Equinor Aktie Prognose 2024: Wie tief kann es gehen?

Equinor Aktie News: Halbierung des Nettogewinns im Jahr 2023. Wie tief kann die Aktie noch fallen?

Der Ausbruch des Konflikts in der Ukraine hat den Energiesektor nachhaltig beeinflusst. Equinor, Norwegens größtes Öl- und Gasunternehmen, fand sich plötzlich in einer Schlüsselrolle als Europas wichtigster Lieferant dieser lebenswichtigen Rohstoffe wieder. Diese neue Positionierung katapultierte das Unternehmen in eine Ära unerwarteter Gewinne, die durch den rapiden Anstieg der Öl- und Gaspreise beflügelt wurden. Doch wie das Pendel der Zeit schwingt, haben wir zuletzt eine Wende erlebt – einen erheblicher Rückgang der Rohstoffpreise, der Fragen über die zukünftige Ausrichtung und Stabilität von Equinors Geschäft und der Equinor Asa Aktie (WKN: 675213, ISIN: NO0010096985) aufwirft.

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Gleichzeitig steht Equinor an der Schwelle zu einem neuen Kapitel: Der Übergang zu erneuerbaren Energien steht im Mittelpunkt, mit ehrgeizigen Investitionsplänen, insbesondere im Bereich der Windenergie. Diese strategische Neuausrichtung ist nicht ohne Risiken und Herausforderungen, wie der jüngste drastische Kursrückgang von minus 8 Prozent nach Veröffentlichung der Quartalsergebnisse für Q4 2023 zeigt.

Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage: Sind wir Zeugen einer kurzfristigen Volatilität, die strategische Kaufgelegenheiten bietet, oder stehen wir am Anfang eines langfristigen Abwärtstrends? Ob die Kursschwäche jetzt zum Einstieg genutzt werden sollte, beantworten wir in unserer Equinor Aktienanalyse.

Equinor Aktie: Kennziffern und Symbol

WKN: 675213, ISIN: NO0010096985, Ticker-Symbol: STOHF

Equinor Aktienkurs

Geschäftsmodell

Heutzutage stellt die Equinor ASA den größten norwegischen Ölkonzern dar und ist unlängst in das Erdgas-Geschäft eingestiegen. Diese duale Positionierung ist bei Unternehmen mit dem Schwerpunkt auf Fossile Brennstoffe nicht ungewöhnlich, verleiht Equinor jedoch eine besondere Stellung auf dem Energiemarkt. Denn bei Equinor steht neben der Förderung von Gas auch der Transport im Fokus: Über kilometerlange Pipelines werden rund 43 Milliarden Kubikmeter Gas in den heimischen sowie europäischen Markt geleitet. Hier stehen die Mengen nicht nur Haushalten und Firmen, sondern auch modernen Energiegewinnungsanlagen zur Verfügung. Eine Wasserstoff-Allianz im norddeutschen Rostock stellt nur eines der vielen Projekte dar.

Den Löwenanteil der Einnahmen erwirtschaften die Norweger jedoch mit der Exploration, dem Vertrieb sowie der Aufbereitung von Öl. Unterm Strich generiert das „Schwarze Gold“ 96 Prozent der Umsätze! Interessant: Auch in die Produktion von Methanol ist die Equinor ASA eingestiegen. Dies lässt bereits den eingeläuteten Transformationsprozess im Hause Equinor erkennen, denn das Alkoholsubstrat wird unter anderem als Beigabe in Biokraftstoffen verwendet. Doch hierzu später mehr.

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Anders Opedal, Equinor Hauptversammlung 2022 / Equinor

Was Anleger neben dem Geschäftsmodell wissen sollten: Die Equinor ASA wurde bereits 1972 gegründet, damals jedoch unter der Bezeichnung Statoil. Der Name kommt nicht von ungefähr. Statoil steht für Den norske stats  statsolieselskab (Staatliche Ölgesellschaft des norwegischen Staates) und weist auf die Bedeutung des Staates Norwegen hin. Der nämlich war und ist einer der größten Anteilseigner. Satte 67 Prozent der ausstehenden Statoil Aktien beziehungsweise Equinor ASA Aktien befinden sich in staatlicher Hand! Dies reduziert die im Umlauf befindlichen Aktien und somit auch die Volatilität. Leider gilt diese Absicherung sowohl Richtung Süden als auch Richtung Norden: Gigantische Kurssprünge sollten Besitzer der Equinor Aktie nicht erwarten.

Gut zu wissen: Hintergründe zum Vertriebsmodell

Konzerne aus dem Sektor der Fossilen Brennstoffe, wie zum Beispiel Erdöl und Erdgas, unterteilen ihre Geschäftsfelder in die Bereiche Upstream, Midstream sowie Downstream.

  • Upstream: Quellenerschließung (Exploration) der Ressourcen sowie der eigentliche Förderprozess
  • Midstream: Transport und erste Weiterverarbeitung sowie Lagerung
  • Downstream: Finale Aufbereitung in Endprodukte, teilweise erste Vertriebsmaßnahmen

Die Equinor ASA beschäftigt sich mit sämtlichen Vertriebsmodellen, wobei der Downstream nur noch einen minimalen Beitrag zum Umsatz liefert. Die hauseigene Tankstellenflotte alias Equinor Statoil Fuel & Retail AS wurde 2010 in die Selbstständigkeit entlassen. Seitdem bildet der Tankstellenkonzern eine eigene Aktiengesellschaft mit geringer Marktkapitalisierung, auf Norwegisch auch Aksjeselskap (AS) genannt. Die Equinor Aktie trägt die Endung ASA, welche für größere Unternehmen mit einer demzufolge größeren Marktkapitalisierung steht.

Transformationsprozess eingeleitet

Es steht außer Frage, dass das Geschäft mit Öl & Gas alsbald zum Erliegen kommen dürfte. Allein der Boom der Elektromobilität wird die Nachfrage nach Erdöl massiv mindern. Der Absatzmarkt für Equinor & Co. wird jedoch keineswegs von jetzt auf gleich einbrechen. Im Gegenteil! Die Anstrengungen in der Energiewende lassen den Bedarf nach fossilen Brennstoffen Schätzungen zufolge zunächst massiv steigen. Denn in der Produktion von Solarmodulen etc. kommen nicht nur allerlei Metalle wie Silizium, Platin und Lithium, sondern auch enorme Mengen Öl zum Einsatz. So wird bis ins Jahr 2050 ein Anstieg auf bis zu 105 Millionen Barrel pro Tag erwartet, ehe die Nachfrage wieder sinkt. Zum Vergleich: Der aktuelle Bedarf liegt bei knapp 98 Millionen Barrel Öl pro Tag.

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Illustration der Erdöl-Gewinnung / Equinor

Und dennoch: Der Klimawandel erfordert ein Umdenken! Equinor ASA scheint den Wandel der Zeit erkannt und einen – durchaus kostspieligen – Transformationsprozess ausgerufen zu haben. So will das Management um Anders Opedal den Staatskonzern zu einem führenden Produzenten beziehungsweise Anbieter von Windkraft umbauen. In den vergangenen Jahren haben die Norweger bereits unzählige Projekte angestoßen und betreiben schon heute Windparks, die genügend Strom für 1 Million Haushalte generieren. Umso erstaunlicher wirkt es, dass das Geschäft mit Erneuerbaren Energien (Renewables) lediglich 1,5 Prozent des aktuellen Umsatzes ausmacht!

Bis 2030 möchte das Unternehmen eine Kapazität im Segment Wind von 16 GW erreichen. Dabei sollen 2/3 der Energie aus sogenannten Offshore Windparks generiert werden. Windfarmen auf hoher See sind bereits weitverbreitet und spielen bei der Auswahl von Windkraft Aktien eine große Rolle. Doch Equinor setzt nicht nur auf die ertragreiche Seeluft, sondern hat sich auf den Betrieb von Floating Windfarmen spezialisiert. Hierbei handelt es sich um schwimmende Plattformen, die deutlich flexibler und zudem kostengünstiger als fest verankerte Plattformen installiert werden können. Denn die bis zu 230 Meter großen (!) Anlagen lassen sich auch in tieferen Gewässern aufstellen, in denen noch stärkere Winde als in Küstennähe herrschen.

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Installation der "Hywind Tampen blade" / Equinor

Die Förderung von Windkraft nimmt bei jeder Equinor ASA Aktie Prognose 2025 und darüber hinaus einen entscheidenden Faktor ein. Denn sobald sich die Ausgaben für die Offshore Anlagen amortisiert haben, stehen dem Konzern hohe Gewinnmargen in Aussicht. Apropos Aussicht: Neben den Windparks, die nicht nur in Nord- und Ostsee, sondern auch im Pazifik, im Atlantik und sogar in ostasiatischen Gewässern „stehen“, sollten auch Wasserstoffprojekte die Kronen sprudeln lassen. Die Equinor ASA Aktie als Wasserstoff Aktie zu bezeichnen, wäre übertrieben, doch erste Projekte wie zum Beispiel eine Kooperation mit der RWE AG untermauern die Bemühungen des Konzerns, neue Energiequellen zu erschließen.

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Milliardenmarkt oder Risikofaktor?

Wasserstoff bietet ein enormes Potenzial und gilt mittlerweile als ein Schlüsselelement der globalen Energiewende. Die Produktion von Wasserstoff ist jedoch mit hohen Kosten verbunden, da die Trennung der Wasserstoff- und Sauerstoffatome (Elektrolyse) enorme Mengen Energie benötigt. Insbesondere Grüner Wasserstoff gilt als kostspielig, da hier für die Produktion lediglich Energie aus nachhaltigen Quellen zum Einsatz kommt.

Equinor hat sich deshalb dazu entschlossen, auf das sogenannte Carbon Capture Verfahren zurückzugreifen. So werden zwar fossile Brennstoffe für die Elektrolyse verwendet, doch die freigesetzten CO2-Gase gelangen nicht wieder in die Umwelt, wie es beim grauen Wasserstoff der Fall wäre, sondern werden eingelagert. Der so entstehende Blaue Wasserstoff ist deutlich günstiger in der Herstellung als Grüner Wasserstoff und könnte zumindest als Übergangslösung einen wesentlichen Beitrag zum Erreichen der Klimaneutralität leisten.

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Illustration von der Co2 Einlagerung / Equinor

Derweil betreibt Equinor ein Dekarbonisierungsprojekt in Rostock, in Zusammenarbeit mit der deutschen VNG (Verbundnetz Gas AG). Das von Equinor gelieferte Erdgas wird für die Elektrolyse genutzt und der reine Wasserstoff weiter in entsprechende Anlagen geleitet. Das „eingefangene“ CO2 hingegen tritt den Rückweg an. Das Ziel sind Carbon Capture Storage Anlagen in der Nordsee. Equinor nutzt in der Tiefsee unter anderem einstige Erdöl & Erdgas Vorkommen, um dort mit Hilfe von Spezialchemie den Kohlenstoff zu binden und zwischen gigantischen Schieferplatten einzulagern.

Sind Carbon Capture Storage Systeme also die Klimaretter von morgen? Leider nein! Die Einlagerung klimaschädlicher Verbrennungsgase mag einen Beitrag dazu leisten, weniger CO2 auszustoßen, doch auf Dauer kann diese Technik nicht die Lösung sein. Denn: Sollten bei der Lagerung der gebundenen Gase Probleme auftauchen, ist durchaus mit einem Austritt aus den Speicherstätten zu rechnen. So stellen zum Beispiel Erd- beziehungsweise Seebeben, aber auch terroristische Anschläge Gefahren dar. Die Dekarbonisierungspläne der Equinor ASA bergen neben Chancen also auch Risiken! Die Auswirkungen einer unkontrollierten CO2-Freisetzung auf den Aktienkurs sind kaum abzuschätzen.

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Standort "Northern Lights" für die Co2 Einlagerung / Equinor

Kennzahlen in der Übersicht

2022 war ein hervorragendes Jahr für viele Energieunternehmen, insbesondere für diejenigen, die von der Verlagerung der europäischen Lieferungen nach Russland profitierten. Insbesondere die Norweger mit ihrer Nähe zu Mitteleuropa und dem Vereinigten Königreich waren im Jahr 2022 ein großer Nutznießer dieser Umstände. Die meisten Energieunternehmen und insbesondere Equinor mussten jedoch im Jahr 2023 erhebliche Gewinneinbußen hinnehmen und wurden Opfer ihres eigenen Erfolgs im Jahr 2022.

Umsatzerlöse

Equinor erzielte im Gesamtjahr 2023 einen Umsatz von 107,2 Mrd. USD, ein Rückgang von 29 Prozent gegenüber den 150,8 Mrd. USD im Jahr 2022. Dies ist auf den starken Rückgang des Ölpreises der Sorte Brent zurückzuführen, der im Jahr 2022 bei durchschnittlich 101,2 USD pro Barrel lag und im Jahr 2023 auf 82,6 USD (minus 16 Prozent) zurückging.

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Umsatzentwicklung Equinor / FinMent

Im Durchschnitt lag der Verkaufspreis pro Barrel Öl bei Equinor um 20 Prozent unter dem des Vorjahres. Diese Preiskorrektur konnte das Unternehmen durch die erzielte Produktionssteigerung von 2,1 Prozent bei weitem nicht ausgleichen. Im Vergleich zu den Jahren 2017 bis 2021 vor der Ukraine-Krise, in denen zwischen 60 und 90 Milliarden US-Dollar umgesetzt wurden, liegt der Umsatz 2023 dennoch auf einem höheren Niveau. Dies liegt daran, dass der Ölpreis zwar stark korrigiert hat, dies aber auf einem hohen Niveau, das immer noch deutlich über dem Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2021 liegt.

Profitabilität

Noch schlechter als beim Umsatz fällt das Ergebnis im Jahr 2023 aus. Insgesamt wurde ein operatives Ergebnis von 35,77 Mrd. USD erzielt, das sind 55 Prozent weniger als die 78,81 Mrd. USD im Jahr 2022. Für die Aktionäre ist der Rückgang des Gewinns pro Aktie von 9,03 USD auf 3,93 USD auf den ersten Blick ein herber Rückschlag. Wenn man aber bedenkt, dass der Gewinn 2022 aufgrund von Sondereffekten fast viermal so hoch war wie in den Vorjahren und auch 2023 außerordentliche Aufwendungen für neue Projekte und Abschreibungen anfielen, kann man mit diesem Ergebnis, das dem zweithöchsten Gewinn je Aktie in der Geschichte des Unternehmens entspricht, gut leben.

Auch der operative Cashflow ging um 50 Prozent auf 19,74 Mrd. USD zurück und der Netto-Cashflow war mit -8,34 Mrd. USD sogar negativ. Verantwortlich dafür waren sehr hohe Ausgaben für Akquisitionen, darunter der brasilianische Onshore-Windturbinenhersteller „Rio Energy“ und „BeGreen“, ein kommerzieller Offshore-Windpark in Kalifornien. Aber auch Investitionen in organisches Wachstum (Capex) fielen 2023 mit 14,5 Milliarden US-Dollar ins Gewicht. 2022 lagen die Ausgaben hier noch bei 10 Mrd. USD.

Grund zur Beunruhigung über die starken Einbrüche bei Gewinn und Cashflow gibt es vorerst nicht. Equinor verfügt über eine äußerst gesunde Bilanz mit einem negativen Verhältnis von Nettoverschuldung zu eingesetztem Kapital. Darüber hinaus beabsichtigt das Unternehmen, weiterhin eine Dividende an seine Aktionäre auszuschütten und diese jährlich zu erhöhen.

Equinor Aktie Dividende und Aktienrückkaufprogramm

Wer die latente Quellensteuerthematik in Kauf nimmt, kann mit der Dividende der Equinor-Aktie ein solides passives Einkommen generieren, denn anders als bei nordeuropäischen Unternehmen üblich, schüttet Equinor ASA nicht nur einmal, sondern viermal im Jahr aus. Im vergangenen Jahr erhielten die Aktionäre vier Sonderausschüttungen in Höhe von insgesamt USD 1,15 pro Aktie, die zusätzlich zur regulären Dividende von USD 1,20 (4 mal USD 0,30) gezahlt wurden. Das Unternehmen plant, den regulären Teil seiner vierteljährlichen Dividendenzahlungen künftig um 0,02 USD pro Jahr zu erhöhen, während die Sonderdividenden nach 2024 eingestellt werden sollen. Ohne Sonderdividenden liegt die aktuelle Dividendenrendite von Equinor bei 3,65 Prozent.

Equinor hat angekündigt, im Jahr 2024 6 Mrd. USD für Aktienrückkäufe auszugeben, was dem Niveau von 2023 entspricht. Für 2025 sind Rückkäufe zwischen 4 und 6 Mrd. USD geplant.

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Ausblick 2035

Für eine Equinor Aktie Prognose ist im Ausblick des Unternehmens bis 2035 neben den geplanten CO2-Einsparungen vor allem der Ausbau der Sparte Erneuerbare Energien und deren finanzieller Erfolg relevant. Hier gibt das Unternehmen an, bis zum Ende des Jahrzehnts mindestens 3 Mrd. USD an operativem Cashflow allein aus dieser Sparte zu generieren, sodass insgesamt mehr als 23 Mrd. USD an operativem Cashflow erwirtschaftet werden. Bis 2035 soll dieser Betrag sogar auf 26 Mrd. USD steigen.

Um dies zu erreichen, baut Equinor seine Energieerzeugung drastisch aus. Bis 2035 sollen mehr als 80 TWh aus erneuerbaren und kohlenstofffreien Energiequellen stammen. Im Jahr 2023 waren es zwar erst 4,24 TWh, aber wenn man bedenkt, dass dieser Wert im Vergleich zu 2022 um 59 Prozent gestiegen ist, erscheinen die 80 TWh durchaus realistisch. Zumindest finanziell ist Equinor gut gerüstet, um diesen Ausbau zu finanzieren.

Genau dieser Ausblick und die damit verbundenen Erwartungen der Investoren an die Transformation von Europas größtem Öl- und Gasversorger haben der Aktie zu einem überproportionalen Anstieg verholfen. Legt man den Ölpreis der Sorte Brent über die Kursentwicklung der Equinor-Aktie, so zeigt sich, dass beide bis Mitte 2022 kongruent verlaufen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass fast der gesamte Umsatz aus dem Ölgeschäft stammt. Der Aufschlag, der die Aktie heute höher als den Rohstoff notieren lässt, erklärt sich hingegen aus den erwarteten zukünftigen Gewinnen aus dem Geschäft mit erneuerbaren Energien und der Kohlenstoffspeicherung.

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Brent Ölpreis vs. Equinor Aktie Kursentwicklung

Anleger sollten daher die Entwicklungen in diesen neuen und schnell wachsenden Segmenten aufmerksam verfolgen. Das Risiko besteht darin, dass Umsatz- oder Gewinnrückgänge im Segment Erneuerbare Energien die Erwartungen und damit den Aktienkurs nach unten drücken können. Diese Variable kommt natürlich zu den in letzter Zeit sehr volatilen Öl- und Gaspreisen hinzu. Nach der Veröffentlichung der Ergebnisse für das vierte Quartal 2023 fiel die Aktie beispielsweise um fast 8 Prozent. Dies war insbesondere auf die schwachen Ergebnisse im Segment Erneuerbare Energien zurückzuführen. Der Aufschlag auf den Ölpreis verringerte sich entsprechend.

Equinor Aktie Bewertung

Im Vergleich zum historischen Durchschnitt notiert Equinor sowohl beim Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) als auch beim Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV) im mittleren Bereich. Das KUV bewegte sich in den letzten 10 Jahren zwischen 0,5 und 1,4 und liegt derzeit bei 0,8. Das KCV bewegte sich zwischen 2,4 und 6 und liegt derzeit bei 4.

Da uns dies in der Prognose des erwarteten Cashflows für 2030 mitgeteilt wurde, können wir eine einfache Preisprognose berechnen. Dabei gehen wir ebenfalls von einer zukünftigen Bewertung mit einem KCV von 4 aus. Bei einem Cashflow von USD 23 Mrd. würde dies einer Marktkapitalisierung von USD 92 Mrd. entsprechen, was einer Steigerung von 5 Prozent gegenüber der aktuellen Marktkapitalisierung entspricht. Auch wenn Aktienrückkäufe in dieser Rechnung nicht berücksichtigt sind, scheint dies nicht viel Kurspotenzial zu versprechen. Sollte die Bewertung im Sinne des KCV bis zum Jahr 2030 höher ausfallen, würde sich dies natürlich ändern.

Equinor Aktie Prognose

Analysten Schätzungen und Kursziele

25 Experten haben ihre Einschätzung zum Kursziel der Equinor Aktie abgegeben und prognostizieren im Durchschnitt ein Kursplus von +11,68% auf 30,06 USD pro Aktie. Während die Optimisten einen Höchstkurs von 47,30 USD (+75,69%) erwarten, sehen die Konservativen Abwärtspotenzial auf rund 22,92 USD je Aktie (-14,86%).

Von den 25 Analysten raten 5 zum Kauf der Equinor Aktie, 10 plädieren fürs Halten, und 10 empfehlen zum Verkauf.

Equinor Aktie: Basisdaten

Fazit

Die Equinor ASA Aktie gehört aus fundamentaler Sicht zu den Top Energie Aktien. Trotz des stark zyklischen Geschäfts mit fossilen Brennstoffen gelingt es dem Management, den Umsatz langfristig zu steigern. Gleiches gilt für das Ergebnis! Der enorme Preisanstieg bei Öl/Erdgas hat sich, wenn auch auf höherem Niveau, konsolidiert. Das Unternehmen profitiert deutlich von diesen höheren Preisen, die allerdings im Aktienkurs bereits eingepreist zu sein scheinen.

Neben einem erneuten Anstieg der Öl- und Gaspreise sorgt insbesondere die Fokussierung und der geplante Ausbau der erneuerbaren Energien für einen Aufschlag auf den Aktienkurs. Die Ambitionen der ehemaligen Statoil, in die nachhaltige Nutzung der Windenergie einzusteigen, sind enorm! Und die Investoren sind derzeit bereit, dafür einen höheren Preis für die Aktie zu zahlen. Aber: Jeder Rückschlag oder jede Komplikation im Restrukturierungs- und Neuausrichtungsprozess kann zu starken Kursverlusten führen.

Schaut man sich den langfristigen Chart der Equinor Aktie an, so erkennt man, dass diese keinen langfristigen Trend aufweist, sondern sich in zyklischen Auf- und Abschwüngen bewegt. Ob der aktuelle Aufschwung bereits vorbei ist und die Ölpreise in diesem oder im nächsten Jahr keine neuen Höchststände erreichen werden, kann niemand mit Sicherheit sagen. Eine mögliche Rezession in den USA und Europa ist jedoch bereits in aller Munde. In China ist sie de facto bereits eingetreten. Insofern sieht es für die Equinor Aktie auch angesichts der aktuell moderaten Bewertung nicht besonders gut aus.

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Quellen: 

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pdf?q4-2023-and-cmu-2024-all-
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https://cdn.equinor.com/files/
h61q9gi9/global/8ea5addf8c0
d1129734939503b9e6afd311182f3.
pdf?q4-2023-and-cmu-2024-financial-
statements-and-review-eqionor.pdf

https://cdn.equinor.com/files/h61q9gi9/
global/eb08265780e6a0e9b5fbafb42221
548f2b5e41ef.pdf?q4-2023-and-cmu-2024-
ceo-cfo-presentation-equinor.pdf

https://www.reuters.com/business/
energy/equinor-q4-operating-profit-
beats-forecast-2024-02-07/

Bildquelle(n): Equinor, shutterstock

Equinor Aktie: Stammdaten

  • Ticker-Symbol: STOHF
  • WKN: 675213
  • ISIN: NO0010096985
  • Anzahl der Aktien: 3,26 Mrd.
  • Streubesitz: 30,1%

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