Bank-Aktien 2023: Die Top 5 Wertpapiere für erfolgreiche Investments in den Finanzsektor

Chancen und Risiken von Bank-Aktien

gebäude mit einem bank schriftzug
Bank Aktien 2023 / Shutterstock

Bank-Aktien im Konjunkturzyklus und Bankenkrise 2.0

Wenn die Verbraucher zuversichtlich Geld ausgeben und die Arbeitslosigkeit niedrig ist, steigen die Gewinne der Banken tendenziell und Kreditausfälle sind meist überschaubar. Auf der anderen Seite schneiden Banken in unsicheren Zeiten eher schlecht ab, da die Verbraucher weniger ausgeben und viele Kredite notleidend werden. Für Anleger bedeutet dies, dass Bank-Aktien eher als zyklische Investments zu betrachten sind. 

Aufgrund hoher Preissteigerungen, die von Corona-Pandemie und Ukraine-Krieg befeuert wurden, sind die Zinsen sehr rasch und sehr deutlich gestiegen. Dies schürt Rezessionsängste. Die stark gestiegenen Preise könnten zudem dazu führen, dass die Verbraucher Schwierigkeiten bekommen, ihre Rechnungen und Kreditschulden zu begleichen. Trotz der gestiegenen Zinserträge kamen Bank-Aktien in den letzten Monaten in Erwartung eines Rückgangs der Kreditnachfrage und einem Anstieg der Zahlungsausfälle unter Druck.

Das schwierige Umfeld sorgte insbesondere bei Banken, die sich im Privatkundengeschäft betätigen, für Rückschläge. Investmentbanken hingegen konnten sich relativ gut halten. Generell kommen europäische Geldhäuser wie die Deutsche Bank oder Commerzbank eher für kurzfristige Trades infrage. Wegen der Nähe zur Ukraine und der deutlich angespannteren Situation im Energiesektor sind die Konjunktursorgen in Europa stärker ausgeprägt als in den Vereinigten Staaten von Amerika. Hinzu kommt, dass einige der Geldinstitute umfangreiche Kredite in Osteuropa, zum Teil auch in Russland, vergeben hatten. Die Sanktionen gegenüber Russland und die Auswirkungen des Krieges dürften Banken, die dort stark involviert sind, wie Raiffeisenbank International, Société Générale oder UniCredit entsprechend hart treffen.

Über den Konjunkturzyklus und die Einflüsse des Krieges hinaus ist die sogenannte Bankenkrise 2.0 im ersten Quartal 2023 ein großes Thema an den Finanzmärkten. Als Hauptursache gilt das Ende der lockeren Geldpolitik nach der Pandemie. Da die Zentralbanken ihre Zinsen zur Bekämpfung der Preisanstiege drastisch erhöhten, fielen die Kurse der Staatsanleihen, um dem neuen Zinsniveau Rechnung zu tragen. Banken wie die Silicon Valley Bank, die ihre Kundeneinlagen in Anleihen angelegt hatten, gerieten in Schieflage, als Kunden Gelder abziehen wollten. Die US-Regierung sah sich dazu gezwungen, die Silicon Valley Bank sowie die ebenfalls in Schwierigkeiten befindliche Signature Bank zu schließen – wobei die Einlagen der Kunden garantiert wurden.

Hinzu kam, dass die Schweizer Großbank Credit Suisse unter anderem aufgrund ihrer Aktivitäten in Russland höhere Zahlungen für Kreditausfallversicherungen zu begleichen hatte und ebenfalls kollabierte. Insgesamt ist die Situation jedoch weniger gefährlich als 2008, da es weniger faule Kredite gibt und die Bankenaufsichten für mehr Transparenz und eine bessere Eigenkapitalausstattung gesorgt hatten. Die Übernahmen der Silicon Valley Bank durch die First Citizens Bank, der Signature Bank durch Community Bancorp. und der Credit Suisse durch die UBS – mit kräftiger Unterstützung der Schweizerischen Nationalbank – haben das Problem vorerst entschärft, es besteht aber nach wie vor die Gefahr einer Ansteckung, vor allem dann, wenn die Zinsen wider Erwarten noch weiter steigen.

Die fortlaufenden Bankenrettungen könnten aber neue Probleme mit sich bringen: 

  • Wettbewerbsverzerrungen zu Lasten wirtschaftlich erfolgreicher Banken

  • Ökonomische Fehlanreize, die eine erhöhte Risikobereitschaft bewirken

  • Die Entstehung von Bankkonzernen, die so groß sind, dass selbst die Nationalstaaten ihre Rettung kaum stemmen können.

Nach den jüngsten Turbulenzen wurden daher die Einführung eines Trennbankensystems, das heißt die Aufteilung von Bankkonzernen in Investmentbanken und Geschäftsbanken als auch die Zerschlagung von Großbanken diskutiert.

Finanzbranche-Branche im Wandel

Dennoch könnten Bank-Aktien für Anleger nach vielen Jahren des Darbens derzeit wieder hochinteressant spannende Investments sein, zumal laut der Unternehmensberatung McKinsey die Banken weltweit betrachtet im Jahr 2022 so profitabel waren, wie seit 2007 nicht mehr. Nach der Finanzkrise im Jahr 2008 erfolgten zahlreiche Regulierungen, um die Krisenresistenz des systemrelevanten Bankensektors, insbesondere in Form einer verbesserten Eigenkapitalausstattung, zu stärken. Gleichzeitig schritt die Digitalisierung voran. Der vorherrschende Trend in der Finanzbranche ist heute die Umstellung auf digitales, insbesondere mobiles Banking und Online Banking. Diese digitale Transformation hat zu einem verstärkten Wettbewerb durch Technologie-Startups (FinTechs) sowie zur Konsolidierung kleinerer Banken und Start-ups geführt. Künstliche Intelligenz und die Blockchain-Technologie werden dazu beitragen, Bankgeschäfte künftig noch kundenorientierter und reibungsloser zu gestalten.

Die besten Banken-ETFs

Wer nicht direkt in einzelne Bank-Aktien investieren möchte, kann mit einem Exchange Traded Fund (ETF) sein Investment breiter streuen und Risiken diversifizieren. Allerdings sollte man wegen der genannten Risiken keinesfalls sein gesamtes Vermögen in die Finanzbranche stecken. Aufgrund der Unwägbarkeiten des europäischen Bankensektors haben wir gezielt zwei US-amerikanische ETFs ausgesucht.

Der iShares S&P U.S. Banks UCITS ETF (IE00BD3V0B10) hat eine Marktkapitalisierung von 396 Millionen EUR und bildet den US-Bankensektor ab. Der Kurszuwachs lag im Jahr 2021 bei 50 Prozent, während 2022 ein moderater Rückgang zu verzeichnen war.

Ebenfalls auf den US-Finanzsektor fokussiert, aber mit einer anderen Gewichtung der Einzelaktien, ist der SPDR S&P US Financials Select Sector UCITS ETF (IE00BWBXM500). Er hat eine Marktkapitalisierung von 320 Millionen EUR und erfuhr 2022 einen Wertverlust von knapp 10 Prozent. Im laufenden Jahr liegt der ETF ebenfalls im Minus.

Bank-ETFsISINBörse
iShares S&P U.S. Banks UCITS ETFIE00BD3V0B10XETRA
SPDR S&P US Financials Select Sector UCITS ETFIE00BWBXM500LSE

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Welche Bank-Aktien kaufen?

Aktienempfehlungen: Die Top Five Bank-Aktien

Die folgenden fünf Bank-Aktien sind unsere Favoriten auf Sicht von 12 bis 24 Monaten.

5. Wells-Fargo-Aktie

Auf dem 5. Platz starten wir mit Wells Fargo, mit Sitz im kalifornischen San Francisco. Die Wurzeln des traditionsreichen Bankhauses reichen bis ins Jahr 1852 zurück. Das Unternehmen ist im Bankgeschäft breit aufgestellt und bietet darüber hinaus noch Versicherungen an. Beim Blick auf die Entwicklung der fundamentalen Kennzahlen fällt der Gewinnsprung mit über 1.100 Prozent im Geschäftsjahr 2020/21 auf. Insofern relativiert sich der Ergebnisrückgang um 37 Prozent im vergangenen Geschäftsjahr 2021/22 etwas. Die Dividende wurde gegenüber dem Vorjahr fast verdoppelt, so dass sich aktuell eine Dividendenrendite von 2,7 Prozent errechnet. Das Wertpapier verzeichnete im Jahr 2022 einen Verlust von rund 22 Prozent und rutschte in der Bankenkrise 2.0 im ersten Quartal 2023 weiter ab. Mittlerweile konnte die Wells Fargo-Aktie den Abwärtstrend vorerst beenden.  Für Einstiege in Long-Richtung sollte die Entwicklung rund um die Bankenkrise genau beobachtet werden.

bank-aktien chart von wells fargo und dessen verlauf
Wells Fargo Aktienchart 2020 – 2023 / FinMent

4. ABN-Amro-Aktie

Wir setzen auf Position 4 unsere Reihe der besten Bank-Aktien fort mit dem niederländischen Bankhaus ABN Amro. Das Geldinstitut mit Sitz in Amsterdam wurde nach der Finanzkrise verstaatlicht, ehe es 2015 wieder an der Börse gelistet wurde. Die Corona-Krise, ein Geldwäscheskandal und der allgemeine Bärenmarkt haben in den vergangenen Jahren zu Kursverlusten geführt. 2021 gab es nach drei Jahren Pause wieder schwarze Zahlen zu vermelden, im Jahr  2022 wurde ein weiterer Gewinnzuwachs von 62 Prozent vermeldet. Die Aktionäre können sich über eine ordentliche Gewinnbeteiligung und eine Dividendenrendite von 7,7 Prozent freuen. Die Aktie landete am Jahresende 2022 wieder ungefähr am Ausgangspunkt des Jahres. Das Jahr 2023 begann zunächst recht positiv, bevor die neue Bankenkrise den Kurs unter Druck brachte. Für Long-Einstiege benötigen wir noch etwas Geduld und sollten eine Stabilisierung der Kurse abwarten.

bank-aktien chart von abn amro und dessen verlauf
ABN Amro Aktienchart 2020 – 2023 / FinMent

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3. US-Bancorp-Aktie

Platz 3 geht an US Bancorp, der nach Marktkapitalisierung größten der US-amerikanischen Regionalbank. Die in Minneapolis ansässige Bankengruppe entstand aus einer Reihe von Fusionen und bietet eine umfassende Palette an Finanzdienstleistungen. Anfang Dezember 2022 gab das Institut bekannt, dass die Übernahme des regionalen Kernbankgeschäfts der Mitsubishi UFJ Financial Group abgeschlossen wurde. Mit Ausnahme des coronabedingten Verlustjahrs 2020 waren im vergangenen Jahrzehnt meist Gewinnzuwächse ausgewiesen worden. Für 2022 betrug der Gewinnrückgang allerdings 23 Prozent. Die Aktie kommt aktuell auf eine Dividendenrendite von 5,9 Prozent. Die US-Bancorp-Aktie verlor im Jahr 2022 rund 23 Prozent und notiert nach einem weiteren Abverkauf derzeit in einem Abwärtstrend. Spekulative kurzfristige Trades sind aufgrund der überverkauften Situation denkbar. Längerfristig orientierte Anleger sollten aber eine Stabilisierung der Kursentwicklung abwarten.

bank-aktien chart von us bancorp und dessen verlauf
US Bancorp Aktienchart 2020 – 2023 / FinMent

2. JP-Morgan-Chase-Aktie

Den zweiten Platz nimmt JP Morgan Chase ein. Das Bankhaus mit Zentrale in New York ist breit aufgestellt und eines der größten amerikanischen Finanzdienstleistungsunternehmen. Laut Financial Stability Board der G20 ist JP Morgan Chase die „systemrelevanteste Bank der Welt“. Das Management betrachtet die Bank trotz der nach wie vor beunruhigenden makroökonomische Gesamtlage als solide aufgestellt. Im Jahr 2022 war beim Gewinn ein Minus von 21 Prozent verzeichnet worden. Die Dividendenrendite beträgt beim aktuellen Aktienkurs rund 3,6 Prozent. Die Aktie verlor im Jahr 2022 rund 17 Prozent ihres Kurswertes, sie konnte den branchentypischen Kursrutsch vom März zwischenzeitlich wegstecken und befindet sich in einer neutralen Chartsituation. Rücksetzer könnten hier Kaufgelegenheiten darstellen.

bank-aktien chart von jpmorgan chase und dessen verlauf
JPMorgan Chase Aktienchart 2020 – 2023 / FinMent

1. Royal-Bank-of-Canada-Aktie

Als unsere Nr. 1 unter den Bank-Aktien präsentieren wir das Wertpapier der Royal Bank of Canada mit Sitz in Montreal. Im Geschäftsjahr 2020/21 betrug der Gewinnzuwachs 41 Prozent, die Dividendenrendite beträgt 3,2 Prozent. Weiteres Wachstum verspricht die angekündigte Übernahme der kanadischen Tochtergesellschaft der HSBC Holdings. Diese muss noch vom Finanzministerium und der zuständigen nationalen Aufsichtsbehörde genehmigt werden. Wenn alles planmäßig läuft, soll der Deal bis Ende 2023 abgeschlossen sein. Die Kursentwicklung im Jahr 2022 verlief mit minus 11 Prozent vergleichsweise glimpflich. Die aktuelle Kursentwicklung zeigt, dass der Sektor weiterhin unter Druck ist. Charttechnisch sehen wir das Wertpapier derzeit in einer neutralen Phase.

bank-aktien chart von royal bank of canada und dessen verlauf
Royal Bank of Canada Aktienchart 2020 – 2023 / FinMent

Bank-Aktien: Fünf Top-Picks

In der folgenden Bank Aktien-Tabelle finden Sie 5 Werte mit guten strategischen Positionierungen aus unterschiedlichen Teilsegmenten der Finanzbranche.

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Merken Sie sich: Eine ideale Porfolioaufteilung ist fundamental wichtig für Ihr Risikomanagement und somit für einen nachhaltigen Erfolg Ihres Vermögensaufbaus.

Bank AktienISINBörse
Wells FargoUS9497461015NYSE
ABN AmroNL0011540547Euronext Amsterdam
US BancorpUS74460D1090NYSE
JPMorgan ChaseUS46625H1005NYSE
Royal Bank of CanadaCA7800871021NYSE

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Bildquelle(n): shutterstock, statista

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Hinweis auf Interessenkonflikte: Bitte beachten Sie, dass die hier präsentierten Informationen keine Anlageberatung darstellen. Jegliche Investitionsentscheidungen, die auf diesen Informationen beruhen, geschehen auf eigenes Risiko. Der Autor empfiehlt, vor jeder Investition unabhängige Beratung einzuholen oder eigenverantwortlich zu handeln. Es besteht die Möglichkeit, dass der Autor in die besprochenen Wertpapiere investiert ist oder investieren möchte.

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