Siemens Energy Aktie Prognose 2024: Unternehmen, Quartalszahlen und Kursziel

Siemens Energy News: Rekord bei Auftragsvolumen und Quartalsgewinn verleihen Aktie Rückenwind

Bei der 2020 ins Leben gerufenen Siemens Energy AG handelt es sich um einen der größten Anbieter im Bereich der Energieerzeugung und -übertragung im europäischen Raum. Kein Wunder: Die Abspaltung der Siemens AG beschäftigt rund 94.000 Mitarbeiter und operiert mittlerweile in nahezu sämtlichen Industrie- und Schwellenländern der Welt. Heimatland Deutschland inbegriffen!

Hier direkt zu den aktuellen Siemens Energy Quartalszahlen (Q1 2024) springen!

Die Geschäftsbereiche der Münchener umfassen Systeme und Dienstleistungen für sowohl konventionelle als auch erneuerbare Energieträger, wodurch man nahezu die gesamte Wertschöpfungskette im Energiesektor abdeckt. Angesichts der angespannten Situation am Energiemarkt sowie den Transformationsbemühungen etlicher Staaten in Richtung Klimaneutralität galt die Siemens Energy Aktie (WKN: ENER6Y; ISIN: DE000ENER6Y0) eine lange Zeit als ein attraktives Investment.

Siemens Energy Aktie: Kennziffern und Symbol

WKN: ENER6Y | ISIN: DE000ENER6Y0 | Ticker-Symbol: ENR 

Siemens Energy Aktienkurs

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Weitere Informationen

Der Aktienkurs des Energieriesen zeugt jedoch von Volatilität. Nach dem IPO verfiel die Siemens Energy Aktie in einen ausgedehnten Abwärtstrend, ehe im Oktober 2022 überraschend der Turnaround einsetzte. Nach Kurszuwächsen von über 100 Prozent brach der Wert Ende Juni 2023 allerdings deutlich ein. Grund: Die Übernahme der Windkraftsparte Siemens Gamesa führte zu ungeahnten Mehrkosten. Am 26. Oktober 2023 musste der Konzern sogar Gerüchte über ausbleibende Bürgschaften bestätigen. Die Aktie stürzte innerhalb weniger Stunden um 40 Prozent in die Tiefe! Doch es gibt Licht am Ende des Tunnels …

Nicht wenige Händler stellen sich nun die Frage, ob ein Kauf der Siemens Energy Aktie Sinn macht. Das Unternehmen steckt zweifelsohne in einer Krise, doch die aktuelle Bundesregierung betonte zuletzt die Bedeutung der Siemens Energy AG im Rahmen der nationalen Energiewende.

Fass ohne Boden oder Jahrhundert-Chance? Wir ordnen die aktuellen Entwicklungen ein, blicken auf die Chancen sowie Risiken eines Investments und wagen eine Siemens Energy Aktie Prognose für 2024.

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Siemens Energy Listing at Frankfurt Stock Exchange / Siemens Energy

Unternehmen im Überblick

Siemens Energy gehört historisch betrachtet zu einer der bedeutsamsten Sparten der Siemens AG. Verständlich, schließlich galt die Versorgung mit Strom in der Blütezeit der Industrialisierung als ein Schlüsselelement der globalen Marktwirtschaft. Und auch heute, 120 Jahre nach der ersten Fabriköffnung der Münchener, ist die Bedeutung von Strom im industriellen, öffentlichen und letzten Endes auch im privaten Bereich enorm. Mittendrin: Siemens Energy.

Das Unternehmen hat sich der Entwicklung von Energietechnologien verschrieben und versteht sich zugleich als Dienstleister in Sachen Versorgung und Wartung. Dies verspricht wiederkehrende Einnahmen, die sowohl aus dem Geschäft mit konventioneller als auch erneuerbarer Energie resultieren.

Das Geschäftsmodell der Siemens Energy AG ist in die Bereiche Gas and Power und Siemens Gamesa Renewable Energy aufzuteilen, wobei der Geschäftsbereich Gas and Power in 4 Divisionen separiert wurde.

Das Kerngeschäft: Gas and Power

Stromübertragung (Transmission):

Primäre Produkte: Flexible Wechselstrom-Übertragungssysteme, Transformatoren sowie digitale Lösungen

Zu den Kunden aus dem Stromübertragungsgeschäft zählen insbesondere Stromerzeuger und Betreiber von Übertragungs- und Verteilernetzen. Hinzu kommen Industrie- und Infrastrukturkunden aus den Branchen Öl und Gas, Chemie, Bergbau und Infrastruktur (Rechenzentren, Flughäfen etc.).

Dank dieser Positionierung gilt Siemens Energy als einer der größten Profiteure der Trends Dekarbonisierung sowie Digitalisierung. Aufgrund der stetig steigenden Nachfrage nach integrierten Lösungen für Windkraft, Photovoltaik, Biomasse und Stromspeicher erweitert man außerdem kontinuierlich die Produktpalette. Parallel stärkt der Konzern seine Digitalisierungskampagne und optimiert die Konnektivitätsoptionen komplexer Stromnetze.

Gaskraftwerk in Argentinien
Gaskraftwerk in Argentinien / Siemens Energy

Stromerzeugung (Generation):

Primäre Produkte: Gas- und Dampfturbinen, Generatoren sowie Gasmotoren, Dienstleistungen zur Effizienzsteigerung, Kundenschulungen und Beratungen

Die Nachfrage nach Stromerzeugungssystemen aus fossilen Brennstoffen verschiebt sich allmählich in Richtung erneuerbare Energien, sodass zunehmende Regularien zum Erreichen der Klimaneutralität diese Division zunehmend unter Druck setzen.

Doch während in der EU und den USA langfristig fossile Brennstoffe an Bedeutung verlieren sollen, rechnen Experten in anderen Regionen, insbesondere in Asien, mit einem weiterhin stabilen Energiebedarf aus Kohle- und Gaskraft. Siemens Energy selbst erwartet sogar ein Wachstum in dieser Sparte.

Konverterplattformen in der Nordsee
Konverterplattformen in der Nordsee / Siemens Energy

Industrieanwendungen (Industrial Applications):

Primäre Produkte: Individuelle Stromsysteme, Beratungsleistungen, Planungsarbeiten

Mit dieser Sparte unterstützt Siemens Energy Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen bei Aufgaben der Elektrifizierung, Automatisierung und Digitalisierung innerhalb ihrer Produktionsprozesse. Ziel ist es, ein Gleichgewicht zwischen einer nachhaltigen und zuverlässigen Energieversorgung sicherzustellen. In diesem Sinne konzipiert man ein Produktportfolio, welches die Effizienz der Energieproduktion erhöht und Emissionen (beispielsweise Treibhausgase) reduziert, bestenfalls sogar nivelliert.

Zum primären Kundenstamm gehören große Öl-, Gas- und Chemiekonzerne. Auch hier werden Abnehmer auf Wunsch bei Ersatzteil-, Reparatur- und Vorort-Services über den gesamten Produktlebenszyklus unterstützt.

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Industrial Applications / Siemens Energy

Sonstige (Other Operations):

Als „Sonstiges“ deklariert Siemens Energy zukunftsorientierte Entwicklungsprojekte sowie Unternehmensbeteiligungen, welche das Gas-and-Power-Portfolio um Zukunftstechnologien erweitern. Im Fokus stehen die Produktion und Speicherung von grünem Wasserstoff sowie die Erzeugung von CO2-neutralen synthetischen Kraftstoffen.

2021 beispielsweise wurde mit dem Bau der ersten kommerziellen Anlage zur Herstellung von CO2-neutralem Kraftstoff in Chile begonnen. Gemeinsam mit der Porsche Holding SE plant man, 2026 satte 550 Millionen Liter sogenannter eFuels herzustellen. Hier nimmt Siemens Energy eine globale Vorreiter-Rolle ein.

Siemens Gamesa: Das Sorgenkind

Siemens Gamesa Renewable Energy beschäftigt sich mit der Gewinnung erneuerbarer Energie, mit dem klaren Fokus auf Windkraft. Die Sparte gilt bereits seit Jahren als Sorgenkind. In der Hoffnung auf eine bessere Entwicklung entließ man den Turbinenbauerbauer zunächst in die Eigenverantwortung und die Siemens Gamesa Aktie wurde eine lange Zeit als eine der Top Wind Aktien gehandelt.

ceo von siemens gamesa jochen eickholt
CEO von Siemens Gamesa Jochen Eickholt / Siemens Gamesa

Mittlerweile hat man die Tochtergesellschaft wieder zurückgeführt. Ein ungewöhnlicher, doch machbarer Schritt, schließlich hatte sich die Siemens Energy AG bei der Ausgliederung ihrer Windsparte im Jahr 2017 den Großteil der Aktien (59 Prozent) gesichert. Wichtig: Die Windsparte wurde auf Umwegen in die Selbstständigkeit entlassen, indem unmittelbar eine Fusion mit dem spanischen Windkraftgiganten Gamesa Corporación Tecnológica vereinbart wurde. Sinn und Zweck des Zusammenschlusses war eine Diversifikation der Produktpalette, einhergehend mit einer Margenstärkung. So versprach man sich etwa Kosteneinsparungen, die wiederum die Wettbewerbsfähigkeit auf dem hart umkämpften Windturbinenmarkt stärken sollten.

Der Plan scheiterte, das Duo schrieb Verluste. Fünf Jahre nach der Ausgliederung hieß es dann Rolle rückwärts: Nach einem aufwendigen Prüfverfahren genehmigte die spanische Wertpapieraufsicht CNMV die Komplettübernahme. Zu einem Übernahmepreis von 18,05 EUR pro Anteilsschein erfolgte das Delisting der Siemens Gamesa Renewable Energy Aktie. Das Kerngeschäft blieb von der Aktientilgung unberührt. So gliedert sich das Geschäft nach wie vor in folgende Bereiche auf:

  • Onshore (Windkraftanlagentechnologie an Land)

  • Offshore (Windkraftanlagentechnologie auf See)

  • Service (Wartung, Betreuung, Beratung)

Windkraft, Onshore (an Land)
Windkraft, Onshore (an Land) / pixabay

Vertane Chance? Windkraft als Verlustbringer

Die Transformation zur Klimaneutralität ist unaufhaltsam und mittlerweile von nahezu sämtlichen Ländern der Welt als Ziel ausgerufen. Goldene Zeiten also für Siemens Gamesa, sollte man meinen. Die Windsparte operiert in über 90 Ländern und hat ein breites Technologieportfolio erschlossen, um sowohl auf dem Land als auch auf der See Energie zu erzeugen. Dennoch schreibt die Siemens Energy AG mit ebendieser Sparte bereits seit Jahren Verluste. Immerhin: Auch die Konkurrenz, beispielsweise der Windkraftanlagenbauer Nordex, steht unter Druck.

Doch wo liegen die Kernprobleme bei der Gewinnung von Windenergie?

1. Das Windkraftgeschäft gilt als sehr kostenintensiv. Zwar generieren die Turbinen von Siemens Gamesa hohe Erträge. Doch bereits die Produktion setzt viele Unternehmen unter Margendruck. So sind zuletzt in Folge anziehender Inflationsraten Materialkosten deutlich gestiegen. Hinzu kommen Arbeitslöhne, die unter Umständen weiter anziehen, sofern sich eine Lohn-Preis-Spirale in Gang setzt.

2. Um der voranschreitenden Inflation vorzubeugen, haben viele Notenbanken eine Kehrtwende in ihrer Zinspolitik eingeleitet. Problem: Steigende Zinsen gelten als „Gift“ für den Aktienmarkt, schließlich dämpfen sie Wachstumsperspektiven. Unternehmen und Staaten gleichermaßen müssen Kredite zu verhärteten Konditionen aufnehmen, was die Investitionsbereitschaft mindert. So könnten Kunden ihre Bestellungen für Turbinen stornieren oder die Service-Verträge kündigen.

Des Weiteren leiden Produzenten der Windkraftanlagen auch unmittelbar unter steigenden Zinsen, sofern sie einen Teil ihrer Unternehmenstätigkeit durch Kredite finanziert haben. Dies ist keine Seltenheit und wurde im Zuge einer Wachstumsstrategie eine lange Zeit sogar begrüßt. Tipp: Eine Faustregel besagt, dass Firmen einen maximalen Verschuldungsgrad des 3-fachen EBITDA aufweisen sollten.

3. Die derzeitige Bürokratie, die in Europa im Allgemeinen und in Deutschland im Besonderen existiert, behindert viele Kommunen und Projektplaner. Immer wieder machen verschiedenste Klagen die Runde, die den Bau von Windrädern verzögern. Nicht selten scheitern Bauvorhaben bereits in der Planung. Ein Beispiel: Das sächsische Prestigeprojekt Energiepark Bad Lauchstädt befindet sich seit Jahren in der Gestaltungsphase, obwohl die Beteiligten wie etwa die Planungsgesellschaft mbH sämtliche Genehmigungen erhalten und ihre Bauvorhaben teils gestartet haben. Ein Abschluss der Arbeiten ist allerdings nach wie vor nicht in Sicht: Frühestens Ende 2025, fünf Jahre nach Projektstart, soll die Inbetriebnahme erfolgen.

Schock für Anleger: Siemens Energy spricht Gewinnwarnung aus

Probleme bei der Windkraftsparte waren den Investoren der Siemens Energy AG bewusst. Der 22. Juni 2023 dürfte dennoch überrascht haben: An besagtem Datum gab die Konzernführung per Ad-hoc-Meldung bekannt, dass die Restrukturierung des Windkraft-Turbinengeschäfts deutlich höhere Kosten mit sich bringen würde als bisher angenommen. Mindestens 1 Milliarde Euro würden benötigt, um das Turbinengeschäft zu sanieren und eklatante Qualitätsmängel zu beseitigen.

Ferner strich man die Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr und gab obendrein eine Gewinnwarnung aus. Besonders bitter: Erst wenige Wochen zuvor wurde bereits eine Gewinnwarnung ausgesprochen. Die Ende Juni 2023 erteilte Schätzung übertraf die bisherigen Warnungen um Längen.

Die Siemens Energy Aktie reagierte auf die abendliche Meldung prompt und stürzte innerhalb weniger Minuten um 15 Prozent in die Tiefe. Nachbörslich! Auch am Folgetag konnte sich der Siemens Energy Aktienkurs nicht stabilisieren und büßte abermals ein Fünftel an Wert ein.

aktienchart von siemens energy und dessen verlauf
Siemens Energy Aktienchart von Okt. 2020 – 2024 / FinMent

Der zweite Schock folgt zugleich: Banken verweigern Garantien

Auf die Schockmeldung aus dem Juni sollte bereits im Oktober der nächste Paukenschlag folgen: Nur über Umwegen ereilte Aktionäre am 26. Oktober 2023 eine Siemens Energy News, die neben Finanzportalen auch Mainstream-Nachrichten beschäftigen sollte. Doch der Reihe nach.

Am Morgen des 26. Oktober machte ein Bericht der Wirtschaftswoche die Runde. Den Journalisten zufolge könne die Restrukturierung des Turbinenbereichs aus dem Hause Gamesa noch aufwendiger und noch kostspieliger ausfallen als bisher angenommen. Und: Siemens Energy AG befinde sich in Gesprächen mit der Bundesregierung. Anliegen sei eine Übernahme essenzieller Bürgschaften in Höhe von bis zu 15 Milliarden Euro. Die Muttergesellschaft habe wenig Interesse an einer Beteiligung, ebenso wie Banken und Institutionelle. Investoren reagierten prompt: Der Bericht über eine mögliche „Staatsbeteiligung“ ließ den DAX-Wert in der Spitze 40 Prozent einbrechen!

In den Folgetagen wurde jedoch deutlich: Bei den Garantien, die die Bundesregierung unter Umstände leisten könnte, würde es sich nicht um eine direkte Beteiligung handeln, wie sie zuletzt etwa bei dem krisengeplagten Gas-Exporteur Uniper oder der angeschlagenen Reiseagentur TUI zu beobachten war.

Gerüchte bestätigt – Bundesregierung sagt Garantien in Höhe von 7,5 Milliarden Euro zu

Glück im Unglück: Am 14. November verkündete das Bundeswirtschaftsministerium, eine Lösung für die Bereitstellung der benötigten Garantien gefunden zu haben. Demnach hilft die Bundesregierung mit 7,5 Milliarden Euro aus. Die dringend benötigten Zusagen aufseiten der Banken umfassen 12 Milliarden Euro, wobei die Staatsgarantien nun die komplette Summe absichern und nicht als zusätzliche Leihe für den Konzern gelten.

Beobachter sahen zunächst eine Aufteilung der Bürgschaften als wahrscheinlich. So ging man davon aus, dass die Bundesregierung lediglich 5 Milliarden Euro und Banken weitere 2 Milliarden zur Verfügung stellen würden. Zudem hatte man mit einem Engagement des Mutterkonzerns gerechnet, demzufolge die Siemens AG mit 8 Milliarden einspringen sollte. Letzten Endes halfen die Münchener ihrer Energiesparte indirekt auf die Beine helfen: Für 1,7 Milliarden Euro transferierte Siemens Energy 18,5 Prozent seines Indiengeschäfts an den Dachkonzern. Mit der Summe will der Konzern seine Bilanz stärken, höchstwahrscheinlich auch Mittel für mögliche Rückstellungen im Windturbinengeschäft schaffen.

Garantien unter der Lupe

Worum handelt es sich eigentlich bei den dringend benötigten Garantien? Kurzum: Das kostenintensive Geschäftsmodell der Windkraftturbinensparte stößt im Umfeld von Lieferengpässen, Inflationsschocks, Rekordzinsen und Rezessionssorgen auf wenig Begeisterung, geschweige denn Investitionsbereitschaft. Auftraggeber aus dieser Branche verlangen jedoch für ihre teils milliardenschwere Bestellungen Garantien. Für den Fall, dass zum Beispiel Turbinen nicht geliefert werden können oder fehlerhaft sind, möchten Kunden bereits im Vorfeld klare Richtlinien zur Entschädigung festlegen. Ebendiese Entschädigung kann sich die Siemens Energy AG im aktuellen Umfeld nicht leisten. Die Refinanzierungskosten für Kredite sind schlichtweg zu hoch. Ergo ist die Siemens Energy AG nicht von einer Insolvenz bedroht! Lediglich eine Fortführung des unrentablen Windbereichs stünde bei einem Ausfall von Garantien auf dem Spiel.

Eine Aufgabe der Windturbinensparte würde Dreierlei bedeuten.

Erstens würden massive Abschreibungen erfolgen und die Bilanz belasten. Der Siemens Energy Aktienkurs dürfte abermals fallen, eine Streichung der Dividende wäre sicher und auch der Abstieg aus dem DAX stünde auf dem Spiel.

Zweitens würden etliche Millionen an Einnahmen fehlen, was die Wirtschaftlichkeit der Siemens Energy AG infrage stellen könnte.

Drittens würde ein massiver Vertrauensverlust entstehen. Neben Investoren könnten sich auch Auftraggeber von der Siemens Energy AG abwenden, ebenso wie von der Muttergesellschaft.

Mit Bekanntgabe der News aus dem Bundeswirtschaftsministerium vom 14. November 2023 wirkt die Debatte um ausbleibende Garantien halb so schlimm. Viel Lärm um nichts? Mitnichten! Im Rückspiegel mag eine Einigung vorhersehbar gewesen sein. Bundeskanzler Scholz betonte schließlich noch wenige Tage zuvor, dass „Siemens Energy … ein ganz wichtiges Unternehmen“ sei und dass Bund und Unternehmen in einem „sehr guten und vertraulichen Gespräch miteinander“ stünden. Doch selbst Optimisten warnten, denn die Konditionen für die Rückendeckung aus Berlin hätten allerlei negatives Überraschungspotenzial bergen können. So hätte der Staat zum Beispiel den Erhalt von Arbeitsplätzen als eine Voraussetzung für sein Engagement einbringen können. Dies hätte den Konzern unter Umstände in finanzielle Engpässe gebracht, bedenkt man die Möglichkeit der aktuell drohenden Lohn-Preis-Spirale.

Restrukturierung der Siemens Energy AG

Siemens Energy befindet sich bereits seit einigen Monaten in einer Restrukturierungsphase. Zunächst beabsichtigt CEO Christian Bruch, im Kernbereich entscheidende Strukturen zu vereinfachen.

CEO von Siemens Energy AG, Christian Bruch, bernstein research,
CEO von Siemens Energy AG, Christian Bruch / Siemens Gamesa

Laut des Restrukturierungsplans sollen etwa Hierarchieebenen reduziert (von 15 auf bis zu 6), Betriebsabläufe optimiert und Einkaufsmanagementprozesse zentralisiert werden. Interessant: Defizitäre Vorhaben sollen sukzessive auslaufen! So möchte man sich auf weniger riskante Projekte konzentrieren und diese selektiver auswählen. Konkrete Projekte nannte Bruch nicht, gab jedoch während einer Pressekonferenz an, alsbald einen Fokus auf das Servicegeschäft (vorwiegend im Bereich Gas- und Stromanlagen) legen zu wollen. Hier erhoffe man sich stabile Renditen, die zeitgleich den angestrebten Ausstieg aus dem Kohlegeschäft kompensieren sollen.

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Fundamentaldaten und Geschäftszahlen

Im Geschäftsjahr 2021, also 1 Jahr nach dem Börsengang, konnte Siemens Energy den Umsatz leicht steigern und Einnahmen von 28,48 Milliarden Euro verkünden. Trotz dieses leichten Umsatzplus (3,75 Prozent) operierten die Münchener jedoch nach wie vor defizitär. Rund 0,4 Milliarden Euro standen auf der Verlustseite. Immerhin konnte man somit das Nettoergebnis leicht verbessern (2021: – 0,45 Milliarden Euro). Den größten Kostentreiber macht die Restrukturierung der Windturbinensparte aus. Bisweilen wurden Ausgaben von rund 1 Milliarde Euro veranschlagt, doch angesichts der Gewinnwarnung vom 22. Juni sowie dem mittlerweile bestätigten Bericht über fehlende Garantie-Beteiligungen sollten Anleger aktuelle Schätzungen sowie Prognosen mit Vorsicht genießen. 

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Siemens Energy AG Hauptversammlung / Siemens Energy

Immerhin scheint das Unternehmen derzeit ausreichend finanziert zu sein und eine positive Entwicklung in der Bilanz vorlegen zu können. So wies die Siemens Energy AG 2022 einen Free Cash Flow von 1,06 Milliarden Euro auf, was einer leichten Steigerung entspricht (FCF 2021: 0,95 Milliarden Euro), könnte für das Geschäftsjahr 2024 jedoch in Bedrängnis geraten. Hier sehen Analysten einen massiven Einbruch voraus. Ob die Barreserven letzten Endes reichen, bleibt abzuwarten. Gut möglich, dass eine Kapitalmaßnahme erfolgt! Im Falle Siemens Energy sind Kapitalerhöhungen keine Ausnahme: Die Anzahl der ausstehenden Aktien kletterte zwischen 2020 und 2023 deutlich an, von einst knapp 727.000 auf zuletzt über 783.000 Anteile.

Doch wo Schatten, da auch Licht. Experten prognostizieren eine deutliche Verbesserung der Nettomarge und trauen Siemens Energy bereits für das Geschäftsjahr 2024 den Sprung in die Gewinnzone zu. Das prognostizierte Nettoergebnis von 1,1 Milliarden Euro ist mit Vorsicht zu genießen, schließlich sind in der Berechnung auch die Erlöse des Verkaufs des Indien-Geschäfts inbegriffen. Interessanter erscheinen die Aussichten für 2025: Hier soll beim Nettoergebnis zwar nur ein Plus von 469 Millionen Euro, dafür aber ein höheres Betriebsergebnis erzielt werden. Hält dieser Trend an, könnten auch die Margen deutlich anspringen beziehungsweise endlich wieder im Positiven liegen. Zur Erinnerung: Lediglich im Geschäftsjahr 2019 konnte man eine positive Nettomarge von 0,55 Prozent ausweisen. Zuletzt lag sie bei knapp – 15 Prozent! Für 2025 geht der Konsens von einer Nettomarge von 3,21 Prozent aus.

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Siemens Energy Quartalszahlen: Q1 2024

Ihre jüngsten Quartalszahlen legte die Siemens Energy AG am 7. Februar 2023 vor. Eine Woche zuvor hatte man bereits eine Prognose abgegeben und gehörte dank des Ausblicks neben der SAP SE zu den größten Tagesgewinnern im DAX. Die Vorfreude der Anleger war durchaus gerechtfertigt: Siemens Energy stellte überraschenderweise einen Gewinn in Aussicht!

Und tatsächlich, Anfang Februar konnte man einen Gewinn von 1,6 Milliarden Euro verkünden. Zum Vergleich: Für das vierte Quartal 2023 musste der Energiekonzern einen Verlust von 4,6 Milliarden Euro ausrufen. Diese „massive Enttäuschung“, wie der Vorstand die Bilanz bezeichnete, könnte nun aufgeholt werden. Doch wie immer lohnt ein Blick auf die Details. Denn der Ertragssprung resultierte nicht aus operativen Erfolgen, sondern aus dem Verkauf des Indiengeschäfts an den Mutterkonzern! Bedenkt man die Erlössumme in Höhe von 1,7 Milliarden Euro, tänzelt die Siemens Energy AG also nach wie vor auf dem Sprungbrett in die Gewinnzone. So konnte man zwar einen um Sondereffekte bereinigten Gewinn von 208 Millionen Euro verkünden, doch in Anbetracht der Marktkapitalisierung von 11,51 Milliarden Euro scheint die Siemens Energy AG ein gutes Stück von einer nachhaltigen Gewinnbilanz entfernt zu sein.

Die Zahlen im Detail: Auf der Ertragsseite stand für das 1. Quartal 2024 ein Umsatz von 7,65 Milliarden Euro in den Büchern, was einem Plus von 12,65 Prozent gegenüber dem Vorjahr, aber einem leichten Rückgang gegenüber dem Vorquartal (8,53 Milliarden Euro) entspricht. Wachstumstreiber waren die Geschäftsbereiche „Stromübertragung“ und „Industrieanwendungen“. Hier konnte man die Verluste der Tochter Gamesa kompensieren und sogar Rekordwerte beim Auftragsbestand von 118 Milliarden Euro (Q4 2023: 112 Milliarden Euro) verkünden. Apropos Siemens Gamesa: Abschließend informierte man über eine Reduzierung der Verluste im Windturbinengeschäft auf 426 Millionen Euro, was einer Halbierung des Minus im Vorquartal entspricht.

diagramm welches die umsatzentwicklung von siemens energy zeigt, analystenkommentare
Umsatzentwicklung von Siemens Energy / FinMent

Eine Frage des Vertrauens

Staatshilfen hin, Staatshilfen her: Das Vertrauen der Anleger hat in mehrfacher Hinsicht gelitten. Beispielsweise hat Siemens Energy bereits zahlreiche Kapitalmaßnahmen durchgeführt, unter Umständen wissentlich, dass diese Maßnahmen nicht ausreichen und weitere Finanzspritzen benötigt werden dürften. Zeichner der Kapitalmaßnahmen sind demnach zu Recht verärgert, haben sie rückblickend doch Preise bezahlt, die deutlich über dem „fairen“ Wert der Aktie lagen. Beispielsweise wurden im Rahmen der letzten Kapitalmaßnahme Aktien zum Emissionspreis von 17,32 EUR ausgegeben.

Skeptisch dürften auch Neu-Investoren der Siemens Energy gegenüberstehen. Erst Anfang Juni hatte man eine Task-Force gegründet. Hierbei hätten sowohl interne als auch externe Prüfer die Arbeit aufgenommen, um die Kosten der Sanierung und die Gründe für die Fehleinschätzung bei der Re-Integration der Windsparte aufzudecken. Inwieweit diese Task-Force bereits ein Ergebnis vorweisen kann, ist unbekannt. Zunächst steht die Wartung etlicher Windkraftanlagen an, die mit großer Gewissheit repariert werden müssen. Da bisher lediglich Probleme im Bereich der Onshore-Windparks festgestellt wurden, ist abzuwarten, inwiefern auch die Anlagen auf hoher See betroffen sind. Gut möglich also, dass in absehbarer Zeit weitere Negativmeldungen auf die Aktionäre zukommen. 

Und nicht nur Anleger könnten Abstand von dem Energiekonzern nehmen. Wie bereits erwähnt, könnte der Imageschaden sowohl Neu- als auch Bestandskunden vergraulen. So würden erstens einmalige Erlöse durch Verkäufe und zweitens wiederkehrende Einnahmen fehlen, da in diesem Szenario Umsätze durch Wartungsdienstleistungen sinken dürften. 

Überspitzt formuliert ist ein Investment in die Siemens Energy AG eine Glaubensfrage. Gelingt es der Konzernleitung, einen erfolgreichen Sanierungsplan auszuarbeiten und umzusetzen, anbei ausreichend Kapital für die Finanzierung der Windkraftsparte zu generieren und Gläubiger von der Zukunftsfähigkeit zu überzeugen?

Aktionärsstruktur der Siemens Energy Aktie

  • Siemens AG (17,11%)
  • Siemens Pensions Trust EV (14,80%)
  • Siemens Familie (3,00%)
  • The Vanguard Group, Inc. (2,24%)
  • FIL Investments International (1,45%)

Turnaround in Sicht?

Angesichts der Unsicherheiten in der globalen Wirtschaft und den Problemen im Windspartengeschäft erscheint ein Kauf der Siemens Energy Aktie sehr riskant. Der Chart der Siemens Energy Aktie spricht Bände. Sogenannte „antizyklische Käufen“ können jedoch mit enormen Renditen belohnt werden.

Werfen wir zunächst einen Blick auf das derzeit am stärksten diskutierte Problem, die Tochter Gamesa. Es ist unabstreitbar, dass die europäische Windkraftbranche unter Druck steht, insbesondere die deutsche. Die föderale Vielstaatenpolitik der EU in Verbindung mit der gespaltenen Koalition innerhalb der eigenen Landesgrenzen bremst die Expansion der Windkraftindustrie offensichtlich aus. Auch wenn von offizieller Seite ein Ausbau nachhaltiger Energien gewünscht und vielerorts gefördert wird, klagen viele Produzenten und Betreiber über bürokratische Hürden.

Die gute Nachricht: Politische Börsen haben kurze Beine! Mit steigendem Druck dürften sich die Verantwortlichen zu neuen Gesetzen durchringen und den Ausbau der Windkraft noch entschlossener vorantreiben. Hierzu passt auch eine Studie der IG Metall, die im Rahmen einer Umfrage Betriebsräte innerhalb der Windindustrie interviewte. Dreiviertel der Befragten sind laut IG Metall positiv für die Zukunft gestimmt und sehen eine enorme Nachfrage. Vorwiegend in Deutschland, der EU und auch in Asien rechnen die Befragten mit einem starken Wachstum. Beste Voraussetzungen also für die Siemens Energy Aktie! Einziger Wermutstropfen: Nach wie vor macht ein Fachkräftemangel vielen Produzenten/Installateuren zu schaffen. Auch hier sollten sich die Engpässe jedoch bald auflösen, sodass der Windsparte langfristig betrachtet gute Zeiten bevorstehen.

Des Weiteren sind die Aussichten im Kernbereich der Siemens Energy AG zu berücksichtigen. Sicher, das Geschäft für Generatoren mit Kohle wird hierzulande deutlich abnehmen. In einigen Ländern Afrikas und Asiens hat die klimaschädliche Ressource jedoch keineswegs ausgedient. Allein in China soll der Bedarf an Kohlekraft bis 2027 um 5 Prozent steigen. Jährlich! Vor allem: Da die Bemühungen der chinesischen Regierung in Richtung Klimaneutralität enorm sind, könnte Siemens Energy von ebendieser Nachfrage in doppelter Hinsicht profitieren. Neue, effizientere und vor allem weniger klimaschädliche Generatoren für konventionelle Energieträger könnten den Münchenern einen unerwarteten Umsatzschub einbringen.

Keineswegs unerwartete, dafür umso nachhaltigere Umsätze stehen in der Sparte Gas and Power mit modernen Gasturbinen in Aussicht. Gas ist und bleibt ein zentraler Bestandteil der weltweiten Energiepolitik. So beziffert die Bundesregierung den Anteil von Erdgas innerhalb der deutschen Energielandschaft auf 31,2 Prozent. Es stimmt, dass der Trend zu Wind- und Solarkraft ungebrochen ist, doch entgegen der Nachfrage im Bereich der privaten Haushalte kann ein Großteil der Industrie nicht auf den traditionellen Energieträger verzichten. Versorgungssysteme, Maschinen und Apparate sind auf zügige Energieströme ausgerichtet. Minimale Vorlaufzeiten und hohe Effizienzraten machen Gas weiterhin zum Schmierstoff der Industrie.

Auf lange Sicht könnte sich die Nachfrage nach Gas allerdings abschwächen. Der Vorstand ist sich dieser Tatsache bewusst und hat im Rahmen der Restrukturierung auch die Produktpalette überarbeitet. Auf der Website beispielsweise ist ein klarer Fokus auf den Bereich Power Transmission zu erkennen. So widmet sich die Siemens Energy AG mit neuen Netzübertragungssystemen wie etwa dem BlueVaultTM Storage System dem Wandel innerhalb der Energiebranche. Unter anderem sollen zum Beispiel Batteriespeichersysteme auf kundenspezifische Bedürfnisse angepasst werden. Zusätzlich bieten die Lösungen die Möglichkeit, eigene Stromerzeugungsgeräte einzubinden und gewonnene Kapazitäten in das regionale Energienetz einzuspeisen. Für Kunden eröffnen diese Systeme also zusätzliche Einnahmequellen, die die Anschaffungskosten amortisieren sollten.

Siemens Energy Aktie Dividende

Entgegen der Muttergesellschaft, die für die letzten Jahre eine beachtliche Dividendensteigerung ausweisen kann, hält sich die Siemens Energy AG in ihrer Börsengeschichte in puncto Ausschüttung eher bedeckt. Während die Siemens AG beispielsweise ihre Dividende kontinuierlich steigert, kündigte Siemens Energy jüngst die Dividende!

Für das Geschäftsjahr 2022 wurde also keine Dividende gezahlt. Angaben über eine Siemens Energy Aktie Dividende 2023 suchen Anleger vergeblich. Lediglich für die Geschäftsjahre 2020 und 2021 wurden auf den Hauptversammlungen eine Dividende von 0,10 EUR je Aktie verabschiedet. Dies ergab zum Zeitpunkt der Auszahlung eine Dividendenrendite von 0,43 Prozent beziehungsweise 0,88 Prozent.

Für das abgelaufene Geschäftsjahr 2023 sehen Analysten keine Dividende voraus. Verständlich, bedenkt man die Unsicherheiten auf dem Energiemarkt sowie dem Gamesa-Debakel. Mit einer Siemens Energy Aktie Dividende sollten Anleger demnach nicht rechnen. Unter Umständen könnte im nächsten Jahr eine Ausschüttung erfolgen, doch die in Aussicht gestellte Dividende von schätzungsweise 0,07 EUR ist keineswegs gesichert.

Analystenmeinungen und Kursziele der Siemens Energy Aktie

Siemens Energy Aktie Prognose Übersicht

18 Experten haben ihre Einschätzung zum Kursziel der Siemens Energy Aktie abgegeben und prognostizieren im Durchschnitt ein Kursplus von +14.27% auf 15,68 EUR pro Aktie. Während die Optimisten einen Höchstkurs von 25,00 EUR (+82.22%) erwarten, sehen die Konservativen leichtes Abwärtspotenzial auf rund 9,90 EUR je Aktie (-27.84%).

Von den 18 Analysten raten 7 zum Kauf der Energy Aktie, 9 plädieren fürs Halten, und 2 empfehlen zum Verkauf.

Siemens Energy Aktie: Basisdaten

Fazit

Bei der Siemens Energy AG handelt es sich um ein zukunftsträchtiges, jedoch bisweilen defizitäres Unternehmen. Der Kauf der Siemens Energy Aktie ist angesichts der bisherigen und weiteren möglichen Gewinnwarnungen mit Risiken verbunden, könnte sich allerdings auf lange Sicht als ein profitables Investment erweisen.

Für Rückenwind hat zuletzt die Einigung bei den dringend benötigten Staatsgarantien gesorgt. Die Finanzspitze ist jedoch bereits „eingepreist“. Die Prognosen für die Aktie mit Kurszielen von bis zu 75 Prozent über dem aktuellen Niveau sind demnach mit Vorsicht zu genießen. Ebenso sollten Anleger nicht mit einer Dividende rechnen und die Entwicklung im Hause Siemens Gamesa streng verfolgen. Einerseits sind die finalen Kosten für die Instandsetzung defekter Windturbinen noch nicht bekannt. Andererseits ist nicht absehbar, wie sich bisherige Kunden verhalten, geschweige denn wie potenzielle Neukunden dem Unternehmen gegenüberstehen. So ist es durchaus möglich, dass durch den Imageschaden weitere Umsatzeinbrüche entstehen und die Siemens Energy AG erneut eine Gewinnwarnung aussprechen, eventuell gar zusätzliche Kapitalmaßnahmen durchführen muss.

Ein Investment in die Siemens Energy AG verlangt demnach Vertrauen in den Vorstand. Die Restrukturierung des Konzerns, insbesondere die Aufarbeitung der Missstände im Windturbinengeschäft, muss dem Team rund um Christian Bruch gelingen. Andernfalls stehen dem Unternehmen im wahrsten Sinne des Wortes stürmische Zeiten bevor. Zum aktuellen Zeitpunkt ist auch ein Vorstandswechsel keineswegs unwahrscheinlich. Unter Umständen könnte Bruch sogar freiwillig seinen Hut ziehen. Getreu dem Motto „Neue Besen kehren gut“ dürfte der Siemens Energy Kurs in diesem Fall zumindest kurzzeitig anziehen.

Wir raten demnach zur Vorsicht. Sowohl kurz- als auch langfristig kann der Siemens Energy Aktienkurs stark schwanken. Dennoch: Die Siemens Energy AG ist in ihrer Gänze zu betrachten. Derweil fokussieren sich Anleger und Analysten auf das Damoklesschwert Siemens Gamesa. Studien zeigen hingegen, dass die Windbranche im Allgemeinen sehr positiv in die Zukunft blickt. Am selben Tag der Zahlenvorlage für das Q1 2024 verkündete Vestas Wind Systems ebenfalls gute Nachrichten, sodass Windkraft nach wie vor eine gefragte – und profitable! – Energiekraft zu sein scheint.

Nicht zu vergessen ist die breite Produktpalette der Münchener abseits des Windgeschäfts, die den Energieriesen letzten Endes in eine Schlüsselposition innerhalb der globalen Energiewende heben könnte. Modernen Stromnetzen samt E-Auto-Ladesäulen-Anbindungen und leistungsfähigen Batterie-Massenspeichern gehört die Zukunft!

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Quellenangaben:

https://www.siemens-energy.com/global/en/home/press

https://www.siemens-energy.com/de/de/home/investor-relations

www.bloomberg.com

www.de.statista.com

Bildquelle(n): Siemens Energy, Siemens Gamesa, statista, pixabay

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