Mercedes Aktie Prognose 2025: Kann die Krise überwunden werden?

Mercedes Aktie News: Enormer Gewinneinbruch und Schwierigkeiten in China – Quartalszahlen enttäuschen

Es ist eine altbekannte Gleichung: Für Zykliker wird es mit zunehmenden Rezessionssorgen an den Börsen eng. Die Autobranche gilt als ein Paradebeispiel für diesen wiederkehrenden Effekt. Neben einigen Herstellern aus der Mittelklasse scheint nun auch der Luxus-Karossen-Riese Mercedes Benz unter die Räder zu kommen. Die zunehmenden Warnungen von Analysten vor einer Überhitzung des Marktes häufen sich. So ist die Mercedes Aktie (WKN: 710000, ISIN: DE0007100000) im Moment weit von der Richtung alter Allzeithochs entfernt.

Mercedes Aktie News: Direkt zu den aktuellen Mercedes Jahreszahlen springen!

Dass der Vorstand seine Ziele für die Elektroflotte wegen zu geringer Nachfrage nun aufgeben muss, scheint die Investoren keineswegs zu beunruhigen. Sie blicken zuversichtlich auf die jüngsten Quartalszahlen, die zum sechsten Mal in Folge die Analystenschätzungen übertrafen.

Aber auch die Mercedes Benz Group sieht sich zunehmend unter Druck durch aufstrebende Marken wie BYD oder NIO aus Asien sowie führende westliche Elektroautohersteller, allen voran der Elektroautopionier Tesla. Es stellt sich also die Frage, über welches Potenzial der Autobauer mit dem Stern verfügt und wie die Prognose ausfällt.

Mercedes Benz Group, G63 in Las Vegas
Mercedes G-Klasse in Las Vegas / Mercedes Benz Group

Mercedes-Benz Aktie: Kennziffern und Symbol

WKN: 710000, ISIN: DE0007100000, Ticker-Symbol: MBG

Mercedes-Benz Aktienkurs

Die Mercedes-Benz Group AG im Überblick

Die Mercedes-Benz Group AG, ehemals Daimler AG, hat einen tiefgreifenden Wandel durchlaufen, dessen Wurzeln in der Geschichte des Automobils bis zu den Erfindern Gottlieb Daimler und Carl Friedrich Benz zurückreichen. Die entscheidende Neuausrichtung des Unternehmens erfolgte im Jahr 2019, als die Daimler AG in zwei eigenständige Unternehmen aufgeteilt wurde: die Mercedes-Benz Group AG mit Fokus auf Pkw und Vans und die Daimler Truck AG mit Fokus auf Nutzfahrzeuge.

Innerhalb der Mercedes-Benz Group AG ist das Geschäft in drei Hauptsegmente gegliedert:

  • Mercedes-Benz Cars – 72% des Gesamtumsatzes

  • Mercedes-Benz Vans – 12% des Gesamtumsatzes

  • Mercedes-Benz Mobility – 16% des Gesamtumsatzes

Das Segment Mercedes-Benz Mobility, bisher Teil des  Finanzdienstleistungsgeschäfts, agiert heute als eigenständiges Tochterunternehmen und bietet eine breite Palette von Dienstleistungen rund um die Mobilität wie Leasing, Finanzierung und weitere kundenorientierte Lösungen an. Diese Struktur ermöglicht eine gezielte Fokussierung auf die Kundenbedürfnisse im jeweiligen Segment und zielt auf eine Steigerung der operativen Effizienz.

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Mercedes Benz Eingang / Mercedes Benz Group

Die weltweite Präsenz der Mercedes-Benz Group AG mit Produktions- und Vertriebsstandorten in nahezu allen Ländern unterstreicht ihre Position als führender Automobilhersteller. Das Portfolio umfasst Premiummarken wie Mercedes-Benz, Mercedes-AMG und Mercedes-Maybach sowie die Elektrofahrzeuglinie Mercedes-EQ, die die Ambitionen des Unternehmens im Bereich der Elektromobilität widerspiegelt.

Die strategische Neuausrichtung und die Konzentration auf das Kerngeschäft haben sich bewährt. Die Aktie der Mercedes-Benz Group AG erwies sich auch angesichts globaler Herausforderungen wie Lieferengpässen als starker Performer, gestützt von soliden Quartalszahlen und einer attraktiven Dividende.

Für Investoren, die sich für die Entwicklungen im Nutzfahrzeugbereich interessieren, bietet die Daimler Truck Holding AG, deren Aktien seit Dezember 2021 an der Börse gehandelt werden, weitere Anlagemöglichkeiten. Die Entwicklung der Daimler Truck Aktie und ihre Zukunftsaussichten werden in unserer Daimler Truck Aktie Prognose ausführlich beleuchtet.

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Daimler-Truck AG (LKWs) / Daimler AG

Klasse statt Masse

Keine Frage, Mercedes Benz spricht Kunden aus der oberen Einkommensschicht an. Und auch die kommenden Jahre sollen von einem weiteren Ausbau der Luxus-Sparte geprägt sein: Mercedes-Benz Group möchte offenbar zu einer Nobel-Marke aufsteigen und hierbei den Fokus auf die Bereiche Top-End Luxury & Core Luxury legen.

Damit wird schon jetzt deutlich, dass die Stuttgarter mit Blick auf das Publikum weitaus selektiver werden dürften. Doch wieso soll es zu diesem Schritt überhaupt kommen? Welche Vorteile erhofft sich das Unternehmen dadurch? Und welche Auswirkungen könnte diese Konzentration auf den Mercedes Aktienkurs haben?

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Mercedes-Maybach S-Klasse Luxus (Z 223) / Mercedes Benz Group

CEO Ola Källenius begründet den Luxus-Drift vor allem mit höheren Gewinnspannen, frei nach dem Motto „Marge statt Masse“. Ein durchaus nachvollziehbarer Schritt, bedenkt man die Tatsache, dass der Autobauer selbst in der Coronazeit Verkaufsrekorde mit seinen extravaganten Modellen aus den Serien Mercedes-Maybach, AMG, GLS, EQS sowie der G-Klasse und S-Klasse feierte.

Hinzu kommen vermutlich demografische Einflussfaktoren, denen der Konzern zuvorkommen möchte. Denn weltweit steigt die Anzahl der wohlhabenden Personen, insbesondere in älteren Altersgruppen, was neue Absatzchancen eröffnet. Diese Nischenpositionierung könnte, sofern der Plan gelingt, höhere Margen und somit einen stabileren Mercedes Aktie Kurs zur Folge haben.

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CEO Ola Källenius / Mercedes Benz Group

Künftig möchte sich die Mercedes-Benz Group also auf die beiden bereits erwähnten Produktkategorien Top-End Luxury sowie Core Luxury konzentrieren, denen knapp 75 Prozent der angedachten Investitionen zugutekommen sollen.

Mercedes-Benz Darstellung der Portfolioumstrukturierung
Mercedes-Benz Darstellung der Portfolioumstrukturierung / Mercedes Benz Group

Einhergehend mit der Konzentration auf hochpreisige Modelle fällt die Entscheidung, die Einstiegskategorie Entry Luxury zu verschlanken. Hierzu zählen beispielsweise die weitverbreitete A- und B-Klasse. Medienberichten zufolge könnte die Produktion dieser Klassiker schon in den kommenden Jahren eingestellt werden, um sich im Bereich Entry Luxury auf vier Varianten zu konzentrieren, die in puncto Preismanagement beziehungsweise Margenstärke ihre heutigen Vorgänger übertreffen sollen.

Mercedes-AMG ONE, Vision AMG und VISION EQXX
Mercedes-AMG ONE, Vision AMG / Mercedes Benz Group

Mit ihrem geplanten Schritt der sukzessiven Positionierung im Luxus-Segment ist die Mercedes Benz Group AG nicht allein. Auch die Konkurrenten Audi und BMW wollen künftig vor allem den Premium-Markt bedienen. Das bringt durchaus Vorteile mit sich. So müssen etwa Komponenten, allem voran die stark nachgefragten Halbleiter, auf weniger Fahrzeuge verteilt werden.

Auch steigende Rohstoffpreise und Forschungskosten lassen sich an eine zahlungskräftige Klientel besser weitergeben. Letztlich dürften aber in erster Linie die höheren Margen im Vergleich zu Klein- und Kleinstwagen ausschlaggebend sein. Dieses Argument trifft im Übrigen besonders auf E-Autos zu. Der Mercedes Aktienkurs spiegelt diese Entwicklung deutlich wieder.

Im Vergleich zur Aktie des Mittelklassewagen-Riesen – Volkswagen AG – etwa konnte sich der Kurs der Mercedes-Benz Group Aktie in den letzten Monaten wesentlich besser entwickeln. Ein Paradebeispiel für das Luxus-Erfolgskonzept stellt die Ferrari Aktie (WKN: A2ACKK / ISIN: NL0011585146) dar. Satte 945 Prozent legte die Aktie des Premium-Autokonzerns seit Handelsstart (2016) zu. Auch die YTD Performance der Italiener von fast 50 Prozent kann sich sehen lassen!

Sollte Mercedes eine Preispolitik wie Ferrari gelingen, könnten die Mercedes-Benz Aktionäre nicht nur von einer satten Dividende profitieren, sondern auch einen deutlichen Kursgewinn bei ihren Aktien erleben.

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In Zukunft nur noch Elektro?

Mercedes-Benz Group hatte sich ehrgeizige Ziele gesetzt: Bis 2023 sollte der Anteil rein elektrisch angetriebener Autos auf über 20 Prozent steigen. Im vergangenen Jahr erreichten die Stuttgarter jedoch nur einen Anteil von zwölf Prozent an den insgesamt zwei Millionen ausgelieferten Pkw und blieben damit um mindestens 168.000 Elektroautos hinter ihren Plänen zurück, wie das Handelsblatt berichtet.

Diese Entwicklung führte zu Kritik im Aufsichtsrat, insbesondere am Vorstandsvorsitzenden Ola Källenius, der daraufhin die bisherige „Electric-only“-Strategie revidierte. Statt ab 2030 nur noch vollelektrische Neuwagen zu verkaufen, geht das Unternehmen nun davon aus, dass der Absatz von Elektrofahrzeugen und Plug-in-Hybriden bis zum Ende des Jahrzehnts maximal die Hälfte des Gesamtabsatzes ausmachen wird.

Die 4 Kategorie der mercedes benz group
Die 4 Kategorien in der EV-Strategie / Mercedes Benz Group

Darüber hinaus plant Mercedes, die Lebensdauer wichtiger Verbrennungsmodelle wie der S-Klasse und der E-Klasse um zwei bis drei Jahre zu verlängern, so dass sie bis zu zehn Jahre auf dem Markt bleiben könnten. Trotz dieser Veränderungen hält Mercedes-Benz Group am Ziel der CO2-Neutralität fest, auch wenn die Entwicklung der Elektromobilität nicht so linear verläuft wie erhofft. Källenius betonte die Notwendigkeit taktischer Flexibilität in dieser Übergangsphase und räumte ein, dass er vor sechs Jahren optimistischer in Bezug auf die Elektromobilität gewesen sei.

Neben der Ausrichtung auf Luxus und E-Mobilität strebt die Mercedes-Benz Group AG an, im Wachstumsmarkt des autonomen Fahrens Fuß zu fassen. Um dieses Ziel zu erreichen, werden im Rahmen des KI-Rollouts bereits heute wichtige Partnerschaften mit Vorreitern der Branche eingegangen. Diese Kooperationen sollen der Mercedes-Benz Group AG zukünftig einen entscheidenden Vorteil in diesem wettbewerbsintensiven Marktsegment verschaffen.

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Produktionsnetzwerk der 100% elektrischen Pkws / Mercedes Benz Group

In den Bereichen Chips, Software, KI sowie autonomes Fahren greift man beispielsweise auf die Unterstützung des Zulieferers Nvidia zurück. Das allerdings ruft viele Kritiker hervor, die dem Stuttgarter Konzern vorwerfen, mit der Zusammenarbeit ein zu hohes Risiko einzugehen.

Immerhin gilt Nvidia als einer der größten Entwickler von Grafikprozessoren und verfügt damit über eine gewaltige Marktmacht. Das wiederum könnte den Autobauer in die brenzlige Lage versetzen, jeden von Nvidia verlangten Preis zahlen zu müssen. Ergo könnten die Kosten in die Höhe schnellen und die Wettbewerbsfähigkeit der Stuttgarter schmälern.

vorstellung und einstufung des eqs in Guangzhou, karl benz
Guangzhou, Vision EQS / Mercedes Benz Group

Ein Paradebeispiel für das Engagement der Mercedes-Führung in Sachen Zukunftsmobilität stellt die Zusammenarbeit mit dem Softwaregiganten Tencent in China dar. Auf dem riesigen Markt der Volksrepublik will man sukzessive das autonome Fahren durchsetzen. Schon jetzt gelten die Stuttgarter mit Level 3 als führend, wenn es um vollautomatisierte Fahrassistenten für Pkws geht. In den USA (Nevada) erhielt man erst neulich die Zulassung für seinen Drive Pilot. Doch selbstverständlich schläft die Konkurrenz nicht. Insbesondere Tesla hat in jüngster Zeit mit seiner Software für autonomes Fahren Erfolge erzielt, die der Benz-Welt gefährlich werden und sie im schlimmsten Fall sogar überholen könnten.

Dabei ist jedoch zu beachten, dass Mercedes und Tesla sehr unterschiedliche Ansätze verfolgen. Während Tesla versucht, die Technologie des autonomen Fahrens zu demokratisieren, indem es versucht, die entsprechende Hardware möglichst günstig herzustellen, setzt Mercedes-Benz Group auf hochtechnologische und damit kostspieligere Technologien. Im Detail will Tesla autonomes Fahren allein mit einer Kombination aus mehreren Kameras und einem Hochleistungsrechner ermöglichen, der die Bilder mittels künstlicher Intelligenz verarbeitet und auswertet.

Mercedes hingegen setzt zusätzlich auf Lidar- und Radarsysteme, die zahlreiche hochpräzise Messungen durchführen. Der Vorteil bei Mercedes: Durch die hohe Genauigkeit der Messungen und deren schnelle Auswertung mit den KI-Systemen, die auf Nvidia-Chips laufen, kann das Fahrzeug im autonomen Modus ein hohes Maß an Sicherheit gewährleisten. Insbesondere in Situationen mit eingeschränkter Sicht (Regen, Nebel, Schneefall, Lichtreflexionen etc.) hat Tesla mit seinen Kameras noch große Schwierigkeiten.

Systeme des autonomen Fahrens in Mercedes-Benz Fahrzeuge, batterie kreislauf
Systeme des autonomen Fahrens in Mercedes-Benz Fahrzeuge / Mercedes Benz Group

Mercedes-Benz Group hat übrigens auch eine Antwort auf den wachsenden Bedarf an umweltfreundlichen Beförderungslösungen entwickelt: Der eCitaro G. Der vollelektrisch angetriebenen Gelenkbus bietet Platz für bis zu 146 Fahrgäste und kombiniert Nachhaltigkeit mit effizientem Personentransport – perfekt für den Einsatz in belebten städtischen Zentren.

Insgesamt stellt der eCitaro G nicht nur eine erhebliche Innovation im Fahrzeugsegment von Mercedes-Benz dar, sondern könnte auch ein potenzieller Wachstumstreiber für die Aktie sein, da er die Vision des Unternehmens von einer nachhaltigen und lebenswerten urbanen Zukunft widerspiegelt.

e mobilität: ecitaro g trailer von mercedes, analyst begeistert
Neue Kapazitäten im Linienverjehr: Der eCITARO G. / Mercedes Benz Bus

Die Aktuellen Ergebnisse - Ein Blick in das dritte Quartal 2024

Die Mercedes-Benz AG hat ein schwieriges drittes Quartal hinter sich, das vor allem wegen des schwachen Absatzes von Luxusfahrzeugen in China von einem deutlichen Gewinnrückgang geprägt war. Die Kernsparte des Autobauers, Mercedes-Benz Cars, verzeichnete einen drastischen Rückgang des operativen Ergebnisses um 48 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr. Zudem sank die Umsatzrendite von 12,4 Prozent im Vorjahr auf 4,7 Prozent und damit auf den niedrigsten Stand seit Beginn der Pandemie im Jahr 2020.

Finanzvorstand Harald Wilhelm machte deutlich, dass China als kritischer Markt trotz der Herausforderungen weiterhin im Fokus der Mercedes-Strategie stehe. „Ein Rückzug aus diesem hart umkämpften Markt ist keine Option“, bekräftigte er die Entschlossenheit von Mercedes-Benz, dem Abschwung zu begegnen.

Immerhin: Den für Anleger sehr wichtigen Free Cashflow konnte der Konzern sogar mit 2 Prozent leicht steigern.

Übersicht - Entwicklung der wichtigsten Finanzkennzahlen im quartalsweisen Vergleich bernstein research und deutsche bank research
Übersicht - Entwicklung der wichtigsten Finanzkennzahlen im quartalsweisen Vergleich/ Mercedes Benz Group

Der Rückgang von Luxusautos in China: Eine große Herausforderung

Die Luxusautos von Mercedes-Benz Group, wie die S-Klasse und der Maybach, sehen sich in China mit einer sinkenden Nachfrage konfrontiert, da die wirtschaftlichen Herausforderungen, insbesondere im Immobiliensektor, selbst wohlhabende Verbraucher dazu veranlassen, sich bei der Anschaffung hochwertiger Fahrzeuge zurückzuhalten. Obwohl das Unternehmen ursprünglich mit Schwierigkeiten in China gerechnet hatte, fiel der Rückgang stärker aus als erwartet.

Um die Auswirkungen dieses Abschwungs abzumildern, hat Mercedes Maßnahmen ergriffen, um seine chinesischen Händler finanziell zu unterstützen, und sich gleichzeitig den Herausforderungen der Zulieferer in und außerhalb Chinas gestellt.

Harald Wilhelm wies darauf hin, dass sich einige finanzielle Rückschläge, wie die in diesem Quartal geleistete Unterstützung in Höhe von 500 Millionen Euro, im nächsten Jahr wahrscheinlich nicht wiederholen werden. Analysten sind jedoch besorgt über die größeren Herausforderungen, denen sich die deutschen Automobilhersteller in China gegenübersehen, wo sich der Wettbewerb im Inland verschärft, insbesondere auf dem Markt für Elektrofahrzeuge (EV).

Daniel Schwarz, Analyst bei Stifel Research, vermutet, dass ein wesentlicher Teil dieser Nachfrageverschiebung strukturell bedingt sein könnte, da die chinesischen Verbraucher weniger Neigung zu deutschen Premiummarken zeigen als in der Vergangenheit. Den Analysten von Barclays zufolge müssen Luxusautohersteller wie Mercedes, BMW und Audi nun die Preise senken, um mit der lokalen Konkurrenz konkurrieren zu können und gleichzeitig ihren Marktanteil zu halten.

Die Elektroauto-Sparte von Mercedes-Benz Group musste deutliche Rückgänge hinnehmen, insbesondere auf dem chinesischen Markt, wo die Konkurrenz durch lokale Marken groß ist und den Kunden günstigere Alternativen zur Verfügung stehen. Insbesondere der Absatz von Elektromodellen ging im Quartal um 31 Prozent zurück. Der EQS von Mercedes, das Elektroauto-Pendant zur S-Klasse, repräsentiert zwar die Ambitionen des Unternehmens im Elektroauto-Segment, hat aber in China noch nicht die Zugkraft der lokalen Wettbewerber erreicht.

Um den rückläufigen EV-Verkäufen entgegenzuwirken, hat sich Mercedes zu zusätzlichen Subventionen und Rabatten verpflichtet, was zu einer finanziellen Belastung im mittleren dreistelligen Millionenbereich für Bestandsreduzierung und Vertriebsunterstützung geführt hat.

Finanzielle Auswirkungen und Maßnahmen zur Kostensenkung

Der Gesamtumsatz von Mercedes-Benz Group sank in diesem Quartal um rund 7 Prozent auf 34,5 Mrd. EUR, der Gewinn je Aktie um 48 Prozent auf 1,81 EUR pro Anteilsschein.

Harald Wilhelm räumte ein, dass diese Ergebnisse unter den internen Maßstäben von Mercedes-Benz liegen und betonte die Notwendigkeit von Kostendisziplin, um die zukünftige Performance zu steuern. Um die finanzielle Situation zu stabilisieren, will Mercedes alle Ausgaben auf den Prüfstand stellen. Wilhelms Botschaft zur Kostensenkung blieb zurückhaltend, deutete aber potenziell härtere Maßnahmen bei der Beschäftigung an, was einen aggressiveren Ansatz im Vergleich zu den sanften Einschnitten der vergangenen Jahre darstellt.

Obwohl Kostensenkungen eine Priorität sind, besteht Mercedes darauf, keine Kompromisse bei den Fahrzeugpreisen einzugehen, um den Verkauf anzukurbeln, gemäß der Philosophie „Klasse statt Masse“. Die Renditeziele des Unternehmens, die in der Vergangenheit unter verschiedenen wirtschaftlichen Szenarien auf eine Marge zwischen 8 und 14 Prozent festgelegt wurden, könnten angesichts der aktuellen Marktbedingungen neu bewertet werden. Wilhelm: „Die aktuelle Situation ist deutlich schlechter als die Annahmen während der Pandemie. Mercedes plant, diese Ziele im ersten Quartal weiter zu überprüfen und dabei auch die Lehren aus den Herausforderungen in China in diesem Jahr zu ziehen.“

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Ausblick: Strategieanpassung in unsicheren Zeiten

Trotz eines schwierigen Quartals bleibt Mercedes-Benz Group optimistisch, seine Luxusstrategie weiterzuentwickeln. Der Fokus wird weiterhin auf der Luxusklasse liegen, jedoch mit wettbewerbsfähigeren Einstiegsmodellen, die bis 2025 ein breiteres Publikum ansprechen und ein diversifizierteres Portfolio ermöglichen sollen.

Bei der Überwindung dieser Hürden steht Mercedes jedoch unter wachsendem Druck von Experten und Marktbedingungen, seine China-Strategie zu überdenken.

Analysten sind nach wie vor skeptisch, was eine schnelle Erholung der chinesischen Wirtschaft angeht, und bezweifeln, dass das jüngste Konjunkturpaket der Regierung den deutschen Automobilherstellern viel Erleichterung bringen wird.

Die vier größten Aktionäre der Mercedes Aktie:

  • Beijing State-Owned Assets Supervision & Administration (9,98%)

  • Shu Fu Li Chairman bei GEELY Automobile Holdings Limited (9,69%)

  • Mercedes-Benz Group AG (7,26%)

  • Kuwait Investment Authority (5,57%)

Mercedes Dividende und Aktienrückkäufe

Grund dafür, dass es nach Veröffentlichung der Quartalszahlen nicht zu einem starken Abverkauf gekommen ist, war unter anderem, dass es dem Unternehmen gelungen ist, bei fallendem Umsatz den Free Cashflow stabil zu halten. Dies unterstreicht das operative Geschick der Mercedes-Benz Group.

Mit dem in dem über die letzten Quartale stetig steigendem Freien Cashflow konnte die Gruppe seit Anfang des Jahres bereits Aktien im Wert von 4,3 Milliarden EUR zurückkaufen. Darüber hinaus hat das Unternehmen angekündigt, auch über das Jahr 2025 hinaus weitere Programme dieser Art beschließen zu wollen. Dies wird der Mercedes Benz Group Aktie in Zukunft mehr Stabilität verleihen und möglicherweise einen nachhaltigen Aufwärtstrend fördern.

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Wie hoch ist die Mercedes Dividende?

Die Aktionärinnen und Aktionäre der Mercedes-Benz Group sollen auch in Form einer Dividende am wirtschaftlichen Erfolg teilhaben. Übergeordnetes Ziel ist es daher, nicht nur das Ergebnis je Aktie, sondern auch die Dividende in den kommenden Jahren kontinuierlich zu steigern.

Im Durchschnitt sollen rund 40 Prozent des Jahresüberschusses an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Die Dividendenhistorie kann sich sehen lassen: In den vergangenen Jahren konnte Mercedes Benz die jährliche Dividende deutlich steigern, auch im zuletzt schwierigen Umfeld des Geschäftsjahres 2023.

Für 2023 wurde im Mai 2024 eine Dividende in Höhe von 5,30 Euro ausgeschüttet. Dies entspricht bei einem Aktienkurs von 58 Euro einer aktuellen Dividendenrendite von über 9 Prozent. Damit zahlt Mercedes die höchste Dividende der gesamten Automobilbranche.

Geht man von einer weiteren Dividendenerhöhung für das laufende Geschäftsjahr aus, ist auf dem aktuellen Kursniveau eine zweistellige Dividendenrendite in Sicht.

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Dividendenentwicklung von Mercedes-Benz Group AG / FinMent

Analystenmeinungen und Kursziele der Mercedes Aktie

Mercedes Aktie Prognose Übersicht

22 Experten haben ihre Einschätzung & Empfehlungen zum Kursziel der Mercedes Aktie abgegeben und prognostizieren im Durchschnitt ein Kursplus von +26 % (72,90 EUR pro Aktie). Während die Optimisten einen Höchstkurs von 112,00 EUR (+94 %) erwarten, sehen die Konservativen ein Abwärtspotenzial auf rund 47,00 je Aktie (-19 %)

Von den 22 Analysten raten 15 zum Kauf der Mercedes Aktie, 4 plädieren fürs Halten, und 3 empfehlen zum Verkauf.

Im Hause Bernstein wurde die zuletzt gegebene Kaufempfehlung für die ehemalige Daimler Aktie nach Veröffentlichung der Quartalszahlen bestätigt. Das Kursziel wurde jedoch von 84 Euro auf 72 Euro gesenkt.

Der Analyst von Warburg Research, der zu Beginn des Jahres noch eine Schätzung von 94 Euro je Aktie abgegeben hatte, sieht bis zum Jahresende nur noch ein Kursziel von 71 Euro. Die Kaufempfehlung für die Mercedes-Benz Group Aktie bleibt jedoch bestehen.

Auch die Analysten von JP Morgan, Jeffries und UBS bestätigten alle ihre Kaufempfehlungen mit Kurszielen zwischen 69 und 75 Euro.

Mercedes-Benz Group: Basisdaten

Fazit: Mercedes Aktie Prognose 2025

Wie hoch ist die Gefahr, dass Mitbewerber wie NIO, BYD, Volkswagen oder Tesla den E-Mobilitätsmarkt unter sich aufteilen und die Mercedes-Benz Group AG zu kurz kommt? Gering, doch keineswegs unerheblich. Fest steht: Die Stuttgarter sollten sich nicht auf ihren bisherigen Erfolgen ausruhen. Der Wettbewerb nimmt zu und die Verbraucherstimmung könnte sich laut Mercedes Aktie Prognose 2025 weiterhin eintrüben.

Im Vergleich zur breiten Konkurrenz scheint der Luxusautobauer jedoch gut aufgestellt zu sein: Eine solide Finanzkraft sowie ein klarer Technologievorsprung und strategische Partnerschaften bei wichtigen Innovationen wie dem autonomen Fahren.

Dass die Mercedes Benz Group ihren Restrukturierungsplan in Richtung Luxussegment und Elektromobilität anpassen musste, ist nicht unbedingt als strategische Kurzsichtigkeit des Managements zu interpretieren. Vielmehr muss klar sein, dass die konjunkturelle Entwicklung und die Situation der Lieferketten angesichts der geopolitischen Konflikte schwer einzuschätzen sind und Mercedes sich auf den sich bietenden Markt einstellt. Dem Management gelingt es, die eigenen Entscheidungen der Vergangenheit kritisch zu hinterfragen und sensibel an das Umfeld anzupassen. Dies spricht für die Qualität der Unternehmensführung.

Aufgrund des starken Gewinnrückgangs wird bis Ende des Jahres mit einem Ergebnis je Mercedes Aktie von 9,48 EUR gerechnet. Dies ist ein deutlicher Rückgang gegenüber den jeweils rund 13,5 EUR in den Jahren 2022 und 2023.

Das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis (eKGV) liegt damit bei rund 6,1 und damit am oberen Ende der KGV-Spanne der letzten 3 Jahre.

Beim Cashflow pro Aktie liegt der erwartete Wert für 2024 bei 3,5x und damit im mittleren Bereich der letzten 3 Jahre.

Man kann also nicht behaupten, dass Mercedes auf Basis der aktuell erwarteten Ergebnisse für die nächsten Jahre ein Schnäppchen ist. Berücksichtigt man jedoch die Aktienrückkäufe und die stetig steigenden Dividendenzahlungen, kann ein Einstieg zum jetzigen Zeitpunkt für langfristig orientierte Anleger durchaus attraktiv erscheinen.

Mittelfristig ist es äußerst schwierig, den weiteren Kursverlauf abzuschätzen. Hier ist der Anleger mittendrin und voll dabei. Während eine mögliche Jahresendrally die Kurse noch einmal nach oben treiben könnte, sind bei einer weiteren Verschlechterung der Nachrichtenlage über die konjunkturelle Entwicklung in Europa oder im wichtigen chinesischen Markt auch Kurse um 50 Euro in nächster Zeit durchaus denkbar.

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Quellenangaben:

https://group.mercedes-benz.com/dokumente/investoren/berichte/
geschaeftsberichte/mercedes-benz/
mercedes-benz-factsheet-q4-2023-final.pdf

https://de.marketscreener.com/kurs/aktie/
MERCEDES-BENZ-GROUP-AG-436541/unternehmen/

https://group.mercedes-benz.com/investors/share/outlook/

https://group.mercedes-benz.com/dokumente/
investoren/praesentationen/mercedes-benz-ir-capi
talmarketpresentation-q3-2024.pdf

Bildquelle(n): Mercdes-Benz Group, FinMent, pixabay

Inhalte: FinMent

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