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Adobe Aktie Prognose 2022: Unternehmen, Dividende und Analyse
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Seit nunmehr mehreren Monaten läuft es bei Adobe schon nicht mehr nach Plan. Zumindest der Blick auf den Chart der Unternehmensaktie lässt diese Vermutung aufkommen. Allein die Einbußen der vergangenen zwölf Handelsmonate summieren sich mittlerweile auf unübersehbare 40 Prozent und stellen die Anleger des US-amerikanischen Softwarekonzerns somit auf eine harte Geduldsprobe. Ob der Abstieg für die Adobe-Aktie (WKN: 871981, ISIN: US00724F1012) weitergeht oder der Titel die baldige Trendwende schafft, soll Gegenstand der nachfolgenden kurzen Analyse sein, die FinMent exklusiv für Sie zusammengestellt hat.
Adobe Aktie
WKN: 871981, ISIN: US00724F1012, Ticker-Symbol: ADBE
Adobe Aktienkurs
Das Unternehmen in der Kurzübersicht
Weltweit arbeiten mittlerweile über 26.000 Beschäftigte für Adobe Inc., das im Dezember 1982 von Charles Geschke und John Warnock gegründet wurde und für ein Unternehmen dieser Größe somit noch verhältnismäßig jung erscheint. Nachdem die erste Eintragung des Namens im Oktober 1983 in Kalifornien vollzogen wurde, erfolgte nur etwa drei Jahre später der IPO. Der splitbereinigte Kurs des Konzerns betrug damals mit 17 Cent einen Bruchteil des heutigen Wertes und lässt ungefähr erahnen, wie sich das Vorhaben mit der Zeit an der Börse zu entwickeln begann.
Das Headquarter des zuletzt (Stand 3. Dezember 2021) knapp 15,8 Milliarden US-Dollar erwirtschaftenden Unternehmens befindet sich im kalifornischen San Jose.
Den meisten der zahlreichen Anwender dürfte Adobe heute als Softwarehersteller ein Begriff sein. Hervorstechend sind dabei insbesondere die digitalen Programme, mithilfe derer unter anderem Inhalte online erstellt, veröffentlicht und anschließend die Wirkung ebenjener gemessen werden kann. Zum weiteren Leistungsspektrum gehören überdies vielfältige Grafik- und Bildbearbeitungslösungen, die branchenintern vor allem aufgrund der hochwertigen Qualität als führend gelten.
Ferner ist Adobe im Markt für Audio- und Videoschnittsysteme sowie für diverse Webanalyse-Tools engagiert. Zu den bekanntesten Produkten des Unternehmens gehört zweifelsohne Photoshop, das inzwischen wohl jedem schon einmal – bewusst oder unbewusst – begegnet sein dürfte. Auch der PDF Reader Acrobat, das mittlerweile eingestellte Flash, Dreamweaver und die Creative Cloud dürfen zu den Steckenpferden von Adobe gezählt werden. Wichtig zu erwähnen ist an dieser Stelle die Umstellung des Verkaufs reiner Software hin zu einem Abo-Modell. Hierdurch konnten die Einnahmen speziell durch die Cloud enorm anziehen.
Der Vertrieb all dieser und weiterer Programme erfolgt in erster Linie an Agenturen, Softwareentwickler- und Dienstleister sowie an unterschiedlichste Individualkunden und die Werbeindustrie. Die von Adobe entwickelten Lösungen werden dabei von Unternehmen jeder Größe verwendet – und das seit mittlerweile rund vier Jahrzehnten. Heute bezeichnet sich der Konzern im Übrigen als einen der weltweit diversifiziertesten Softwareanbieter.
Das vielseitige Geschäftsmodell der Adobe Inc.
Eines kann man diesem Unternehmen nicht vorwerfen – eine zu konzentrierte Produktpalette. Stattdessen bedient Adobe vom Fotografen über den Video-Editor bis hin zum Grafikdesigner quasi jeden, der irgendwie mit der Kreativbranche in Verbindung steht. Beispielsweise können dank der unternehmenseigenen Stock-Verkaufs-Plattform “IStocks” persönliche Werke direkt verkauft werden.
Schließlich erleichtern die Konzerndienstleistungen die Aufgaben in diesem Bereich erheblich. Sei es das Erstellen oder das Verwalten, das Optimieren oder das Messen von Inhalten und Erlebnissen auf PCs, Smartphones oder sonstigen elektronischen Geräten und digitalen Medienformaten. Die digitalen Produkte der Adobe Inc. erreichen den Kunden dabei über eine Vielzahl unterschiedlicher Vertriebswege.
So greift Adobe beispielsweise auf eigene Vertriebsmitarbeiter und lokale Außenstellen zurück oder verkauft seine Produkte direkt an die Unternehmenskunden. Ferner werden zahlreiche Dienstleistungen, die für den Endverbraucher gedacht sind, lizenziert und gelangen unter anderem über den App-Store an diesen. Auch auf der firmeneigenen Website von Adobe werden die Dienstleistungen abgesetzt. Weit verbreitet sind zudem die sogenannten Software-as-a-Service-Modelle (SaaS), unter denen Software-Anwendungen zu verstehen sind, die mittels der Cloud-Technologie direkt über das Internet genutzt werden können, ohne ein entsprechendes Programm herunterladen zu müssen. Dieses Lizenz- und Vertriebsmodell wird in der Regel über Laufzeitabonnements angeboten. Darüber hinaus können Kunden bei einigen Adobe Produkten auch auf flexiblere Pay-per-Use-Modelle zurückgreifen, bei denen sich das Abrechnungsmodell nach dem tatsächlichen Verbrauch richtet.
Softwarevertriebsmodell: SaaS
Beispiele für andere SaaS Software-Produkte anderer Unternehmen:
- SAP
- Netflix
- Zoom
- Microsoft 365
- HubSpot
- Salesforce
- Google Workspace u.a.
Während der Konzern unverändert daran arbeitet, ein umfassendes Produktportfolio anbieten zu können, konzentriert er sich gleichzeitig auf zwei Bereiche des strategischen Wachstums. Diese sollen untenstehend aufgegriffen und etwas näher beleuchtet werden.
Digital Media
Unter diesem Punkt vereint Adobe alle Produkte, Dienstleistungen und sonstigen Lösungen, die es Individuen, Teams und ganzen Unternehmen ermöglichen soll, ihren Content zu produzieren, zu veröffentlichen und schließlich zu promoten. Die Stärke liegt in der Qualität der Inhalte sowie der Effizienz ihrer Erstellung. Die diversen Medien sollen verbessert werden, indem die Art und Weise modernisiert wird, wie bestimmte Dokumente bearbeitet werden.
Im Mittelpunkt des Segments Digital Media stehen für das Unternehmen die Dienstleistungen Adobe Creative Cloud sowie Adobe Document Cloud. Zu letzterer gehören beispielsweise das weiter oben bereits erwähnte Produkt Photoshop, aber auch andere Anwendungen wie Illustrator, Lightroom, Premiere Pro oder Acrobat, um nur einige zu nennen.
Diese Vielzahl von Tools soll es Verbrauchern, Kreativprofis und jedweder Form von Kommunikatoren erleichtern, ihren alltäglichen Aufgaben im bestmöglichen Maße nachzukommen.
Digital Experience
Den Kern dieses Segments bildet unweigerlich die Adobe Experience Cloud, wobei es sich um eine integrierte Plattform mitsamt einer Reihe unterschiedlicher Anwendungen und Diensten handelt. Die Lösung hilft Marken und Firmen dabei, Kundenerlebnisse zu erstellen, zu verwalten, auszuführen, zu messen, zu monetarisieren und im letzten Schritt zu optimieren. Die Nutzer reichen dabei von Vermarktern über Händler und Agenturen bis hin zu Webanalysten und Datenwissenschaftlern.
Die Adobe Experience Platform ist es auch, die einzelne Kundendaten in umfassende Kundenprofile umwandelt, die sich wiederum in Echtzeit aktualisieren lassen. Die Produkte dieses Segmentes stützen sich hinsichtlich der Datenanalyse auf die Technologie der künstlichen Intelligenz.
Adobe sieht sich nach eigenen Angaben besonders durch die beiden genannten Geschäftsbereiche Digital Media sowie Digital Experience für die Zukunft gut positioniert. Zur Begründung dieser Einschätzung heißt es des Weiteren, dass Unternehmen nach wie vor in die digitale Transformation investierten und Kunden darüber hinaus auf der Suche nach neuen Kommunikatoren seien. Die breite Angebotspalette von Adobe schaffe es somit, mit einem durchgängigen Workflow und einem einzigartigen Feedback-Kreislauf, Inhalte kanal- und geräteübergreifend für sämtliche Arten von Kunden nachhaltig zu verbessern. Alles in allem sieht sich der Konzern in einer guten Ausgangslage, sofern die Kunden weiterhin in die Bereitstellung digitaler Erlebnisse investierten.
Neben den Segmenten Digital Media und Digital Experience wird das Geschäftsmodell von Adobe im Übrigen durch einen dritten Bereich namens Publishing and Advertising komplettiert, auf den an dieser Stelle jedoch nicht weiter eingegangen werden soll. Stattdessen bietet sich ein genauerer Blick auf die Chancen und Risiken des Unternehmens an.
Chancen des Unternehmens
Digital Media: Die Kreativwirtschaft wächst, allgemein sind Design und Kreativität in der heutigen digitalen Welt nicht mehr wegzudenken. Daraus ergeben sich speziell für Adobe einzigartige Marktchancen, denen mit dem Segment Digital Media adäquat begegnet werden soll. Kommunikationsprofis und solchen, die es noch werden wollen, sollen die richtigen Werkzeuge an die Hand gegeben werden, um ihre Visionen zu verwirklichen. Kreativität wird gleichzeitig aber zu einem immer kollaborativeren Prozess, der sich für Firmen zunächst als herausfordernd darstellen kann. Um die Lösung genau solcher Schwierigkeiten bemüht sich letztlich auch der Geschäftsbereich Digital Media von Adobe. Es soll eine möglichst effektive Zusammenarbeit zwischen Kreativen und diversen Interessengruppen gewährleistet werden.
Digital Experience: Die digitale Transformation hat sich mittlerweile zu einem Makrotrend entwickelt, dem sich quasi niemand mehr entziehen kann. Jedes Unternehmen ist irgendwo ein digitales Unternehmen, selbst wenn dies vordergründig nicht so scheinen mag. Verbraucher streben zusehends nicht mehr nur nach Produkten, sie wollen stattdessen personalisierte Erlebnisse, die sicher, relevant und ansprechend sind. Geschehen soll dies über eine wachsende Zahl von Kanälen und Geräten. Um bestmögliche Resultate liefern zu können, bietet Adobe mittels der Digital Experience Platform eine einzigartige Kombination aus Daten, Erkenntnissen und Inhalten über mehrere Kanäle, in großem Umfang und in Echtzeit an.
Relevante News zur Adobe Aktie
Als vor wenigen Wochen publik wurde, dass Adobe die Web-Design-Plattform Figma übernehmen würde, krachte der Kurs an der Börse zunächst ein. Ein Blick auf den Chart lässt zudem unschwer erkennen, dass die Abwärtsfahrt dabei nach wie vor anhält und in letzter Zeit gar nochmals an Fahrt gewann. Aber wieso reagierten die Investoren gerade auf diese Art und Weise?
Überdurchschnittlich teure Akquisition
Dass die Adobe Aktie am Tag der Bekanntgabe der Übernahme von Figma um teils fast 17 Prozent einbrach, dürfte insbesondere mit dem Kaufpreis in Verbindung stehen. So wird der Softwarekonzern ersten Berichten zufolge satte 19,98 Milliarden Euro hinblättern müssen, um den Kauf vollziehen zu können. Der Betrag soll dabei zu Teilen in bar und zusätzlich über eigene Aktien gezahlt werden. Adobe zahlt für Figma unterm Strich also das 50-fache des aktuellen Jahresumsatzes. Es gibt keine anderen Softwareunternehmen, die zu einem solchen EV/S-Multiple gehandelt werden.
Die Tatsache, dass Adobe bereit war, diesen Preis auf dem aktuellen Markt zu zahlen, wirft die Frage auf, ob Adobes Wassergraben im Bereich der Grafiksoftware undurchdringlich ist, ob Adobe noch in der Lage ist, intern zu innovieren, und ob man dem Management zutrauen kann, künftig den Unternehmenswert zu steigern.
Figma seines Zeichens ist erst vor knapp zehn Jahren gegründet worden, darf nach eigenen Angaben aber Techriesen wie Google, Spotify, Netflix oder Twitter zu seinem Kundenstamm zählen. Das Start-up hat sich im Laufe der vergangenen Dekade auf kollaborative Software-Tools zum Erstellen von Web-Designs spezialisiert und entwickelte sich dabei zu einem immer wichtigeren Konkurrenten von Adobe.
Figma wird vor allem als Webanwendung genutzt und unterstützt beim Erstellen von Prototypen in den Bereichen UX beziehungsweise UI Design. Die auf der Plattform entwickelten Entwürfe können modular aufgebaut und in Echtzeit mit anderen geteilt werden. Vor allem Grafiker greifen auf die Angebote des Unternehmens zurück. Der Übernahmedeal dürfte in dieser Hinsicht wohl auch ein präventiver Schritt gewesen sein, um den Wettbewerber nicht zu groß werden zu lassen. Adobe dürfte demnach seinen Anteil am Markt für Grafiksoftware von derzeit rund 87 Prozent durch die Akquisition weiter stärken wollen.
Gleichwohl die Wachstumsraten von Figma überdurchschnittlich und auch die sonstigen Finanzkennzahlen solide sind, erscheint der Kaufpreis von fast zwanzig Milliarden US-Dollar durchaus hoch. Brent Thill, Analyst bei Jefferies, bekräftigt diese Einschätzung. Seinen Berechnungen zufolge betragen die annualisierten wiederkehrenden Einnahmen von Figma im laufenden Geschäftsjahr lediglich 400 Millionen US-Dollar. Für 2023 sei in dieser Hinsicht mit einer Verdopplung zu rechnen. Dennoch stünde dies kaum im Verhältnis zum zur zahlenden Übernahmesumme, wie der Experte verlauten ließ. Der Deal sei überdies rund viermal so teuer wie die bislang größte Akquisition Marketo.
Hat sich Adobe hier verzockt?
Kritik am Deal kam indes auch von Kirk Materne von Evercore ISI, der in der Übernahme langfristig zwar strategische Vorteile sieht und der Akquisition einige positive Aspekte abkaufen kann. Im Gegenzug müssten Anleger in den kommenden Jahren aber mit einer nicht zu unterschätzenden Gewinnverwässerung rechnen, was auch die zunächst heftige Reaktion der Investoren an der Börse begründen könnte.
Seiner Meinung nach sieht es derzeit so aus, als hätte Adobe Figma gegenüber an Schwung verloren und wollte den Konkurrenten zur Kräftebündelung vorsorglich aufkaufen, anstatt sukzessive einen starken und potenziell gefährlichen Gegner entstehen zu lassen. Diese Strategie hält Kirk Materne allerdings für wenig zielführend, besonders mit Blick auf ein Unternehmen, das sonst in dieser Hinsicht normalerweise als ziemlich pingelig bekannt sei. Es wird sich also zeigen, ob der Preis von rund zwanzig Milliarden US-Dollar letztlich doch zu hoch angesetzt war oder ob Figma unter dem Dach von Adobe unbekannte Synergieeffekte freisetzen kann.
Die fünf größten Aktionäre der Adobe Aktie:
- The Vanguard Group, Inc. – 7,92%
- SSgA Funds Management, Inc. – 3,96%
- Fidelity Management & Research Co. LLC – 2,45%
- BlackRock Fund Advisors – 2,20%
- Geode Capital Management LLC – 1,96%
Die jüngsten Quartalszahlen des Konzerns
Erst Ende September veröffentlichte Adobe zusätzlich seine Ergebnisse zum abgelaufenen dritten Quartal, auf die in den nachfolgenden Abschnitten kurz Bezug genommen werden soll. Die wichtigsten Positionen stehen dabei im Fokus.
Bis zum zweiten September des laufenden Geschäftsjahres konnte Adobe beispielsweise einen Umsatz von rund 4,43 Milliarden US-Dollar und damit knapp 12,6 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum erzielen. Von diesem Ertrag blieben nach Abzug aller wichtigen Abgaben immerhin 1,13 Milliarden US-Dollar als Nettogewinn über, sodass Adobe trotz höherer Einnahmen unterm Strich fast 6,3 Prozent weniger als im dritten Quartal 2021 verdiente. Dieses Resultat lässt sich vor allem auf gestiegene Kosten unter anderem in den Bereichen Marketing oder Forschung & Entwicklung zurückführen. Auch erhöhten sich die Aufwendungen für den administrativen Bereich. Alles in allem konnte Adobe im dritten Quartal 2022 die EPS-Erwartungen um 2 Prozent übertreffen, blieb beim Umsatz aber 0,5 Prozent hinter den Erwartungen zurück.
Dass der Aktienkurs trotz dessen derart rapide an Wert abgab, könnte mit den Sorgen der Anleger über eine Verlangsamung des Wachstums in Verbindung stehen. Immerhin war die vom Unternehmen zuletzt gemeldete Ertragswachstumsrate von 13 Prozent die schwächste seit 2015. Zudem deutet der Ausblick nicht auf eine baldige Erholung hin, was unter anderem mit Gegenwind aus dem Devisenmarkt, einem kürzeren Geschäftsjahr und allgemeinen makroökonomischen Bedenken zu begründen ist. Investoren sollten diesbezüglich dennoch nicht überrascht sein. Immerhin hat Adobe bereits zu Beginn des Jahres vor diesen Faktoren gewarnt. Im Gegensatz zu vielen Konkurrenten war das Unternehmen trotz der widrigen Umstände in der Lage, die Erwartungen mehr oder weniger unverändert zu halten.
Erwähnenswert sei darüber hinaus die kurze Analyse der Cashflow-Rechnung. Auffällig sind hier im Speziellen die um mehr als zwei Drittel reduzierten Ausgaben für Investmentaktivitäten, die sich in absoluten Zahlen ausgedrückt auf nur noch knapp fünfhundert Millionen US-Dollar belaufen. Deutlich erhöht haben sich dagegen die Rückkäufe von Stammaktien, die im betrachteten Zeitraum einen Wert von 4,8 Milliarden US-Dollar annahmen. Interessant beziehungsweise relevant für Anleger dürfte außerdem die Reduktion der liquiden Mittel um mehr als 16 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode sein. Dividenden wurden im Übrigen keine ausbezahlt. Das Unternehmen plant in der nahen Zukunft zudem keinen solchen Schritt.
Charttechnik:
Aufgrund der hohen Fallgeschwindigkeit und der aktuellen Marktrichtung ist der Einstieg in die Aktie mittelfristig mit einem relativ hohem Risiko verbunden. Auf der anderen Seite befindet sich der Aktienkurs bereits nicht mehr allzu weit entfernt von einer massiven Unterstützung auf Höhe des Tiefs zum Corona-Crash bei etwa 260 USD. Eine attraktive Kaufzone für eine langfristige Position würde sich somit ab dieser Marke ergeben. Dennoch sollte weiteres Abwärtspotenzial nicht ausgeschlossen werden.
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Adobe Aktie: Basisdaten
Fazit und Prognose zur Adobe Aktie
Adobe ist ein äußerst hochwertiges Unternehmen, das dank seines SaaS-Geschäftsmodells und seines Monopols mit breitem Wassergraben einen enormen wiederkehrenden Cashflow generiert. Selbst im Vergleich zu anderen hochwertigen Wettbewerbern wie Microsoft (MSFT) und Apple (AAPL) ist Adobe auf einer Kurs-FCF-Basis mit dem 20-fachen des freien Cashflows günstig bewertet ist. Microsoft und Apple sind vergleichsweise mit dem 38-fachen bzw. dem 26-fachen ihres FCF bewertet. Und das, obwohl Adobes defensive wiederkehrende Umsätze bei einem wirtschaftlichen Abschwung wohl weniger gefährdet sind und Adobes geringere Größe dem Unternehmen mehr Raum für Wachstum bei geringerem regulatorischem Risiko gibt.
Die Anleger sind davon überzeugt, dass die Geschäftsaussichten von Softwareunternehmen in hohem Maße mit dem Konjunkturzyklus korrelieren, obwohl es an Beweisen oder historischen Analogien mangelt. Dennoch belasten die deflationären Tendenzen am Markt auch ganz klar die Adobe Aktie (WKN: 871981, ISIN: US00724F1012). Da Adobe von Natur aus sehr stark vom Werbemarkt abhängig ist, ist es sehr wahrscheinlich, dass die Aktie im Falle einer Rezession stärker leiden wird. Natürlich ist der Markt immer vorausschauend und hat wahrscheinlich begonnen, eine Rezession in der Aktie einzupreisen – wie es bei Alphabet und Meta Platforms der Fall ist. Es besteht jedoch die Möglichkeit, dass der bisherige Rückgang lediglich mit der Abkühlung des sinnlosen Kaufrauschs im Jahr 2021 zusammenhängt.
Wie sich der momentan im Mittelpunkt stehende Aufkauf von Figma für Adobe künftig noch auswirkt wird sich zeigen. Die ersten Reaktionen fielen jedoch eindeutig negativ aus. Auch Wochen nach der Übernahmeankündigung hat sich die Adobe Aktie noch nicht erholt, sondern befindet sich weiterhin quasi im freien Fall. Mehr als 24-prozentige Einbußen stehen innerhalb der zurückliegenden vier Wochen zu Buche.
Nicht nur die Anleger von Adobe selbst vermuten hinsichtlich der knapp zwanzig Milliarden US-Dollar einen zu hohen Kaufpreis. Auch die Expertenwelt reagierte zunächst skeptisch. So stufte beispielsweise Barclays die Papiere des Softwareunternehmens von Overweight auf Equal Weight und passte im gleichen Schritt das Kursziel nach unten an. Statt der bisherigen 440 US-Dollar wurde es merklich auf nunmehr 340 US-Dollar gesenkt. Damit ist Barclays beileibe kein Einzelfall. Auch andere Analysehäuser korrigierten im Zuge der Akquisition ihre Einschätzungen und reduzierten die Kursziele zum Teil drastisch.
Es bleibt nun also abzuwarten, wie sich Figma in das diversifizierte Geschäftsmodell von Adobe bestmöglich integrieren lässt und ob sich die erhofften Synergieeffekte tatsächlich entfalten werden. Falls nicht, wäre das Vorhaben für Adobe möglicherweise ein folgenschwerer und vor allem teurer Fehler gewesen.
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Hauptbildquelle: shutterstock
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