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Die Top 7 der Kobalt-Aktien 2022: Knapper Batterie-Rohstoff im Anlegerfokus
Die besten Kobalt Aktien rund um Kobaltbergbau und Kobaltverhüttung
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Kobalt –Schlüsselkomponente für Lithium-Ionen-Batterien
Woher kommt der Kobalt-Boom?
Kobalt, ein stahlgraues, zähes Schwermetall, wird seit Tausenden von Jahren zum Blaufärben von Töpferwaren, Glas und Keramik verwendet. In jüngerer Zeit hat jedoch die stark anziehende Nachfrage aus dem Hightech-Sektor die traditionelle Verwendung in den Hintergrund gerückt. Das Metall ist heute ein wesentlicher Bestandteil von Metalllegierungen und Energiespeichersystemen.
Kobalt verfügt über einen hohen Schmelzpunkt und behält seine Widerstandsfähigkeit sowie seine magnetischen Eigenschaften auch bei sehr hohen Temperaturen. Einsatzgebiete sind beispielsweise Superlegierungen wie sie in orthopädischen Implantaten, Flugzeugtriebwerken und Gasturbinen verwendet werden. Bei Lithium-Ionen-Batterien, die mehr als die Hälfte des weltweiten Kobaltverbrauchs ausmachen, hilft Kobalt, die Energiedichte zu verbessern. Da der Absatz von Elektrofahrzeugen von 6,5 Millionen im Jahr 2021 bis zum Jahr 2040 voraussichtlich auf 66 Millionen Einheiten steigen wird, sind Engpässe bei diesem kritischen Metall vorauszusehen. Große Abnehmer aus der Automobilindustrie, aber auch Smartphone Hersteller wie Apple, sichern sich daher an langfristige Lieferverträge.
Rohstoff Kobalt: Zahlen, Daten, Fakten
Die meisten Böden enthalten Kobalt in kleinsten Mengen als sogenanntes Spurenelement. Es ist in Vitamin B12 für die Reifung roter Blutkörperchen für den Menschen lebensnotwendig. Erhöhte Einnahmen und intensiver Hautkontakt können jedoch zu Hautrötungen, Asthma, Vergiftungserscheinungen und Krebs führen. In diesem Zusammenhang stehen die oftmals prekären Abbaubedingungen – etwa in Form von Kinderarbeit im Kongo – stark in der Kritik.
Große Abnehmer wie die Automobilfirmen BMW und die Mercedes Benz Group sind daher bemüht, den Rohstoff aus kontrollierten Minen ohne Kinderarbeit zu beschaffen. Darüber hinaus hat Kobalt, obwohl es ein wesentliches Element für CO2-reduzierende Technologien ist, auch Umweltauswirkungen, die berücksichtigt werden müssen. Beispielsweise verbraucht die Kobaltgewinnung große Mengen Energie aus fossilen Ressourcen, wodurch wiederum CO2 freigesetzt wird.
Die terrestrischen Kobaltressourcen belaufen sich auf 25 Millionen Tonnen (Stand 2020). Die meisten dieser Vorkommen befinden sich im „Kupfergürtel“, einem Bergbaugebiet, das größtenteils in der Provinz Kantanga in der Demokratischen Republik Kongo liegt. Die restlichen Ressourcen verteilen sich hauptsächlich auf Australien, Kuba, Kanada, Russland und die Vereinigten Staaten. Es wird angenommen, dass weitere 120 Millionen Tonnen Kobalt auf dem Grund der Ozeane lagern. Deren Nutzung ist jedoch aufgrund erheblicher technologischer, wirtschaftlicher und rechtlicher Barrieren für die kommenden Jahre noch nicht relevant. Die weltweite Kobaltproduktion ist seit Mitte der 1990er Jahre stetig gestiegen und erreichte 2021 einen Höchstwert von 170.000 Tonnen.
Die Volksrepublik China, Japan und die Vereinigten Staaten sind weltweit die Hauptkonsumenten von Kobalt. China steht auch bei den Raffineriekapazitäten mit rund 60 Prozent (Stand 2016) an der Spitze. Die Raffination sind notwendig, um Kobalt- von Kupfer– und Nickelerzen zu trennen, die meist gemeinsam gefördert werden.
In der Kritik: Kobalt aus dem Kongo
Zum Nachfrageboom kommt verschärfend hinzu, dass die Kobaltressourcen von nur zwei Ländern kontrolliert werden. Die Demokratische Republik Kongo liefert zwar etwa 70 Prozent des weltweiten Kobalts, aber 80 Prozent der dortigen industriellen Kobaltminen sind im Besitz oder finanziert von chinesischen Unternehmen. Letztere haben in den vergangenen anderthalb Jahrzehnten viele Milliarden US-Dollar investiert, um europäische und nordamerikanische Bergbaufirmen zu verdrängen. Daher befinden sich heute 15 der 19 wichtigsten Kobaltminen des Landes in chinesischem Besitz. Diese Entwicklung hat einerseits die Vormachtstellung Chinas in der gesamten E-Auto-Wertschöpfungskette begünstigt und anderseits zu Konflikten zwischen der Regierung Kongos und den dortigen Bergbauunternehmen geführt. Dahinter steckt die „Made in China 2025“-Politik des chinesischen Präsidenten Xi Jinping. Es handelt sich dabei um einen weitreichenden Plan, China in zehn Wirtschaftsbereichen zu einer Produktions-Supermacht zu entwickeln, wobei der Schwerpunkt auf Elektrofahrzeugen liegt.
Chinas Kobaltbergbauunternehmen stießen in der Demokratischen Republik Kongo bislang auf wenig Widerstand, werden aber jetzt herausgefordert, da die kongolesische Regierung eine umfassende Überprüfung der Bergbauverträge durchführt. China hatte angeblich als Gegenleistung für Bergbaulizenzen versprochen, Milliarden für die Infrastruktur, einschließlich Schulen und Straßen im ganzen Land, auszugeben. Doch offensichtlich hielt man sich nicht an das Versprechen. Lokale kongolesische Unternehmen behaupteten zudem immer wieder, dass chinesische Käufer die Kobaltkonzentration in ihren Erzen mit manipulierten Geräten messen, um einen geringeren Preis bezahlen zu müssen. Aus diesem Grund hat ein kongolesisches Gericht dem Unternehmen CMOC Group vorläufig die Kontrolle über die Tenke-Fungurume-Mine, die weltweit zweitgrößte Abbaustätte für Kobalt entzogen. Das staatliche Bergbauunternehmen Gecamines SA, hatte eine entsprechende Klage vorgebracht. Auch der Rohstoffkonzern Glencore ist in juristische Auseinandersetzungen vor Ort involviert.
Die kongolesische Bevölkerung erwartet, am Rohstoffreichtum des Landes stärker partizipieren zu können. Der Präsident Felix Tshisekedi will daher die Macht der chinesischen Bergbaukonzerne zurückdrängen. Er versprach, dass das kongolesische Volk mit mehr Minen unter kongolesischer Verwaltung endlich auch von der heimischen Kobaltindustrie profitieren würde, indem höhere Löhne und Lizenzgebühren durchgesetzt werden. Sollte dieser strategische Machtwechsel erfolgreich sein, so könnte er sowohl die Wirtschaft der Demokratischen Republik Kongo stärken als auch möglicherweise die globalen Kobaltpreise senken. Die Verhandlungsmacht der chinesischen Unternehmen würde jedenfalls empfindlich geschwächt.
Allerdings muss kritisch angemerkt werden, dass der Kongo zwar einer der rohstoffreichsten Staaten der Erde ist, es aber auch Jahrzehnte nach der Kolonialzeit noch nicht geschafft hat, seine Bergbauaktivitäten in geordnete Bahnen zu lenken. Gebiete, in denen sich Bodenschätze befinden, werden oft von bewaffneten Milizen kontrolliert, die sich an den Erlösen, der unter primitiven Bedingungen in Kleinstbergwerken geförderten Erze, bereichern. Auch ein kompletter Stopp sämtlicher Bergbauaktivitäten in einigen Regionen ergab im Jahre 2011 keine Besserung, da die lokale Wirtschaft dadurch quasi zum Erliegen kam.
Die ESG-Kriterien (Ethics, Social & Governance) zahlreicher Großkonzerne sehen inzwischen vor, bei der Beschaffung von Kobalt, darauf zu achten, wie die Abbau Bedingungen vor Ort sind. Darüber hinaus hat beispielsweise Volkswagen in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) die Initiative „Cobalt for Development“ ins Leben gerufen, die Minenarbeiter über Gesundheits- und Sicherheitsrisiken zu informiert und nachhaltige Abbaupraktiken für Kobalt entwickelt. Auch das ab 2023 für Unternehmen mit 3000, ab 2024 mit 1000 Mitarbeitern geltende deutsche Lieferkettengesetz soll dazu beitragen, dass deutsche Firmen die Verantwortung für die komplette Wertschöpfungskette übernehmen. Ein europäisches Lieferkettengesetz, das gerade ausgearbeitet wird, könnte sogar noch strengere Richtlinien vorsehen.
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In Kobalt-Aktien investieren: Das sollten Sie beachten.
Derzeit gibt es keine wirtschaftlich relevanten Alternativen zu Kobalt und die Nachfrage wird sich bis 2030 voraussichtlich verdoppeln. Denn die Länder auf der ganzen Welt haben sich ehrgeizige Ziele gesetzt, um den Absatz von Elektrofahrzeugen zu steigern und Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor möglichst rasch vollständig zu ersetzen. Die Knappheit des Rohstoffs Kobalt bedeutet, dass Unternehmen, die Zugang zu dieser Ressource besitzen, für die Zukunft gut aufgestellt sind. Dennoch wird natürlich auch intensiv an Alternativmaterialien geforscht. Denn Kobalt steht aufgrund seiner Toxizität und der wenig nachhaltigen Abbaubedingungen zu Recht in der Kritik. Forscher arbeiten beispielsweise daran, die Energiedichte von Lithium-Ionen-Batterien zu verbessern und dabei den Kobalt-Anteil zu reduzieren oder – wie etwa bei Feststoffbatterien – ganz auf Kobalt zu verzichten. Schließlich wird das Recycling eine Schlüsselrolle bei der Deckung der stark steigenden Nachfrage nach Kobalt spielen.
Rund 98 % (Stand 2015) des aus dem Boden geförderten Kobalts sind ein Nebenprodukt des Kupfer- oder Nickelabbaus. Nur bei der marokkanischen Bou-Azzer-Mine in Marokko ist Kobalt das Hauptprodukt. Diese Eigenschaft von Kobalt verstärkt das damit verbundene Versorgungsrisiko, da die Menge der bei der Gewinnung anfallenden Nebenprodukte eng von der Menge der Hauptmetalle abhängt. Infolgedessen ist die Anpassungsfähigkeit des Kobaltmarktes im Falle einer stark steigenden Nachfrage begrenzt.
Noch ein Wort zu den ESG-Kriterien: Der Einmarsch Russlands in der Ukraine hat gezeigt, dass diese nicht in Stein gemeißelt sind. Plötzlich wird über längere Laufzeiten bei Kernkraftwerken diskutiert und ein grüner Wirtschaftsminister fliegt nach Katar, um über Gaslieferungen zu verhandeln. Ähnlich könnte die explodierende Nachfrage nach Rohstoffen für die Elektromobilität für Stress in den Lieferketten und anschließend für lockerere Kriterien sorgen. Generell lässt sich in der Rohstoff-Branche aber eine Tendenz zur Verbesserung der ESG-Praktiken beobachten, wobei einige Unternehmen bereits feste Verpflichtungen eingegangen sind und eine Reduzierung ihres CO2-Fußabdrucks vorweisen können. Ein zusätzlicher Engpassfaktor ist die Tatsache, dass es durchschnittlich ein Jahrzehnt dauert, bis eine neue Mine förderfähig ist.
Die besten Kobalt-ETFs
Kobalt-Futures sind an der London Metal Exchange unter dem Symbol CO erhältlich. Diese Futures, die seit Anfang 2010 gehandelt werden sind in US-Dollar pro Tonne notiert. Einen ETF, der die Kobalt-Notierungen oder die der bedeutendsten Kobalt-Aktien abbildet gibt es hingegen noch nicht. Wer das Einzelaktien-Risiko meiden möchte und dennoch vom zu erwartenden Run auf den Rohstoff profitieren möchte, kann auf einen ETF setzen, der die Grundmaterialien der Elektromobilität abdeckt.
Zu nennen wäre hier vor allem der VanEck Rare Earth and Strategic Metals UCITS ETF (IE0002PG6CA6), der aktuell ein Marktvolumen von 96 Millionen EUR besitzt. Das am 24. September 2021 aufgelegte thesaurierende Wertpapier konnte bis dato knapp zwei Prozent zulegen. Der Fokus liegt auf den führenden Unternehmen der Seltene Erden- und Batteriemetall-Branche. Größte Positionen sind Zhejiang Huayou Cobalt und China Northern Rare Earth (Group) High-Tech Co Ltd. vor Pilbara Minerals aus Australien. Bei anderen ähnlich ausgerichteten ETFs spielt das Thema Kobalt eine noch untergeordnetere Rolle.
Batterierohstoff-ETFs | ISIN | Währung | Börse |
---|---|---|---|
VanEck Rare Earth and Strategic Metals UCITS ETF | IE0002PG6CA6 | Euro | Xetra |
Welche Kobalt-Aktien kaufen?
Aktienempfehlungen: Die Top Seven Kobalt-Aktien
Die hier genannten Unternehmen haben ihren Schwerpunkt im Kobaltsektor, beschäftigen sich zum Teil auch mit dem Abbau und der Verarbeitung anderer Erze und Metalle:
7. CMOC-Group-Aktie (ehemals China Molybdenum Company Limited)
Los geht’s auf Platz 7 mit der CMOC-Group. Angesichts der Bedeutung der Volksrepublik China für die Elektromobilität und insbesondere die Batterieproduktion sowie den Zugriff auf Kobaltressourcen in der Demokratischen Republik Kongo kommt man als Anleger an dem Unternehmen mit Sitz in Luoyang in der Provinz Henan nicht vorbei. Bei Kobalt, Molybdän, Wolfram und Kupfer ist CMOC einer der Big Player am internationalen Rohstoffmarkt.
Die Umsatz- und Gewinnzahlen der letzten Jahre sehen durchweg positiv aus, Anleger sollten jedoch länderspezifische Risken wie Währungsschwankungen, ungenügende Wirtschaftsprüfung, ESG-Thematiken sowie die Dissonanzen mit den Vereinigten Staaten nicht ausblenden. Für langfristig orientierte Anleger könnten die regelmäßigen Dividendenzahlungen interessant sein.
Das Wertpapier fiel im Jahresverlauf 2021 um rund 20 Prozent, nach dem Tief im März setzte aber eine Bodenbildung ein. Die beiden größten Anteilseigner des Unternehmens sind JPMorgan Funds und UBS Asset Management.
6. Vale-Aktie
Wir setzen unsere Auflistung der besten Kobalt-Aktien auf Platz 6 fort mit Vale, einem brasilianischen Rohstoff- und Logistikunternehmen. Vale ist der weltweit größte Produzent von Eisenerz und Nickel, ist aber auch bei einer Reihe weiterer Rohstoffe – unter anderem Kobalt – aktiv. Daneben betreibt das Unternehmen Infrastruktureinrichtungen wie Wasserkraftwerke, Häfen und Eisenbahnen. Für das Jahr 2021 wurde ein Umsatzplus von 40 Prozent und ein Gewinnwachstum von 364 Prozent gemeldet. Die extrem hohe Dividendenrendite des Jahres 2021 steht den länder- und unternehmensspezifischen Risiken gegenüber. In den Jahren 2015 und 2019 hatten beispielsweise katastrophale Dammbrüche zum Entzug von Lizenzen und zu vorübergehenden starken Rückgängen bei den Aktienkursen geführt.
Die Vale Aktie ist an den Börsen von Rio de Janeiro, Madrid sowie an der New York Stock Exchange notiert. Im Jahr 2021 hat das Wertpapier rund 20 Prozent verloren. Zwischenzeitliche Kursanstiege wurden seitdem großteils wieder abgebaut. Kurzfristig orientierte Anleger könnten die hohe Volatilität der Aktie nutzen, sollten aber bei Trades den Stopp Loss nicht vergessen.
Zur Aktionärsstruktur: Die brasilianische Regierung besitzt direkten und indirekte Beteiligungen sowie ein Vetorecht bei bestimmten Entscheidungen wie der Verlegung des Firmensitzes oder der Unternehmensausrichtung. Obwohl sich die Regierung nicht in das Tagesgeschäft von Vale einmischt, besteht immer die Gefahr, dass das Unternehmen zu Zielen gedrängt werden könnte, die nicht im besten Interesse aller Aktionäre sind.
5. Freeport-McMoRan -Aktie
Auf Rang Nummer 5 finden wir Freeport-McMoRan. Der Rohstoffkonzern ist als einer der weltweit führenden Kupferproduzenten auch bei Kobalt dick im Geschäft, das als Beiprodukt in den Minen anfällt. Das Unternehmen unterhält auch eine Beteiligung an der Raffinerie Freeport Cobalt Oy im finnischen Kokkol. Konflikte aufgrund der ESG-Themen Problematik sind bei allen Kobalt-Produzenten an der Tagesordnung, hinzu kommen bei Freeport McMoRan jedoch noch Vorwürfe massiver Korruption in Indonesien. Der Zuwachs von 62 Prozent beim Umsatz und 607 Prozent beim Gewinn für 2021 resultiert vor allem aus den zwischenzeitlichen Anstiegen des Kupferpreises. Anleger sollten beachten, dass Freeport McMoRan in puncto ESG-Kriterien nicht besonders gut dasteht. Aus diesem Grund meidet beispielsweise der norwegische Staatsfonds die Aktien des Unternehmens aus Phoenix / Arizona.
Die Kurssteigerung der Freeport McMoRan Aktie betrug 2021 über 62 Prozent. Nach dem Hoch zur Jahresmitte folgte auch hier ein Abverkauf. Neben den Rohstoffnotierungen sollten Anleger auch die Entwicklungen in Indonesien im Auge behalten. Es ist durchaus denkbar, dass wichtige Aktionäre wie The Vanguard Group, Inc., Fidelity Management & Research Co. LLC und SSgA Funds Management, Inc. in puncto ESG-Thematik noch kritischer werden und aus dem Wertpapier aussteigen.
4. Sunrise-Energy-Metals-Aktie
Platz Nummer 4 nimmt Sunrise Energy Metals aus Australien ein. Das Unternehmen mit Sitz in Notting Hill ist ein Newcomer am Markt, der mit seiner Mine in New South Wales den Markt der Batterierohstoffe aufrollen will. Rund 350 Kilometer westlich von Sydney, befindet sich eine der reichhaltigsten Kobalt-Ressourcen außerhalb Afrikas. Darüber hinaus gibt es vor Ort noch Nickel und das Leichtmetall Skandium, das zu den Seltenen Erden gehört. Mit einem speziellen Ionenaustauschverfahren soll die Extraktion der Materialien besonders effizient und umweltschonend erfolgen.
Momentan schreibt das Minenunternehmen noch rote Zahlen, denn noch wird kein Kobalt produziert. Das Unternehmen muss also erst noch unter Beweis stellen, dass es Kobalt zu wettbewerbsfähigen Preisen fördern kann. 2021 war bei der Aktie ein Kursverlust von rund 30 Prozent zu verzeichnen. Im Auf und Ab der Rohstoff Notierungen können sich für spekulative Trader durchaus kurzfristige Chancen ergeben. Dabei sollte jedoch beachtet werden, dass die Handelsvolumina noch recht gering sind. Für konservative Anleger ist die Aktie definitiv nicht geeignet.
In der Eigentümerstruktur finden wir vorwiegend institutionelle Investoren wie Fidelity Contrafund, Victory Global Energy Transition und GMO Resources Fund.
3. Wheaton-Precious-Metals-Aktie
Wheaton Precious Metals mit Sitz im kanadischen Vancouver folgt auf Platz 3. Es ist auf Streaming von Edelmetallen fokussiert, das heißt, es finanziert die Minenaktivitäten eines Bergbauunternehmens und darf im Gegenzug an den zukünftigen Verkaufserlösen partizipieren. Der Vorteil besteht darin, dass das Unternehmen von den Risiken der Arbeitssicherheit und der Umweltgefährdung nicht direkt, sondern allenfalls indirekt betroffen ist. In den letzten Jahren waren bei Umsatz und Gewinn deutliche Zuwächse zu verzeichnen. Die Dividendenrendite ist mit 1,3 Prozent nicht sonderlich hoch, soll aber Erwähnung finden.
Die Kursentwicklung korreliert stark mit der von Gold und Silber. Diese Tatsache führte das Wertpapier 2021 in einem volatilen Jahresverlauf wieder ziemlich punktgenau zum Startlevel zurück. Nach einem Kursanstieg zum Jahresbeginn folgte ein langanhaltender Abverkauf. Anleger sollten vor Aktienkäufen auf die Notierungen der Edelmetalle und deren Saisonalität achten.
Als größte Anteilseigner werden Capital Research & Management Co., Van Eck Associates Corp. und First Eagle Investment Management genannt.
2. Umicore -Aktie
Wir kommen zur Nummer 2, der belgischen Umicore-Aktie. Das Unternehmen mit Sitz in Brüssel, das zuvor als Union Minière firmierte, ist als Materialtechnologie- und Recycling-Spezialist bekannt. Zum Sortiment gehören auch diverse Produkte aus Kobalt. Da keine eigenen Minen betrieben werden und die Expertise beim Recycling der Nachhaltigkeit dient, sind die ESG-Risiken eher gering einzuschätzen. Bei der Beschaffung des Rohstoffs arbeitet Umicore mit der Global Battery Alliance zusammen, die sich zum Ziel gesetzt hat, nachhaltigen Kobaltabbau zu fördern.
Für das Jahr 2021 konnte eine Umsatzsteigerung von 16 Prozent und ein Gewinnsprung von 376 Prozent gemeldet werden. Die Dividendenrendite rangiert mit 1,6 Prozent etwas über dem Niveau der Vorjahre. Der Kurszuwachs lag im Jahr 2021 bei 28 Prozent mit einem Jahreshoch im November. Der anschließende Abverkauf setzte sich 2022 fort. Vor Neustiegen sollte man eine Bodenbildung abwarten, ansonsten besteht die Gefahr, in „ein fallendes Messer“ zu greifen.
Groupe Bruxelles Lambert S.A., APG Asset Management und BlackRock Inc. führen laut Unternehmenswebsite die Liste der größten Aktionäre an.
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1. Glencore-Aktie
Unsere Top-Aktie im Kobaltsektor ist die Glencore-Aktie. Der anglo-schweizerische Konzern ist mit rund 20 Prozent Marktanteil oder 31.300 Tonnen (Stand 2021) die Nummer 1 im Kobaltbergbau, der Anteil am Unternehmensumsatz ist aber dennoch vergleichsweise gering. Der größte Teil der Kobaltproduktion fällt als Beiprodukt zweier Kupferminen in der Provinz Katanga in der Demokratischen Republik Kongo an. Glencore ist das größte ausländische Unternehmen im Land, mit dessen Problemen vertraut und in diversen sozialen Projekten engagiert. Auf der Schattenseite sind jedoch unter anderem Korruptionsvorwürfe zu finden. So sollen beispielsweise über einen israelischen Milliardär Schmiergelder an das autoritäre Regime des ehemaligen Präsidenten Kabila geflossen sein.
Im Jahr 2021 erzielte der Rohstoffkonzern einen Umsatzzuwachs von 33 Prozent und konnte nach zwei Verlustjahren wieder schwarze Zahlen schreiben. Die Dividendenrendite liegt für 2021 bei soliden 5,5 Prozent. Der Kurs der Glencore-Aktie legte im Jahresverlauf 2021 rund 57 Prozent zu und erreichte Mitte 2022 ein neues Allzeithoch. Anleger und Trader können auf geeignete Einstiegssignale warten, sollten aber die Entwicklung in Sachen ESG-Kriterien im Blick behalten.
Zur Aktionärsstruktur: Die meisten Aktien gehören dem ehemaligen CEO Ivan Glasenberg, die Qatar Holding LLC folgt mit der nächstgrößten Position.
Kobalt-Aktien-Liste: Sieben Top-Picks mit Fokus auf den knappen Batterierohstoff
In der folgenden Kobaltaktien-Tabelle finden Sie sieben Werte mit sehr guten strategischen Positionierungen.
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Kobalt-Aktien | ISIN | Börse |
---|---|---|
CMOC Group. | CNE100000114 | Shanghai Stock Exchange |
Vale | US91912E1055 | NYSE |
Freeport-McMoRan Copper & Gold Inc | US3024913036 | NYSE |
Sunrise Energy Metals | US3024913036 | Australia Securities Exchange |
Wheaton Precious Metals | CA9628791027 | NYSE |
Umicore | BE0974320526 | Euronext Brussels |
Glencore | JE00B4T3BW64 | London Stock Exchange |
Hauptbild: shutterstock
- Ursprünglich veröffentlicht am
- September 13 2022
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