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VW Aktie Prognose 2025: Alles was Anleger jetzt wissen müssen!
VW Aktie News: Mögliche Werkschließungen drücken den Kurs nach unten!
- Loic Bickert
- | Letzte Aktualisierung am
Volkswagen (VW) befindet sich an einem entscheidenden Wendepunkt. Während sich die gesamte Automobilbranche im Umbruch befindet, steht VW vor großen Herausforderungen. Neue Emissionsgesetze, der beschleunigte Wandel zur Elektromobilität und globale Handelskonflikte fordern den Konzern – und damit auch die Anleger – heraus. Hinzu kommen hausgemachte Probleme wie das Verpassen von Technologietrends und ein Missmanagement, das die einstige Dominanz ins Wanken gebracht hat. Doch VW plant große Umstrukturierungen und präsentiert neue Visionen, die vielversprechend, aber auch riskant sind.
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Die VW-Aktie (WKN: 766403; ISIN: DE0007664039) wurde in den vergangenen Monaten drastisch abverkauft und lockt derzeit mit einer attraktiven Dividendenrendite von fast 10 Prozent. Stehen der Konzern und die Aktie vor einem großen Comeback oder sollten sich Anlegerinnen und Anleger für immer von dem einstigen Pionier der Automobilbranche verabschieden?
VW Aktie: Kennziffern und Symbol
WKN: 766403; ISIN: DE0007664039, Ticker-Symbol: VLKPF
VW Aktienkurs
Volkswagen: Ein Megakonzern der Superlative
Volkswagen – der Name steht heute nicht nur für ein Auto, sondern für eines der größten und komplexesten Industrieunternehmen der Welt. Als echter Gigant im Automobilsektor hat sich die Volkswagen AG längst von ihrem Ursprung als Produzent von Fahrzeugen für die breite Masse entfernt. Heute agiert der Konzern als globaler Player mit einem breiten Portfolio an Marken, Dienstleistungen und Technologien, die weit über den Automobilbau hinausgehen. Die Konzernstruktur gliedert sich in zwei Hauptbereiche: Automobile und Finanzdienstleistungen.
Konzernbereich Automobile
Dieser Bereich setzt sich aus den drei wesentlichen Segmenten zusammen: Pkw, Nutzfahrzeuge und Power Engineering. In diesen Bereichen entwickelt und produziert Volkswagen eine breite Palette von Fahrzeugen und Technologien. Der Umsatzanteil liegt hier insgesamt bei 84,3 Prozent.
Pkw: Die Kernmarken Volkswagen Pkw, Audi, Škoda, SEAT und Volkswagen Nutzfahrzeuge decken ein breites Spektrum des Marktes ab – vom volumenstarken Massenmarkt („Core“) mit einem Anteil von 42,7 Prozent am Gesamtumsatz, über Mittelklasse Produkte („Progressive“) mit 21,7 Prozent am Gesamtumsatz bis hin zu hochkarätigen Premium-Fahrzeugen („Luxury“), welcher 11,6 Prozent der Umsätze einspielt.
Nutzfahrzeuge: Volkswagen deckt mit der Marke TRATON, zu der MAN und Scania gehören, auch den Markt für schwere Nutzfahrzeuge ab. Dieser Bereich konzentriert sich auf Lkw, Busse und Transportlösungen, die weltweit eine wichtige Rolle im Güter- und Personenverkehr spielen. Auf dieses Segment entfallen 14,2 Prozent aller Umsätze.
Power Engineering: Der vielleicht am wenigsten bekannte, aber hoch spezialisierte Bereich. Hierunter fallen Unternehmen wie MAN Energy Solutions, die Dieselmotoren, Turbomaschinen und andere industrielle Antriebstechnologien herstellen. Diese Technologien finden sowohl in der Schifffahrt als auch in der Energieerzeugung Anwendung. Während dieser Geschäftsbereich weniger als 1 Prozent des Gesamtumsatzes ausmacht, ist er ein wesentlicher Baustein in der technischen Innovationskraft des Konzerns, was gerade in Zeiten des technologischen Wandels von Bedeutung ist.
Konzernbereich Finanzdienstleistungen
Mit einem Umsatzanteil von 15,7 Prozent bietet der zweite große Unternehmensbereich, Finanzdienstleistungen, eine ganze Palette an Dienstleistungen, die den Fahrzeugkauf und -betrieb erleichtern und optimieren. Von Händler- und Kundenfinanzierungen, über Leasing-Angebote, Direktbankdienstleistungen bis hin zu Versicherungen und Flottenmanagement – Volkswagen sorgt dafür, dass die Kunden nicht nur die besten Fahrzeuge, sondern auch maßgeschneiderte Finanzlösungen erhalten. Dieser Bereich ist besonders für Investoren interessant, da er stabile Erträge generiert, die weniger von den Zyklen der Automobilproduktion abhängig sind.
Während der Automobilbereich weiterhin den Großteil der Umsätze erwirtschaftet, sind es gerade die Finanzdienstleistungen, die als sichere bzw. konstante Einkommensquelle dienen. Der Konzern bietet nicht nur Fahrzeuge für unterschiedliche Märkte und Bedürfnisse an, sondern durch die breiten Dienstleistungen und seine starken Marken eine umfassende Mobilitätslösung. Dieser Umfang macht Volkswagen einzigartig.
Gut zu wissen: Aktionärsstruktur und Anteilsverflechtung
Die Aktionärsstruktur der Volkswagen AG, Porsche Automobil Holding SE und Porsche AG ist komplex, aber stark miteinander verflochten.
Die Volkswagen AG wird maßgeblich von der Porsche Automobil Holding SE kontrolliert, die 53,3 Prozent der Stammaktien hält. Diese Holding befindet sich im Besitz der Familien Porsche und Piëch, was ihnen erheblichen Einfluss auf die Unternehmensstrategie gibt. Weitere Großaktionäre sind das Land Niedersachsen, das 20 Prozent der Stammaktien besitzt, sowie die Katar Holding mit 17 Prozent. Rund 10 Prozent der Aktien befinden sich im Streubesitz.
Die Porsche Automobil Holding SE selbst ist eine börsennotierte Gesellschaft, deren Hauptzweck die Kontrolle über Volkswagen ist.
Die Porsche AG, die seit 2022 eigenständig an der Börse notiert ist, gehört zu 75 Prozent der Volkswagen AG, während die Porsche Automobil Holding SE 2 Prozent plus eine Aktie kontrolliert.
Für Privatanleger der Volkswagen-Aktie bedeutet diese Struktur vor allem Stabilität. Die Mehrheit der Stimmrechte liegt in festen Händen, was Schutz vor feindlichen Übernahmen bietet und eine langfristige strategische Ausrichtung garantiert. Allerdings kann dies auch bedeuten, dass die Interessen der Großaktionäre Vorrang haben und kleinere Investoren weniger direkten Einfluss auf Unternehmensentscheidungen ausüben können.
Marktumfeld: Ein Blick auf Branchentrends und Wettbewerber
Die weltweite Automobilindustrie, insbesondere in Deutschland, befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel. Hersteller wie Volkswagen stehen vor massiven Herausforderungen, da der Übergang zur Elektromobilität langsamer als erwartet voranschreitet und gleichzeitig der Druck auf die Märkte steigt. Im Jahr 2023 fielen die Zulassungen von Elektrofahrzeugen in Deutschland im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 69 Prozent niedriger aus, was die Bundesregierung dazu veranlasste, neue steuerliche Anreize für E-Autos zu schaffen. So können Unternehmen nun 40 Prozent der Kosten für E-Fahrzeuge im ersten Jahr steuerlich geltend machen und die Preisobergrenze für Dienstwagen wurde auf 95.000 Euro angehoben.
Doch nicht nur Volkswagen steht vor diesen Herausforderungen. Auch BMW und Mercedes-Benz kämpfen mit schrumpfenden Margen und sinkenden Absatzzahlen, vor allem in China, dem größten Automarkt der Welt. In China, wo im ersten Halbjahr 2024 erstmals mehr Elektroautos und Plug-in-Hybride als Verbrenner verkauft wurden, hat Volkswagen stark an Boden verloren. Der Marktanteil der Marke VW ist in den letzten Jahren von 19 auf 14 Prozent gesunken, während chinesische Hersteller wie BYD und NIO aufgrund ihres Technologievorsprungs Marktanteile gewinnen konnten. Der Absatz von Volkswagen-Fahrzeugen in China sank im ersten Halbjahr 2024 um weitere 4 Prozent auf 931.000 Fahrzeuge. Auch BMW und Mercedes mussten im gleichen Zeitraum Rückgänge von 4 bzw. 10 Prozent hinnehmen.
Während sich Tesla und chinesische Wettbewerber auf günstige und massentaugliche Elektrofahrzeuge konzentrieren, kämpfen die deutschen Hersteller mit hohen Kosten und Produktionsengpässen. So musste Volkswagen im ersten Halbjahr 2024 einen Rückgang des operativen Gewinns hinnehmen. Die EBIT-Marge sank auf 6,3 Prozent. Das entspricht einem Rückgang von 100 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Auch wenn die EBIT-Marge bei Tesla im ersten Halbjahr mit 5,9 Prozent noch deutlicher gesunken ist, steht das Unternehmen besser da als viele Konkurrenten. Dies liegt vor allem daran, dass Tesla eine aggressive Preisstrategie verfolgt, mit der das Unternehmen seine Marktanteile halten und in einigen Regionen sogar ausbauen konnte. So kann Tesla nach wie vor mit einer erfolgreichen Technologie- und Softwareintegration, einer starken Präsenz in China und einer hohen Produktionseffizienz punkten. Auch der japanische Hersteller Toyota konnte sich zuletzt relativ gut behaupten und profitierte insbesondere von günstigen Wechselkursen.
Ein weiteres zentrales Problem für Volkswagen ist die schwache Nachfrage nach Elektrofahrzeugen in Europa, die zu einer Verschiebung von E-Modellen wie dem ID.Golf geführt hat. Die weltweit stagnierende Konjunktur und die steigende Inflation haben die Kaufkraft der Konsumenten in den vergangenen Jahren deutlich reduziert und damit den gesamten Automobilmarkt gebremst. Auch BMW und Mercedes-Benz sahen sich gezwungen, ihre Produktion zu drosseln und gleichzeitig hohe Rabatte anzubieten, um die Auslastung ihrer Werke zu sichern.
Sparprogramme und Marktanteilsverluste
Volkswagen befindet sich in einer der tiefsten Krisen seiner Geschichte, ausgelöst sowohl durch externe Marktveränderungen als auch durch offensichtliches Missmanagement. Die zentrale Herausforderung ist der zunehmende Druck auf den Markt für Elektrofahrzeuge, insbesondere in China. Der Absatz von Elektroautos ist im ersten Halbjahr 2024 stark zurückgegangen – um rund 69 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Hinzu kommt der Verlust der Marktführerschaft an chinesische Anbieter wie BYD, während Volkswagen und andere westliche Hersteller wie BMW und Mercedes-Benz Marktanteile verlieren. VW kämpft damit, den Übergang zu Elektrofahrzeugen zu bewältigen und gleichzeitig seine Position im traditionellen Verbrennungsmarkt zu verteidigen.
Um der Krise entgegenzuwirken, hat Volkswagen ein umfassendes Sparprogramm aufgelegt, das Einschnitte in bisher nicht gekanntem Ausmaß vorsieht. Vorstandschef Oliver Blume plant, bis 2026 rund zehn Milliarden Euro an Kosten einzusparen, um die Gewinnmarge der Kernmarke von 2,3 auf 6,5 Prozent zu steigern. Dazu gehören drastische Maßnahmen wie mögliche Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen. Auch die seit 30 Jahren bestehende Jobgarantie für rund 120.000 Beschäftigte wurde aufgekündigt, was zu massiven Protesten von Betriebsrat und IG Metall führte.
Die IG Metall, stärkste Gewerkschaft in der deutschen Automobilindustrie, sieht in den Maßnahmen einen „historischen Angriff auf die Arbeitsplätze“ und hat erbitterten Widerstand angekündigt. Die Gesamtbetriebsratsvorsitzende Daniela Cavallo betonte, man werde die Schließung von VW-Werken in Deutschland nicht zulassen. Vor allem die Werke in Dresden und Osnabrück stehen auf der Kippe, theoretisch wären zwei VW-Werke wegen sinkender Nachfrage überflüssig. Die Gewerkschaft fordert stattdessen von Volkswagen mutige Investitionen in neue Technologien, insbesondere in die Softwareentwicklung und die Elektromobilität, statt sich auf kurzfristige Sparmaßnahmen zu konzentrieren.
Ein weiteres Problemfeld ist die verzögerte Markteinführung wichtiger Elektrofahrzeuge. So wurde das einst prestigeträchtige E-Auto-Projekt Trinity, das ursprünglich 2026 auf den Markt kommen sollte, auf das Jahr 2032 verschoben. Grund dafür sind anhaltende Softwareprobleme und eine schwächelnde Nachfrage nach E-Autos. Inzwischen setzt Volkswagen verstärkt auf Partnerschaften wie die Zusammenarbeit mit Rivian in den USA und Xpeng in China, um technologisch wieder aufzuschließen. Die Hoffnung ist, durch schnellere Entwicklungszeiten und kostengünstigere Produktion neue Marktanteile zu erobern.
Volkswagen hat auch auf der Kostenseite reagiert. Der Konzern hat die Preise für viele Verbrennungsmodelle, darunter Touareg und Tiguan, deutlich angehoben, um die Margen zu verbessern. Gleichzeitig werden die Investitionen in Elektromobilität und Digitalisierung zurückgefahren. Der aktuelle Fünfjahresplan, der Investitionen in Höhe von 180 Milliarden Euro vorsah, soll auf 165 Milliarden Euro reduziert werden.
Derweil droht die innere Harmonie zu zerbrechen. Die jahrzehntelang gelebte Kultur der Mitbestimmung und Zusammenarbeit zwischen Vorstand und Betriebsrat steht auf der Kippe. Kritiker aus den Reihen der Gewerkschaft, aber auch unabhängige Beobachter machen langfristige strategische Fehler früherer Vorstände wie Herbert Diess für die aktuelle Situation mitverantwortlich. Der Konzern habe in den vergangenen Jahren zu langsam auf die Herausforderungen der Elektromobilität und der Digitalisierung reagiert.
Trotz dieser Herausforderungen bleibt Blume zuversichtlich und betonte, dass VW zu einem führenden Automobiltechnologiekonzern werden soll. Dies soll durch die Einführung neuer Modelle und Technologien sowie durch eine engere Zusammenarbeit mit starken Partnern, etwa in der Softwareentwicklung, erreicht werden. Doch die Zeit drängt und es bleibt fraglich, ob Volkswagen die notwendigen Transformationen schnell genug umsetzen kann, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Anleger müssen sich auf weitere Turbulenzen einstellen, da die kurzfristigen Sparmaßnahmen zwar für Entlastung sorgen, die langfristige Wettbewerbsfähigkeit des Konzerns aber noch nicht gesichert ist.
Joint Ventures mit Rivian und XPeng – Der Schlüssel zur Software-Revolution?
Volkswagen kann Autos, keine Frage. Doch kann Volkswagen auch Software? Nicht wenige Beobachter hegen Zweifel, ob die Wolfsburger im Bereich Digital Solutions mit der Konkurrenz Schritt halten können. Zuletzt klagten Kunden vermehrt über Aufhänger der OnBoard-Software. Insbesondere die Over-the-Air Updates scheinen bei den aktuellen Modellen Probleme zu bereiten. Immerhin: Mittlerweile hat man die Bedeutung der Software erkannt. Ein zentraler Bestandteil der neuen Strategie sind die jüngst verkündeten Kooperationen mit den Elektroautoherstellern Rivian und XPeng, die vor allem in der Software-Entwicklung wichtige Rollen spielen. Denn eines ist klar: Wer im Zeitalter der Elektromobilität und des autonomen Fahrens bestehen will, muss sich als Software-Experte positionieren.
Die Partnerschaft mit Rivian – Eine fünf Milliarden Dollar Wette
Volkswagen hat im Westen ein Joint Venture mit dem US-amerikanischen Elektro-Pickup-Spezialisten Rivian gestartet. Diese Kooperation umfasst Investitionen in Höhe von fünf Milliarden Dollar und zielt darauf ab, die Elektronikarchitektur der nächsten Fahrzeuggeneration zu revolutionieren. Mit Rivian will VW eine Plattform für zukünftige Elektrofahrzeuge entwickeln, die insbesondere in den USA wettbewerbsfähig sein soll.
Das Ziel der Kooperation ist es, die Entwicklungskosten zu senken und gleichzeitig die Markteinführung neuer Fahrzeuge zu beschleunigen. Auch wenn Volkswagen hier auf Partnerschaften setzt, bleibt die Softwaretochter Cariad weiterhin zentral. Doch die Kooperation mit Rivian hilft VW, den bisherigen Rückstand bei Software- und Elektrofahrzeugtechnologien aufzuholen und zugleich von Rivians Expertise zu profitieren.
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XPeng – Volkswagens Strategie in China
Noch ambitionierter ist die Kooperation mit XPeng, einem der führenden Elektroautobauer in China. Diese Partnerschaft spielt eine entscheidende Rolle für Volkswagens Strategie, sich in einem der wichtigsten Märkte der Welt – China – zu behaupten.
Mit XPeng will Volkswagen die Software-Entwicklung im Reich der Mitte vorantreiben. Beide Unternehmen arbeiten gemeinsam an einem neuen Betriebssystem für die ID-Modelle von Volkswagen, das speziell auf die Bedürfnisse des chinesischen Marktes zugeschnitten ist. Dieses neue Betriebssystem soll ab 2026 in den ersten Fahrzeugen zum Einsatz kommen und dabei helfen, die Entwicklungszeiten für neue Modelle signifikant zu verkürzen.
Für Volkswagen bedeutet diese Partnerschaft nicht nur einen technologischen Fortschritt, sondern auch einen Weg, in China wieder wettbewerbsfähig zu werden. Die Zusammenarbeit mit XPeng ist daher nicht nur ein Software-Upgrade, sondern Teil einer umfassenden Strategie, den Absatz in China zu stabilisieren und auszubauen.
SSP – Die Plattform der Zukunft
Eine weitere zentrale Rolle spielt die SSP-Plattform. Sie soll ab 2028 die Basis für die meisten Fahrzeuge des VW-Konzerns bilden, darunter auch Elektrofahrzeuge von Audi, Porsche und Volkswagen. Auf dieser Plattform sollen alle E-Autos eine einheitliche Elektronik- und Softwarebasis haben, was die Kosten senkt und die Entwicklung vereinfacht. Doch auch hier gibt es Verzögerungen – wichtige Modelle wie der ID.Golf und der Porsche E-Macan kommen später als geplant, teilweise aufgrund der bisherigen Software-Probleme.
Die Zusammenarbeit mit Rivian und XPeng wird jedoch dazu beitragen, diese Probleme zu lösen und die Softwaredefizite des Konzerns zu beheben. In einem zunehmend wettbewerbsorientierten Umfeld setzt VW damit auf starke Partner, um wieder Boden gutzumachen – sowohl in Europa als auch in China und den USA.
Vorzüge oder Stämme?
Wer die VW Aktie kaufen möchte, steht vor der Qual der Wahl. Die Wertpapiere der Volkswagen AG gibt es in zwei Varianten! So hat der Autobauer einerseits Stammaktien (ISIN: DE0007664005) und andererseits Vorzugsaktien (ISIN: DE0007664039) etabliert.
Wo liegt nun der Unterschied zwischen der Stamm- und der Vorzugsaktie? Grundsätzlich partizipieren die Besitzer beider Gattungen an den Erfolgen im Hause Volkswagen. Die VW VZ Aktien gelten jedoch als volatiler, schwanken also stärker als die Stammaktien. Vor allem: Die Dividendenrendite der Vorzugsaktie fällt etwas höher aus.
Viele Privatinvestoren greifen deshalb lieber zu den Vorzugsaktien. Institutionelle Investoren jedoch sind häufig an den Volkswagen Stammaktien interessiert. Denn der alljährlichen Hauptversammlung dürfen Besitzer beider Gattungen beiwohnen, doch lediglich die Besitzer einer Stammaktie sind auch stimmberechtigt, können also unter anderem über die Höhe der Dividende abstimmen.
Neben den „originalen“ VW Aktien existiert eine weitere Aktiengattung. Ausländische Investoren, insbesondere solche aus den USA, ordern häufig die ADRs (ISIN: US9286626000). Die Spreads fallen für Käufer aus Übersee zwar geringer aus, doch die Art der Verbriefung ist umstritten. Europäische Anleger sind mit den Original Aktien besser beraten.
In dieser VW Aktien Prognose schauen wir in erster Linie auf die Volkswagen Vorzugsaktie. Der Nennwert (Aktienkurs) der Vorzugsaktie liegt für gewöhnlich unter dem Nennwert der Stammaktie, wodurch diese sowohl von Dividendenjägern als auch Tradern häufiger gehandelt werden.
Finanzielle Entwicklung über die letzten Jahre
Im Jahr 2021 verzeichnete Volkswagen einen Umsatz von 250,2 Milliarden Euro, ein solides Wachstum gegenüber 222,9 Milliarden Euro im Jahr 2020, trotz der Herausforderungen durch die COVID-19-Pandemie und Engpässe in der Lieferkette. Im Jahr 2022 stieg der Umsatz weiter auf 279,2 Milliarden Euro, hauptsächlich getrieben durch eine starke Erholung des Automobilmarktes und die Nachfrage nach Premium- und Elektromodellen. Im Jahr 2023 erzielte Volkswagen einen Umsatz von rund 307 Milliarden Euro, was das kontinuierliche Wachstum des Konzerns trotz schwieriger globaler Rahmenbedingungen unterstreicht.
Auch das operative Ergebnis entwickelte sich positiv. Im Jahr 2021 erzielte Volkswagen ein operatives Ergebnis von rund 20 Milliarden Euro, eine deutliche Steigerung gegenüber 10,6 Milliarden Euro im Vorjahr. Im Jahr 2022 stieg das operative Ergebnis dann weiter auf 22,5 Milliarden Euro, vor allem aufgrund höherer Absatzzahlen und Preisanpassungen. Im Jahr 2023 verzeichnete Volkswagen jedoch einen Rückgang des operativen Ergebnisses auf 18,9 Milliarden Euro. Die Gründe hierfür wurden bereits ausführlich erläutert.
Wie sieht es im ersten Halbjahr 2024 aus?
Im ersten Halbjahr 2024 erwirtschaftete Volkswagen Umsatzerlöse in Höhe von 158,8 Milliarden Euro, ein leichter Anstieg gegenüber 156,3 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2023 und ebenfalls leicht über den Prognosen der Analysten. Das Operative Ergebnis sank jedoch um 11 Prozent auf 10,1 Milliarden Euro nach 11,3 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Der Rückgang der Profitabilität wurde durch Restrukturierungsaufwendungen in Höhe von 1 Milliarde Euro insbesondere im Pkw-Geschäft belastet. Analysten hatten mit einem um rund 10 Prozent höheren Ergebnis gerechnet, was unter anderem den starken Kursrückgang der Aktie in diesem Jahr erklärt.
Auch beim Fahrzeugabsatz gab es Gegenwind: Volkswagen lieferte im ersten Halbjahr 4,35 Millionen Fahrzeuge aus, ein leichter Rückgang gegenüber 4,4 Millionen im Jahr 2023. Das für das künftige Wachstum des Unternehmens entscheidende Segment der reinen Elektrofahrzeuge (BEV) verzeichnete im gleichen Zeitraum einen Absatzrückgang um 1,4 Prozent auf 317.200 BEV, was einem Anteil von 7,3 Prozent am Gesamtabsatz entspricht.
Wie die Grafiken zeigen, spielt die Saisonalität bei Volkswagen eine wichtige Rolle. So ist das letzte Quartal eines Jahres in der Regel das wachstumsstärkste. Nachdem Volkswagen im Jahr 2023 in jedem Quartal den Absatz im Vergleich zum Vorjahr deutlich steigern konnte, stagniert das Wachstum im Jahr 2024 bzw. ist teilweise sogar rückläufig. Sollte sich dieser Trend in der zweiten Jahreshälfte fortsetzen oder gar verstärken, sind niedrigere Aktienkurse sehr wahrscheinlich.
Wenn wir uns das ganze noch geografisch ansehen, erkennen wir ein gemischtes Ergebnis.
Europa: Die Gesamtauslieferungen stiegen um 2,6 Prozent. Die BEV-Auslieferungen gingen jedoch um 14,2 Prozent zurück, was auf Herausforderungen vor allem aufgrund von Lieferengpässen hinweist.
Nordamerika: Die Gesamtauslieferungen stiegen um 11,4 Prozent, wobei die BEV-Verkäufe 6,7 Prozent der Gesamtauslieferungen ausmachten.
Asien-Pazifik: Die Gesamtauslieferungen gingen um 8,2 Prozent zurück. Trotz des Rückgangs auf dem chinesischen Markt stiegen die Auslieferungen der BEV von VW in China um 45,2 Prozent.
Für das Gesamtjahr rechnet Volkswagen mit einem Absatzplus von bis zu 5 Prozent und einer Operativen Marge zwischen 6,5 und 7 Prozent. Die Nachfrage nach dem Audi Q6 e-tron und dem Porsche Macan Electric, die in der zweiten Jahreshälfte 2024 auf den Markt kommen, wird ein wichtiger Indikator für die zugrunde liegenden Marktbedingungen für VW sein.
VW Aktie Dividende
Die Volkswagen Dividende ist unmittelbar mit dem Unternehmensgewinn verknüpft. Die Ausschüttung ist demnach keineswegs sicher und kann durchaus gekürzt werden. In den letzten Jahren konnte der Konzern die Dividende, welche jährlich im Mai ausgeschüttet wird, kontinuierlich steigern. Während 2022 gerade mal 7,50 EUR pro Aktie gezahlt wurde, waren es 2023 schon 8,70 EUR (+16 Prozent). Auch dieses Jahr wurde im Mai eine Dividende gezahlt. Insgesamt 4,5 Mrd. EUR gingen an die Aktionäre. Das entspricht 9 EUR pro Aktie, aber nur noch einer Steigerung von rund 3,5 Prozent zum Vorjahr. Die Verlangsamung der Dividendenerhöhung spiegelt die aktuellen Herausforderungen des Konzerns wider. Angesichts der neuen Kostensenkungsmaßnahmen und der damit verbundenen moralischen und politischen Auseinandersetzungen kann sich VW im nächsten Jahr keine höhere Dividende leisten. Auf der letzten Hauptversammlung wurde daher eine Dividende von 9,06 EUR für das Jahr 2025 beschlossen. Bei einem Aktienkurs von 100 EUR entspricht dies einer Dividendenrendite von 9 Prozent.
VW Aktie Prognose
Derweil covern 22 Analysten die VW Aktie. Ungeachtet der zuletzt enttäuschenden Quartalszahlen hat sich die Stimmung deutlich verbessert. So rieten Mitte 2023 noch 11 Analysten zum Kauf der Volkswagen AG Aktie. Mittlerweile sind es schon 14 Kaufempfehlungen. Dies lässt sich insbesondere auf den starken Abverkauf begründen, welcher die Aktie in besonders günstige Bewertungsterritorien befördert hat. So empfehlen Analysten aus dem Hause Jeffries den Kauf der Aktie mit einem Kursziel von 140 EUR.
Etwas pessimistischer schätzt JP Morgan die Entwicklung des Automobilherstellers ein. So rät man angesichts der angespannten Lieferkettenproblematik und des zunehmenden Wettbewerbs zum Halten der VW-Papiere, sieht aber immerhin noch Aufwärtspotenzial bis 128 EUR. VW-Aktionäre dürften hier hoffen, dass JP Morgan nicht wieder so daneben liegt wie Mitte 2023, als ein Kursziel von satten 235 EUR in Aussicht gestellt wurde.
Im Gegensatz zu ihren amerikanischen Pendants ist die UBS deutlich bärischer gestimmt. Hier werden Kursziele von 84 EUR genannt und die klare Empfehlung „Verkaufen“ ausgesprochen.
VW Aktie Prognose 2025 Übersicht
22 Experten haben ihre Einschätzung & Empfehlungen zum VW Kursziel 2025 abgegeben und prognostizieren im Durchschnitt ein Kursplus von +43,36 % (132,44 EUR pro Aktie). Während die Optimisten einen Höchstkurs von 185,00 EUR (+100,26 %) erwarten, sehen die Konservativen Abwärtspotenzial auf rund 84,00 EUR je Aktie (-9,07 %)
Von den 22 Analysten raten 14 zum Kauf der VW Aktie, 6 plädieren fürs Halten und 2 empfehlen zum Verkauf.
VW Aktie Kursziel
Der Konsens für ein mögliches VW Aktien Kursziel fällt vorwiegend positiv aus. Das durchschnittliche Kursziel liegt derweil bei 132,44 EUR. Dies ergibt ein Aufwärtspotenzial von rund 40 Prozent. Sollten sich die Bullen durchsetzen, könnte laut VW Aktien Prognose für 2023 sogar die Marke von 185 EUR getestet werden.
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VW Aktie: Basisdaten
Fazit: VW Aktie Prognose 2025
Volkswagen steht am Scheideweg: Einerseits will sich der Konzern technologisch neu erfinden und den Wandel zur Elektromobilität meistern, andererseits kämpft er mit internen Herausforderungen und externen Marktrisiken. Das Verbot von Verbrennungsmotoren in der EU ab 2035 und in weiteren Märkten setzt Volkswagen unter Druck, sein bisher erfolgreiches Geschäftsmodell mit Verbrennungsmotoren zügig zu transformieren. Der Übergang zu reinen Elektrofahrzeugen gestaltet sich jedoch schwieriger als erwartet. Der stagnierende Absatz von Elektrofahrzeugen (BEV) in den letzten Quartalen zeigt, dass der Konzern hier noch nicht ausreichend wettbewerbsfähig ist. Derzeit machen reine Elektrofahrzeuge nur rund 7 Prozent des Gesamtabsatzes aus. Wie tiefgreifend die Transformation sein muss, wird deutlich, wenn man sich vor Augen führt, dass bereits in 10 Jahren alle Fahrzeuge mit alternativen Antriebsformen verkauft werden sollen.
Volkswagen muss sich weiterhin mit dem Handelsstreit zwischen den USA und China auseinandersetzen, der zu zusätzlichen Zöllen auf chinesische Elektroautos in Europa führen könnte. Dies würde die Strategie von VW, in China produzierte Modelle wie den Cupra Tavascan in Europa zu verkaufen, erheblich erschweren. Importzölle könnten zu höheren Kosten und Preisanpassungen führen, was die Wettbewerbsfähigkeit auf dem europäischen Markt gefährden würde. Gleichzeitig drohen weitere Belastungen, sollte die EU ähnliche Handelsbarrieren einführen.
Ein weiteres großes Problem sind die Managementfehler der vergangenen Jahre. Zu optimistisch und selbstbewusst hat VW wichtige Entwicklungen wie den rasanten technologischen Wandel und den Aufstieg der Elektromobilität zu spät angegangen. Durch die Dieselkrise und den fehlenden digitalen Fortschritt in der Softwareentwicklung verlor das Unternehmen seine Marktdominanz. Die ineffiziente Unternehmensstruktur sowie Verzögerungen in der Softwareeinheit Cariad erschwerten den Wandel. Die Fokussierung auf überambitionierte Projekte wie Trinity ohne klare Umsetzung zeigt die Unsicherheit in der strategischen Ausrichtung. In der Wirtschaftstheorie gibt es den Begriff der X-Ineffizienz, der beschreibt, wie große Marktteilnehmer aufgrund einer Vielzahl von Fehlanreizen ineffizient arbeiten und wichtige technologische Entwicklungen verpassen. Ein aktuelles Beispiel ist der US-Chiphersteller Intel. Volkswagen muss nun ein ähnliches Schicksal abwenden.
Der Aktienkurs spiegelt die großen Unsicherheiten wider. Trotz Sparmaßnahmen und Restrukturierungsplänen fehlen klare Signale für eine nachhaltige Profitabilität. Analysten wie Patrick Hummel von der UBS kritisieren, dass Volkswagen nicht in der Lage ist, die Aktionäre angemessen am erfolgreichen Verbrennergeschäft zu beteiligen, während Investitionen in riskante Projekte wie Batteriefabriken und Softwareentwicklung das Ergebnis belasten.
VW Aktie kaufen oder nicht
Volkswagen steht damit vor einer doppelten Herausforderung: Einerseits müssen die internen Missstände und strukturellen Probleme gelöst werden, andererseits drohen externe Marktveränderungen wie das Verbrennerverbot, Handelskonflikte und rezessive wirtschaftliche Tendenzen die Situation zu verschärfen. Solange der Konzern keine klaren Fortschritte bei Elektromobilität und Digitalisierung vorweisen kann, bleibt die Entwicklung der Aktie von Unsicherheiten geprägt. Insbesondere für Anleger mit einem kurz- bis mittelfristigen Anlagehorizont könnte es ratsam sein, die gegenwärtigen Risiken der VW-Aktie sorgfältig zu prüfen, bevor ein Einstieg in Erwägung gezogen wird.
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Merken Sie sich: Ein umfassender Vermögensschutz ist das Fundament für einen sicheren und verlässlichen Vermögensaufbau.
Quellenangaben:
https://uploads.vw-mms.de/system/production/documents/
cws/002/760/file_en/
1b56c12d5c31a3259c060a2aab
74f6ef5524b184/2024-08-01_Volkswagen_Group_H1_Website.pdf?1722485674
https://www.igmetall.de/im-betrieb/vw-sparkurs-standortschliessungen-und-stellenabbau-drohen
https://www.handelsblatt.com/
unternehmen/industrie/interview-mit-oliver-blume-wir-muessen-volkswagen-robuster-aufstellen/100065696.html
https://de.statista.com/outlook/mmo/
automobile/volkswagen/china
Bildquelle(n): Volkswagen AG, FinMent
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