Intel Aktie Prognose 2025: Totalverlust durch Insolvenz oder einmalige Chance?

Intel Aktie News: Verheerender Quartalsbericht – Intel verliert ein Drittel seines Marktwertes!

Der Halbleiterhersteller Intel Corporation (NASDAQ:INTC), spezialisiert auf Rechenzentren und Personal Computing (PC), veröffentlichte kürzlich seine Ergebnisse für das zweite Quartal 2024. Der darauf folgende Abverkauf war so hoch wie noch nie in der Geschichte des Unternehmens. Fast 30 Prozent verloren Aktionäre der Intel Corp. an einem einzigen Handelstag. Die Intel Aktie notiert nun auf Ständen, die zuletzt 2012 gesehen wurden.

Intel Aktie News: Direkt zu den aktuellen Intel Quartalszahlen springen!

Wir tauchen tief in das Geschäftsmodell von Intel ein, analysieren die kritischen Geschäftsbereiche und wägen die Chancen und Risiken ab, die sich aus der aktuellen Marktdynamik ergeben. Stellt die Intel Aktie eine der attraktivsten Turnaround-Chancen am Markt dar oder handelt es sich um eine reine Depotsünde? Das berühmte Zitat des Finanzbarons Rotschild lautet: „Es ist Zeit zu kaufen, wenn Blut auf den Straßen fließt“. Aber gilt das auch für Intel?

Intel Aktie: Kennziffern und Symbol

WKN: 855681, ISIN: US4581401001, Ticker-Symbol: INTC

Intel Aktienkurs

In unserer letzten Analyse nach den Q1-Zahlen Ende April 2024 stellten wir fest, dass die Hoffnungen auf einen makellosen Turnaround und ein fulminantes Comeback von Intel langsam schwinden. Das Unternehmen war noch weit von seiner Spitzenleistung während der Pandemie entfernt, und der vorsichtige Ausblick des Managements spiegelte diese Unsicherheit wider. Angesichts des extrem zyklischen Charakters des Marktes, des Verlusts der Marktführerschaft und der steigenden Verschuldung schien es unwahrscheinlich, dass die Aktie bis Ende 2024 neue Höchststände erreichen würde. Die Empfehlung lautete: „Risikoaverse Anleger sollten sich daher nach alternativen Anlagemöglichkeiten umsehen“.

Seither ist die Aktie zwischenzeitlich um 15 Prozent gestiegen, doch die Veröffentlichung der Q2-Ergebnisse bestätigte meine Befürchtungen und die Aktie stürzte auf ein neues Mehrjahrestief von rund 20 US-Dollar ab. Diese Entwicklung zeigt, dass die vorsichtige Haltung gegenüber einem schnellen Turnaround gerechtfertigt war. Volatilität und Unsicherheit bleiben hoch.

Analysten und Marktbeobachter sprechen nun teilweise von einer extremen Chance, da die Intel Aktie so stark abgestraft wurde, dass sie eine hervorragende langfristige Investitionsmöglichkeit darstellt. Ob wir diese Meinung teilen, erfahren Sie im weiteren Verlauf der Analyse.

Das Geschäftsmodell der Intel Corporation

Die Intel Corp. ist in erster Linie ein Hersteller von Halbleitern, nutzt diese jedoch auch für die Fertigung von Mikroprozessoren. Der Verkauf Letzterer generiert den Löwenanteil der Einnahmen (80,7 Prozent). Hinzu kommen Produkte, die der Beschleunigung sowie Optimierung dienen. Hierzu zählt Intel bestimmte Silizium-Wafer und drahtlose Kommunikationsmittel. 19,3 Prozent ihrer Einnahmen erlösen die Kalifornier mit diesem Segment.

6 Geschäftsbereiche, 2 Kernsegmente, 1 Wachstumstreiber

  • Client Computing – (50,39% am Gesamtumsatz)
  • Data Center – (30,83%)
  • Network and Edge – (13,34%)
  • Mobileye – (2,96%)
  • Intel Foundry Services (IFS) – 0,7%
  • All Other – (1,78%)

Der Schwerpunkt der Kalifornier liegt auf dem Bereich Client Computing Group (CCG). Über die Hälfte aller Umsätze entfallen auf diesen Bereich, der Intel zufolge die größten Margen einbringt. Berühmte Produkte aus dieser Sparte sind unter anderem die zahlreichen Intel Prozessoren, beispielsweise die Core sowie iCore, Athom und vPro Serien. Aber auch die Mini-PCs (Nuc Kits) und die Speichersysteme (Compute Stick Family) werden dem Segment zugerechnet.

intel aktie core prozessor von intel e mail adresse aus new york an der wall street
Intel Core Prozessor / Intel Corporation

Der zweite große Geschäftsbereich lautet Data Center Group. Die Angebote der Intel Corp. aus diesem Bereich umfassen neben Server-Hardware auch Services für Datenanalysen auf Basis künstlicher Intelligenz (KI), softwaredefinierte Infrastrukturleistungen (SDI), High Performance Computing (HPC) und eine eigens entwickelte Hybrid-Cloud. Angesichts des ungebremsten Datenhungers vieler Unternehmen birgt das Data Center Business durchaus Potenzial und sollte in jeder Intel Prognose berücksichtigt werden.

Die übrigen Segmente fallen bei einer Intel Aktie Analyse kaum ins Gewicht. Eine Ausnahme stellt die Sparte Mobileye dar, die als der vielleicht größte Wachstumstreiber angesehen werden darf.

Mobileye

Nicht nur in der Halbleiterbranche ist Intel tätig! Mit der Übernahme des damals 750 Mitarbeiter starken Software-Pioniers Mobileye im Jahre 2017 haben sich die Kalifornier auch im Bereich Autonomes Fahren positioniert. Bei Mobileye handelt es sich um einen israelischen Konzern, der seinen Kunden die Möglichkeit bietet, dem aktuellen Pkw ein Upgrade zu verpassen und diesem das autonome Fahren „beizubringen“. Konkret gelingt dies mithilfe einer unscheinbaren Kamera, die hinter die Windschutzscheibe geklemmt wird. Im Gegensatz zu den Self Fully Driving (SEF) Projekten von Tesla & Co. handelt es sich bei Mobileye also nicht um ein integriertes System, sondern um ein variables Add-on (Nachrüstbausatz). Seit der Übernahme von dem Halbleiter Riese hat sich die Zahl der Beschäftigten auf 2.500 mehr als verdreifacht.

auto mit dem logo von mobileye vor dem standort von mobileye, ausblick aktie mobileye
Self Driving Vehicle von Mobileye / Mobileye

Strategische Verschiebungen: IDM 2.0 und KI-Fokus

Die Strategie IDM 2.0 (Integrated Device Manufacturer) von Intel markiert einen wichtigen Wendepunkt. Mit dem Ziel, die Produktionsführerschaft zurückzugewinnen, baut das Unternehmen seine US-Werke aus und erhöht die Kapazitäten. Auch in Europa sollen Werke errichtet werden. Ein wichtiger Aspekt dieser Strategie ist die Anschaffung von EUV-Anlagen (Extreme Ultraviolet Lithography) der nächsten Generation, die bis 2025 einsatzbereit sein sollen. Im Erfolgsfall könnte Intel damit den technologischen Vorsprung von Konkurrenten wie Samsung und TSMC aufholen.

Übrigens: Das Niederländische Unternehmen ASML Holdings N.V. (ASML) hält ein weltweites Monopol auf die Herstellung von Extrem-Ultraviolett (EUV)-Lithografiemaschinen. Nur mithilfe dieser Anlagen sind Unternehmen wie TSMC überhaupt in der Lage 5 und 3 Nanometer Chips herzustellen. Dieser Fakt verdeutlicht noch einmal, wie zentralisiert einzelne Bestandteile der Lieferkette in der Halbleiterindustrie sind.

foto von einem asml lithografiesystem womit Intel arbeit als schätzungen, chip auftragsfertigungs unternehmen, mixed signal halbleiter
ASML Lithografiesystem / ASML

Im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) hat Intel seine „AI Everywhere“-Strategie vorangetrieben, mit bemerkenswerten Fortschritten bei KI-Anwendungen für PCs und Automobile. Die Einführung des Intel Core-Prozessors der 14. Generation, der als der weltweit schnellste Desktop-Prozessor angepriesen wird, ist ein Beispiel für diesen Schwerpunkt. Darüber hinaus unterstreicht die Übernahme von Silicon Mobility durch Intel die Ambitionen des Unternehmens im Bereich der KI-Anwendungen für Automobile.

Die wichtigsten Herausforderungen der IDM 2.0 Strategie

Hohe Investitionen und Verschuldung:

Der Ausbau der Fabriken in den USA soll insgesamt rund 100 Mrd. USD kosten, bzw. 25 Mrd. USD jährlich. Hinzu kommen einige neue Werke, unter anderem eine Intel Niederlassung in Magdeburg. Dies drückt auf die Bilanz. Intel ist diesbezüglich besonders stark auf die Unterstützung seitens der Regierung angewiesen. Hier dürfte der von der Biden Regierung beschlossene Chips Act (Creating Helpful Incentives to Produce Semiconductors) Intel zumindest bei seinen heimischen Expansionsplänen unterstützen. Neu hinzugekommen ist der bewilligte Chips-Act von dem EU-Parlament. Demnach wird die Intel Chipfabrik in Magdeburg mit fast 10 Milliarden EUR subventioniert.

foto von einer zukünftigen intel fabrik in magdeburg im verlauf
Planung der neuen Intel Fabrik in Magdeburg / Intel Corporation

Ein wichtiger Indikator für die Finanzkraft von Intel ist der Verschuldungsgrad. Ein Wert von über 0,5x wird bei dieser Kennzahl allgemein als kritisch angesehen. Bei Intel lag der Verschuldungsgrad Ende 2022 noch bei 0,72x und stieg im Folgejahr auf 1,94x. Bis Ende 2024 wird ein Verschuldungsgrad von 3,5x erwartet. Das bedeutet, dass Intel 3,5 Mal so viel Schulden haben wird wie sein jährliches EBITDA. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Nettoverschuldung von 13,7 Mrd. USD im Jahr 2022 innerhalb von zwei Jahren um 21,4 Mrd. USD auf insgesamt 35,1 Mrd. USD gestiegen ist. In einem Umfeld hoher Zinsen stellt dies ein erhebliches finanzielles Risiko dar. Noch verheerender stellt sich die Entwicklung des Free Cashflow dar: Aufgrund der enormen Investitionen ist dieser bereits seit 2022 negativ und wird laut Prognose auch bis einschließlich 2026 nicht positiv werden.

Für das Jahr 2022 lag der Free Cash Flow mit rund 9,41 Mrd. USD im negativen Bereich und auch im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023 wurden weitere Milliarden verbrannt. Diesmal allerdings mit -14,28 Mrd. USD. Dies überschreitet sogar die höhe der verfügbaren liquiden Mittel (Cash & Cash-equivalents) von aktuell 11,29 Mrd. USD.

Wie unterscheiden sich CPUs von GPUs?

Die Zentraleinheit (CPU) und der Grafikprozessor (GPU) unterscheiden sich vornehmlich in ihrer Funktion. Der Betrieb eines Servers ist ohne eine Zentraleinheit (CPU) nicht möglich. Die CPU führt alle Aufgaben aus, die notwendig sind, damit die gesamte Software auf dem Server korrekt ausgeführt werden kann. Im Gegensatz dazu unterstützt ein Grafikprozessor (GPU) die CPU bei der gleichzeitigen Ausführung von Berechnungen. Eine GPU ist in der Lage, einfache und sich wiederholende Aufgaben viel schneller zu erledigen, da sie in der Lage ist, die Aufgabe in kleinere Teile zu zerlegen und diese parallel auszuführen.

Wettbewerbslandschaft - Krieg an allen Fronten

Intels KI- und PC-Strategie steht im harten Wettbewerb insbesondere mit NVIDIA, das kürzlich seine GeForce RTX-GPUs verbessert hat. Diese für KI-Workloads optimierten GPUs stellen eine direkte Herausforderung für Intels Core Ultra dar. NVIDIAs umfangreiches Ökosystem mit mehr als 500 PC-Anwendungen, die für seine GPUs optimiert sind, übertrifft das derzeitige Angebot von Intel.

Der zunehmende Einsatz von KI-Prozessoren in Rechenzentren ist ein Trend, der nicht ignoriert werden kann. Die Bemerkung des CEO von TSMC, dass KI-Prozessoren herkömmliche CPUs ersetzen könnten, unterstreicht den potenziellen Gegenwind für Intel. Die kurzfristigen Aussichten für die Nachfrage nach Server-CPUs scheinen schwierig zu sein, da sich Rechenzentren aufgrund ihrer Effizienz und ihrer speziellen Fähigkeiten zunehmend auf KI-Prozessoren verlassen. Die starke Leistung der NVIDIA Corporation auf dem Markt für KI-Prozessoren unterstreicht das Tempo dieses Wandels und deutet auf eine potenzielle Kannibalisierung auf dem CPU-Markt hin.

Intels positiver Ausblick für Server-CPUs ist zwar ermutigend, kann aber die Gefahr einer Erosion des Marktanteils aufgrund der Kannibalisierung durch KI-CPUs nicht vollständig ausräumen. Das Unternehmen befindet sich in einer heiklen Lage, da es versucht, seine Vormachtstellung auf dem Markt für herkömmliche CPUs zu behaupten und sich gleichzeitig auf KI und spezialisierte Hardware zu konzentrieren. Dieser doppelte Fokus erfordert ein Gleichgewicht zwischen Investitionen in Innovation und Marketing für traditionelle Produkte und der Entwicklung neuer KI-orientierter Technologien.

Die Herausforderung wird durch die Wettbewerbssituation noch verschärft. AMD, einer der Hauptkonkurrenten, stellt mit seiner Zen-4-Architektur eine erhebliche Bedrohung dar, da diese angeblich leistungsfähiger und effizienter ist als die aktuellen Angebote von Intel. Dieser Effizienz- und Leistungsvorsprung könnte bedeuten, dass AMD im Vergleich zu Intel einem geringeren Kannibalisierungsrisiko ausgesetzt ist. Für Intel, das bereits mit konkurrierenden CPUs von AMD zu kämpfen hat, könnte diese Dynamik zu einer größeren Verwundbarkeit in Bezug auf Marktanteile und Branchenposition führen.

Einige Investoren sehen einen Hoffnungsschimmer in der Diversifizierung von Intel in den Automobilsektor. Die Initiativen von Intel in diesem Bereich, darunter die Übernahme des Kameraspezialisten Mobileye, die Partnerschaft mit Zeekr von Geely Automobile und die Einführung von softwaredefinierten System-on-Chips für Fahrzeuge, sind ehrgeizig. Sie treffen jedoch auf ein komplexes Marktumfeld, das durch eine sich verändernde Nachfragedynamik und regulatorische Herausforderungen gekennzeichnet ist, insbesondere in Schlüsselmärkten wie China.

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Ein Blick auf die Intel Quartalszahlen

Der Ergebnisbericht der Intel Corporation für das zweite Quartal war ein schwerer Schlag für die Aktionäre und spiegelt tiefgreifende Probleme in der Strategie und Marktpositionierung des Unternehmens wider. Während andere Chiphersteller von der steigenden Nachfrage, insbesondere nach KI-Chips, profitieren, hat Intel enttäuschende Ergebnisse vorgelegt, die seine Herausforderungen in einer hart umkämpften Branche unterstreichen.

Enttäuschende Finanzergebnisse

Für das zweite Quartal meldete Intel einen Gewinn pro Aktie (EPS) von nur 0,02 US-Dollar bei einem Umsatz von 12,83 Milliarden US-Dollar. Diese Zahlen lagen unter den Erwartungen der Analysten, die laut mit 0,10 Dollar pro Aktie (-80%) und 12,92 Milliarden Dollar Umsatz (-0,7%) gerechnet hatten. Dies entspricht einem Gewinnrückgang von 85 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal und einem Umsatzrückgang von etwa 1 Prozent.

diagramm welches die umsatzentwicklung von intel zeigt
Umsatzentwicklung von Intel nach Quartalen / FinMent

Rechenzentrums- und KI-Geschäft schwer unter Druck

Intels Geschäftseinheit Data Center and AI (DCAI), die eigentlich vom Boom bei den Ausgaben für künstliche Intelligenz profitieren sollte, meldete einen Umsatz von 3 Mrd. USD, was einem Rückgang von 3 Prozent gegenüber dem Vorjahr und einer operativen Marge von weniger als 10 Prozent entspricht. Dieses Ergebnis steht in krassem Gegensatz zu Advanced Micro Devices (AMD), das kürzlich einen Umsatzanstieg im Bereich Rechenzentren um 115 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 2,8 Mrd. USD und eine Verbesserung der operativen Marge von 11 auf 26 Prozent meldete. Nvidia (NVDA) dürfte bei seinen nächsten Quartalszahlen Ende August dank seiner starken Preissetzungsmacht und Produktnachfrage ein höheres zweistelliges Wachstum und noch robustere Margen ausweisen.

diagramm welches die ergebnisübersicht von den intel quartalszahlen zeigt
Ergebnis-Übersicht Q2 2024 / Intel Corp.

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Trübe Aussichten für Q3 2024

Der Ausblick von Intel für Q3 2024 ist ebenso wenig ermutigend. Das Unternehmen rechnet mit einem Umsatz zwischen 12,5 und 13,5 Milliarden US-Dollar, was deutlich unter den Erwartungen der Analysten von 14,43 Milliarden US-Dollar liegt. Die prognostizierte Bruttomarge liegt mit 38 Prozent deutlich unter der Konkurrenz und der Gewinn pro Aktie soll bei -0,03 USD liegen. Analysten hatten auf eine leichte Verbesserung gehofft und ein EPS von mindestens 0,30 USD erwartet, was immer noch unter dem Vorjahreswert von 0,41 USD gelegen hätte.

Strategische Herausforderungen und Stellenabbau

Intels Versuch, sich als umfassender Chiphersteller neu zu erfinden, der auch Rechenzentren, Spielprozessoren und Chipfabriken umfasst, hat bei den Aktionären Verwirrung hinsichtlich der Strategie des Unternehmens gestiftet. Dieser vielseitige Ansatz sollte Intel gegen Giganten wie Samsung und Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (TSMC) positionieren. Bisher hat diese Strategie jedoch nicht die erhofften Ergebnisse gebracht.

Als Reaktion auf die schwierigen Marktbedingungen hat Intel Entlassungen angekündigt, die 15 der 100 tausend Beschäftigten betreffen. Sie zielen auf nicht-kritische Funktionen ab, um die Gewinnmargen zu verbessern und Barmittel einzusparen. Dieser Schritt steht im krassen Gegensatz zu anderen Chipherstellern, die ihre Belegschaft aufstocken, um von der zyklischen Wachstumsphase zu profitieren.

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Intel Dividende 2024 gestrichen

Um seine finanzielle Situation weiter zu stabilisieren, hat Intel auch seine Dividende ausgesetzt, nachdem diese Anfang 2023 um 65 Prozent gekürzt wurden. Bisher hatte das Unternehmen trotz einer hohen Verschuldung pro Quartal 1 Mrd. USD an Dividenden ausgeschüttet. Die Aussetzung ist angesichts des mittelfristig nicht zu erwartenden Cash-Flow-Wachstums ein notwendiger finanzieller Schritt. Für Anleger, die der Dividendenrendite Priorität einräumen, ist dies jedoch ein Rückschlag, zumal die Intel-Aktie nun von börsengehandelten Fonds (ETFs) und dividendenorientierten Strategien ausgeschlossen ist, was den Aktienkurs aufgrund der geringeren Nachfrage weiter unter Druck setzen könnte.

Analystenschätzungen: Kursziele der Intel Aktie

Intel Aktie Prognose Übersicht

46 Experten haben ihre Einschätzung zum Intel Kursziel 2025 abgegeben und prognostizieren im Durchschnitt ein Kursplus von  +44.63% auf 29,08 USD pro Aktie. Während die Optimisten einen Höchstkurs von 55,00 USD (+173.50%) erwarten, sehen die Konservativen Abwärtspotenzial auf rund 17,00 USD je Aktie (-15.46%).

Von den 46 Analysten raten 8 zum Kauf der Intel Aktie, 31 plädieren fürs Halten, und 7 empfehlen zum Verkauf.

Intel Aktie Prognosen

Prognosen und Analysen für die Intel Aktie gibt es zuhauf an der Börse. Kein Wunder, schließlich bringt Intel über 149 Milliarden US-Dollar auf die Börsen-Waage. Wie immer gilt jedoch, dass sich Anleger nicht auf die Meinungen Anderer verlassen sollten und stets eigenes Research betreiben sowie eine eigene Entscheidung fällen sollten.

Wir haben uns vier unterschiedliche Intel Aktie Prognosen für 2024 herausgesucht und gehen auf die unterschiedlichen Kursziele ein. Im Hause Bernstein Research traute man zuletzt der Geschäftsleitung um Pat Gelsinger nicht den erhofften Turnaround zu. Hier lautete das Intel Aktie Kursziel 35 US-Dollar. Nach den Q2 Zahlen sah man sich bestätigt und senkte den Ausblick weiter auf einen Preis von 25 USD. Bernstein Research empfiehlt das Halten der Aktien, die mittlerweile bei etwa 20 USD notieren.

Analysten von JP Morgan stufen den Wert in der Intel Aktie ohne Veränderung mit „Underweight“ ein. Bedeutet: Die Intel Aktie soll sich laut JP Morgan wesentlich schlechter als die Peer-Group entwickeln. Hier wurde das Kursziel von 37 USD auf ebenfalls 25 USD angepasst.

Etwas optimistischer sehen es die Analysten der UBS. Das Kursziel wurde zwar leicht um 2 USD herabgesetzt, doch liegt noch bei 32 USD gesenkt. Die Einstufung bleibt auf „Halten“.

Intel Aktie: Basisdaten

Fazit: Intel Aktie Prognose 2025

Intel befindet sich aktuell in einer Phase intensiver Transformation, einem Balanceakt zwischen Bewährtem und Neuerungen. Das Unternehmen strebt danach, sich in einer Vielzahl von Bereichen zu behaupten – von der Entwicklung fortschrittlicher GPUs und CPUs für Personal Computing und Rechenzentren bis hin zu Innovationen im Automobilsektor. Gleichzeitig verfolgt Intel ambitionierte Pläne zum Ausbau eigener Fertigungsanlagen. Diese Bestrebungen finden in einer Zeit statt, in der sich der Chipmarkt durch die Entwicklungen in der KI-Technologie rasant wandelt.

Im Grunde genommen versucht Intel, die operativen Geschäftsbereiche von Branchenriesen wie TSMC, Infineon sowie NVIDIA und AMD zu vereinen. Angesichts der Komplexität, die jedes dieser Unternehmen bereits für sich allein darstellt, ist dies eine wahre Herkulesaufgabe. Daraus lässt sich leicht ableiten, warum die Aktien der eher spezialisierten Wettbewerber in der Halbleiter-Branche deutlich bessere Performance zeigen. Als ein Unternehmen, das oft als „Old Technology“ betrachtet wird, steht Intel vor der Herausforderung, sich in diesen unruhigen und unbekannten Gewässern zu behaupten. Der einst so dominante Wettbewerbsvorteil schwindet, der Burggraben wird enger.

Intels Ergebnisbericht für das zweite Quartal zeichnet nun ein wirklich düsteres Bild. Das Unternehmen muss noch das Ausmaß der Abschreibungen bekannt geben, die zur Finanzierung der angekündigten Maßnahmen erforderlich sind. Darüber hinaus hat sich der Vorstand noch immer nicht zu dem jüngsten Ausfall von Raptor Lake CPUs geäußert, so dass sich die Finanzwelt auf erhebliche Abschreibungen gefasst machen muss, die möglicherweise mit den Ergebnissen des dritten Quartals oder sogar noch früher bekannt gegeben werden.

Ein großes Hindernis für Intel ist die mangelnde Bereitschaft des Managements, sich an die sich schnell verändernde Halbleiterlandschaft anzupassen. Vor drei Jahrzehnten dominierte Intel zusammen mit Microsoft die PC-Industrie. Während Microsoft unter CEO Satya Nadella erfolgreich zu einem Cloud-zentrierten Modell übergegangen ist, hat Intel an seinem traditionellen Fokus auf die Fertigung festgehalten. Diese Strategie erscheint mittlerweile auch mit hohen Subventionen fragwürdig, da sich der Markt dahingehend verschoben hat, dass innovative Produkte höher bewertet werden als die Fähigkeiten der hauseigenen Herstellung. Unternehmen wie Nvidia und AMD haben sich einen Vorsprung verschafft, indem sie der Produktinnovation Vorrang einräumten, eine Strategie, die Intel durch die Konzentration auf seine Produktionsanlagen zu vernachlässigen droht.

Hinzu kommt, dass die Verschuldung von Intel immer problematischer wird – ein Problem, das für den Technologiegiganten früher unvorstellbar war. Die wachsende Verschuldung fügt sich in eine lange Liste von Herausforderungen für Intel ein.

In naher Zukunft wird die Intel Aktie wahrscheinlich ihren Abwärtstrend fortsetzen. Einen möglichen Turnaround möchten wir der Aktie nicht absprechen, jedoch erscheint dieser erst in der ferneren Zukunft wahrscheinlich. Hier ist insbesondere die Entwicklung durch die Inbetriebnahme der ersten Fabriken der neuesten Generation in den USA und Europa relevant. Dies wird jedoch frühestens in einer Intel Aktie Prognose 2025 oder gar 2026 von Relevanz sein.

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Quellenangaben:

https://www.intc.com/news-events/
annual-stockholders-meeting

https://de.marketscreener.com/kurs/aktie/
INTEL-CORPORATION-4829/analystenerwartungen/

https://www.intc.com/news-events/press-releases/
detail/1637/intel-reports-second-quarter-2023-financial-results

https://investor.tsmc.com/english/encrypt/
files/encrypt_file/reports/2023-07/
7ec677062ca442e429b632ccd6d4f31ad53
b1ce7/TSMC%202Q23%20Transcript.pdf

Bildquelle(n): Intel, shutterstock, statista, FinMent

Intel Aktie: Stammdaten

  • Ticker-Symbol: INTC
  • WKN: 855681
  • ISIN: US4581401001
  • Anzahl der Aktien: 4,28 Mrd.
  • Streubesitz: 99,9%

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