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Intel Aktie Prognose 2025: Totalverlust durch Insolvenz oder Turnaround?
Intel Aktie News: 3 positive Entwicklungen nach dem Abverkauf. Kommt jetzt der Turnaround?
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Loic Bickert
- | Letzte Aktualisierung am
Der Halbleitergigant Intel Corporation (NASDAQ:INTC), bekannt für seine Spezialisierung auf Rechenzentren und Personal Computing (PC), hat endlich die mit Spannung erwarteten Ergebnisse für das vierte Quartal und Gesamtjahr 2024 vorgelegt.
Nachdem die Zahlen für das Halbjahr 2024 in einem Fiasko endeten und einen historischen Ausverkauf auslösten – ein Einbruch von fast 30 Prozent an nur einem Tag – richteten die Anleger ihre Hoffnungen auf 2025.
Die Intel Aktie bewegte sich zuletzt auf einem Niveau, das zuletzt 2012 zu beobachten war. Doch nun könnten drei entscheidende Entwicklungen dafür sorgen, dass die Anleger Licht am Ende des Tunnels sehen und die lang ersehnte Wende endlich in greifbare Nähe rückt.
Intel Aktie News: Direkt zu den aktuellen Intel Quartalszahlen springen!
Wir tauchen tief in das Geschäftsmodell von Intel ein, beleuchten die Prognosen verschiedener Analystenhäuser und wägen die Chancen und Risiken ab, die sich aus der aktuellen Marktdynamik ergeben. Was können wir aus dem aktuellen Geschäftsbericht von Intel lernen? Bietet die Intel Aktie eine der attraktivsten Turnaround-Chancen am Markt oder ist sie eine reine Depotsünde? Das berühmte Zitat des Finanzbarons Rotschild lautet: „Es ist Zeit zu kaufen, wenn Blut auf den Straßen fließt“. Aber gilt das auch für Intel?
Intel Aktie: Kennziffern und Symbol
WKN: 855681, ISIN: US4581401001, Ticker-Symbol: INTC
Intel Aktienkurs
Das Geschäftsmodell der Intel Corporation
Die Intel Corp., mit Sitz in Santa Clara, ist in erster Linie ein Hersteller von Halbleitern, nutzt diese jedoch auch für die Fertigung von Mikroprozessoren. Der Verkauf Letzterer generiert den Löwenanteil der Einnahmen. Hinzu kommen Produkte, die der Beschleunigung sowie Optimierung dienen. Hierzu zählt Intel bestimmte Silizium-Wafer und drahtlose Kommunikationsmittel.
6 Geschäftsbereiche, 2 Kernsegmente, 1 Wachstumstreiber
Hinweis: Da sich die Umsatzanteile nach Geschäftsbereichen überschneiden, ergeben sich Anteile am Gesamtumsatz, die 100 Prozent übersteigen.
Client Computing – (57,1% am Gesamtumsatz)
Data Center – (24,1%)
Network and Edge – (11,2%)
Intel Foundry Services (IFS) – 33,0%
All Other – (7,20%)
Der Schwerpunkt der Kalifornier liegt auf dem Bereich Client Computing Group (CCG). Über die Hälfte aller Umsätze entfällt auf diesen Bereich, der Intel zufolge die größten Margen einbringt. Berühmte Produkte aus dieser Sparte sind unter anderem die zahlreichen Intel Prozessoren, beispielsweise die Core sowie iCore, Athom und vPro Serien. Aber auch die Mini-PCs (Nuc Kits) und die Speichersysteme (Compute Stick Family) werden dem Segment zugerechnet.
Der zweite große Geschäftsbereich lautet Data Center Group. Die Angebote der Intel Corp. aus diesem Bereich umfassen neben Server-Hardware auch Services für Datenanalysen auf Basis künstlicher Intelligenz (KI), softwaredefinierte Infrastrukturleistungen (SDI), High Performance Computing (HPC) und eine eigens entwickelte Hybrid-Cloud. Angesichts des ungebremsten Datenhungers vieler Unternehmen birgt das Data Center Business durchaus Potenzial und sollte in jeder Intel Prognose berücksichtigt werden.
Die übrigen Segmente fallen bei einer Intel Aktie Analyse kaum ins Gewicht. Eine Ausnahme stellt die Sparte Mobileye dar, die als der vielleicht größte Wachstumstreiber angesehen werden darf.
Mobileye
Nicht nur in der Halbleiterbranche ist Intel tätig! Mit der Übernahme des damals 750 Mitarbeiter starken Software-Pioniers Mobileye im Jahre 2017 haben sich die Kalifornier auch im Bereich Autonomes Fahren positioniert. Bei Mobileye handelt es sich um einen israelischen Konzern, der seinen Kunden die Möglichkeit bietet, dem aktuellen Pkw ein Upgrade zu verpassen und diesem das autonome Fahren „beizubringen“. Konkret gelingt dies mithilfe einer unscheinbaren Kamera, die hinter die Windschutzscheibe geklemmt wird. Im Gegensatz zu den Self Fully Driving (SEF) Projekten von Tesla & Co. handelt es sich bei Mobileye also nicht um ein integriertes System, sondern um ein variables Add-on (Nachrüstbausatz).
Seit der Übernahme durch den Halbleitergiganten hat sich die Zahl der Beschäftigten auf 3.700 mehr als vervierfacht. Im Jahr 2022 gelang Mobileye der Börsengang, so dass die Ergebnisse der Tochterfirma nicht mehr im Geschäftsbericht der Intel Corporation auftauchen. Intel hält aber immer noch 88 Prozent und profitiert entsprechend vom Erfolg des Pioniers des autonomen Fahrens. Die Aktie von Mobileye wird an der NASDAQ unter dem Kürzel MBLY gehandelt.
Strategische Verschiebungen: IDM 2.0 und KI-Fokus
Die Strategie IDM 2.0 (Integrated Device Manufacturer) von Intel markiert einen wichtigen Wendepunkt. Ziel dieser Initiative, die 2021 ins Leben gerufen wurde, ist, die Fertigungskapazitäten von Intel wiederzubeleben und das Unternehmen effektiv in eine Foundry umzuwandeln. Seit 2021 hat sich Intel von einem Chipdesigner, der die Produktion ausgelagert hat, zu einem Chiphersteller entwickelt, an den andere Unternehmen die Produktion ausgelagert haben.
Mit dem Ziel, die Produktionsführerschaft zurückzugewinnen, baut das Unternehmen seine US-Werke aus und erhöht die Kapazitäten. Auch in Europa sollen Werke errichtet werden. Ein wichtiger Aspekt dieser Strategie ist die Anschaffung von EUV-Anlagen (Extreme Ultraviolet Lithography) der nächsten Generation, die bis 2025 einsatzbereit sein sollen. Im Erfolgsfall könnte Intel damit den technologischen Vorsprung von Konkurrenten wie Samsung und TSMC aufholen.
Übrigens: Das Niederländische Unternehmen ASML Holdings N.V. (ASML) hält ein weltweites Monopol auf die Herstellung von Extrem-Ultraviolett (EUV)-Lithografiemaschinen. Nur mithilfe dieser Anlagen sind Unternehmen wie TSMC überhaupt in der Lage 5 und 3 Nanometer Chips herzustellen. Dieser Fakt verdeutlicht noch einmal, wie zentralisiert einzelne Bestandteile der Lieferkette in der Halbleiterindustrie sind.
Im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) hat Intel seine „AI Everywhere“-Strategie vorangetrieben, mit bemerkenswerten Fortschritten bei KI-Anwendungen für PCs und Automobile. Die Einführung des Intel Core-Prozessors der 14. Generation, der als der weltweit schnellste Desktop-Prozessor angepriesen wird, ist ein Beispiel für diesen Schwerpunkt. Darüber hinaus unterstreicht die Übernahme von Silicon Mobility durch Intel die Ambitionen des Unternehmens im Bereich der KI-Anwendungen für Automobile.
Die wichtigsten Herausforderungen der IDM 2.0 Strategie
Hohe Investitionen und Verschuldung:
Der Ausbau der Fabriken in den USA soll insgesamt rund 100 Mrd. USD kosten, bzw. 25 Mrd. USD jährlich. Hinzu sollten einige neue Werke, unter anderem eine Intel Niederlassung in Magdeburg entstehen. Letztere wurde die Fertigstellung der Fabrik für mindestens zwei Jahre auf Eis gelegt. Intel ist diesbezüglich besonders stark auf die Unterstützung seitens der Regierung angewiesen.
Hier dürfte der von der Biden Regierung beschlossene Chips Act (Creating Helpful Incentives to Produce Semiconductors) Intel zumindest bei seinen heimischen Expansionsplänen unterstützen. Auch unter Präsident Trump sollte die heimische Industrie deutliche Unterstützung erfahren. Hinzugekommen ist auch der bewilligte Chips-Act von dem EU-Parlament. Demnach wird die Intel Chipfabrik in Magdeburg mit fast 10 Milliarden EUR subventioniert.
Ein wichtiger Indikator für die Finanzkraft von Intel ist die Nettoverschuldung. Diese ist von 13,7 Mrd. USD im Jahr 2022 innerhalb von zwei Jahren um 32,6 Mrd. USD auf insgesamt 46,3 Mrd. USD gestiegen. In einem Umfeld hoher Zinsen stellt dies ein erhebliches finanzielles Risiko dar. Noch verheerender stellt sich die Entwicklung des Free Cashflow dar: Aufgrund der enormen Investitionen ist dieser bereits seit 2022 negativ und wird laut Prognose auch bis einschließlich 2026 nicht positiv werden.
Für das Jahr 2022 lag der Free Cash Flow mit rund -9,41 Mrd. USD im negativen Bereich. 2023 wurde eine Rekordsumme von -11,9 Mrd. USD verbrannt. Im zuletzt abgelaufenen Geschäftsjahr 2024 bielief sich der Verlust auf -2,2 Mrd. USD.
Intel Aktie News: 3 positive Entwicklungen nach dem Abverkauf
Chips Act: 3 Milliarden Dollar CHIPS-Förderung zusätzlich
Intel hat vor kurzem bekannt gegeben, dass es zusätzlich zu den 8,5 Milliarden Dollar, die es bereits erhalten sollte, bis zu 3 Milliarden Dollar an direkter Finanzierung im Rahmen des CHIPS and Science Act für sein Secure Enclave Programm erhalten wird. Damit erhöht sich die Gesamtfinanzierung auf 11,5 Milliarden Dollar, was den Aktienkurs von Intel in die Höhe trieb.
Während die Anleger die Nachricht begrüßten, blieben Bedenken hinsichtlich der allgemeinen Herausforderungen für Intel bestehen. Die Finanzierung ersetzt in erster Linie das Eigenkapital der Aktionäre durch Steuergelder, was den Aktionären einen kurzfristigen Vorteil verschafft, indem die Kapitalkosten gesenkt werden. Die zugrunde liegende Rentabilität des Unternehmens bleibt jedoch ungewiss.
Ein Multimilliarden-Deal mit Amazon
Intel hat eine langfristige Partnerschaft mit Amazon.com, Inc. (AMZN) für die Herstellung eines kundenspezifischen KI-Chips angekündigt. Auf diesen „mehrjährigen, milliardenschweren“ Deal reagierten Anleger positiv und schickten die Intel-Aktie im nachbörslichen Handel um fast 8 Prozent nach oben.
Die Partnerschaft mit Amazon legt den Grundstein für eine möglicherweise weitreichende und langfristige Zusammenarbeit und könnte andere Unternehmen dazu inspirieren, diesem Beispiel zu folgen.
Allerdings bestehen nach wie vor Bedenken hinsichtlich der Fähigkeit von Intel zur effizienten Umsetzung. Die uneinheitliche Leistung des Unternehmens und der starke Wettbewerb durch agilere Konkurrenten könnten das Unternehmen daran hindern, diese Chance voll auszuschöpfen.
Strategische Neuausrichtung: Abspaltung des Foundry-Geschäfts
Das Management von Intel hat sich für einen Ansatz entschieden, der von manchen als „Spin-in“ bezeichnet wird, anstatt das Foundry-Geschäft vollständig auszugliedern. Die Details werden noch ausgearbeitet, aber der derzeitige Plan sieht vor, dass das Foundry Geschäft eine unabhängige Tochtergesellschaft mit eigenem Vorstand, eigener Buchhaltung und eigenem Jahresabschluss wird.
Diese Unabhängigkeit wird es dieser Tochter auch ermöglichen, eigenes Kapital zu beschaffen, was ihr mehr Flexibilität bei der Finanzierung gibt, ohne die Verschuldung des gesamten Intel-Geschäfts zu erhöhen. Ein weiterer großer Vorteil dieser Trennung ist die Verringerung von Interessenkonflikten für andere Chiphersteller, die möglicherweise gezögert haben, Intels Chip Technologie für ihre Prozessoren zu verwenden. Durch die Trennung der Foundry von Intels Chip-Design-Abteilung kann das Unternehmen mehr externe Aufträge gewinnen.
Wie unterscheiden sich CPUs von GPUs?
Die Zentraleinheit (CPU) und der Grafikprozessor (GPU) unterscheiden sich vornehmlich in ihrer Funktion. Der Betrieb eines Servers ist ohne eine Zentraleinheit (CPU) nicht möglich. Die CPU führt alle Aufgaben aus, die notwendig sind, damit die gesamte Software auf dem Server korrekt ausgeführt werden kann. Im Gegensatz dazu unterstützt ein Grafikprozessor (GPU) die CPU bei der gleichzeitigen Ausführung von Berechnungen. Eine GPU ist in der Lage, einfache und sich wiederholende Aufgaben viel schneller zu erledigen, da sie in der Lage ist, die Aufgabe in kleinere Teile zu zerlegen und diese parallel auszuführen.
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Ein Blick auf die Intel Quartalszahlen Q4 2024
Die Ergebnisse von Intel für das vierte Quartal waren eine Mischung aus Optimismus und Besorgnis. Das Unternehmen meldete einen Umsatz von 14,3 Milliarden USD, was einem Rückgang von -7 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht, aber immer noch leicht über dem oberen Ende der Erwartungen liegt. Die Zahlen waren nicht besonders aufregend, entsprachen aber mit einem Verlust von -0,03 USD pro Aktie und einem bereinigten EPS von 0,13 USD pro Aktie den Prognosen. In der Folge zeigte Intel eine Verbesserung, was darauf hindeutet, dass sich das Unternehmen nach einer turbulenten Zeit stabilisiert.
Besonders hervorzuheben ist die Verbesserung der Bruttomarge von Intel, die auf 42,1 Prozent stieg, eine deutliche Verbesserung gegenüber den 18 Prozent im dritten Quartal. Dieser Anstieg war für das Unternehmen von entscheidender Bedeutung, da es angesichts des zunehmenden Wettbewerbs gegen den Margendruck ankämpft.
Die operative Marge verbesserte sich ebenfalls auf 9,6 Prozent, eine deutliche Verbesserung gegenüber dem negativen Wert von 17,8 Prozent im dritten Quartal, wenngleich immer noch unter dem Niveau der Vorjahre.
Die Finanzzahlen deuten darauf hin, dass Intel beginnt, die Kurve zu kriegen, aber der wirkliche Test wird 2025 kommen, wenn das Unternehmen versuchen wird, seine Führungsposition in der Halbleiterindustrie zurückzugewinnen.
Entwicklung der Segmente: Lichtblicke und Wermutstropfen
Betrachtet man die Geschäftsbereiche, so war Intel in seinen wichtigsten Segmenten unterschiedlich erfolgreich. Die Client Computing Group (CCG), die für Personal Computing Chips zuständig ist, meldete einen Umsatz von 8,0 Mrd. USD, was einem Rückgang von 9 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht, aber eine sequenzielle Verbesserung gegenüber den 7,3 Mrd. USD im dritten Quartal darstellt.
Das Segment Data Center and AI (DCAI) erzielte einen Umsatz von 3,4 Milliarden Dollar, was einem Rückgang von 3 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal entspricht.
Das Segment Network and Edge (NEX) war jedoch einer der wenigen Lichtblicke und wuchs im Jahresvergleich um 10 Prozent auf 1,6 Milliarden US-Dollar.
Das Foundry-Segment hingegen hatte mit einem Rückgang von 13 Prozent auf 4,5 Mrd. USD zu kämpfen.
Während diese Ergebnisse immer noch einen Gesamtrückgang gegenüber 2023 widerspiegeln, deuten die sequentiellen Verbesserungen in wichtigen Geschäftsbereichen darauf hin, dass Intel das Schlimmste hinter sich haben könnte. Das Unternehmen konzentriert sich nun darauf, diese Erholung aufrechtzuerhalten und sich für zukünftiges Wachstum zu positionieren.
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Herausforderungen im Segment Rechenzentren und KI
Intels Segment für Rechenzentren und künstliche Intelligenz (DCAI) steht weiterhin unter Druck, da Wettbewerber mit innovativen Lösungen und einer schnelleren Produkteinführung voranschreiten. Einer der größten Rückschläge war die Einstellung des Projekts Falcon Shores, das als Intels KI-GPU der nächsten Generation positioniert war. Dieser Schritt, der nur zwei Monate nach der Ankündigung der ursprünglichen Pläne für eine Markteinführung im Jahr 2025 erfolgte, ließ weitere Zweifel an Intels strategischen Entscheidungen aufkommen.
Ein weiterer schwerer Schlag war die Verzögerung von Clearwater Forest, Intels Server-CPU auf 18-Chip-Basis, die nun auf 2026 verschoben wurde. Diese Verzögerung bedeutet, dass Intel noch weiter hinter AMDs EPYC-Prozessoren und ARM-basierten Alternativen wie AWS Graviton zurückfallen wird – und das zu einer Zeit, in der die Nachfrage nach KI-gesteuerten Computern rapide steigt.
Die Fähigkeit von Intel, auf den Märkten für KI und Rechenzentren zu konkurrieren, ist entscheidend für sein langfristiges Wachstum. Ohne eine klare Führung und eine klar definierte Umsetzungsstrategie läuft das Unternehmen jedoch Gefahr, gegenüber seinen agileren und aggressiveren Wettbewerbern weiter an Boden zu verlieren.
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Führungswechsel und die Notwendigkeit strategischer Klarheit
Eines der drängendsten Probleme bei Intel ist der andauernde Führungswechsel nach dem Rücktritt von CEO Pat Gelsinger. Inzwischen haben CFO David Zinsner und Intel Products CEO Michelle Johnston als Co-CEOs das Ruder übernommen. Doch ohne eine permanente Führungspersönlichkeit fehlt es Intel an strategischer Klarheit, um Investoren zu beruhigen und eine langfristige Vision zu definieren.
Besonders beunruhigend ist die Ungewissheit über Intels Roadmap für seine Segmente Data Centre & AI (DCAI) und Client Computing Group (CCG). Konkurrenten wie AMD, NVIDIA und ARM drängen aggressiv in diese Märkte und Intel hat Schwierigkeiten, seinen Marktanteil zu halten. Da AMDs EPYC-Prozessoren Intels Xeon-CPUs in Bezug auf Leistung und Marktakzeptanz überholt haben, sieht sich Intel gezwungen, hohe Preisnachlässe auf seine Chips zu gewähren, was sich negativ auf Umsatz und Gewinnmargen auswirkt.
Solange kein neuer CEO mit einer klaren Strategie ernannt wird, ist es unwahrscheinlich, dass sich die Stimmung der Investoren wesentlich ändert. Das Unvermögen des Unternehmens, einen klaren Weg in die Zukunft aufzuzeigen, lässt den Markt zögern, auch wenn sequentielle Verbesserungen auf eine Erholung hindeuten.
Ausblick für 2025 - Geringe Ertragsaussichten
Solange kein neuer CEO mit einer klaren Strategie ernannt wird, ist es unwahrscheinlich, dass sich die Stimmung der Investoren wesentlich ändert. Das Unvermögen des Unternehmens, einen klaren Weg in die Zukunft aufzuzeigen, lässt den Markt zögern, auch wenn sequentielle Verbesserungen auf eine Erholung hindeuten.
Während die kurzfristigen Aussichten für Intel düster bleiben, gibt es langfristige Chancen, die eine bedeutende Wende herbeiführen könnten. Die 18A-Prozesstechnologie des Unternehmens könnte die Halbleiterindustrie grundlegend verändern und Intel in die Lage versetzen, mit TSMC und Samsung zu konkurrieren.
Die kommenden Panther Lake-Prozessoren, die Ende 2025 auf den Markt kommen sollen, werden die ersten CPUs von Intel sein, die mit dieser Technologie ausgestattet sind, was einen potenziellen Wettbewerbsvorteil sowohl im Client- als auch im Rechenzentrumsbereich darstellt.
Wann zahlt Intel Dividende 2025?
Im Geschäftsjahr 2024 schüttete Intel insgesamt 1,6 Mrd. USD an seine Aktionäre aus. Dies allerdings nur in den ersten 3 Quartale des Geschäftsjahres. Um seine finanzielle Situation weiter zu stabilisieren, hat Intel seine Dividende seit dem 4. Quartal 2024 ausgesetzt. Die Aussetzung ist angesichts des mittelfristig nicht zu erwartenden Cash-Flow-Wachstums ein notwendiger finanzieller Schritt.
Im Jahr 2025 dürfte keine Intel Aktie Dividende ausgeschüttet werden. Für Anleger, die der Dividendenrendite Priorität einräumen, ist dies ein Rückschlag, zumal die Intel Aktie nun von börsengehandelten Fonds (ETFs) und dividendenorientierten Strategien ausgeschlossen ist, was den Aktienkurs aufgrund der geringeren Nachfrage weiter unter Druck setzen könnte.
Analystenschätzungen: Kursziele der Intel Aktie
Intel Aktie Prognose Übersicht
46 Experten haben ihre Einschätzung zum Intel Kursziel 2025 abgegeben und prognostizieren im Durchschnitt ein Kursplus von +16% (22,53 USD pro Aktie). Während die Optimisten einen Höchstkurs von 31,00 USD (+60%) erwarten, sehen die Konservativen Abwärtspotenzial auf einen Preis von rund 18,00 USD je Aktie (-7%).
Von den 46 Analysten raten 4 zum Kauf der Intel Aktie, 37 plädieren fürs Halten, und 5 gaben die Empfehlung zum Verkauf des Wertpapier.
Intel Aktie: Basisdaten
Fazit: Intel Aktie Prognose 2025
Intel befindet sich aktuell in einer Phase intensiver Transformation, einem Balanceakt zwischen Bewährtem und Neuerungen. Das Unternehmen strebt danach, sich in einer Vielzahl von Bereichen zu behaupten – von der Entwicklung fortschrittlicher GPUs und CPUs für Personal Computing und Rechenzentren bis hin zu Innovationen im Automobilsektor. Gleichzeitig verfolgt Intel ambitionierte Pläne zum Ausbau eigener Fertigungsanlagen. Diese Bestrebungen finden in einer Zeit statt, in der sich der Chipmarkt durch die Entwicklungen in der KI-Technologie rasant wandelt.
Im Grunde genommen versucht Intel, die operativen Geschäftsbereiche von Branchenriesen wie TSMC, Infineon sowie NVIDIA und AMD zu vereinen. Angesichts der Komplexität, die jedes dieser Unternehmen bereits für sich allein darstellt, ist dies eine wahre Herkulesaufgabe. Daraus lässt sich leicht ableiten, warum die Aktien der eher spezialisierten Wettbewerber in der Halbleiter-Branche deutlich bessere Performance zeigen. Als ein Unternehmen, das oft als „Old Technology“ betrachtet wird, steht Intel vor der Herausforderung, sich in diesen unruhigen und unbekannten Gewässern zu behaupten. Der einst so dominante Wettbewerbsvorteil schwindet, der Burggraben wird enger.
Obwohl die Verbesserungen im vierten Quartal darauf hindeuten, dass sich das Unternehmen zu erholen beginnt, bestehen weiterhin ernsthafte Herausforderungen, insbesondere in den Bereichen Rechenzentren, künstliche Intelligenz und Führung. Die Stornierung und Verzögerung wichtiger Produkte in Verbindung mit einem unsicheren CEO-Wechsel machen Intel anfällig für weitere Marktanteilsverluste.
Trotz der schwächer als erwarteten Prognosen haben die Aktien des Unternehmens positiv auf die jüngsten Ergebnisse reagiert, was wahrscheinlich auf den Optimismus der Anleger in Bezug auf eine mögliche Trendwende bis Ende 2025 und darüber hinaus zurückzuführen ist. Allerdings ist Geduld gefragt. Bis ein neuer CEO ernannt ist und Intel bewiesen hat, dass es seine ehrgeizigen Pläne umsetzen kann, wird die Aktie wahrscheinlich volatil bleiben.
Intel Aktie kaufen oder nicht?
Aktuell scheint die Intel Aktie nach einem sehr starken Abverkauf einen Boden gefunden zu haben. Die Nachrichten rund um die Partnerschaft mit Amazon, die Ausgliederung des Foundry-Geschäfts und die staatliche Subvention sorgen nach langer Zeit wieder für etwas mehr Zuversicht.
Die Ernsthaftigkeit der übergeordneten Probleme zeigt sich aber deutlich daran, dass Rallyes schnell auf Widerstände stoßen und wieder Abverkauft werden. Dennoch ist es denkbar, dass der Aktienmarkt das Schlimmste bereits hinter sich hat und nun in eine längere Konsolidierungs- und Stabilisierungsphase eintritt. Dabei ist natürlich mit einer erhöhten Volatilität zu rechnen. Ist jetzt ein Einstieg sinnvoll?
Mit Blick auf Branchentrends und makropolitische Entwicklungen scheinen die langfristigen Aussichten für Intel gar nicht so schlecht zu sein. Vorerst ist jedoch Geduld gefragt und mehr Gewissheit über die Auswirkungen der Restrukturierungspläne und weiterer strategischer Ausrichtungen. Hier ist auch die Entwicklung durch die Inbetriebnahme der ersten Fabriken der neuesten Generation in den USA und Europa relevant. Dies wird jedoch frühestens in einer Intel-Aktienprognose 2026 von Relevanz sein.
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Quellenangaben:
https://www.intc.com/news-events/
annual-stockholders-meeting
https://de.marketscreener.com/kurs/aktie/
INTEL-CORPORATION-4829/analystenerwartungen/
https://d1io3yog0oux5.cloudfront.net/
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Bildquelle(n): Intel, shutterstock, statista, pixabay
Intel Aktie: Stammdaten
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