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Alphabet Aktie Prognose 2024: Hidden Champion der KI-Revolution?
Alphabet Aktie News: Alphabet brilliert mit starken Quartalszahlen und überrascht mit Dividendenzahlung
- Loic Bickert
- | Letzte Aktualisierung am
Alphabet (ex Google) sieht sich mit dem rasanten Aufstieg von ChatGPT aus dem Hause OpenAI konfrontiert, das in nur wenigen Tagen Millionen von Nutzern begeisterte und den Startschuss der aktuellen KI-Rally setzte. Wozu noch googeln, wenn moderne KI optimal zugeschnittene und obendrein werbefreie Ergebnisse liefert? Alphabets derweil wichtigste Einnahmequelle, das Geschäft mit Werbeanzeigen, steht auf dem Spiel. Nicht wenige Beobachter prophezeiten 2023 bereits den Absturz des Internetriesen aus Silicon Valley; die Alphabet Aktie geriet mächtig unter Druck. Mittlerweile scheint sich jedoch das Blatt gewendet zu haben. Viel Lärm um nichts?
Alphabet Aktie News: Direkt zu den aktuellen Alphabet Quartalszahlen springen.
Fest steht: Die Konkurrenz schläft nicht! Microsoft (MSFT) ist bereits erheblich in ChatGPT investiert und hat die künstliche Intelligenz in die hauseigene Suchmaschine Bing integriert. Google steht somit unter Druck, ein konkurrenzfähiges Produkt auf den Markt zu bringen. Derzeit ruhen alle Hoffnungen auf dem Chatroboter Bard sowie der KI-Plattform Gemini. In der Startphase hat die Alphabet-Software jedoch vorwiegend für negative Schlagzeilen gesorgt.
Nicht wenige Beobachter befürchten, dass das Kerngeschäft von Alphabet langfristig die Wachstumserwartungen nicht erfüllen kann. Der Konzern könnte somit wichtige Marktanteile verlieren. Die einstige Google Aktie (WKN: A14Y6F, ISIN: US02079K3059) gehört im Vergleich zu anderen Blue-Chip Aktien wie Apple, Meta und natürlich Microsoft aufgrund der aktuellen Skepsis zu den eher moderat bewerteten Big Tech Werten, gemessen an klassischen Bewertungsrichtlinien à la KGV & Co.
Wir haben die Alphabet Aktie unter die Lupe genommen und eine umfangreiche Alphabet Aktie Prognose für 2024 erstellt, die sowohl die Chancen und Risiken des KI-Booms als auch das Kerngeschäft des Werbe-Riesen berücksichtigt. Selbstverständlich wagen wir auch einen Blick auf eine mögliche Alphabet Aktie Prognose für 2025!
Alphabet Aktie: Kennziffern und Symbol
Alphabet WKN: A14Y6F, A14Y6H; ISIN: US02079K3059, US02079K1079 Ticker-Symbol: GOOGLE, GOOG
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Augen auf beim Google Kauf!
Vor einer Investition in die Alphabet Inc. sollten interessierte Anleger berücksichtigen, dass insgesamt drei Aktiengattungen des Global Players existieren. Hierbei handelt es sich einerseits um sogenannte A Aktien und C Aktien. Beide Gattungen sind im S&P 500 notiert, die A Aktien unter dem Ticker-Kürzel GOOGL, die C Aktien unter GOOG.
Während Halter der A Aktien Stimmrechte besitzen, erwirbt man mit den C Aktien ausschließlich Unternehmensanteile. Andererseits gibt es noch B Aktien, die mit dem zehnfachen Stimmrecht ausgestattet sind. Sie sind allerdings Gründungsmitgliedern und Insidern vorbehalten und werden nicht am freien Markt gehandelt.
Alphabet Aktie News: Kehrtwende im Übernahme-Poker: Cyber-Security-Spezialist lehnt Übernahme ab
Im Juli sorgte Alphabet bei Aktionären der Hubspot Inc. für lange Gesichter: Seit Monaten kursierten Gerüchte bezüglich einer Übernahme; der Aktienkurs des Datenbankspezialisten stieg kräftig. Am 10. Juli stellte Alphabet jedoch klar, dass kein Interesse an einer Übernahme bestehe. Die Hubspot Aktie verlor nach dem Statement des Suchmaschinenriesen zweistellig.
Des einen Leid ist des anderen Freud: An die Stelle Hubspots rückte wenige Tage der israelische Cyber-Security-Spezialst Wiz. Für rund 23 Milliarden US-Dollar plane Alphabet eine Übernahme der 900 Mitarbeiter starken Gesellschaft. Für die erhofften Synergieeffekte hätte Alphabet einen stolzen Preisaufschlag in Kauf genommen, denn bei der Finanzierungsrunde (2023) wurde Wiz mit 12 Milliarden US-Dollar bewertet. Beobachter beurteilten den Deal positiv: Alphabet könne mit Wiz sein Cloud-Geschäft entscheidend stärken. Eine Übernahme hätte wohl zunächst keine unmittelbaren Auswirkungen auf Alphabets Ertragsseite gehabt, dafür jedoch auf die Berechnung eines Alphabet Aktie (ex Google Aktie) Kursziels für 2025.
Am 23. Juli dann die Kehrtwende: Wiz lehnte die Übernahme mit einer kurzen, jedoch eindeutigen Stellungnahme ab: „Wir fühlen uns durch die Angebote, die wir erhalten haben, geschmeichelt, haben uns aber entschieden, unseren Weg zum Aufbau von Wiz fortzusetzen.“ In einer Mail an die Mitarbeiter informierte der Konzern dann über einen geplanten Börsengang, nannte allerdings keine konkreten Details zum Zeitraum.
Das Geschäftsmodell
Insgesamt ist das Geschäft der Alphabet Inc. in drei Segmente aufgeteilt; Google Services, Google Cloud und Other Bets.
Google Services beinhaltet Produkte und Dienste wie zum Beispiel, Google Search, Android, Chrome, Hardware, Google Maps, Google Play und die Videoplattform YouTube. Die Einnahmen entstehen in diesem Bereich hauptsächlich aus Werbung, App- und In-App-Verkäufen, Hardware-Verkäufen sowie Gebühren durch Abonnement-basierte Angebote wie YouTube Premium und YouTube TV.
Bis heute generiert die Alphabet Inc. allerdings den Großteil der Gewinne aus Werbeanzeigen und die Suchmaschine Google ist auf der Umsatzseite mit einem Anteil von 56 Prozent mit Abstand das Zugpferd. Das gesamte Google-Service-Segment macht rund 88,7 Prozent des Umsatzes aus.
Das Segment Google Cloud beinhaltet Infrastruktur- und Plattformdienstleistungen, Tools zur digitalen Zusammenarbeit sowie verschiedenste Dienste für Geschäftskunden. Hier steht man in direkter Konkurrenz zum Cloud-Geschäft von Amazon und Microsoft, profitiert jedoch ebenso stark vom Trend des Outsourcings von IT-Systemen, welches bei vielen Unternehmen zu beobachten ist. Auf die Google Cloud Plattform entfiel 2023 ein Umsatzanteil von über zehn Prozent, konkret 33,09 Milliarden US-Dollar.
Im Bereich Other Bets der Google Inc. treffen Neugier und Unternehmergeist aufeinander. Hier werden ehrgeizige Projekte vorangetrieben, die das Potenzial der künstlichen Intelligenz nutzen. Im Fokus stehen derzeit zum Beispiel das Autonome Fahren (Waymo), personalisierte Medizin (Verily) und die Eroberung der Lüfte via Drohnen (Wing). Obwohl dieser Bereich im Jahr 2023 nur 0,8 Prozent des Gesamtumsatzes ausmacht, haben viele dieser Projekte das Potenzial, Milliardenmärkte zu dominieren. Vorausgesetzt, die entwickelten Technologien meistern ihren Proof of Concept.
Übrigens: Das Projekt Google X wurde mittlerweile in den Bereich Other Bets integriert. Google X sorgte vor wenigen Jahren mit verschiedenen Ansätzen für Aufsehen, zumindest in Technikkreisen. Seit dem Durchbruch von ChatGPT wecken die „Wetten“, denen man mit diesen Forschungsansätzen nachgeht (Grundlage der Spartenbezeichnung war ebendieser Gedanke der Wette auf eine Technik X), zunehmend Interesse. Neben dem Autonomen Fahren sind hier etwa neuronale Messsysteme, die Datenbrille Google Glass und die Verbreitung von Internet via Heißluftballon- oder Zeppelin-artigen Plattformen zu nennen.
Alphabet Quartalszahlen Q2 2024
Am 23. Juli gab Alphabet Inc. die Ergebnisse für das zweite Quartal 2024 bekannt. Sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn konnte man die Erwartungen der Analysten schlagen, denn auf der Umsatzseite standen 84,74, auf der Gewinnseite 23,62 Milliarden US-Dollar. Erwartet wurden 84,29 Milliarden beziehungsweise 22,98 Milliarden US-Dollar.
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Insbesondere das Cloud-Geschäft legte deutlich zu und konnte mit einem Wachstum von über 28,8 Prozent am stärksten die Erwartungen der Analysten schlagen – rund 10,34 Milliarden US-Dollar standen in der Sparte Google Cloud auf der Ertragsseite. Enttäuschend hingegen fielen die Werbeeinnahmen im Bereich Youtube aus: 8,66 Milliarden US-Dollar generierten YouTube Ads. Mit einem Wachstum von 13,02 Prozent ist die Videoplattform jedoch keinesfalls als Bremsklotz zu verstehen! Auch die Strategie von YouTube, der Nutzung von AdBlock-Programmen entgegenzuwirken, scheint aufzugehen.
Besonders erfreulich: Die Verbindlichkeiten verringerten sich auf 114,02 Milliarden US-Dollar. Sollten die Zinsen weiter auf einem hohen Level bleiben, könnte Alphabet noch stärker als ein sicherer Hafen gefragt sein, bedenkt man die Umbrüche, die sich derweil in zahlreichen Unternehmen ergeben. Zudem erhält Alphabet Spielraum für zusätzliche Investitionen.
Apropos: In der Pressekonferenz kündigte der Suchmaschinenriese ein 5 Milliarden US-Dollar schweres Investitionspaket in den Fahrassistenten Waymo an. Exakt dieser Hinweis soll für die verhaltene Reaktion der Alphabet Aktie gesorgt haben. Denn kurz nach den Zahlen notierte die Aktie noch deutlich im Plus, ehe sie mit knapp 3 Prozent ins Minus rutschte.
Die größten Aktionäre der Alphabet Inc.
State Street Corporation (3,82%)
KLP Kapitalforvaltning AS (2,19%)
Norges Bank (1,88%)
Geode Capital Management LLC (0,98%)
Massachusetts Financial Services Co. (0,83%)
Der Freefloat der Alphabet Aktie liegt derweil bei 92,97 Prozent. Dies ist für ein Schwergewicht wie Alphabet ein vergleichsweise hoher Wert, lässt sich jedoch durch die Struktur der Aktiengattungen erklären. Denn aufgrund der nicht-börsennotierten und im Stimmrecht zehnfach höher gewichteten B-Aktien erhalten institutionelle Investoren nur ein geringes Mitspracherecht.
Alphabet Aktie jetzt auch für Dividendenjäger interessant?
Tech Aktien gelten als wachstumsorientiert und zahlen selten eine Dividende. Mittlerweile haben jedoch einige wenige Konzerne eine Trendwende vollzogen und beglücken Aktionäre nicht nur in Form von Kursgewinnen, sondern auch mit Ausschüttungen, sprich Dividenden. Anfang des Jahres gab zum Beispiel die von Mark Zuckerberg geführte Meta Platforms Inc. die Einführung einer Dividende bekannt.
Seit dem 25. April steht fest: Auch Alphabet wird seinen Aktionären eine Dividende zahlen. Die erste Ausschüttung in Höhe von 0,2 US-Dollar erfolgte im Juni 2024. Zugegeben, mit einer aktuellen Dividendenrendite von 0,33 Prozent darf die Alphabet Aktie keinesfalls als Hochdividenden-Titel bezeichnet werden.
Anleger, die eine Dividendenwachstumsstrategie verfolgen, könnten sich mit der Alphabet Aktie allerdings umso wohler fühlen. Denn mit einem aktuellen Free Cash Flow von 70 Milliarden US-Dollar verfügt der Konzern über genügend Barmittel, um abseits der laufenden Investitionen eine nachhaltige Dividendenpolitik zu etablieren. Die nächste Alphabet Dividende 2024 ist für den September vorgesehen und soll erneut bei 0,2 US-Dollar liegen. Analysten rechnen für die Ausschüttungen 2025 bereits mit einem ersten Wachstum.
Künstliche Intelligenz - Chance oder Risiko für die Alphabet Aktie?
Für Google-Investoren lautet eine der Schlüsselfragen, ob das Aufkommen von Chat-basierten KI-Schnittstellen eine Bedrohung für das Suchgeschäft der Alphabet Inc. darstellt. Einige Investoren befürchten, dass Google im Bereich der KI ins Hintertreffen geraten ist und Unternehmen mit fortschrittlicheren KI-Technologien die Chance nutzen könnten, das Unternehmen zu überholen. Tatsächlich jedoch sprechen einige Punkte gegen diese Befürchtung.
Denn ChatGPT und vergleichbare KI-Modelle bauen auf einem neuronalen Netzwerk auf. Mit Transformer hat Alphabet exakt solch ein Netzwerk in der Sparte Other Bets entwickelt und bereits 2017 der Öffentlichkeit vorgestellt. Ergo hat der angeblich überholte Konzern de facto einen der wichtigsten Meilensteine in der KI-Technologie entwickelt! Befürworter sprechen Google eine führende Forschungsposition in diesem Bereich zu.
Mehr noch: Da die hauseigene Technologie fast alle Dienste des Global Player durchdringt, profitiert Alphabet ganz besonders von diesem Netzwerk. Im Sammeln, Auslesen und Einsetzen von Datenmengen ist der Konzern so gut wie nur wenige seiner Konkurrenten positioniert.
Auch wenn die Experten von Google nicht die Ersten waren, die einen öffentlich zugänglichen Chatbot einführten, so ist klar, dass sie bereits vor mehr als einem Jahr ein vergleichbares Modell programmiert hatten. Einen, der auf solch hohem Niveau arbeitete, dass selbst erfahrene KI-Forscher glaubten, er hätte ein Bewusstsein entwickelt.
Googles langjähriger Fokus auf KI erklärt, warum das Unternehmen so schnell eigene Angebote auf den Markt bringen konnte, nachdem Microsoft und OpenAI ihre Versionen des Chatbots veröffentlicht hatten. Zudem wurde nicht nur der Chatbot Bard unter Hochdruck nutzbar gemacht, sondern auch Chat-basierte Antworten direkt in die nativen Suchergebnisse von Google integriert. Ein Schritt, den Microsoft zu diesem Zeitpunkt mit Bing noch nicht gehen konnte!
Ferner hat Alphabet eine Reihe weiterer KI-Programme implementiert. Beispielsweise erhält Gmail eine KI-Integration, die Vorlagen für E-Mails entwirft. Googles Produktivitätssoftware wie Tabellenkalkulation, Textverarbeitung und Präsentationsdesign werden durch KI-Tools erweitert, welche bei der Erstellung von Inhalten helfen sollen.
Entscheidend für die bilanzielle Entwicklung des Konzerns könnte Performance Max sein. Hierbei handelt es sich um eine KI-gesteuerte Version der Google Ads Kampagne. Sollten Kunden Vorteile in dieser Technologie erkennen, dürften sowohl die Nutzerzahlen als auch Werbeeinnahmen beziehungsweise Gebühren des Werberiesen kräftig steigen.
Warum gibt es dann so viele Bedenken, dass Google durch den Aufstieg der KI geschädigt werden könnte?
Chat-basierte KI könnte mehr als nur eine neue Technologie sein. Sie könnte eine neue Plattform darstellen. Und bei einem Plattformwechsel sind die jeweiligen Betreiber am stärksten gefährdet, da sie am meisten zu verlieren haben. Zumindest sofern sie nicht frühzeitig Antworten auf den Transformationsprozess finden!
Einige Szenarien gehen bereits so weit, Googles jahrelange Monopolstellung infrage zu stellen. Der werbegetriebene Suchmaschinenspezialist müsse das eigene Geschäftsmodell kannibalisieren und sich neu aufstellen, um im Rennen um die KI-Vorherrschaft eine entscheidende Rolle spielen zu können.
In diesem Zusammenhang ist zu berücksichtigen, dass Google mittlerweile einen unverzichtbaren Bestandteil des World Wide Web ausmacht. Wenn sich die Nutzer jedoch vom offenen Web abwenden und ihre Zeit zunehmend mit KI-Chatbots verbringen, beginnt das Rennen um die Vorherrschaft einer Schlüsseltechnologie erneut.
Eine Schlüsseltechnologie, die vielleicht nicht in den Händen eines einzelnen Konzerns liegen sollte! Bereits heute werden Stimmen laut, dass die Schwarmintelligenz der Open Source Community sich durchsetzen könnte beziehungsweise sollte. Hierdurch könnte sich diese Technologie „demokratisieren“ und allen Nutzern zugänglich gemacht werden.
Jedoch: Plattformwechsel sind nicht immer schädlich für etablierte Unternehmen, insbesondere dann nicht, wenn diese den Wechsel eigenständig vorantreiben. Vor mehr als einem Jahrzehnt war der Wechsel vom Desktop-Internet zum mobilen Internet bereits im Gange.
Damals wurde dieser Wandel als große Bedrohung für Google angesehen. Investoren befürchteten, dass Menschen das offene Web nicht mehr nutzen und stattdessen den ganzen Tag in Apps verbringen würden. Doch obwohl das mobile Internet zur dominierenden Plattform herangewachsen ist und tatsächlich viele Personen reichlich Zeit in Apps verbringen, haben sich das Geschäft und die Aktie der Alphabet Inc. positiv entwickelt. Ähnlich wie Googles Betriebssystem Android den Aufstieg des mobilen Webs letzten Endes vorantrieb und heutzutage als Grundlage der meisten mobilen Endgeräte dient, so könnte Googles jüngster Schritt der KI-Tool-Veröffentlichung die hauseigene Plattform stärken und enorme Wechselwirkungen innerhalb des Netzwerkes freisetzen.
In einem kürzlich mit BusinessWeek geführten Q&A wurde der CEO von Google, Sundar Pichai, gefragt, inwieweit KI ein Risiko für Google darstelle. Seine Antwort bezog sich auf den Erfolg des Unternehmens bei der Bewältigung des Plattformwechsels zum mobilen Internet und lautete: „Ich fühle mich für diesen Wechsel besser gerüstet als für den Wechsel zum mobilen Internet.“ Dies macht Sinn, da Google zum Zeitpunkt des Plattformwechsels deutlich länger an KI gearbeitet hatte als am mobilen Internet.
Was wollen die Nutzer der Plattformen wirklich?
Eine weitere Schlüsselfrage für Investoren im Zusammenhang mit Google ist, ob die Nutzer ausschließlich auf einen Chatbot setzen werden oder weiterhin das offene Web erkunden wollen. Es ist wichtig, diese Frage im Zusammenhang mit Kaufabsichten zu stellen, der Art von Informationsanfragen, die Googles Werbegeschäft so profitabel machen.
Eine Informationsanfrage ohne Kaufabsicht könnte beispielsweise lauten: „Wie heißt die Hauptstadt von Deutschland?“ Auf diese Frage gibt es nur eine richtige Antwort. Die Antwort, die der Nutzer sucht, ist Berlin. Keine Links auf andere Seiten. Keine Werbung. Nur das Wort Berlin.
Wenn Sie diese Frage ChatGPT oder Google Bard stellen, ist die Antwort: „Berlin“. Und vor allem, wenn Sie diese Frage der herkömmlichen Google-Suche stellen, lautet die Antwort „Berlin“. Diese sogenannten Zero-Click-Suchen sind bei Google sehr, sehr häufig. Studien verschiedener Dritter legen nahe, dass die Mehrheit der Suchanfragen Zero-Click-Suchen sind. Damit verdient Google kaum Geld.
Auf Suchanfragen mit Kaufabsicht wie „Welchen Tennisschläger sollte ein Anfänger kaufen?“, kann Google, unabhängig davon, ob Google Bard verwendet wird oder nicht, mithilfe modernster KI eine präzise Antwort geben. Ein direkter Austausch mit Bard jedoch ermöglicht es der Suchmaschine, Gegenfragen zu stellen. Durch gezielte Interaktionen könnten somit individualisierte Vorschläge generiert werden.
Denn Tatsache ist, dass es keine „richtige“ Antwort auf diese Frage gibt. Google bezeichnet dies als eine NORA-Suche, was für No One Right Answer steht. Wenn Sie über die Natur des Wissens nachdenken, werden Sie schnell feststellen, dass fast alles, was im Leben wichtig ist, eine NORA-Suche ist. Und das Konzept des freien Marktes basiert auf der Idee, dass es keine richtige Antwort auf die Frage gibt, was jemand kaufen soll.
Google kombiniert das Beste aus beiden Welten
Zugegeben, die Aussage, Google kombiniere das Beste aus zwei Welten, ist gewagt. Abwegig ist sie jedoch keineswegs. Denn sowohl KI-Chatbot-Antworten als auch Links zu Expertenseiten im offenen Web sind für einen potenziellen Erstkäufer von Tennisschlägern relevant. Einer der großen Vorteile von Google ist, dass das Unternehmen bereits über eine riesige Basis von Google-Such-Nutzern verfügt. Es ist die weltweit beliebteste Website mit YouTube auf Platz zwei und verfolgt eine Strategie, bei der die Nutzer nicht zwischen einer traditionellen Suche und einer KI-Chatbot-basierten Antwort wählen müssen.
Ende 2023 hat Google die Search Generative Experience (SGE) eingeführt. Während Bard als eigenständiger Chatbot erhalten bleibt, fügt SGE direkt Chat-basierte Antworten auf Suchanfragen in Google ein. Das ist wichtig, denn obwohl viele Menschen ChatGPT nutzen, wird die Popularität des Newcomers von der Anzahl der Google-Nutzer in den Schatten gestellt. Daher ist es sehr wahrscheinlich, dass die überwiegende Mehrheit der Menschen ihre erste Erfahrung mit einem auf Large-Language-Model konzipierten Chatbot über die traditionelle Google-Suchseite machen wird.
Ja, ChatGPT profitiert von dem First-Mover-Vorteil, aber Google hat einen Distributionsvorteil. Während sich die Nutzer von ChatGPT oder der Bing-Implementierung zunächst anmelden und dann proaktiv daran denken müssen, diesen Dienst auch zu nutzen, wird mit der Einführung von Google das Chatbot-Ergebnis den Nutzern direkt vorgeschlagen. Auf diese Weise kann Google die erhobenen Daten nutzen und abwägen, wann eine Chatbot-Antwort von Vorteil ist und wann eine traditionelle Liste mit linkbasierten Suchergebnissen die Intention des Nutzers besser abdeckt.
Investoren müssen sich jedoch darüber im Klaren sein, dass KI einige Unternehmen überfordern und anderen Unternehmen große Vorteile bringen wird. Die größten Gewinner der künstlichen Intelligenz könnten nicht die KI-Unternehmen oder die Entwickler großer Sprachmodelle sein, sondern alt eingesessene Unternehmen, die ihre Geschäftsprozesse durch KI verbessern oder Probleme lösen können.
Für kurz- und mittelfristige Gewinne setzen viele spekulativ orientierte Investoren momentan auf die teuren Schaufelhersteller, die eine Skalierung von KI ermöglichen. Einer dieser Hersteller geht schon seit mehreren Monaten durch die Medien und konnte sich seitdem im Kurs vervielfachen. Die Rede ist von der Nvidia Aktie.
Apple als größte Gefahr?
Der iPhone-Gigant Apple gilt seit Langem als härtester Konkurrent beziehungsweise größte Gefahr für die Marktstellung der Alphabet Inc. Der Software-Riese verfügt über gigantische Mittel und somit über ausreichend Möglichkeiten, eine eigene KI und eine eigene Suchmaschine auf die Beine zu stellen. Im Geschäftsjahr 2023 beispielsweise generierte Apple einen Free Cash Flow von 110,4 Milliarden US-Dollar! Die Barmittel lagen bei über 51 Milliarden US-Dollar.
Die größte Befürchtung, Apple könnte ein eigenes proprietäres LLM konfigurieren, scheint sich allerdings nicht zu bewahrheiten. So kursierten zunächst Gerüchte über eine Software namens „Ajax“, die revolutionäre Chat-Funktionen auf iPhone & Co. bringen sollte. Seit der letzten Entwicklerkonferenz steht jedoch fest, dass Apple auf Rollouts und neue Geräte und zudem auf den Wettbewerber ChatGPT setzen wird.
Microsoft dürfte durch die Partnerschaft mit Apple profitieren. Die KI Plattform Gemini von Alphabet sollte jedoch keineswegs als überholt oder ineffizient gewertet werden. Im Gegenteil! Zuletzt bezeichnete der Vorstand des KI-Erzrivalen Alphabet sogar als eines der am besten aufgestellten Unternehmen im Wettrennen um Künstliche Intelligenz! Nicht zuletzt die möglichen Vorteile durch die Marktreife der Zukunftsprojekte aus der Sparte Other Bets machen Alphabet zu einem Ernst zu nehmenden Wettbewerber.
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Die Bewertung der Alphabet Aktie
Derzeit werden die Aktien von Alphabet mit dem 24-fachen des Nettogewinns (KGV) bewertet. Dies entspricht trotz des deutlich gestiegenen Kurses einem leichten Rückgang im Vergleich zum Vorjahr, als Alphabet mit dem 24,1-fachen des Nettogewinns bewertet wurde.
In Bezug auf das historische KGV ist die Alphabet Aktie dennoch überbewertet. Rein auf den Gewinn bezogen läge der „faire“ Preis pro Aktie bei 134 US-Dollar. Der aktuelle Aufschlag von rund 30 Prozent lässt sich durch die jüngsten Erfolgsmeldungen sowie den Quartalszahlen erklären.
Langfristig betrachtet stimmt die Geschäftsentwicklung mehr als positiv. Mit einem durchschnittlichen Umsatzwachstum von 17,75 Prozent (5-Jahres-Durchschnitt), einer starken Eigenkapitalrendite von 27,68 Prozent und sogar kontinuierlich steigenden Brutto- sowie Nettomargen (mit Ausnahme des Geschäftsjahrs 2022) lässt sich die Alphabet Inc. zumindest im Rückblick als ein digitaler Dauerläufer bezeichnen.
Analystenschätzungen: Kursziele der Alphabet Aktie
Alphabet Aktie Prognose Übersicht
61 Experten haben ihre Einschätzung zum Alphabet Kursziel 2025 abgegeben und prognostizieren im Durchschnitt ein Kursplus von +11,39% auf 202,50 USD pro Aktie. Während die Optimisten einen Höchstkurs von 230,00 USD (+26,52 %) erwarten, sehen die Konservativen nur leichtes Abwärtspotenzial auf rund 151,00 USD je Aktie (-16,94 %).
Von den 61 Analysten raten 34 zum Kauf der Alphabet Aktie, 12 plädieren fürs Halten, und keiner empfiehlt zum Verkauf.
Alphabet Aktie: Basisdaten
Fazit: Alphabet Aktie Prognose 2024–2025
Die Geschäftsentwicklung von Alphabet in den letzten Jahren stellt den Großteil der Konkurrenz in den Schatten. Trotz der beeindruckenden Ergebnisse konnte die Alphabet Aktie eine lange Zeit nicht vom Trendthema KI profitieren. Die Befürchtungen, Microsoft könnte mit Bing das Kerngeschäft des Suchmaschinenriesen disruptieren, haben sich bisweilen jedoch nicht bewahrheitet: Mittlerweile rangiert Alphabet wieder in der ersten Liga der Magnificent Seven und gehört zu den gefragtesten KI Aktien.
Dennoch ist die Alphabet Aktie vergleichsweise günstig bewertet, zumindest gemessen an KGV und KUV. Dieses Paradoxon könnte die Folge des primären Geschäftsbereichs sein, denn das Kerngeschäft der Alphabet Inc. wird von vielen Marktteilnehmern als zyklisch gewertet. Doch Alphabet macht weit mehr als eine Werbeplattform aus. Allein die Sparte Other Bets offenbart die unzähligen Avancen der Amerikaner in disruptiven Technologien, allem voran in puncto KI.
Apropos KI: Die Umbrüche durch ChatGPT stellen ohne Frage eine Herausforderung für Google dar. Bisweilen scheint sich Alphabet jedoch behaupten und die eigene KI-Offensive erfolgreich ins Feld führen zu können. Letzten Endes könnte Alphabet tatsächlich als ein Gewinner, zumindest jedoch gestärkt aus dem KI-Wettbewerb hervorgehen. Die Synergieeffekte der zahlreichen Google Services mit ihren geräteübergreifenden Funktionen könnten in Kombination mit Googles neuronalem Netzwerk einen entscheidenden Vorteil erbringen.
Der Großteil der Analysten ist positiv gestimmt und prognostiziert steigende Kurse. Für ein aussagekräftiges Alphabet Kursziel 2025 scheint es dennoch verfrüht; die rasanten Umbrüche innerhalb der Technologiewelt sowie fiskal- und sogar geopolitische Entwicklungen verlangen einen stetigen Investmentcheck.
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Quellenangaben:
https://abc.xyz/investor/
https://abc.xyz/investor/earnings/
www.marketscreener.com
www.de.statista.com
www.bloomberg.com/profile/company/
GOOG:US
Bildquelle(n): Google, shutterstock, statista, pixabay, FinMent, Wiz Inc.
Inhalte: FinMent
Alphabet Aktie: Stammdaten
- Ticker-Symbol: GOOGL, GOOG
- WKN: A14Y6F, A14Y6H
- ISIN: US02079K3059, US02079K1079
- Anzahl der Aktien: 5,61 Mrd.
- Streubesitz: 99 % (A-Aktie)
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