Prozent!

Zahlenwerk unter der Lupe

Neben dem Cloud-Geschäft kletterten im ersten Quartal auch die Einnahmen in den übrigen Sparten, namentlich Google Search & Other, YouTube Ads, Google Network mitsamt Google Advertising sowie Google Subscriptions. Interessant: Der kleinste Bereich, die Sparte Other Bets, brachte 495 Millionen US-Dollar ein – im Vergleich zum Vorjahr ein Wachstum von sagenhaften 71,88 Prozent!

Das Gesamtbild von Alphabet ist durch ein stetiges und zuletzt beschleunigtes Umsatzwachstum gekennzeichnet. Im 5-Jahres-Durchschnitt beispielsweise konnte Alphabet Wachstumsraten von 17,57 Prozent vorlegen. Einen absoluten Rekordwert verzeichnete man während beziehungsweise nach der Corona-Pandemie: Zwischen 2020 und 2021 stand ein Umsatzwachstum von 42,3 Prozent in der Bilanz!

Beruhigend: Die Strategie von YouTube, der Nutzung von AdBlock-Programmen entgegenzuwirken, scheint sich trotz einiger Kontroversen auszuzahlen. So blieben die Nutzerzahlen stabil und der Bereich YouTube Ads kann mit einem Gesamtumsatz von 8,02 Milliarden US-Dollar weiterhin zulegen. Nicht zuletzt Youtube Premium, welches Nutzern sowohl den werbefreien Video-, als auch standortunabhängigen Musikgenuss ermöglicht (Stichwort Offline-Funktion), dürfte dem Bereich Youtube Ads finanziellen Rückenwind verleihen. Hierzulande erhöhte Alphabet zum Beispiel erst Anfang des Jahres die Kosten für das Monats-Abo von 11,99 EUR auf 12,99 EUR. Eine augenscheinlich geringe Erhöhung, die in der Summe jedoch enorme Geldzuflüsse ausmacht.

Abgesehen von den Einnahmen ist die Margenentwicklung von Alphabet besonders bemerkenswert und unter Umständen noch wichtiger. Die Ausweitung der operativen Marge des Unternehmens, die auf die operative Hebelwirkung und den strategischen Fokus auf Rentabilität zurückzuführen ist, darf als bemerkenswert bezeichnet werden. Maßnahmen zur Kosteneffizienz und der Abbau von rund 8.000 Mitarbeitern zwischen 2021 und 2022 haben Alphabet schlanker gemacht und zu einem Anstieg der operativen Marge um 300 Basispunkte (von 24 Prozent auf 27 Prozent) beigetragen. Diese operative Effizienz führte dazu, dass die Steigerung des Betriebsergebnisses deutlich über dem Umsatzwachstum lag.

Die Finanzstrategie von Alphabet profitiert auch von der hohen Nettoliquidität des Unternehmens in Höhe von 97,68 Milliarden US-Dollar. Nicht nur, dass Alphabet mit seinen Barmitteln interessante Projekte voranbringen kann, sondern auch einen zusätzlichen Einkommensstrom in Form von Zinserträgen erhält, stärkt den Global Player.

Paukenschlag: Alphabet kündigt Dividende an

Tech-Aktien gelten als wachstumsorientiert. Die Alphabet Aktie reiht sich in diesem Punkt nahtlos in die Liste der NASDAQ-Überflieger ein. Einige wenige Konzerne haben allerdings eine Trendwende vollzogen und beglücken Aktionäre nicht nur in Form von Kursgewinnen, sondern auch in Form von Ausschüttungen, sprich Dividenden. Anfang des Jahres gab die von Mark Zuckerberg geführte Meta Platforms Inc. beispielsweise die Einführung einer Dividende bekannt – die Aktie reagierte (auch aufgrund hervorragender Quartalszahlen) mit einem zweistelligen Kursanstieg auf die Nachricht.

Wann zahlt Alphabet Dividende 2024?

Seit dem 25. April steht fest: Auch Alphabet wird seinen Aktionären alsbald eine Dividende zahlen. So soll die erste Ausschüttung in Höhe von 0,2 US-Dollar im Juni 2024 gezahlt werden, wobei der Ex-Tag auf den 7. Juni gelegt wurde. Zugegeben, mit einer aktuellen Dividendenrendite von 0,46 Prozent dürfte Alphabet bei Dividendenjägern wenig Begeisterung hervorrufen. Anleger, die die sogenannte Dividendenwachstumsstrategie (ein Strategiemix aus starker Kursperformance und kontinuierlich steigenden Dividenden) verfolgen, könnten sich mit der Alphabet Aktie allerdings umso wohler fühlen. Mit einem aktuellen Free Cashflow von knapp 70 Milliarden US-Dollar verfügt der Konzern über genügend Barmittel, um abseits der laufenden Investitionen eine nachhaltige Dividendenpolitik mit Steigerungsraten im zweistelligen Prozentbereich zu etablieren.

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Künstliche Intelligenz - Chance oder Risiko für die Alphabet Aktie?

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OpenAI Textroboter ChatGPT gegen die Bard AI von Google / shutterstock

Für Google-Investoren lautet eine der Schlüsselfragen, ob das Aufkommen von Chat-basierten KI-Schnittstellen eine Bedrohung für das Suchgeschäft des Unternehmens darstellt. Einige Investoren befürchten, dass Google im Bereich der KI ins Hintertreffen geraten ist und Unternehmen mit fortschrittlicheren KI-Technologien die Chance nutzen könnten, das Unternehmen zu überholen. Es steht außer Frage, die Zukunft ist keineswegs mit absoluter Sicherheit vorherzusagen. Doch es sprechen einige Punkte gegen diese Untergangstheorie.

ChatGPT und andere Chat-basierte KI-Modelle bauen auf einem neuronalen Netzwerk namens Transformer auf – ein Teilbereich der Sparte Other Bets. Dieses wurde 2017 von Google erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Es überrascht nicht, dass Google einen der wichtigsten Meilensteine in der KI-Technologie entwickelt hat, da der Konzern seit Jahren die führende Forschungsorganisation in diesem Bereich ist. Die hauseigene Technologie durchdringt fast alle Dienste, die Google anbietet.

Auch wenn die Experten von Google nicht die Ersten waren, die einen öffentlich zugänglichen Chatbot einführten, so ist doch klar, dass sie bereits vor mehr als einem Jahr einen Chatbot entwickelt hatten. Einen, der auf solch hohem Niveau arbeitete, dass selbst erfahrene KI-Forscher glaubten, er hätte ein Bewusstsein entwickelt.

Googles langjähriger Fokus auf KI erklärt, warum das Unternehmen so schnell in der Lage war, eigene Angebote auf den Markt zu bringen, nachdem Microsoft und OpenAI ihre Versionen des Chatbots veröffentlicht hatten. So wurde nicht nur die Bard-KI unter Hochdruck der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, sondern auch Chat-basierte Antworten direkt in die nativen Suchergebnisse von Google integriert. Ein Schritt, den Microsoft zu diesem Zeitpunkt mit Bing noch nicht gegangen war beziehungsweise gehen konnte.

Google hat zudem eine Reihe weiterer KI-Programme implementiert. Beispielsweise erhält Gmail eine KI-Integration, die Vorlagen für E-Mails entwirft. Googles Produktivitätssoftware wie Tabellenkalkulation, Textverarbeitung und Präsentationsdesign werden durch KI-Tools erweitert, welche bei der Erstellung von Inhalten helfen sollen. 

Und vielleicht am wichtigsten ist, dass Google auf dem bestehenden, KI-gesteuerten Performance Max-Programm aufbaut, welches Werbekampagnen automatisiert, um generative KI-Programme einzubeziehen. Diese wiederum ermöglichen es, Anzeigen effizienter zu schalten und somit Werbemittel sowie Bilder erstellen zu können.

Warum gibt es dann so viele Bedenken, dass Google durch den Aufstieg der KI geschädigt werden könnte?

Chat-basierte KI könnte mehr als nur eine neue Technologie sein. Sie könnte eine neue Plattform darstellen. Und bei einem Plattformwechsel sind die jeweiligen Betreiber am stärksten gefährdet, da sie am meisten zu verlieren haben. Zumindest sofern sie nicht frühzeitig Antworten auf den Transformationsprozess finden!

Einige Szenarien gehen bereits so weit, Googles jahrelange Monopolstellung infrage zu stellen. Der werbegetriebene Suchmaschinenspezialist müsse das eigene Geschäftsmodell kannibalisieren, sich neu aufstellen, um im Rennen um die KI-Vorherrschaft eine entscheidende Rolle spielen zu können.

Um das Risiko für Google besser einschätzen, ist zu berücksichtigen, dass Google ein unverzichtbarer Bestandteil des World Wide Web geworden ist. Wenn sich die Nutzer jedoch vom offenen Web abwenden und ihre Zeit zunehmend mit KI-Chatbots verbringen, beginnt das Rennen um die Vorherrschaft einer Schlüsseltechnologie erneut.

Eine Schlüsseltechnologie, die nicht zwingend in den Händen eines einzelnen Konzerns liegen sollte. So werden Stimmen laut, die Schwarmintelligenz der Open Source Community könnte sich durchsetzen, die Technologie demokratisieren und für alle Nutzer öffentlich bereitstellen. 

Jedoch: Plattformwechsel sind nicht immer schädlich für etablierte Unternehmen, insbesondere dann nicht, wenn diese den Wechsel eigenständig vorantreiben. Vor mehr als einem Jahrzehnt war der Wechsel vom Desktop-Internet zum mobilen Internet bereits im Gange.

Damals wurde dieser Wandel als große Bedrohung für Google angesehen. Investoren befürchteten, dass Menschen das offene Web nicht mehr nutzen und stattdessen den ganzen Tag in Apps verbringen würden. Doch obwohl das mobile Internet zur dominierenden Plattform geworden ist und tatsächlich viele Personen reichlich Zeit in Apps verbringen, haben sich das Geschäft und die Aktie von Google positiv entwickelt. So wie Googles jahrelange KI-Forschung und der jüngste Schritt, KI-Tools zu veröffentlichen, den Übergang zur KI vorantreiben, so hat Googles Betriebssystem Android den Aufstieg des mobilen Webs vorangetrieben und gilt heutzutage als Grundlage der meisten mobilen Endgeräte.

In einem kürzlich mit BusinessWeek geführten Q&A wurde der CEO von Google, Sundar Pichai, gefragt, inwieweit KI ein Risiko für Google darstelle. Seine Antwort bezog sich auf den Erfolg des Unternehmens bei der Bewältigung des Plattformwechsels zum mobilen Internet und lautete: „Ich fühle mich für diesen Wechsel besser gerüstet als für den Wechsel zum mobilen Internet.“ Dies macht Sinn, da Google zum Zeitpunkt des Plattformwechsels bereits viel länger an KI gearbeitet hatte als am mobilen Internet.

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Alphabet CEO Sundar Pichai / Google

Was wollen die Nutzer der Plattformen wirklich?

Eine weitere Schlüsselfrage für Investoren im Zusammenhang mit Google ist, ob die Nutzer ausschließlich auf einen Chatbot setzen werden oder weiterhin das offene Web erkunden wollen. Es ist wichtig, diese Frage im Zusammenhang mit Kaufabsichten zu stellen, der Art von Informationsanfragen, die Googles Werbegeschäft so profitabel machen.

Eine Informationsanfrage ohne Kaufabsicht könnte beispielsweise lauten: „Wie heißt die Hauptstadt von Deutschland?“ Auf diese Frage gibt es nur eine richtige Antwort. Die Antwort, die der Nutzer sucht, ist Berlin. Keine Links auf andere Seiten. Keine Werbung. Nur das Wort Berlin.

Wenn Sie diese Frage ChatGPT oder Google Bard stellen, ist die Antwort: „Berlin“. Und vor allem, wenn Sie diese Frage der herkömmlichen Google-Suche stellen, lautet die Antwort „Berlin“. Diese sogenannten Zero-Click-Suchen sind bei Google sehr, sehr häufig. Studien verschiedener Dritter legen nahe, dass die Mehrheit der Suchanfragen Zero-Click-Suchen sind. Damit verdient Google kaum Geld.

Auf Suchanfragen mit Kaufabsicht wie „Welchen Tennisschläger sollte ein Anfänger kaufen?“, kann Google, unabhängig davon, ob Google Bard verwendet wird oder nicht, mithilfe modernster KI eine präzise Antwort geben. Ein direkter Austausch mit Bard jedoch ermöglicht der Suchmaschine das Stellen von Gegenfragen, um den bestmöglichen Tennisschläger für den Suchenden zu finden beziehungsweise einen Vorschlag zu liefern.

Tatsache ist, dass es keine „richtige“ Antwort auf diese Frage gibt. Google bezeichnet dies als eine NORA-Suche, was für No One Right Answer steht. Wenn Sie über die Natur des Wissens nachdenken, werden Sie schnell feststellen, dass fast alles, was im Leben wichtig ist, eine NORA-Suche ist. Und das Konzept des freien Marktes basiert auf der Idee, dass es keine richtige Antwort auf die Frage gibt, was jemand kaufen soll.

Google kombiniert das Beste aus beiden Welten

Zugegeben, die Aussage, Google kombiniere das Beste aus zwei Welten, ist gewagt. Abwegig ist sie jedoch keineswegs. Denn sowohl KI-Chatbot-Antworten als auch Links zu Expertenseiten im offenen Web sind für einen potenziellen Erstkäufer von Tennisschlägern relevant. Einer der großen Vorteile von Google ist, dass das Unternehmen bereits über eine riesige Basis von Google-Such-Nutzern verfügt. Es ist die weltweit beliebteste Website, mit YouTube auf Platz 2, und verfolgt eine Strategie, bei der die Nutzer nicht zwischen einer traditionellen Suche und einer KI-Chatbot-basierten Antwort wählen müssen.

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Social Media Infografik Alphabet / Statista

Kürzlich hat Google die Search Generative Experience (SGE) eingeführt. Während Bard als eigenständiger Chatbot erhalten bleibt, fügt SGE direkt Chat-basierte Antworten auf Suchanfragen in Google ein. Das ist wichtig, denn obwohl viele Menschen ChatGPT nutzen, wird die Popularität des Newcomers von der Anzahl der Google-Nutzer in den Schatten gestellt. Daher ist es sehr wahrscheinlich, dass die überwiegende Mehrheit der Menschen ihre erste Erfahrung mit einem auf Large-Language-Model konzipierten Chatbot über die traditionelle Google-Suchseite machen wird.

Ja, ChatGPT profitiert von dem First-Mover-Vorteil, aber Google hat einen Distributionsvorteil. Während sich die Nutzer von ChatGPT oder der Bing-Implementierung zunächst anmelden und dann proaktiv daran denken müssen, diesen Dienst auch zu nutzen, wird mit der Einführung von Google das Chatbot-Ergebnis den Nutzern direkt vorgeschlagen. Auf diese Weise kann Google die erhobenen Daten nutzen und abwägen, wann eine Chatbot-Antwort von Vorteil ist und wann eine traditionelle Liste mit linkbasierten Suchergebnissen die Intention des Nutzers besser abdeckt.

Investoren müssen sich jedoch darüber im Klaren sein, dass KI einige Unternehmen überfordern und anderen Unternehmen große Vorteile bringen wird. Die größten Gewinner der künstlichen Intelligenz könnten nicht die KI-Unternehmen oder die Entwickler großer Sprachmodelle sein, sondern bestehende Unternehmen, die ihre Geschäftsprozesse durch KI verbessern, oder Unternehmen, die alte Probleme mit neuen Ansätzen zu lösen.

Für kurz- und mittelfristige Gewinne setzen viele spekulative orientierte Investoren momentan auf die teuren Schaufelhersteller, die eine Skalierung von KI ermöglichen. Einer dieser Hersteller geht schon seit mehreren Monaten durch die Medien und konnte sich seitdem im Kurs vervielfachen. Die Rede ist von der Nvidia Aktie.

Ein viel näher liegendes Risiko für Alphabet: Apple Inc.

Apple verschärft den Wettbewerb mit Google, insbesondere im Bereich der generativen KI. Gerüchten zufolge soll im Juni 2024 ein proprietäres Large Language Model (LLM) namens „Ajax“ vorgestellt werden, mit dem die KI-Funktionen in den Produkten, beginnend mit Siri, verbessert werden sollen. Dieser Schritt könnte Googles Vormachtstellung bei der Suche ernsthaft infrage stellen, insbesondere aufgrund seines Status als Standardsuchmaschine in Safari und seiner Vereinbarung mit Apple über die Aufteilung der Einnahmen, die sich 2021 auf rund 18 Milliarden US-Dollar belaufen werden.

Diese Partnerschaft, die für Googles Werbeeinnahmen im Suchbereich, die von Apple auf rund 50 Milliarden US-Dollar geschätzt werden, von entscheidender Bedeutung ist, unterstreicht die Abhängigkeit Googles von Apples Marktanteil. Dank der weltweiten Dominanz des iPhones verfügt Googles Suchmaschine über eine große Reichweite und wertvolle Nutzer für Werbetreibende.

Die Hinwendung von Apple zu seinen KI-Lösungen stellt eine womöglich unterschätzte Bedrohung für Google dar. Frühere Fälle wie die Auswirkungen auf den Datenverkehr von Google Maps nach der Einführung der Navigationsanwendung von Apple offenbaren die potenziellen Folgen einer Substitution von Google-Diensten durch Apple. Trotz der behördlichen Kontrolle von Googles Suchexklusivität hat der Markt die Auswirkungen von Apples Fortschritten im Bereich der künstlichen Intelligenz möglicherweise noch nicht vollständig eingeschätzt.

Es wird erwartet, dass der Gegenwind für Google im Jahr 2025 einsetzt, nachdem Apples proprietäre LLM voraussichtlich Mitte 2024 eingeführt und anschließend genutzt wird. Es ist recht wahrscheinlich, dass die Bewertung von Google die Risiken, die sich aus der Entwicklung der politischen und technologischen Dynamik ergeben, nicht vollständig berücksichtigt.

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Die Bewertung der Alphabet Aktie

Derzeit werden die Aktien von Alphabet mit dem 22,8-fachen des Nettogewinns (KGV) bewertet. Dies entspricht, nach der Zahlenvorlage im April 2024, sogar einem Rückgang im Vergleich zum Vorjahr, als Alphabet mit dem 24,1-fachen des Nettogewinns bewertet wurde.

In Bezug auf das historische KGV ist die Alphabet Aktie dennoch leicht überbewertet. Rein auf den Gewinn bezogen läge der „faire“ Preis pro Aktie bei 134 US-Dollar. Der aktuelle Aufschlag zu diesem Mittelwert lässt sich durch die jüngsten Erfolgsmeldungen sowie den Quartalszahlen erklären.

Analystenschätzungen: Kursziele der Alphabet Aktie

Alphabet Aktie Prognose Übersicht

56 Experten haben ihre Einschätzung zum Kursziel der Alphabet Aktie abgegeben und prognostizieren im Durchschnitt ein Kursplus von +13.23% auf 188,10 USD pro Aktie. Während die Optimisten einen Höchstkurs von 225,00 USD (+35.42 %) erwarten, sehen die Konservativen nur leichtes Abwärtspotenzial auf rund 143,00 USD je Aktie (-13.93 %).

Von den 56 Analysten raten 43 zum Kauf der Alphabet Aktie, 13 plädieren fürs Halten, und keiner empfiehlt zum Verkauf.

Im Vergleich zur Analyse zum Januar 2024, als wir diesen Beitrag zuletzt aktualisiert haben, zeigt sich, dass sich die Kursziele der Analysten kaum verändert haben, während der Aktienkurs um rund 12 Prozent gestiegen ist. Die Schätzungen gehen also nicht von einem allzu großen weiteren Kurspotenzial aus.

Alphabet Aktie: Basisdaten

Fazit: Alphabet Aktie Prognose 2024–2025 

Die Geschäftsentwicklung von Alphabet in den letzten Jahren stellt den Großteil der Konkurrenz in den Schatten. Nicht zuletzt die Quartalszahlen aus dem April 2024, die ein weiteres Mal Wachstumsraten nahe der 30-Prozent-Marke erkennen lassen, unterstreicht die These, dass Alphabet weitere Marktanteile gewinnen kann und somit als eine der attraktivsten KI-Aktien 2024 angesehen werden darf.

Trotz der beeindruckenden Ergebnisse wie zum Beispiel einem durchschnittlichen Umsatzwachstum von 17,75 Prozent (5-Jahres-Durchschnitt). Einer starken Eigenkapitalrendite von 27,68 Prozent und einer rasanten Margenentwicklung hatte die Alphabet Aktie gegenüber vielen anderen Tech-Aktien zumindest in puncto Performance das Nachsehen.

Dieses Paradoxon könnte die Folge des primären Geschäftsbereichs sein: Das Schalten von Werbung kostet Geld. Unternehmen sparen für gewöhnlich in wirtschaftlich schwachen Zeiten ebendieses Geld, kürzen also ihre Werbeausgaben. Das Kerngeschäft der Alphabet Inc. wird von vielen Marktteilnehmern also als zyklisch gewertet. Doch Alphabet macht mittlerweile weit mehr als eine Werbeplattform aus. Allein die Sparte Other Bets offenbart die unzähligen Avancen der Amerikaner in disruptiven Technologien, allem voran in puncto KI.

Apropos KI: Die Umbrüche durch ChatGPT und möglichen Nachfolgern sind ohne Frage als eine Herausforderung für Googles lange Zeit uneinnehmbare Suchdomäne zu werten. Trotz Googles frühzeitigen und umfangreichen Investitionen in KI stellt die schnelle Marktdurchdringung von OpenAI mit großen Sprachmodellen eine glaubwürdige Bedrohung dar.

Die Unsicherheit über diese Entwicklungen hat einen Schatten auf Googles Aktienkurs geworfen, doch die Alphabet Aktie News über den Einsatz von Gemini auf iPhones und die jüngsten Finanzergebnisse belegen, dass sich Google mittlerweile durchaus mit dem KI-Platzhirsch alias Microsoft messen kann.

Letzten Endes erscheint die Bewertung der Alphabet Aktie fair, unter Umständen etwas zu hoch. Derweil befindet sich die Alphabet Aktie jedoch auf einem Allzeithoch, sodass selbst überzeugte Anleger, die sich der Innovations- und Anpassungsfähigkeit von Alphabet sicher sind, mit einem Kauf warten oder sich gegebenenfalls auf Nachkäufe einstellen sollten.

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Quellenangaben:

https://abc.xyz/investor/

www.marketscreener.com

www.de.statista.com

www.bloomberg.com/profile/company/
GOOG:US

Bildquelle(n): Google, shutterstock, statista

Alphabet Aktie: Stammdaten

  • Ticker-Symbol: GOOGL, GOOG
  • WKN: A14Y6F, A14Y6H
  • ISIN: US02079K3059, US02079K1079
  • Anzahl der Aktien: 5,61 Mrd.
  • Streubesitz: 99 % (A-Aktie)

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Hinweis auf Interessenkonflikte: Bitte beachten Sie, dass die hier präsentierten Informationen keine Anlageberatung darstellen. Jegliche Investitionsentscheidungen, die auf diesen Informationen beruhen, geschehen auf eigenes Risiko. Der Autor empfiehlt, vor jeder Investition unabhängige Beratung einzuholen oder eigenverantwortlich zu handeln. Es besteht die Möglichkeit, dass der Autor in die besprochenen Wertpapiere investiert ist oder investieren möchte.

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